Das Sturmgeschütz der Postdemokratie sagt es mit Rahmstorf: Wir verlieren mal wieder die Kontrolle über die Erde.

Von Pieter Bruegel der Ältere - Levels adjusted from File:Pieter_Bruegel_the_Elder_-_The_Tower_of_Babel_(Vienna)_-_Google_Art_Project.jpg, originally from Google Art Project., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=73862138

von AR Göhring

Aus der Reihe „pointierte Darstellung offensichtlichen Unfugs“: Der „Spiegel“ aus Hamburg lässt Stefan Rahmstorf als Gastautor mit brandheißen Neuigkeiten zu Wort kommen. Titel: „Die Menschheit verliert die Kontrolle über den Zustand der Erde“. Schon wieder? Gähn.

Wenn Öko- und andere Weltuntergangsprediger von ihren diversen menschgemachten Krisen sprechen, muß ich immer an die Bibel denken, an den Turmbau zu Babel. Ich bezweifle, daß die heidnischen Babylonier tatsächlich einen Turm zu ihren Göttern im mehr oder minder abstrakten Himmel bauen wollten. Bei den antiken Völkern wohnten die Gottheiten ja eher auf Bergen wie dem Olymp oder irgendwo unter der Erde im Hades; da brauch man keine Türme, um hinzukommen.

Es ist wohl eher so, daß Moses und andere Vorväter uns ähnlich wie Christus mit ihren Gleichnissen und Geschichten vor Dummheiten warnen wollten. Wofür steht der Turmbau zu Babel? Für die menschliche Hybris!

Hätten die Vorväter den Mondflug als Größenwahn betrachtet? Eher nicht – denn die Amerikaner wollten nur die Sowjets schlagen und nicht Gott. Und die NASA-Ingenieure und USAF-Piloten haben Blut, Schweiß und Tränen vergossen, um den Erdmond zu erreichen. Hybris dürfte ihnen daher völlig abgegangen sein.

Anders ist das sicher bei Leuten, die ernsthaft behaupten, wir Menschen hätten seit 1850 die Macht, die Biosphäre des Planeten zu vernichten. Selbst die gleichzeitige Zündung sämtlicher Kernwaffen der Atommächte würde die Atmosphäre ein, zwei Jahre verdunkeln und wahrscheinlich die Menschheit ausrotten. Ansonsten würde die Natur nur über uns lachen; „das Leben findet einen Weg“. Denken Sie an Tschernobyl; wir können uns – schlimmstenfalls – nur selber schaden.

Von daher ist Rahmstorfs Behauptung, wir verlören „die Kontrolle über den Zustand der Erde“ nur das übliche Panik-Geschwätz, das „Wissenschafts“- und Polit-Profiteure seit 50 Jahren verbreiten. Wir hatten niemals die Kontrolle über die gesamte Erde, sondern nur über die Orte, an denen wir dauerhaft siedeln. Und selbst das stimmt bei genauer Betrachtung nicht, wenn man an Fukuschima denkt.

Stefan Rahmstorf sieht das aus geschäftlichen Gründen natürlich ganz anders:

„Über Jahrtausende hat sich der Mensch zu einer Kraft entwickelt, die den ganzen Planeten verändert. Nun ist sie so stark geworden, daß sie das Erdsystem endgültig zum Kippen bringen könnte.“

Weiter führt er, nicht ganz ohne unfreiwillige Komik, aus:

„Haben wir Klimaforscher uns geirrt? Seit mehr als 50 Jahren warnen die Experten [sic!] vor der globalen Erwärmung, vor Eisschmelze und einem Anstieg des Meeresspiegels, verursacht durch unsere Verbrennung fossiler Brennstoffe.“

Nicht ganz, Herr Rahmstorf, vor 50 Jahren warnten die „Experten“ mehrheitlich noch vor der emissions-bedingten Eiszeitkatastrophe. Die das Gegenteil behauptenden Heißzeit-Warner sind erst seit Mitte der 80er dominant.

Der Klimaforscher meint, seinen Projektionen und Computersimulationen würde vorgeworfen, sie seien unrealistisch, und bestätigt diese Einschätzung. Nanu, denkt der skeptische Leser, jemand wie Rahmstorf gibt grundsätzliche Fehler zu? Natürlich nicht – er legt sogar nach und behauptet, alles würde noch schlimmer, als er und seine Freunde vorhergesagt haben. Und jetzt wird es richtig amüsant:

„Ein Grund liegt in der Kultur der Wissenschaft [sic!]; Wer als Forscher Gefahren übertreibt, riskiert seinen guten Ruf.“

Ein echter Forscher sicher; aber ein Polit-Halbwissenschaftler mit voller Unterstützung der Regierung und der etablierten Medien hingegen macht erst richtig Karriere, wenn er laufend neue Apokalypsen und „Kipp-Punkte“ ankündigt. Das beste Beispiel ist der aktuell vor Gericht gescheiterte Michael E. Mann, der mit seiner berüchtigten Hockeyschläger-Kurve seinen Ruf als „Kirchenvater“ der Church of Global Warming begründete.

