Alles hat seinen Preis – die Vermeidungskosten!

Kosten der CO2-Emission, um die „Welttemperatur“ um ein Grad Celsius zu verringern. Grafik vom Autor erstellt. hier

von Frank Hennig
Es gehört zu den eher leidvollen Erfahrungen der Menschen, dass alles seinen Preis hat, meist in Form von Geld. Es gehört zum unangenehmen, aber seriösen Handwerk von Finanzministern, auf die Beschränktheit von staatlichem Geld hinzuweisen. Nicht so, wenn es um die Klimarettung geht. Da spielt Geld keine Rolle.

Hier die Tabelle oben vollständig:

Die Vermeidung von CO2-Emissionen wird gegenwärtig in Deutschland zum alles überstrahlenden Ziel erklärt. In Umfragen sei festgestellt worden, dass die Bürger den Klimawandel für das dringendste Problem halten. Vermutlich lebe ich in einem völlig isolierten Bereich der Gesellschaft, denn in meinem Umfeld und auch in überregionalen Kontakten kann ich diese Gewichtung des Problems nicht feststellen. Man wundert sich höchstens über das Wetter.

Ich sehe es als sinnvoll an, weltweit Emissionen zu senken – über das zu Unrecht verteufelte CO2hinaus. Nun ist Politik immer das Machbare, immer Kompromiss und Abwägung und am Ende einer Finanzierung vorbehalten.

Die finanzielle Belastung der Bürger hierzulande durch Staatsquote und Sonderlasten ist in der Weltspitze zu finden und eine weitere Steigerung droht. Die Reform der Grundsteuer geht für Eigentümer und Mieter vielleicht noch glimpflich aus, eine indexierte automatisch mit der Inflationsrate steigende GEZ-Gebühr droht zur regelmäßig steigenden Quasisteuer zu werden. Die Einführung einer Ausländermaut, verursacht von einer bayerische Regionalpartei zwecks Erhalts der Lufthoheit über den Stammtischen, ist zwar gescheitert, sie wird aber wiederkommen.  In Form einer EU-Maut mit national aufgesatteltem „Klimabeitrag“, so ist zu vermuten.

Warum ein Gesetzentwurf, erarbeitet von Regierungsjuristen mit der Möglichkeit, den wissenschaftlichen Dienst des Bundestags zu befragen, vor dem EuGH in Luxemburg scheitert, wundert den Laien. Minister Scheuer spricht enttäuscht von einem Elfmeterschießen, so als sei das Verfassen eines Gesetzes Glücksache. Geschätzter Schaden durch das Agieren von Dilettanten für die Steuerbürger: Wohl ein dreistelliger Millionenbeitrag.

Dass der Gesetzentwurf mit der EU abgestimmt war, macht die Sache nicht besser. Womit die an Plattheit kaum zu überbietende SPD-Wahlreklame „Europa ist die Antwort“ ad absurdum geführt ist. Vier Wochen nach der Wahl dürfen die Wähler immer noch zuschauen, womit sich EU-Rat, -Kommission und –parlament in ihren Hinterzimmern oder auf Poker-Gipfeln beschäftigen: Mit sich selbst. Antworten gibt es keine. Der SPD fehlen ohnehin die richtigen Fragen.

 

Das Geld der anderen

Früher, als Politiker und hohe Beamte in Deutschland noch Ehre und Würde hatten, gab es Rücktritte oder Entlassungen. Heute wurstelt man sich durch, Ahnungslosigkeit schädigt nicht mehr den Ruf. Das Thema der Amtshaftung für Steuerverschwendung wird in der Öffentlichkeit stärker thematisiertund sollte konkret werden. Aber welche Krähe hackt . . . na Sie wissen schon.

Im Verbund mit einer weiteren Verbürokratisierung des Landes, des Anstiegs staatsfinanzierter Beschäftigung und der Verringerung wertschöpfender marktlicher Tätigkeit beschreitet Deutschland den Weg wirtschaftlichen Abstiegs.

Zurück zur CO2-Problematik. Während es an Begründungen nicht mangelt, warum Renten und Sozialleistungen nicht gesteigert, Gebühren und Steuern nicht gesenkt werden können, sind „Klimagelder“ offensichtlich unbegrenzt vorhanden. Die so genannten CO2-Vermeidungskosten spielen in heutigen Diskusionen, wo es nur noch um –zig oder hunderte Klimamilliarden geht, kaum eine Rolle.

CO2-Vermeidungskosten sind die „effektiven Kosten einer Klimaschutzmaßnahme pro Tonne“, so das RP-Energielexikon. Diese Angabe wurde über die Jahre für verschiedene Technologien in vielerlei Studien untersucht. Dabei geht es nicht nur um Erzeugungstechnologien, sondern auch um Gebäudesanierungen oder die Abtrennung und Speicherung von CO2.

