Die übertriebene und irreführende Problematik „globale Erwärmung“

Welchen Nachrichten kann man noch trauen? Bild: Tony Hegewald / pixelio.de

Anastasios Tsonis, The Washington Times
Alle Wissenschaftler sollten Skeptiker sein! Klima ist zu kompliziert, um dessen Variabilität nur auf einen einzigen Faktor zurückzuführen!

Wenn ich in der Öffentlichkeit oder mit Medien über globale Erwärmung diskutiere (gemeint ist ein geringer positiver Trend der letzten 120 Jahre oder so), dann kommt sehr oft die unglückliche Frage, ob ich an globale Erwärmung „glaube“. Und ich sage „unglücklich“, weil bei einem wissenschaftlichen Problem der „Glaube“ fehl am Platze ist. In der Wissenschaft wird entweder bewiesen oder widerlegt. Wir „glauben“ nur dann, wenn es es keine Möglichkeit gibt, eine Wahrheit zu beweisen. Beispiel: wir „glauben“ vielleicht an Reinkarnation oder ein Leben Danach, aber beweisen können wir nichts dergleichen.

Wenn man es mit einem wissenschaftlichen Problem wie etwa der globalen Erwärmung zu tun hat, bei dem wir keine eindeutige experimentelle Bestätigung erhalten können hinsichtlich der Ursachen für diesen Vorgang (aus dem einfachen Grund, dass wir das Experiment nicht wiederholen können; wir haben nur die eine Realisation der Klima-Entwicklung), können wir eine Meinung formulieren auf der Grundlage der bestehenden wissenschaftlichen Beweise, des gegenwärtigen Wissens, möglicher Theorien und Hypothesen. Aber wir sollten skeptisch sein hinsichtlich von Behauptungen, dass die Wissenschaft eines komplizierten und unvorhersagbaren Systems settled ist.

Niemand bestreitet, dass die Temperatur des Planeten während der letzten 120 Jahre oder so gestiegen ist. Ja, die Temperatur ist insgesamt gestiegen. Aber es gibt eine Fülle von Fragen, warum das so ist.

Im gegenwärtigen Tatbestand hinsichtlich globaler Erwärmung ist die Meinung geteilt zwischen zwei großen Lagern. Ein großer Teil der Klimawissenschaftler argumentiert, dass der größte Teil, wenn nicht die gesamte globale Erwärmung auf anthropogene Auswirkungen zurückzuführen ist, verursacht hauptsächlich durch Kohlendioxid-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Treibstoffe. Ein weiteres Lager teilt das andere Extrem: Das sind all jene, die argumentieren, dass Menschen nichts mit der globalen Erwärmung zu tun haben und dass all das Aufhebens darum eine Verschwörung ist, um die industrielle Welt zu zerschlagen.

Letztere nennen Erstere „Katastrophisten“ oder „Alarmisten“, während die erste Gruppe wiederum Letztere als „Leugner“ bezeichnet. Diese kindische Unterteilung wird vervollständigt durch eine dritte Gruppe, die „Skeptikern“, wozu auch ich mich zähle. Wir hinterfragen die extremen Glaubensbekenntnisse und versuchen auf alle wissenschaftliche Beweise zu schauen, bevor wir uns eine Meinung bilden (wobei übrigens die erste Gruppe auch die Skeptiker als Leugner betrachtet).

Im Gemenge von Leugnern, Skeptikern und Gläubigen wurde die Wissenschaft beeinträchtigt. Normalerweise befasse ich mich nicht mit Pseudo-Wissenschaftlern, Medien und ignoranten Personen, welche die Freiheit des Internets dazu missbrauchen, unsinnige Beiträge und Kommentare zu schreiben. Aber ich wurde immer argwöhnischer hinsichtlich dessen, was hinsichtlich der Debatte um die übertriebene und fehlgeleitete Problematik Globale Erwärmung vor sich geht – wofür bestimmte Fernseh-Rubriken [in den USA „Meet the Press“, Anm. d. Übers.] ein typisches Beispiel sind, wollen die Moderatoren doch den „Leugnern“ der globalen Erwärmung und dass die Wissenschaft „settled“ ist, keinen Platz mehr einräumen.

