OHNE JEDEN SINN – Ölkraftwerk als Ersatz für Kernkraftwerk

von Frank Hennig
Wie baut man ein Stromsystem unter Maximierung der Kosten und Beibehaltung der Emissionen um? Die Bundesregierung zeigt es uns.

Hin und wieder äußern pessimistische Zeitgenossen, in Deutschland würde zu wenig in die Infrastruktur investiert. Das stimmt so nicht. Es geht sogar viel Geld in Technologien, die eigentlich als gestrig verschmäht werden und – merkwürdig – zuweilen spielen bei unserer Energiewende auch Emissionen keine Rolle. „Die Zeit drängt“, vermeldete die Marbacher Zeitung und meinte damit den Bau eines Kraftwerkes auf Basis von leichtem Heizöl, welches 2022 in Betrieb gehen soll. Geplant ist eine 300-Megawatt-Anlage auf dem Gelände des bestehenden Kraftwerks Marbach am Neckar, welches wohl 2023 endgültig stillgelegt wird.

Hintergrund des Vorhabens ist der Paragraf 11/3 des Energiewirtschaftsgesetzes, der den Bau von „Netzstabilitätsanlagen“ vorsieht, die nicht mit den „Netzreservekraftwerken“ zu verwechseln sind. Letztgenannte sind existierende Kraftwerke, die zumeist zur Stilllegung angemeldet sind, aber auf Grund ihrer Systemrelevanz zeitweise weiter betrieben werden müssen. Warum kann ein Kraftwerk „systemrelevant“ sein? Das hängt von der örtlichen Lage und seiner Netzanbindung ab. Im Grunde sind alle konventionellen Kraftwerke südlich der Main-Linie zu systemrelevanten befördert worden, keineswegs zur Freude der Betreiber. Diese werden für die Bereithaltung zwar entschädigt, das erweist sich aber als nicht kostendeckend. Die Besonderheit des süddeutschen Raumes ergibt sich aus der Kapazität der noch abzuschaltenden Kernkraftwerke. Im Winter 2017/18 kamen Netzreservekraftwerke immerhin an 105 Tagen zum Einsatz (Betrachtungszeitraum Oktober bis April), also fast an jedem zweiten Tag. Inzwischen stellt die Bundesnetzagentur eine Verschärfung der Situation fest.

„Netzstabilitätsanlagen“ hingegen seien nur für den „absoluten Notfall“ gedacht, versichert Bauherr EnBW aus. Da die Windstromleitungen von der Küste nach Baden-Württemberg bis zum Aus des Kernkraftwerks Neckarwestheim noch nicht fertig sein werden, brauche man „für alle Fälle“ eine solche „Anlage“, die offiziell nicht Kraftwerk heißen darf. Sie soll auch nur wenige Stunden im Jahr laufen, wie viele das sein werden, kann freilich niemand seriös sagen. Technologisch ist die geplante offene Gasturbinenanlage ein Rückschritt. 500 Grad heißes Abgas wird ungenutzt in die Atmosphäre gejagt, die effizientere Anlage Marbach 3 mit GuD-Technik nutzt die Abgaswärme und kommt auf einen Wirkungsgrad von über 50 Prozent, wird aber stillgelegt. Inzwischen hat sich leichtes Heizöl wieder verteuert, im Jahr 2000 verlangte der Großhandel noch 32 Euro pro Hektoliter, 2015 waren es dann 46 Euro, im November 2018 dann 66. In jedem Fall wird die geplante Anlage in Marbach jeglichen Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und auch ständig beschworenen Emissionssenkungen hohnsprechen.

Neue Überlegungen ziehen den Begriff „Not“ allerdings weiter. Die Next Kraftwerke GmbH wirbt damit, Notstromaggregate als Einnahmequelle zu nutzen. Gehen wir mal davon aus, dass zum Beispiel Krankenhäuser ihre autarke Versorgung beim echten Notfall dann beherrschen und auch noch genug Diesel da ist.

Unverdrossen wird die Vermutung als Gewissheit verkündet, dass die Anbindung an Norddeutschland und dessen Windkraftanlagen die Versorgung im Süden sicher stellen könnte. Genau dies wird nicht der Fall sein. Schwankende Strommengen aus den Küstenländern können künftig weniger durch rheinländische und Lausitzer Kohlekraftwerke ausgeregelt werden, politisch veranlassten Stilllegungen geschuldet. Fehlende Planungssicherheit wie im Fall des Tagebaus Hambach kommt hinzu.

Die Apologeten der Energiewende sehen eigentlich das Erdgas als Übergangsenergie auf dem Weg in die dekarbonisierte Welt. Im Fall Marbach gibt es keine ausreichende Pipeline, zudem geht man (wohl zu Recht) davon aus, dass das Gas teurer, vielleicht sogar knapp werden könnte.

