Klima-Unfug auf t-online: Kipp-Punkte und Forderungen nach mehr „Koordination“

von AR Göhring und Andreas Demmig

Journalisten, die sich zum Klimaschützer berufen fühlen, schreiben seltsam schwammige und gefühlige Artikel, deren Kern nicht so recht zu fassen ist. Auf t-online sammelten sich kürzlich einige dieser Exemplare an.

Da ich der Redaktionsbeauftragte für die pointierte Darstellung offensichtlichen Unfugs bin, bat mich Kollege Demmig, mich dreier Artikel anzunehmen. Über die „unverhältensmäßige Sichtbarkeit von Klimaleugnern in den Medien“ hatte sich der geneigte Leser schon amüsieren können. Die beiden restlichen klingen im Titel erst einmal erstaunlich vernünftig und sogar „klimaleugnerisch“.

In Warum Warnungen vor der Klimakrise stets gleich enden verweist der Autor überraschend offen auf die immer wieder neu justierten Fristen, den Weltuntergang zu verhindern, die berühmten Kipp-Punkte, nach denen nichts mehr zu retten sei. Die bekanntesten darunter sind die „100 Monate“ von Al Gore aus dem Jahr 2006, und aktuell die „elf Jahre“ (oder waren es zwölf?) von Greta Thunberg. Die Weltrettungsfristen, für die auch Charles, der Fürst von Wales, bekannt ist, werden selten als ungefähre Angabe kommuniziert, sondern stets als unumstößlicher Point-of-no-return. Der Betrug ist also offensichtlich, wenn immer neue Kipp-Punkte definiert, und die alten „vergessen“ werden.

Der Autor im t-online-Artikel entschuldigt den Schwindel damit, daß „methodologischer Optimismus“ dahinter stecke. Die Wissenschaftler, „die besten ihres Fachs“, bäten darum, ihre Forschung als „neue Realität“ (eine schöne Freudsche Fehlleistung…..) ernst zu nehmen, und wechselten dann zur „notwendigen Beschwörung“. Dies sei laut t-online auch gerechtfertigt, da die Klimakrise keine „kategorische“ Katastrophe sei, an oder aus, sondern eine „graduelle“; der Mediziner würde sagen, eine Stück für Stück fortschreitende Krankheit, die man in jedem Stadium anhalten könne.

Geschickt, oder? Wenn ich kein „Klimaleugner“ wäre, würde ich erst einmal drauf hereinfallen; bin ich früher auch. Das muß man unseren Redaktions-Aktivisten lassen: Sie haben keine Ahnung von der Wirklichkeit (geschweige denn Naturgesetzen und physikalischen Formeln), aber wie man Informationen in Orwellscher Weise geschickt verdreht und ins sogar Gegenteil verkehrt, das wissen sie ganz genau. Ich glaube, die können das deswegen so gut, weil sie das mit sich selbst genau so machen. Evolutionsbiologe Robert Trivers spricht hier von „Selbstbetrug“. Zudem seien die „Gebildeten“ besonders gut in der Lage, wie eine auf der Achse besprochene Studie einmal nachwies.

 

Ein weiterer eigentlich Hoffnung machender Artikel bei t-online trägt den Titel Die CO2-Wende wird Billionen kosten. Davor warnen wir ja auch laufend: Der Klimaschwindel ist lediglich ein Umverteilungsprogramm von unten nach oben, das der Mehrheit der Bürger ihren Wohlstand kosten wird. Je nach Quelle kostet uns der Unfug sieben Billionen Euro bis 2050; also die Gesamt-Wirtschaftsleistung der Bundesrepublik von sieben Jahren. Der Cicero hatte die Merkelsche Wohlstandsvernichtung auch schon einmal in einem interessanten Artikel beleuchtet.

Bei t-online ist davon natürlich wenig zu lesen. Die Klimakrise wird dogmatisch als Realität verkauft; für die wir natürlich fleißig zahlen müssten: Um 80% der Emissionen von Klimakillergasen zu reduzieren, seien bis zu 2,3 Billionen Euro bis 2050 nötig. Fast schon bescheiden, wenn man bedenkt, daß die Rechnung mit den 7 Billionen oben eher konservativ ist.

Ehrlicherweise stellt der t-online-Artikel fest, daß die Treibhausgas-Emissionen trotz „33 Milliarden Euro“ Subventionskosten für die erneuerbaren Energien (derentwegen immer mehr armen Kunden der Strom abgeschaltet wird) kaum sinken. Statt aber den Schwindel in Frage zu stellen, fordert der Artikel die Abschaltung der Kohlekraftwerke. Heißt: Die Hütte brennt, also Benzin draufschütten. Eine aktuell häufig geäußerte Strategie zur Lösung von Problemen.

In der Conclusio schlägt die Autorin, eine Wirtschaftsjournalistin aus Berlin, vor, die Koordinierung der Klimaschutzmaßnahmen zu verbessern. Bislang sei sinngemäß zu viel Stückwerk in Form isolierter Förderprogramme gemacht worden.

