Teure Klima­politik entzündete Unruhen in Chile – was schließlich zur Absage der Klima­konferenz COP25 führte

Bild: fritz zühlke / pixelio.de

James Taylor
Aus der Abteilung ,unerwünschte Nebenwirkungen‘: die Klimakonferenz COP25, geplant in der chilenischen Hauptstadt Santiago, wurde abgesagt. In letzter Minute fand sich ein Ersatzort in der spanischen Hauptstadt Madrid.
Klima-Aktivisten und die UN trugen ein mächtiges blaues Auge davon, als Proteste und Unruhen aufgrund höherer Energiepreise in Chile ausgebrochen waren.

Chile wurde von Klima-Aktivisten höchstes Lob zuteil ob der Kohlendioxid-Steuer, welche die Regierung dem Land überstülpen wollte. Besteuert werden sollten konventionelle Energiequellen, außerdem sollte das U-Bahn-System auf erneuerbare Energie umgestellt werden. Jetzt erhebt sich die chilenische Bevölkerung und sendet ein Fanal an andere Nationen, in welchen man ebenfalls derartige Steuern sowie teure Erneuerbare-Energie-Programme erwägt.

Am 25. Oktober richteten sich die Proteste in Santiago gegen die Erhöhung der Fahrpreise für die Metro. Rasch breiteten sich die Proteste auf andere Städte aus. Schließlich gipfelten sie in Unruhen mit bis dato fünf Todesopfern. Die chilenische Regierung und die Mainstream-Medien machten für die Preiserhöhung gestiegene Ölpreise verantwortlich. Das stimmt aber nicht.

Die Ölpreise steigen nämlich gar nicht. Vielmehr liegen sie derzeit um 25% niedriger als vor einem Jahr und etwa 37% niedriger als vor fünf Jahren.

Die Benzinpreise in Chile reflektieren die niedrigeren Ölpreise. Man zahlte dort im August 1,12 Dollar pro Liter (dem letzten Monat mit verfügbaren Daten) im Vergleich zu 1,28 Dollar pro Liter vor einem Jahr. Vor fünf Jahren kostete der Liter Benzin noch 1,50 Dollar.

Die Preise für die Metro in Santiago steigen also im Umfeld sinkender Öl- und Benzinpreise. Ursache hierfür ist, dass Bürokraten der Regierung im Jahre 2018 die meisten Energiequellen für die Metro auf Wind und Solar ausrichteten, weg von konventionellen Energiequellen. Der verbleibende Teil konventioneller Energie wurde außerdem mit neuen Kohlendioxid-Steuern belegt.

Als Folge davon werden die Chilenen jetzt mit höheren Metro-Fahrpreisen belastet, welche die unnötigen Preissteigerungen bei Energie reflektieren. Klima-Aktivisten und deren Medien wollen die Menschen glauben machen, dass die Proteste den Ölpreisen geschuldet sind und nicht Klima-Programmen der Regierung, in deren Gefolge Energiepreise steigen und die Menschen weiter verarmen.

Anders als spekulative Nöte durch den Klimawandel, welche sich wohl niemals materialisieren, lassen Kohlendioxid-Steuern und Vorschriften bzgl. erneuerbarer Energie die Lebenshaltungskosten sofort und merklich steigen und den Lebensstandard sinken. In den USA mögen die Menschen ein paar Bedenken hegen ob des Klimawandels, aber Umfragen zeigen, dass die meisten Amerikaner nicht gewillt sind, 2 Dollar pro Monat mehr zu zahlen, um Kohlendioxid-Emissionen zu reduzieren.

In Chile, wo das Pro-Kopf-Einkommen nur etwa ein Viertel desjenigen in den USA beträgt, sind die Menschen verständlicherweise noch viel weniger bereit, für die Kohlendioxid-Reduktion zur Kasse gebeten zu werden. Außerdem ist das Pro-Kopf-Einkommen in Chile höher als in den meisten anderen lateinamerikanischen Ländern, so dass die Menschen dort noch viel eher bereit sind, sich zu erheben und gegen ökonomisch destruktive Klimawandel-Programme zu protestieren, wie sie in Chile aufgelegt worden waren.

Für die mit COP25 beauftragten UN-Funktionäre kommen die Proteste besonders ungelegen. Im vorigen Jahr wurde die entsprechende Konferenz in Polen abgehalten, wo Regierungsbeamte und die prominente Gewerkschaft Solidarnosc kostspielige UN-Programme scharf kritisiert hatten. Solidarnosc hielt sogar eine Pressekonferenz bzgl. der UN-Veranstaltung ab und veröffentlichte eine gemeinsame Erklärung, in welcher der UN-Klima-Aktivismus kritisiert wurde.

Ursprünglich war die Konferenz dieses Jahres in Brasilien geplant, aber die Regierung des Landes kritisierte den UN-Klima-Aktivismus scharf und gab den UN zu verstehen, dass man kein Interesse mehr daran habe, die Konferenz auszurichten.

Die chilenische Regierung hatte sich als Ersatzort für die Konferenz angeboten und posaunte ihre Kohlendioxid-Steuern, die durch Erneuerbare angetriebene Metro und andere Klima-Aktivisten-Programme laut hinaus. Aber dennoch wird die Welt Zeuge davon, wie sich die chilenische Bevölkerung erhebt und in den Straßen randaliert als Folge dieser Steuern und Klimaprogramme. Das ist das dritte blaue Auge für die UN-Konferenz innerhalb nur eines Jahres.