Im Spiegel-Artikel hebt Rahmstorf denn auch ausgiebig auf seine Kipp-Punkte ab. Da viele nördlichen Gletscher bereits wieder fleißig wachsen, erwähnt er nur den antarktischen Eispanzer, der, wie es sich in einem natürlichen Warmzeit-Optimum gehört, immer noch ein wenig schmilzt. Wird er in spätestens zehn bis 15 Jahren wieder zulegen, wird das Thema Heißzeitkatastrophe vom Spiegel mutmaßlich einfach ausgeschlichen wie damals das „Waldsterben“. Wer erinnert sich im Jahr 2035 schon an den Katastrophen-Artikel eines Stefan Rahmstorf vom 31. August 2019? Bis dahin ist der in Rente und hat seine Schäfchen im trockenen, auch dank solcher Spiegel-Artikel.

Eigentlich sind den Klimawarnern unsere natürlichen Ressourcen ja völlig gleichgültig, wie das Beispiel der massenhaft von Windkraftanlagen geschredderten Vögel, Insekten und Fledermäuse zeigt. Ist es ihnen nützlich, entdecken die Klimaforscher aber plötzlich ihre Liebe zu einigen Organismengruppen wie den Korallen. So beklagt Rahmstorf das Sterben dieser Nesseltiere im Großen Barriere-Riff vor Australien, an dem natürlich der menschgemachte Klimawandel mit seinen erhöhten Wassertemperaturen schuld sei. Das Temperatur-Argument könnte durchaus korrekt sein, da in einem natürlichen Warmzeit-Optimum … Sie wissen schon. Frage mich, wie Rahmstorf das erklären will, wenn die Barriere-Korallen ab 2030 im etwas kühleren Wasser wieder wachsen. Wahrscheinlich führt er das dann auf seine unermüdliche Klimarettungs-Arbeit zurück.

Ein Schmankerl am Ende des Artikels: Der Klimaprofessor gesteht, daß er seinen Artikel in Sydney/ Australien schrieb, wo er gerade auf einer Ozeanologen-Konferenz weilte, auf der das Sterben der Korallen ausgiebig beklagt wurde. Und wie sind Rahmstorf und seine Kollegen nach Australien gelangt? Mit der Malizia II, wie Greta? Eher nicht. Hätten die Klimaretter ihre Konferenz online abgehalten, hätten sie aus ihrer Sicht einiges für die angeblich vom CO2 gefährdeten Lebewesen getan. Aber die Klimaprofessoren reisen wie alle Mitglieder des Juste Milieus für ihr Leben gern, vor allem schön weit. Ich wette, die meisten der Teilnehmer reisen nicht exakt zum Beginn der Konferenz an und zum Ende sofort wieder ab. Die hängen wie jeder Wissenschaftstourist ein paar Tage dran und genießen das schöne Australien. Wahrscheinlich erlebt Rahmstorf im Urlaub einen der typischen, gar nicht seltenen flächendeckenden Stromausfälle des energiewende-geplagten Landes. Hoffentlich hat sein Hotel keinen Dieselgenerator und er muß wie jeder gewöhnliche Zeitgenosse im Dunkeln hocken.

 

 

 

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15 Kommentare

  1. Korallen mögen sogar lieber wärmeres Wasser wie rund um Thailand. Beim Great Barrier Reef sind zwar 5 bis allerhöchstens 10% der Korallen gestorben, aber es gab vorher ein besonders starkes Wachstum von 250% innerhalb von 5 Jahren im südlichen Riff, siehe „Sacked for speaking out about Climate Change – Professor Peter Ridd“

  2. Wie soll man gegen diese geballten Experten- Statements noch ankommen ? Rahmstorf, Lesch, Greta, Kühnast, u.s.w.; da kann doch Svensmark erzählen was er will; er wird ja noch niocht mal in NATURE veröffentlicht, im Gegensatz zum „Hockeystick“ vom Männlein. Greta kann CO² sehen, kein Anderer kann das ! Kühnast hat den Klimawandel als Ursache für die Katastrophe von Fukushima ausgemacht; Rahmstorf weiß inzwischen 99,5 % aller Wissenschaftler hinter sich (er sollte sich gelegentlich mal umdrehen, damit er sieht, wie ihn die meisten dieser Leute auslachen); Lesch und Al Gore haben authentische TV- Bilder, die den menschengemachten Klimawandel durch CO²- Emissionen nachweisen (könnten wir auch CO² sehen, wie das Gretelchen, würden wir es endlich einsehen). – Satire off –
    Und jetzt muß mal langsam Ruhe sein, Ihr solltet zum Selbstschutz zu den zwei alleinigen Weltreligionen konvertieren (AGW und Islam) spart schon mal für die CO²- Steuer, oder besser sucht Euch einen Job in Asien, Afrika oder Amerika, in Europa gibt´s in 15 Jahren keine mehr.