Auch hier würde ich sagen: gute Propaganda. Es werden tatsächliche Probleme, explodierende Kosten und die Wohlstandsvernichtung, benannt, aber Roß und Reiter natürlich nicht. Stattdessen wird der möglicherweise um seinen Wohlstand bangende Leser mit Geschwurbel beruhigt. Mal sehen, wie lange diese Taktik trägt, wenn zum Beispiel die Banken unter der €-Last krachen (2020?) oder unsere Realwirtschaft noch weiter schwächelt.

 

 

 

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21 Kommentare

  1. Was ich darüber denke:
    Je eindeutiger sich das Spektakel rings um die Begriffe „Klimaerwärmung“ und „Energiewende“ in der Gegenwart als Schwindel und Betrug herausstellt, weil hierzu anderslautende Zahlen und Fakten wie prophezeit an die Öffentlichkeit gelangen, desto kraftvoller postulieren die Leitmedien im engen Verbund mit den oft von staatlicher Seite honorierten „Experten“ für den Erhalt dieser „festgeschriebenen Thesen.“
    Derartige Verhaltensweisen bzgl. der Bedienung des Lautstärkereglers in Richtung einer stetig ansteigenden Beschallung scheinen einem Gesetz zu folgen, welches allerdings schon längst Geschichte schrieb, allerdings auch heutzutage„Gewaltanwendungen“ auf die Psyche und das Denken des Menschen generiert.
    Suche deshalb gerade gedanklich nach der nächsten Steigerungsform, nur für die Worte Propaganda, Klimanotstand und Kipppunkte.Auf alle Fälle dürften allein diese drei psychischen Druckmittel bereits im Begriff „Klimakrise“ stark verankert sein.
    Hinter Worten und Billionen an Kosten sollten selbstverständlich immer auch die Werte schaffenden Menschen stehen, die das Vorhaben finanziell tragen, letztendlich auch ertragen müssen und ebenso ihren Wohlstand erhalten möchten.
    Dieser simple Zusammenhang scheint mir bis dato noch nicht überall angekommen.
    Die weitere Zeitreise bleibt spannend.

  2. Die haben sich sicher bei Tabasco ispirieren lassen da steht auf dem Fläschchen schon seit Jahrzehnten immer noch seit 150 Jahren haben sie das Rezept. Kann man das auch für die Zukunft anwehnden , irgendwann wirds dann scho einmal Eintreffen. 100,1000 Jahre? Dann strahlen ihre Gesichter.

    • Genauso wie die Fusionsforscher seit 50 Jahren jedes Jahr versichern, dass in 50 Jahren die Kernfusion dann soweit sein wird.

      • Lieber Herr Tarantik, vor 50 Jahren hat uns unser E-Technik-Professor eingebläut: „Meine Herren, wenn wir den schnellen Brüter haben, sind wir alle Probleme der Stromerzeugung los“.
        Damals, als Sie wahrscheinlich noch gar nicht geboren waren, war vom Fusionsreaktor noch nicht die Rede. Leider ist die historische Entwicklung dank Ihrer Gesinnungsgenosseen in eine andere Richtung gegangen.

        • 1952 wurde die erste Wasserstoffbombe gezündet. Eine ziemlich unkontrollierte Fusion. Seitdem träumt man von einer kontrollierten Fusion und nimmt Milliardenbeträge in die Hand.
          „Die Mitglieder der Europäischen Atomgemeinschaft beschlossen 1973 ein gemeinsames Projekt zur Realisierung der Kernfusion. Bereits 1977 wurde Culham in England als Standort festgelegt und mit dem Bau begonnen.“ Wikipedia. Ebenfalls dort findet man Angaben, dass bis 2075 eventuell mit einem funktionierenden Reaktor gerechnet wird. Ob dieser jemals wirtschaftlich arbeiten wird interessiert einen echten Forscher doch wirklich nicht im Geringsten.

        • Hallo Herr Trilling
          Hallo Herr Tarantik

          Weder der schnellen Brüter noch die Kernfusion haben eine Chance sich jemals Finanzieller zu rechen.

          Selbst wenn es solch Kraftwerke in Deutschland gibt und die für 0 Cent das kWh an das Stromnetz übergeben kommen noch die Kosten für die Netzbenutzung von ca. 10 Cent/kWh.

          Bei den Solaranlagen die bei den Leuten und Betrieben sind kommt das kWh für -5 bis 6 Cent bereits aus der Steckdose.

          -5 Cent bei den Altanlagen
          6 Cent bei den neuen PV-Anlagen

  3. Deutschland ist auf eine verarbeitende Industrie ausgelegt, da kostet Energie, die Produkte für den Endverbraucher sind so ausgelegt ( Bruchstellen) das diese auch regelmäßig kaputt gehen. Wie will man dann Energie einsparen? Es geht nur über den Verkehr und das Heizen. Die Industrie will man und kann man nicht schaden da dann die Steuereinnahmen ( Arbeitsplätze) weg brechen.
    Diese ganze Merkel Wurschtelei ist meines Erachten reine Willkür und hat mit Verstand nichts zu tun. Die ganze Energiewende ist ein tot geborenes Kind was nun mit allen Mittel die zur Verfügung stehen gesund gemacht werden soll, nur ein totes Kind kann keiner zum Leben erwecken.