Die Tatsache, dass Wissenschaftler, welche nicht mit dem Mainstream übereinstimmende Ergebnisse vorlegen, als Leugner apostrophiert werden, ist eine Rückwärts-Mentalität. Wir leben nicht mehr im Mittelalter, als Galileo etwas bekennen musste, von dem er wusste, dass es falsch war, nur um sein Leben zu retten. In der Wissenschaft geht es ausschließlich um Beweise, nicht um Glaube. In dieser Hinsicht bin ich ein Skeptiker nicht nur hinsichtlich der globalen Erwärmung, sondern auch vieler anderer Aspekte der Wissenschaft.

Alle Wissenschaftler sollten Skeptiker sein. Das Klima ist zu kompliziert, um dessen Variabilität nur einer einzigen Ursache zuzuordnen. Zuallererst müssen wir die natürliche Klima-Variabilität verstehen (was bisher eindeutig nicht der Fall ist). Nur dann können wir Größenordnung und Ursache von Klimawandel abschätzen. Wissenschaft hätte niemals Fortschritte gemacht, wenn es keine Skeptiker gäbe. Alle Modell-Projektionen für das 21. Jahrhundert haben nicht die Verlangsamung der Erwärmung des Planeten prognostiziert – trotz der Tatsache, dass Kohlendioxid-Emissionen unverdrossen weiter steigen. Wissenschaft ist niemals settled. Falls das doch der Fall wäre, sollten wir alles einpacken und nach Hause gehen.

Meine Forschungen der letzten Jahre konzentrierten sich auf Klima-Variabilität und Klima-Dynamik. Es ist meine Meinung als Gelehrter, dass viele Kräfte zur Variation der globalen Temperatur beitragen. Menschliche Aktivitäten, die Ozeane, außerirdische Kräfte (Sonnenaktivität und kosmische Strahlen) sowie andere Faktoren sind allesamt in dem Gemisch enthalten. Natürlich können menschliche Aktivitäten der primäre Grund sein, aber ohne starke Beweise hinsichtlich des prozentualen Anteils möchte ich jedem dieser drei Hauptkräfte jeweils ein Drittel zuordnen.

Zwei letzte Punkte. Erstens, alle Wechselwirkungen der Menschen mit der Umwelt sind Teil unserer technologischen Entwicklung. Während dieser Entwicklung konnten wir nicht einfach aus dem Dunklen Zeitalter in die Ära sauberer Energie-Technologie eintreten. Es gab keine andere Möglichkeit als die Verbrennung fossiler Treibstoffe und anderer belastender Mittel. Reicht das aus, um den Planeten zu ruinieren mittels Veränderung des Klimasystems – eines Systems, dass während aller Zeitalter große Änderungen durchlaufen hat?

Zweitens, während wir alles in unserer Macht stehende tun sollten, uns um unseren Planeten zu kümmern, ist globale Erwärmung nicht der einzige dringende planetarische Notfall. Überbevölkerung, Armut, Infektionskrankheiten und die Auswirkung der Globalisierung bei der Ausbreitung derselben, die Trinkwasser-Krise, Verfügbarkeit von Energie und Nahrungsmittel, politische Instabilität und Terrorismus, die globale Ökonomie, ja sogar die Cyber-Sicherheit sind weitaus dringlichere Probleme mit möglicherweise katastrophalen Folgen für die Menschheit.

Anastasios Tsonis is emeritus distinguished professor at the University of Wisconsin-Milwaukee. He is the author of more than 130 peer reviewed papers and nine books. He is a member of the GWPF’s Academic Advisory Council.

Link: http://www.thegwpf.com/anastasios-tsonis-the-overblown-and-misleading-issue-of-global-warming/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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2 Kommentare

  1. Danke für diesen Beitrag, Herr Frey! Nur schade dass Sie vergessen haben, als Beispiel meine Berechnung zum minimalen Beitrag von Deutschland zu erwähnen, weshalb ich das hier nachhole:

    Der globale strahlungsphysikalische Erwärmungsbeitrag von D durch CO2-Emission ab vorindustriell (etwa 1840) bis heute, soweit man unseren globalen Emissionsanteil von etwa 2,3% zugrunde legt sowie die Verdoppelungssensitivität (0,6 Grad) von Harde, Dietze und MODTRAN, beträgt nur 0,007 Grad:

    0,6*ln(400/280)/ln(2)*0,023 = 0,007

     

    • Noch einmal: Dieser Beitrag ist nicht von mir! Ich habe ihn lediglich übersetzt! Jedwede Kritik daran bitte ich dem Autor gegenüber zu äußern!

      Ich akzeptiere höchstens Übersetzungsfehler, wie es mir beim vorigen Beitrag passiert ist.

      Chris Frey, Übersetzer

       

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