  3. Dem Rahmstorf Artikel im Spon folgte eine ausgiebige Diskussion im Forum mit 750 Kommentaren, die teilweise auch sehr kritisch waren.
    Unter anderem wurde er gefragt, was er auf der winzigen, streng geschützten Insel Lady Elliot mit Studenten zu suchen hatte. Sommerschule!

  4. Wie oft ist der „Kipppunkt“den schon verlegt worden?Wenn alle sinnlosen Ausgaben für Kriege,Waffengeschäfte,Klimaschutz und der Selbstbedienung der Politiker und Beamten auf der Welt eingespart werden ist genug da,um sich dem tatsächlichen Klimawandel anzupassen (Bewässerung,Meerentsalzung,Auffortung) .Vom Umweltschutz ganz zu schweigen.Aber wer will das ohne Rendite machen.

  5. „vor 50 Jahren warnten die „Experten“ mehrheitlich noch vor der emissions-bedingten Eiszeitkatastrophe.“
    „wie damals das „Waldsterben“.“

    Das ist falsch, oder im besten Fall eine verzerrte Darstellung. Hätte der Mensch weiter so Schadstoffe (allen voran Blei- und Schwefelverbindungen) in die Luft gepustet, die Erde hätte sich abgekühlt und der Wald wäre draufgegangen. Dass es nicht so gekommen ist, haben wir dem relativ schnellen Handeln der Politik zu verdanken, und nicht etwa, weil die Wissenschaftler falsch lagen.

    Rollt eine Kugel auf den Abgrund zu und ich prognostizierte, dass sie runterfallen wird, greife aber im letzten Moment ein, so dass sie nicht runterfällt, bedeutend das nicht automatisch, dass meine Prognose falsch war.

    • Die Umweltbelastung war Folge des kalten Kriegs (u. Stellvertreterkriege), i.e. dreckige Luft & dreckige Flüsse & toxische Halden, wurde von Ingenieuren rückgebaut nachdem Reagan u. Gorbatschow sturköpfig ihren pre-Trump u. pre-Putin durchgezogen hatten. Andere Kriege laufen ja noch (!) typischerweise wegen steinzeitlicher Religion / Ideologie u. Drogen — oder sehen Sie da auch weg.

      Gegen Ende des kalten Kriegs wurden theologisierende Statistiker losgelassen um immer neue Zahlenfriedhöfe für Polit-Kasper anzulegen, damit budgetierte Steuergelder umgeleitet werden hin zu Green-terror-nehmen-wir-in-kauf & theologisierte Castoren & Zappelstrom Mafia.

      Diese literarischen Umwelt-Dingens statistische Erfindungen lockten blödschwafelnde Trittbrettfahrer vom schöngeistigen Lesezirkel an, wie hier im Forum zu sehen ist, die sich an die laufenden Geldströme angehängt haben, bis hin zur Klimasekte namens IPCC & PNAS &tc & Relotius-Medien für Milliardenumsatz mit Güggle Ads.

      Von Wissenschaftlern (Methode, Falsifizierung [ausmisten], Leistung) keine Spur, nur laufend neue Dogmen & Götzen und die allseits bekannt gewordene KlimaKultKirche der Rekursiven Apokalypse(n), konfrontiert von deren Ketzer (Normalo Geologen) u. Häretiker (Normalo Physiker).

    • Das ist die PR der „Waldretter“. Wenn um 2030 das nächste Temperatur-Minimum einsetzt, werden Rahmstorf & Co behaupten, sie hätten mit Merkel und ihrer „Wissenschaft“ die Heißzeit verhindert.

      • Wieso 2030 vor gut 10 Jahren war es doch hier für 2020 angekündigt. Laut Prof. Kirsten und Göhring) sollten die Alpen-Gletscher auch wieder wachsen. Nur hat es denen offen sichtlich noch keiner gesagt.

        • 2020 ist nicht von mir. 2020 sollten die Gletscher im Glacier-Nationalpark weggetaut sein, sind sie aber nicht, sie wachsen. Kennen Sie unseren Artikel über diese Peinlichkeit der Klima-Apokalyptiker?

    • @Rico Schrage, Zitat: „…. Hätte der Mensch weiter so Schadstoffe (allen voran Blei- und Schwefelverbindungen) in die Luft gepustet, die Erde hätte sich abgekühlt… “

      Lt. UBA sank der So2- Ausstoß Deutschlands von 5,4 Mio Tonnen 1990 auf 315000 Tonnen 2017. Da mit dieser Minderung die Erde nicht abkühlte und in Eiszeit erstarrte, erscheint mir der Schluß naheliegend, dass insbesondere die Erhöhung der Sommertemp. in D. nicht auf Co2, sondern auf verminderten So2- Eintrag zurückzuführen wären.
      Danke.

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