Die Proteste in Chile ebenso wie die vor einem Jahr in Frankreich ausgebrochenen Gelbwesten-Proteste werfen ein Schlaglicht darauf, wie weit sich die internationale Klimaille von den Menschen entfernt hat, die zu regieren und zu kontrollieren sie trachtet. Vor die Wahl gestellt, entweder von einem niedrigeren Lebensstandard betroffen zu sein oder einem spekulativen Klimawandel in ferner Zukunft zu begegnen, entscheiden sich die Menschen klugerweise für Letzteres.

Das wird immer weiter der Fall sein, bis sich die prophezeiten Klimaschäden wirklich manifestieren und die Menschen negativ treffen – oder bis Wind und Solar ökonomisch im Wettbewerb mit konventionellen Energiequellen mithalten können. Bisher war beides nicht der Fall.

James Taylor is the director of the Arthur B. Robinson Center on Climate and Environmental Policy at The Heartland Institute.

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/11/01/expensive-climate-policies-sparked-chile-riots-and-cop25-climate-conference-cancellation/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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6 Kommentare

  1. Die Klimakonferenzen sollten zukünftig störungsfrei alle in der BRD stattfinden. Wir haben ja bald als erster „Staat“ (und natürlich damit auch als einziger „Staat“ der Welt) ein strammes „Klimagesetz“, so verkündete jedenfalls stolz unsere Klima-Ministerin Frau Svenja Schulze, studierte Fachkraft für Germanistik und Politikwissenschaft. Einem Teil der bundesrepublikanischen Medien, „Klimawissenschaftlern“ und Politikern geht es ja nicht teuer genug, nicht schnell genug und nicht rabiat genug, um das Land in den CO2-Ausstieg zu treiben. Demonstrieren wird hier keiner, man ist ja dann ein Rechter (oder noch schlimmer) und gegen die sind alle guten Menschen – besonders in den immer noch anglo-amerikanisch besetzten Zonen Deutschlands. Reeducation, mit diesem kernigen Begriff wurde ja das betreffende, äußerst erfolgreiche, Umschulungsprogramm zu seiner heutigen Blüte gebracht. Und die meisten merken immer noch nicht, wohin „die“ uns führen.

  2. Laut Spiegel kommen in Madrid ca. 50.000 Teilnehmer zusammen.
    Davon werden mindestens 40.000 mit dem Flugzeug anreisen, durchschnittliche Flugstrecke 7000km.
    Laut myclimate ist dann jeder Fluggast für 1,2t CO2 verantwortlich, macht zusammen 48.000t CO2-Ausstoß.
    Um diese Emissionen zu erreichen, müssen 25.000 Diesel-PKW ein Jahr lang je 15.000km fahren.
    Was bei so einer Konferenz herauskommt, ist natürlich heiße Luft im Megatonnenbereich.
    Fast hätte ich es vergessen zu erwähnen, Greta wird wahrscheinlich im Schlauchboot aus den USA angerudert kommen, einfach vorbildlich;-)

  3. Tendenziöser Beitrag. In Chile gibt es schon seit 2011 Massenproteste von Schülern und Studenten wegen der Folgen des privatisierten Bildungssystems. Bei einem durchschnittlichen Monatseinkommen der Chilenen von knapp über 1.000 Euro und Studiengebühren von 6.000 bis 8.000 Euro pro Semester ist ein Studium etwas für die Oberschicht. Das ebenso wie die Universitäten privatisierte Rentensystem lässt 91 Prozent der Rentner mit einer Rente von unter 185 Euro vegetieren:

    Chile: “Renten reichen kaum für die Leichenbestattung” – Selbsttötungen der Pensionäre auf Höchststand

    Die Erhöhung der Metro-Fahrpreise war nur der Tropfen, der das Fass zumm Überlaufen brachte. Die Berichterstattung in den chilenischen Medien läuft denn auch unter der Überschrift „Soziale Krise“. Und auch chilenische Zeitungen machen die soziale Ungleichheit als einen der Hauptgründe für die massiven Proteste der letzten Wochen aus.

  4. Was wurde eigentlich voriges Jahr in Kattowitz tatsachlich beschlossen? Ich kann mich nur erinnern, daß sie fast 2 Tage länger tagten als geplant und trotzdem kaum etwas Handfestes dabei herauskam; ein endgültiges Ergebnisprotokoll kann ich aktuell nirgends finden, kennt wer einen Link?

    Und was wollen sie denn heuer machen auf der 25. Konferenz?

  5. Die Energiewende kostet halt eine Kugel Eis und die Sonne schickt keine Rechnung.

    In Ecuador gehen die Leute auch auf die Straße, wenn Energiepreise steigen.

    In Chile ist ein Klassenkampf ausgebrochen, da die Leute die Schnauze voll von den Eliten haben und deren „Eskapaden“ zur Klimarettung und Energiewende etc..

    Die Deutschen werden es auch noch zu Spüren bekommen. Der deutsche Michel braucht halt nur etwas länger.

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