Die teuerste Form, CO2zu vermeiden, ist nach Angaben der FAZnach wie vor die Fotovoltaik mit 415 Euro pro Tonne, gefolgt von der Geothermie (345 Euro) und Offshore-Wind und Biomasse mit je 252 Euro. Der Zertifikatepreis liegt gegenwärtig bei etwa 25 Euro pro Tonne. Die Ertüchtigung eines alten afrikanischen Kohlekraftwerks würde etwa 5 Euro pro Tonne kosten. Deutsche Förderpolitik zeichnet sich auf diesem Feld traditionell dadurch aus, dass die marktfernsten Technologien am meisten unterstützt werden. Die Vermeidungskosten werden maßgeblich durch die EEG-Umlage geprägt, indirekte Kostensteigerungen entstehen durch den Emissionshandel, Steuern, den Netzausbau und die Systemstabilisierung. Eine zusätzliche CO2-Steuer steht nicht mehr in Frage. Auch das ideologische Vorfeld kostet Geld, zum Beispiel für Studien:„Gendergerechtigkeit als Beitrag zu einer erfolgreichen Klimapolitik“, veröffentlicht vom Umweltbundesamt, wird zwingend hilfreich sein, die Emissionen zu senken. Näher möchte ich auf diese Studie nicht eingehen, das hat Dieter Nuhr (ab Minute 34:30) auf seine Weise schon getan.

 

Dabei ist das Feld der Energie fiskalisch schon gut angezapft. Die Energiesteuer (früher Mineralölsteuer) schlägt beim Tanken zu, die Stromsteuer über die Steckdose. Die Mehrwertsteuer wird auf alle Preisbestandteile von Kraftstoffen und Strom erhoben, auch auf die Strom- und Energiesteuer. Eine Steuer auf die Steuer? Ja, im Energiewendewunderland ist dies eine Selbstverständlichkeit und unterliegt seltsamerweise nicht dem Doppelbesteuerungsverbot.

„Die Mehrwertsteuer ergibt sich aus dem Mehrwert einer Ware, der durch die Wertschöpfung eines Produkts entsteht und sich auf die Weiterveräußerung überträgt“, wird in Buchhaltungskreisen gelehrt. Und warum bildet die Besteuerung von Energie einen Mehrwert für Produzent und Verbraucher, der zu besteuern ist? Logische Folge ist, dass die Finanzminister mit Wohlwollen steigende Energiepreise sehen, sie sind die Booster für die Steuereinnahmen.

 

Geld oder Leben

Nun möchten die Grünen einen staatlichen Klimafonds von 100 Milliarden Euro auflegen und dafür auch eine Neuverschuldung in Kauf nehmen. Das Geld soll, das kann man positiv sehen, auch der Vorbereitung auf Klimaänderungen dienen.

KGE, die Unvollendete, will dabei gleichzeitig „mehr Elektroautos und schnelleren Kohleausstieg“, offenbar ohne einen Zusammenhang zwischen beiden Forderungen zu erkennen. Vorher müssen noch 9.500 Megawatt Kernkraftwerksleistung emissionsarm ersetzt werden. Hat mal jemand eine Idee? Es sei alternativlos, schnell zu handeln. Hinderlich daran aber unbeachtet ist die Tatsache, dass sich China im Pariser Klimavertrag verpflichtet hat, ab 2030die Emissionen zu senken. Bis dahin werden die Steigerungen im großen Reich des Ostens jegliche deutsche Einsparungen überkompensieren. Schon deshalb ist der Ruf nach Schnelligkeit Unsinn. Der theoretischen Abschaltung von reichlichen 80 Kohlekraftwerken in Deutschland stehen praktisch etwa 1.300 Kohlekraftwerke gegenüber, die in den nächsten Jahren weltweit in Betrieb gehen werden. Diese Informationen an jene, die zu wissen vorgeben, dass in sechs, acht oder zehn Jahren alles zu spät sei, wenn wir jetzt nicht handeln. Nach dieser Lesart ist es ohnehin zu spät.

Man sollte Berechnungen anstellen, was es kosten würde, grüne Verbalemissionen zu vermeiden. Meine Vermutung: Es würde sich rechnen angesichts des Schadens, den Grüne in absehbarer Zeit in der Regierung verursachen werden.

