Ausweitung der Pseudowissenschaft: „Klima-Ärztin“ an der Berliner Charité

von AR Göhring

Vor kurzem publizierten Holger Meins und Michael Klein ihre Artikel zu „klimamedizinischen“ Studien in Berlin, München und Augsburg. Ergänzend dazu brachte der „Spiegel“ ein Interview mit der neuen Professorin für „Klimawandel und Gesundheit“ der Charité heraus.

Manche Informationen tun wirklich weh. Als „Klimaleugner“-Journalist ist man einigen Irrsinn gewohnt; außerdem kennt jeder, der studiert hat, wohl die irrationalen Revoluzzer in bestimmten ungenannten Fachbereichen der Universitäten, die bis vor einigen Jahren nicht allzu gefährlich waren, weil ihr Fach meist nur eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Leistungsunwillige mit Ambitionen darstellt. „Akademisches Hartz4“, wie Michael Klein es einmal so sarkastisch wie treffend bezeichnete.

Wenn sich dann die betreffenden Leute oder deren Theorien aber in den für Infrastruktur und Wirtschaft lebenswichtigen Fakultäten breit machen, wird es richtig gefährlich für die Wissenschaft und die Gesellschaft. Man denke nur an die Philosophie-Physikerin in Oxford, die angeblich den Anteil des „menschgemachten Klimawandels“ am Wetter berechnen kann.

Im Juni 2019 berief die renommierte Berliner Charité gemeinsam mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung PIK die (weltweit?) erste Klimamedizin-Professorin, die Epidemiologin Sabine Gabrysch (43). Eigentlich ist so etwas in Zeiten, in denen der Zeitgeist Achterbahn fährt, zu erwarten. Wer unserem Gesundheitssystem als Patient vertraut, sollte jetzt aber langsam nervös werden.

Was sagt die junge Klimaärztin im Spiegel-Interview (Nr. 32/ 3.8.2019, Seiten 98f)? Ein paar Kostproben:

Die Klimakrise ist ein Thema, das erste Priorität haben muß.

[„Priorität“ heißt bereits „das vordere, vorrangige“, also noch darüber?]

 

Wir haben es hier […] mit einem planetaren medizinischen Notfall [zu tun].

 

Laut Robert-Koch-Institut hat der so genannte Jahrhundertsommer von 2018 allein in Berlin rund 490 Menschenleben gefordert.

Durch den Klimawandel haben wir es aber häufiger mit Extremwetter zu tun,…

[Dem widerspricht sogar der Weltklimarat IPCC.]

 

Der Klimawandel verschärft die weltweite Ungerechtigkeit, denn jene, die am wenigsten beigetragen haben zum Ausstoß von Treibhausgasen, werden am stärksten von den Folgen betroffen. […]

[..] in Indien, ist es jetzt schon oft so heiß, daß man da tagsüber noch rauskann.

Wenn Ernten ausbleiben, drohen Millionen Menschen Hunger und Unterernährung.

Die Klimakrise könnte außerdem eine neue Dimension von Flüchtlingsbewegungen bringen.

Heute brauchen wir eine massive Mobilisierung aller Kräfte der Gesellschaft, um diese Krise zu meistern. Die ökologischen Grenzen unseres Planeten sind nicht verhandelbar. Unser Wirtschaftssystem, unser Verhalten – das ist veränderbar.

Im März war ich auf der [Greta-]Demo in Berlin, und das war für mich das inspirierendste Erlebnis seit Jahren. Ich war überrascht, wie gut viele dieser jungen Menschen informiert sind. [???]

Greta Thunberg ist erstaunlich, sie spricht glasklar und sagt, wie es wirklich ist.

