Die Ambivalenz des Klimas

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Ambivalenz: Zerrissenheit der Gefühle und Bestrebungen, Zwiespältigkeit
Kann Klima ambivalent sein? Natürlich nicht! Oder, doch…?

von Karsten Leibner

Klima, ursprünglich ein Begriff für gesammelte Messwerte und mit mathematisch, statistischen Methoden ausgewertet, ist zu einem Ding, fast zu einer Person geworden. Man will sie stoppen, kontrollieren, optimieren. Legt Parameter fest, in deren Grenzen sie zu funktionieren hat. Und hat eine Stellschraube gefunden, mit der das alles zu machen sei. Kennt sogar das Profil dieser Person und kann voraus sagen, ab wann sie komplett ausrastet und in Agonie verfällt.

Das erinnert mich an einen kleinen Teddybär, den ich als kleiner Junge besaß. Er hatte für mich alle Eigenschaften eines realen Spielgefährten. Es war kein Gegenstand aus synthetischem Fell, damals noch mit Holzwolle gefüllt. Meine Eltern haben das natürlich ausgenutzt und haben gesagt: „Brummelchen schläft jetzt, dann musst du auch schlafen!“

Bis ihn mein Onkel bei einer Party vollgekotzt hatte. „Brummelchen“ wurde entsorgt und durch einen Neuen ersetzt

Sitze gerade vor einem Artikel aus dem Focus:

„Sondervertrag stinkt zum Himmel“: Gehaltsaffäre um Vorsitzende der Kohlekommission

Einer der Vorsitzenden der Kohlekommission, Frau Prof. Praetorius von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, wurde eine bezahlte Stelle samt Mitarbeitern für über halbes Jahr geschaffen. Kostenübernahme durch das Umweltministerium: 124.000 €. Ihre drei Co-Vorsitzenden Matthias Platzeck, Ronald Pofalla und Stanislaw Tillich waren ehrenamtlich unterwegs, hatten weder Mitarbeiter noch ein derartiges Budget. Sie erhielten eine Aufwandsentschädigung von 650 €. Offenbar wollte das BMU wieder einen Parameter zu seinen Gunsten verändern.

Kein Experte für Energiewirtschaft, dafür ein Theoretiker der Physik im Ruhestand, der der Meinung ist, wir fahren den Planeten gegen die Wand. Das Bild des vollgekotzten Bärchens taucht wieder vor mir auf. Klima verändert sich, „Klimawandel“ ist Politik (Brummelchen).

Man kann die Begriffe auswechseln: Waldsterben, Ozonloch, Mikroplastik, diverse Grippe-Epidemien.

Das Kuscheltier erhält einen neuen Namen und wird ausgetauscht. Ersetzt man Kuscheltier durch Geschäftsmodell, sind wir wieder in der Spur. Man schafft Budgets, Institutionen, Verwaltungen, untersetzt das Ganze mit angeblicher Wissenschaft und erfindet neue Begriffe. Das Ganze wird professionell medial vermarktet.

„Kohlekommission“ erinnert mich an die Parteitage der SED. Das Ergebnis stand vorher schon fest. Man machte Tamtam fürs Volk und dann war es offiziell beschlossen. Nur… wir wussten, dass war nur Verarsche fürs Volk. Wer weiß das heute?

Ich schaue mir die GRÜNEN*innen an. Eine davon wurde nicht weit weg von meinem Wohnort geboren, in der Klinik wie zwei meiner drei Söhne. Sie ist Jahrgang 66, ich 67. Hat sogar an der gleichen Uni studiert. Hatte dort aber keine Physik, Chemie oder Wirtschaft. Aber ihr Geschäftsmodell ist bei weitem erfolgreicher als meines. Das ist i.O. und ich gönne ihr das.

(Es würde mir auch nicht viel nützen, wenn ich ihr das nicht gönne.)

Es besteht darin, uns Angst einzureden vor der Apokalypse, der außer Rand und Band geratenen Person Klima. Versicherungen wie die Münchener Rück/Munich Re sagen ihr, dass die Schäden des Klimawandels bereits jetzt schon gestiegen wären. Gedanken, dass wir so unsere Versicherungsprämien erhöhen sollen und die Werte pro Schadensereignis gestiegen sind, weil wir mehr besitzen, weist sie weit von sich. Es waren auch nur Wetterkatastrophen, welche nicht mehr geworden sind. Man merkt, sie respektiert hier ebenfalls ein Geschäftsmodell und übernimmt Erkenntnisse für ihres.

Schüler demonstrieren und verweisen darauf, dass wir schon vor 20 Jahren hätten etwas tun können. Wieder denke ich zurück. Vor 20 Jahren 1999, die DDR war gerade seit zehn Jahren Geschichte. Der Euro wurde diskutiert und die größten Umweltschäden der DDR wurden durch Deindustriealisierung und viel Steuergeld behoben. Jeder von uns versuchte, sich in der für uns neuen Welt einzurichten.