    • Vielleicht könnte man auch Produkte herstellen, die länger halten und die deshalb weltweit verstärkt nachgefragt werden, also echte Qualität „Made in Germany“.

      • Ja Rudi, machen Sie’s doch einfach. Nicht quatschen, anfangen. Kein vielleicht… Es ist immer einfach, von anderen was zu fordern. Schauen wir mal, wie Sie die Dinge angehen, vielleicht können Sie’s ja besser? Ansonsten: Einfach mal die Klappe halten täte Ihnen und anderen nur gut.

        • Wie war das mit den qualitäts Glübirnen? Fabriken gingen ein weil Nachfrage zu gering. Selbes mit Autos, was nützt eine Qualität für 30 Jahre wenn schon nach 10 Jahren sie eingeschrotted werden müssen weil sie nicht den immer neuen Normen der Grünen Politik enstprechen?

        • @ H Frankel: Was soll denn diese Aggression? Bitte um etwas freundlicheren Ton im Kommentarbereich. Die scharfen Wörter kann man sich doch für die Apokalyptiker auzfheben.

          • Worauf bezieht sich „freundlicherer Ton“? Auf „Klappe halten“? Dann schauen Sie doch bitte mal die vielen, vielen Kommentare, in denen ganz andere Formulierungen gebraucht werden. Dort lese ich keine Zurechtweisung von Ihnen zwecks freundlicherer Ton. Im übrigen: Was ist an „Klappe halten“ aggressiv? Vielleicht sollten auch Sie mal nicht zu allem und jedem Ihren Senf geben. Oh je, war das schon wieder aggressiv?

          • „Was ist an „Klappe halten“ aggressiv?“
            Was könnte es sein? Forenregeln beachten, sonst lösch ich.

      • Wer billig kauft, kauft zu teuer; das war immer meine Devise. Beispiel: 1976 haben wir unsere Polstergarnitur gekauft, von einem deutschen Hersteller in Westfalen. Sie war nicht billig aber preiswert. Unsere Kinder haben sie als Spielwiese genutzt und kreativ mit ihr gespielt. Jetzt toben die Enkelkinder darauf herum. Sie hat zwar ein paar Gebrauchsspuren, sieht aber noch immer fast wie neu aus. Man kann dieses Modell übrigens auch heute noch in einer etwas modifizierten Ausführung bekommen. Ähnliches zur Qualität deutscher Produkte kann man zu unseren Wäschegeräten, ebenfalls von einem westfälischen Hersteller, behaupten. Ich könnte noch mehr Beispiele bringen, was jedoch den Kommentar zu umfangreich werden ließe.
        Sie sehen also, Herr Tarantik, dass diese von Ihnen angemahnten Produkte immer schon und immer noch auf dem Markt sind.

        • Meine Waschmaschine auch: 20 Jahre, von Quelle (wahrscheinlich AEG getarnt), läuft robust.
          Ich bin neugierig: Von welchem Hersteller ist Ihre Garnitur, welches Modell? Schwarzwerbung ist hier im Kommentarbereich nicht relevant.

          • Polstergarnitur ist von der Firma COR, Modell Trio. Die Wäschegeräte sind von Miele. Jetzt kann ich auch noch mitteilen, dass meine Möbel von Interlübke sind, immer noch nach über 40 Jahren voll im Trend und in Ordnung. Sperrmüll Fehlanzeige!

          • 4.500€ Neupreis, ui, das sollte ja auch ewig halten. Aber erkennbar eine prima Krabbelcouch für Kinder.
            Da fällt mir die Binninger-Birne ein: Der Mann, der deutsche Daniel Düsentrieb, hatte eine Glühbirne konstruiert, die bis zu 70,80 Jahre halten kann. Zur Produktion hatte er die alte Birnenfabrik in Ostberlin gekauft. Dann starb er überraschend beim Flugzeugabsturz. Firma dichtgemacht. Zufälle gibt es.

          • Hallo Herr Göhring, ergänzend teile ich noch mit, dass meine Polstergarnitur als 40 Jahre alte Gebrauchtware bei ebay heute Preise erzielt, die dem damaligen Neupreis entsprechen. Also war es ein guter Kauf.

  4. Vielleicht ist ein Hoffnungsschimmer, dass der Schwachsinn immerhin schon teilweise beim Namen genannt wird. Mehr darf sich ein Journalist heute offenbar nicht trauen, wenn er gedruckt werden und seinen Job behalten will. Gesetzt den Fall, wir rutschen die nächsten Jahre wieder in ein länger andauerndes Temperaturminimum (was ich mir schon allein deshalb wünsche, um unserer Politik endlich die lange Nase zu zeigen…), wir würden uns die Augen reiben, was dann – nach einer kurzen Schweigezeit incl. 180 Grad Kehrtwendung – alles geschrieben wird! A propos Politik, die ist natürlich auch sehr wendig: Söder wird es dann für eine Generalabrechnung mit den Grünen nutzen, die ja letztlich den ganzen Blödsinn angezettelt hätten (unverhohlener Seitenhieb auf Merkel inclusive…).

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