„I want you to panic“, ja, das ist glasklar. Im Interview läßt Gabrysch einige Allgemeinplätze zum Thema Hitzschlag vom Stapel, Binsenweisheiten. Ansonsten drischt die Ärztin, wie die Zitate zeigen, eher die üblichen Phrasen über die angebliche Klimakatastrophe, die wir schon von den Eiszeit-Panikmachern in den 1970ern, und natürlich von Schellnhuber & Co., kennen. Da ist selbst SfF-Hirschhausen mit seiner Fieber-Analogie noch origineller. Und die Gretabegeisterung einer 43jährigen Professorin wirkt seltsam mädchenhaft, kindlich. Ich frage mich oft, wie Wissenschaftler es hinbekommen, ein forderndes Studium zu absolvieren, den Doktor rer. nat. oder Facharzt schaffen, aber dann in kindliche Gretamanie abdriften. Allerdings hat Frau Dr. med. Gabrysch mit Anfang 40 die Professur nur über das Klimaticket erhalten. Wäre sie bei klassischer Epidemiologie geblieben, was wäre sie dann heute? Wäre sie je zum Charité-Professor berufen worden?

Gabrysch ist übrigens wohl nicht unschuldig zum Kinde gekommen. Sie ist Aktivistin bei der Lobbyorganisation KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. und hat im Vorfeld mutmaßlich schon einige „Wühlarbeit“ geleistet.

Wie ihr Arbeitsalltag aussieht, lässt sich angesichts der Prof.-Denomination schlussfolgern. Ich kenne viele Uniklinik-Ärzte, die sich ab frühs um sieben wundarbeiten und ihre Patienten bestmöglich versorgen. Um dann abends geschafft ins Bett zu fallen. Das wird den immer zahlreicher werdenden Pseudowissenschaftlern an unseren Universitäten (und Unikliniken) wohl nie passieren.

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14 Kommentare

  1. Was Positives: Der Oberste Gerichtshof von British Columbia hat Prof. Mann im Prozess gegen Prof. Ball wegen Datenfälschung verurteilt.
    KenFM.de

  2. Ohne “ Klima“ gibt es keinen Forschungsauftrag ,kein Geld und
    keinen Arbeitsplatz.Die Beeinflussung des Internets kann man als moderne Bücherverbrennung ansehen.Gepaart mit Berufsverbot und an den Pranger stellen ist der
    grüne Faschismus doch klar nachgewiesen!Demokratie hat Faschismus nie verhindert im Gegenteil!Alle staatlichen Organe und Beamte sind auf „grünen Kurs .Mal sehen,wenn die
    grünen „Aktivisten“ mit waffengewalt losziehen.

  3. Folgende bahnbrechende Erkenntnis aus dem Spiegel-Interview sollten Sie aber nicht unterschlagen: „Die Landwirtschaft ist davon abhängig, dass die Wetterbedingungen vorhersehbar sind. Durch den Klimawandel haben wir es aber häufiger mit Extremweter zu tun, mal kommt der Regen zu früh, mal zu spät, mal regnet es zuviel mal zu wenig. …“

    • Richtig, Schwellnhuber hat ja in einem späteren Interview gesagt, er hätte ja nur Geschichten erzählt. Noch Fragen?

  4. Das hat jetzt aber wirklich noch gefehlt! Dafür gibt es keine oder kaum Umweltmediziner die sich mit Schallerkrankung / VAD auskennen. Wir haben jetzt schon mehrfach von Behörden, Richtern und Politikern gesagt bekommen, dann gehen Sie doch zu einem Umweltmediziner. Nur konnte uns bisher keinen einen nennen/vorschlagen. Und die Allgemeinärzte die sich in diesem Thema kundig gemacht haben werden von den vorgenannten nicht anerkannt.
    Buchbinder Wanninger läßt grüßen!

  5. „Wer unserem Gesundheitssystem als Patient vertraut, sollte jetzt aber langsam nervös werden.“
    JETZT erst? Ich bin das schon bereits seit der Zeit, wo unsereins als Schüler begriff, daß Ärzte schlecht ausgebildete Praktiker sind, (die meisten) ohne (natur-)wissenschaftliche Befähigung.
    Mir reicht die Kenntnis der Befähigung der drei in meiner Familie um jedem zu raten extrem vorsichtig zu sein.
    Ärzte sind meist primitive Auswendiglerner ohne eigene wissenschaftliche Befähigung. Und sie müssen in der Schule den primitiven Gymnasiallehrern gehorchen um die benötigte 1,0 zu bekommen. Eigene wissenschaftliche Befähigung ist nicht benötigt.