Im Übrigen soll die Senkung der CO2-Emissionen einem höheren Ziel dienen, der Verhinderung einer zu starken Erderwärmung. Maßgebend können also nicht Millionen und Milliarden Tonnen von vermiedenem CO2sein, sondern die dadurch vermiedene Temperaturerhöhung in der Maßeinheit Kelvin. Diese entspricht in der Wertigkeit den „Grad Celsius“, die man umgangssprachlich dafür verwenden kann. Einfach eine Bitte ans PIK in Potsdam: Wie viel Kelvin globale Erwärmung verhindert Deutschland durch die „Klimaziele“ 2030, wenn sie denn erreicht werden?

Dann ließen sich statt CO2-Vermeidungskosten die Temperatursenkungskosten pro Grad darstellen und die Relevanz aller deutschen Emissions-Senkungsmaßnahmen einschätzen.

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6 Kommentare

  1. REZZO: „Es gibt keine legitimen politischen Meinungen. Es gibt nur eine LEGITIME EINSTELLUNG!“ FFF Aktivisten im Bundestag zu Hilse: „…wir wollen eigentlich darüber nicht mehr diskutieren…“ Ein Bürger bei einer FFF Demo im Große Freiheit TV auf YouTube:“…wir müssen uns auf eine Wahrheit einigen…“
    Das ist Dtl. Zudem wird der Eindruck vermittelt, dass ein Abschalten der KKW u. Kohle KW einfach so möglich wäre. Keine Stromtrasse ist in der Nähe einer Fertigstellung. Kein Gaskraftwerk ist im Bau. Warnungen der Netzbetreiber u. Energiewirt., dass unser Netz instabil ist, werden als Lobbyarbeit abgetan. Am 10. Jan. hatten wir 49,8 Hz am 24.01. hatten wir 50,02 Hz. Das war 2x hart an der Grenze. Der Regierung liegt eine Studie vor, nach der ein Black Out also ein langer, großflächiger Stromausfall zu einer nicht mehr beherrschbaren Situation in der Gesellschaft führen würde. Das Wort heißt: Chaos! Wie war das nochmal mit der Klimakatastrophe? Ein Netzzusammenbruch ist sehr viel wahrscheinlicher! Und dann schwafeln die noch über E-Mobilität! Wie ist der Stand der dafür benötigten Infrastruktur…? Genau… Erst kaufen wir E-Autos u. dann… Erst schalten wir ab u. dann… Kognitive Dissonanz

  2. So lange aber über 50% der deutschen Wähler es so wollen und die Verursachen Ihre „Stimme“ geben wird alles so wie aufgeführt kommen. Nur die AfD sagt laut,das alles Unsinn ist.Aber auf eine faschistische Partei soll man nicht hören und besser noch ausgrenzen.Die 35% Nichtwähler sind natürlich nicht dabei ,weil sie keiner Partei trauen.Die riesen Medienkampagne hinterlässt Wirkung und das Wetter Spielt den „Gläubigen“in die Karten.Keiner trennt mehr Wetter und Klima genau wie Umweltschutz und Klimaschutz.Wie soll man da gegen Unwissenheit vorgehen?

    • Ganz einfache Lösung: Die AfD sollte rasch in das Klimakrisenhorn stoßen und für den Ausstieg aus Kohle und Atom aussprechen, sowie bei jeder FFF-Demo mitdemonstrieren. Dann würde der Kindergarten von Politik, NGOs und gepamperter Institute wie PIK gaaanz rasch umschwenken. Man kann ja schließlich nicht mit denen gemeinsame Sache machen!

  3. Am deutschen Wesen soll die Welt genesen!
    In der Abgabenlast ist der Deutsche Weltspitze, nur was gibt der Staat eigentlich zurück? Die hier betriebene Politik ist gegen das deutsche Volk gerichtet.
    Die Steuern müssten runter gesetzt werden für die Wirtschaft sowie für den „kleinen Mann“. Aber nein nun auch noch eine CO2-Steuer damit Deutschland auch noch die bald fehlenden Milliarden des Brexit auch stemmen kann. Was denken sich Politiker eigentlich dabei den Deutschen so auszupressen? Sie wissen es dass das Volk mittlerweile so dumm ist, das sie sogar Grünlinge wählen.
    Die Kosten für den „kleinen Mann“ werden hoch sein, da alle Artikel mit der CO2-Steuer
    belegt sind und diese dem Kunden auferlegt werden.
    Man gibt dem deutschen Rentner eine Durchschnittsrente von 1200€ bietet ihm eine Wohnung von 800€ und verteuert seine Lebenshaltungskosten so dass er sich nichts mehr leisten kann und schreit ganz weit raus wie reich doch Deutschland ist. Ein noch Perversere Klientel gibt es nicht.

    • Na ja – wer ist denn die Klientel der Grünlinge? Das sind die Menschen, die am Tropf des Staates hängen (Beamte, Lehrer usw..), und die nichts selbst erwirtschaften müssen…

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