In Markkleeberg hatte mein Studienkollege mit dem Hausbau begonnen und nicht weit weg wurde gerade der Cospudener See geflutet, ein ehemaliger Tagebau. Heute ein Naherholungsgebiet. Weitere ehemalige Tagebaue sind heute kurz davor solche Seen zu werden. Und die Ufer sind von Investoren-Heuschrecken bereits akquiriert worden. Wieder ein Geschäft.

Luisa hat ihre Ausbildung eigentlich beendet und wird den Tonis, Katrins, Annalenas und Roberts folgen. GRÜN ist erfolgreich. Warum nicht!

Sie wollen nicht die Vielfliegerei abschaffen, weil sie das selbst gerne tun. Nein, nur teurer machen, durch Steuern. Damit nicht jeder Proll einfach mal so wohin fliegen kann. Die Urlaubsindustrie mit Ihren Angestellten fühlt sich gerade… na ja sie wissen schon… wie der Teddy nach der Party.

Der Toni ist mal eben nach Grönland geflogen, um sich die Misere vom schmelzenden Eis anzuschauen. Nur so kann er „harte Politik“ machen. Werbekampagne? Merchandising? Das wär zu profan. Lieber Teddy Toni: Ich habe eine Wetter-App auf meinem Handy, da kann man „Grönlands Nationalpark“ einstellen. Sind dort gerade -30C°. Im Sommer werden es selten unter -10C°. Stell Dich da mal in Deiner nicht-roten Jacke hin (weil Merkel hatte eine rote Jacke an, geht dann für Toni nicht, ein Spitzen-Politiker hat es eben schwer!). Wir holen Dich in zwei Stunden wieder ab und tragen Dich weg. Geschäftsmodell neu: Kühl-Akku Toni!

Herr Lanz war auch schon überall. Er vermisst die Eskimos, die wie vormals über das Eis brettern. Die haben aber fast ausschließlich Fleisch gegessen! Nüscht für Svenja und Luisa. Und die Bergbauern in den Alpen beklagen den Gletscherrückgang. Wirklich?!

Lieber Teddy Markus! Die Uni Bern und die Uni Innsbruck haben herausgefunden, dass da wo heute Gletscher waren, mal Bäume standen und Wiesen. Sogar, dass da Weidewirtschaft betrieben wurde! Klar passt nicht! Wäre zu positiv, verkauft sich schlecht! Magere Eisbären wecken unseren Fürsorgetrieb.

Die Zerrissenheit beim Thema Klima respektive dessen Änderung besteht einzig und allein darin, wie man dieses für sein Fortkommen ausnutzen und daraus seinen Profit schlagen kann. Derzeit „kuschelt“ man eben lieber mit der Katastrophe. Wie hat der geschätzte Journalist Herr Ederer mal gesagt. Der Industrie ist das Klima egal, sie braucht nur Planungssicherheit. Die hat man jetzt geschaffen, meint man.

Was aber, wenn die Jugendlichen der Instrumentalisierung entwachsen, sich emanzipieren und das Heft des Handelns selbst in die Hand nehmen möchten?

Die Geister, die man rief, wird man dann nicht mehr los! Es sind keine Teddys und haben ihre längst entsorgt oder vergessen!

„Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“

Kann sein, aber nicht durch „Giftgas-Angriffe“ mit CO2! Wer wie wir drei Kinder durch das deutsche Schulsystem geschleust und anschließend deren Hochschulausbildung begleitet hat, weiß, wo die Bedrohungen für Eure Zukunft liegen.

Ihr seid eben kein Geschäftsmodell und nur solange interessant, wie man Euch zur Untermalung des eigenen einsetzen kann. Dann aber husch, husch zurück zu den Kuscheltieren oder äh Handys und…

Wie war das nochmal mit dem Handyverbot in der Schule?

 

 

 

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10 Kommentare

  1. Passend dazu, aus einem kleinen Büchlein namens WAHNSINN. Kann die Grafik, zu der unten aufgeführter Text gehört, leider nicht direkt als Bild einfügen.

    https://guidovobig.files.wordpress.com/2019/04/wurzel.png

    “Rot prangt die Schlagzeile und verkauft sich als faktische Wahrheit. Die Meeresspiegel steigen, schreit sie. Unaufhörlich.
    So scheint es, dringt man nicht bis zur Wurzel vor und behandelt man das vermeintliche Problem nur an der Oberfläche.
    Bezöge man den gesamten Werdegang des Problems mit ein, stünde auch die Wahrheit Schwarz auf Weiß und nicht Schwarzmalerei auf Rot: Es steigt das Wasser schon seit Ewigkeiten und das vermeintliche Problem, es ist EIN ganz anderes.
    Oder ANDERS betrachtet: Es gibt überhaupt kein Problem. Verrückt, oder? Oder WAHNSINN!“

  2. Danke Herr Leibner!
    Der Beitrag traf voll. Wo liegen also die Möglichkeiten dem Irrsinn
    ein Ende zu machen? Vielleicht sollten in kurzer und verständlicher Art Argumente mal zusammengestellt werden,welche auch für Nichtwissenschaftler aus EIKE und Prof. Rahmstdorf gegenüber gestellt werden.Hier denke ich an die wesentlichen Darstellungen
    zum “ Klimaeinfluss des Menschen“. Herr Rahmstorf brüstet sich doch
    immer damit,jedes Argument gegen den menschengemachten Klimawandel
    widersprechen und beweisen zu können. Wie denkt die Redaktion EIKE
    darüber?