    Dementsprechend sieht dann die Literaturänderung in den vergangenen hundert Jahren aus. Es ist schon schlimm, was man in der Uni-HH-Bibliothek an Dummfug von Medizinern findet.

    • Stimmt teilweise
      Es gibt Menschen, die funktionieren wie ein Tonband, sie geben wieder, was sie gehört haben. Diese bekommen in der Schule die besten Noten, erste Riege. Leute, die verstehen und ableiten, sieht man oft in der zweiten Riege. Das ist nur eine Orientierung und keine Regel. Es gibt welche, die jahrelang Bestnoten haben, im Beruf oder logischen Denken nicht so gut aussehen. Ja, die werden oft Arzt, erste Riege. Aber auch da gibt es große Unterschiede. Die Schule und Ausbildung müßten viel praxisorientierter sein. Das paßt aber nicht zur Philosophie des Nürnberger Trichters.

      • So wie der Beruf des Piloten bestimmte Fähigkeiten verlangt, gilt das auch für den Medizinbereich. Frauen können zumeist Flugzeuge nicht steuern. Und Männer können meist keine Kinder erziehen. Im Bereich der menschlichen Behandlung sind bestimmte Befähigungen notwendig. Die Schulnoten sind kein Beweis für das Vorliegen bzw. Nichtvorliegen.
        Insofern sind die sog. Numerus-Clausus-Methoden bei den Medizinern und anderswo Quatsch.
        Allerdings kann man etablierte Systeme nur noch erschwert beseitigen, mögen die noch so unsinnig sein.

    • Na ja, Vorsicht, ich kenne Studenten und Hausärzte (meiner), die top sind.
      Allerdings habe ich gehört, daß Medizinstudenten häufig den Frosch-Muskel-Versuch machen müssen, damit sie verstehen, was ein EKG eigentlich ist.

      • „Na ja, Vorsicht, ich kenne Studenten und Hausärzte (meiner), die top sind.“
        Die meisten Bürger sind der Ansicht, daß gerade ihre Ärzte Top sind.
        Nur woher wollen die das wissen, wo sie doch andere praktisch gar nicht kennen. Pro Jahr kann man nur 4 Ärzte eines Fachgebietes überprüfen. Aber wie denn, wenn man nicht krank wird? Oder selbst dann, wenn man krank wird. Dieselben Erkrankungen sind es nicht und die meisten würden auch ohne medizinische „Taten“ von selbst enden, denn der Mensch ist diesbezüglich verdammt gut konstruiert.

        Unsereiner hätte allerdings ohne Arzt (plus die Kollegen aus dem OP-Saal) (gerufen von der Großmutter) das 1. Lebensjahr nicht überlebt. Und dieser Arzt war bestimmt kein Einser-Abiturient. Das war wie damals üblich jemand, der Arzt aus Überzeugung geworden war und nicht wie die meisten heutigen aus Geld- und Ansehensinteresse, aber nicht aus „Berufung“.

        • Ich hab da schon einen gewissen Vergleich. Zudem: Ich kenne viele Ärzte, die Klimaleugner sind. Wenn das kein Beweis fürs Mitdenken ist….

    • Ja, so ist es. Die ganze Gesellschaft wird zu auswendig Lernen umezogen. Das einzige selbstständige was dem wohlerzogenen Bundesbürger bleibt ist Selbstdarstellung, mit kreativer Note aber möglichst haltungskonform. Umso mehr mehr man das alles in Einklang bringt, desto steiler die Karriereleiter.
      Es wäre ja geschichtlich nicht die erste Gesellschaft die an derart fehlgeleiteter Entwicklung krachend zu Grunde geht.
      Hierin liegt wohl der einzige Notstand!!!!

      Mit freundlichen Grüßen!
      Christian Möser
      Zimmerer

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