  3. Münich Re erzählt gerne viel, es muss ja passen, um eine Prämien-Erhöhung zu begründen.
    Interessanter sind da schon die jährlichen Bilanzen, in denen gerade das Gegenteil steht!
    Die R&V sind auch nicht besser. Wollten mal mir gleichlautender Begründung zweimal im Jahr die Prämien anheben – „… wenn Sie das nicht akzeptieren, sehen wir uns gezwungen, ihren Vertrag zu kündigen.“ Der Hinweis auf deren eigene Bilanz kam nicht so gut an, ich habe dann dann die „fristlose“ Kündigung angenommen – und Schriftwechsel und Telefonate die Hierarchie aufwärts gehabt. Dem letzten habe ich dann gesagt, er soll dem dilettierenden Vorstand sagen, die Idee auf mehr Geld wäre schief gegangen.
    – Vielleicht hilft das dem einen oder anderen unserer Leser.

  4. Zitat:“Die Uni Bern und die Uni Innsbruck haben herausgefunden, dass da wo heute Gletscher waren, mal Bäume standen und Wiesen.“

    Da wo ich in meinem Studium noch Gletscher fand wachsen heute wieder Bäume.
    Ist doch nicht wirklich verwunderlich, dass Baumreste dort auftauchen, wo vor 6000 Jahren kein Gletscher war.
    MfG
    Ketterer

    • Das wissen nur die Wenigsten. Sie glauben, die Gletscher waren immer da und ihr Weggehen deuten sie als böses Ohmen. Frank Schätzing hat mal gesagt, dass wir immer das als „Normal“ ansehen, was in unserer Zeitspanne abläuft. Passieren plötzlich andere Dinge, wirken diese erstmal bedrohlich. Nun könnte man aber erwarten, dass Leute mit Weitblick, die Dinge in den entspr. Kontext bringen. Das tun sie entweder nicht, haben keine Chance dazu o. werden nicht gehört.

  5. Guten Abend,
    „Die Geister die ich rief“ finde ich gut als Beschreibung ?
    Ja man versucht diese Geister auf das Niveau der von Lemmingen zu reduzieren welche nur den einen, vorgeschrieben Weg, zum überleben sehen, ohne zu merken das der Abgrund naht. In breiter Front wird täglich dieses Feuer , von den Medien des zentralorganes unserer Regierung, unablässig geschürt und Kritiker in die rechte „No-Go Aria “ verbannt.
    Es wird warm nach Ostern und trainiert wird im hambi für den großen Schlag.
    Ob dann Vernunft einkehrt mag ich zu bezweifeln. Nur das dann alle versuchen den „Schwarzen Peter “ von sich loszuwerden, da bin ich mir ganz sicher.
    Nach altem Majagebrauch – wenn’s Wetter nicht besser wird ist noch nicht genug Blut vom Opferaltar geströmt…..

    Mit freundlichen Grüßen!
    Christian Möser
    Zimmerer

  6. Da sieht man, ohne die Medien wären die Alarmisten gar nichts. Mal schaukeln die Medien AIDS hoch, mal die exotischen Viren, SARS, EHC,BSE, mal Feinstaub, NOx, Waldsterben, etc. Die Medien ziehen immer an gleichem Strang, egal, ob öffentlich-rechtlich, ob privat. Niemals kommt es vor, dass Themen in den Medien kontrovers diskutiert werden. Daraus folgt, dass es eine unsichtbare Macht hinter den Mainstream-Medien gibt. Das System hat John Perkins ausführlich in seinem Buch, „Bekenntnisse eines economic hitman“ beschrieben.

    • Empfehlenswert wäre auch ein Vortrag von Daniele Ganser : „Medienkompetenz“
      Ist zwar vornehmlich aus einem anderen Blickwinkel aber höchst interessant.
      Was mich etwas bei Herrn Ganser wundert, ist das er die Erkenntnis in seinem Fachgebiet erkennt und publiziert, aber beim Thema Klima / Energie genauso blind ist, wie die Menschen, denen er die Augen öffnen will.

      Mit freundlichen Grüßen!
      Christian Möser
      Zimmerer

      • Typisches Merkmal einer Religion. Hinterfragt wird da nichts mehr. Man glaubt. Die einen wirklich, die anderen tun so, wie in der katholischen Kirche die Bischöfe und die Kardinäle. Der Missbrauch ist doch ein Beweis der Scheinheiligkeit dieser Glaubensritter. Und dumm sind die auch nicht. Aber sie nutzen die Dummheit anderer für ihre Zwecke.
        Als Klimaatheist kann man das nicht mehr verstehen. Man läuft höchstens Gefahr, als Apologet, früher sagte man Ketzer, gesteinigt zu werden.

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