Was sagen die Umweltschützer zum Projekt Marbach? Ihre Kritik richtet sich auf den 90 Meter hohen Schornstein, der zu dem 160 Meter hohen bereits vorhandenen hinzukommt. Eine „technische Vermüllung in einem der schönsten Abschnitte des Neckars“ wird beklagt, offenbar in Unkenntnis darüber, wie andere Regionen Deutschlands, Küsten wie Mittelgebirge, mit tausenden Windkraftanlagen technisch vermüllt werden. Daneben nur noch demütige Einsicht, es sei wohl wegen der Energiewende notwendig . . .

Strahlende Klimaschützer

Das Kernkraftwerk Neckarwestheim mit einer installierten (und gefahrenen) Leistung von 2,2 Gigawatt vermeidet jährlich 10 Millionen Tonnen CO2. Netzreservekraftwerke und Netzstabilitätsanlagen sind klimapolitisch kontraproduktiv. Ginge es ums Klima, müsste man die Laufzeiten der Kernkraftwerke verlängern. So aber wird Neckarwestheim teilweise durch neue „CO2-Schleudern“ in Marbach und an anderen Standorten ersetzt werden.

Eine Lösung nach dem Energiewende-Lehrbuch wäre gewesen, die Ufer des Neckar mit Windkraftanlagen vollzustellen und den Zappelstrom in angeblich schon bald zur Verfügung stehenden Stromspeichern zu puffern. Marbach ist das beste Beispiel dafür, wie sich Visionen und Szenarien angesichts reeller Problemlagen ins Nichts auflösen.

Warum brauchte man bisher keine Netzstabilitätsanlagen? Weil eine ausreichende Anzahl versorgungssicherer konventioneller Anlagen zur Verfügung stand, die Strom bedarfsgerecht erzeugen konnte. Diese Zeiten gehen zu Ende. Die deutsche Energiewende ist der kostenmaximierte Weg des Umbaus eines Energiesystems:

  • Die Betreiber der Windparks erhielten auf Grund der fehlenden Koordination des Zubaus von Windkraftanlagen und verfügbarer Netze im Jahr 2017 eine Entschädigung von 610 Millionen Euro (237 mehr als 2016) für ihren Phantomstrom, den sie nicht einspeisen konnten.
  • Die Kosten für das Redispatch und Einspeisemanagement, also Eingriffe in den operativen Betrieb, beliefen sich 2017 auf 837 beziehungsweise 610 Millionen Euro.
  • Nach Abschaltung des letzten Kernkraftwerks fallen Zahlungen für entgangene Reststrommengen an die KKW-Betreiber an, die Erklärung findet sich hier.
  • Das Urteil des internationalen Schiedsgerichts ICSID zur Klage um die zwangsstillgelegten Vattenfall-Kernkraftwerke steht noch aus, aber dass Deutschland aus der Nummer gratis herauskommt, ist unwahrscheinlich.
  • Es braucht etwa 500 Millionen Euro für 1,2 Gigawatt „Stabilitätsanlagen“, die nur kurze Zeit laufen sollen und die, wie im Fall Marbach, nur für eine Lebensdauer von 10 Jahren konzipiert sind.
  • Es fallen Kosten an für in Reserve stehende Netzreservekraftwerke (s.o.).
  • Der Kohleausstieg führt zu erheblichen Aufwendungen hinsichtlich der Strukturhilfen. Die Länder fordern 60 Milliarden.
  • Minister Altmaier erwägt Entschädigungszahlungen an Kraftwerksbetreiber, um das Abschalten zu beschleunigen. Dies führt zur Verknappung des Angebots und steigenden Preisen. Ergo: Mit dem Steuergeld der Bürger wird deren Strompreis erhöht und die Wirtschaft zusätzlich belastet.
  • Das kürzlich beschlossene Netzausbaubeschleunigungsgesetz bringt höhere Entschädigungen für betroffene Land- und Forstwirte. Es können 25 Prozent des Verkehrswertes in Ansatz gebracht werden (bei Erdkabeln 35 Prozent). Gibt es binnen acht Wochen eine Einigung, greift zudem ein „Beschleunigungszuschlag“ von 50 Prozent.
  • Weiteres Klimageld fällt an. In Kattowitz wurden zusätzliche 750 Millionen Euro für den Klimafonds zugesagt, weitere 70 Millionen für Anpassungsmaßnahmen in der dritten Welt.
  • Deutschland drohen Strafzahlungen an die EU, wenn es 2020 und absehbar auch 2030 die Emissionsziele nicht erreichen wird. Dann müssen von anderen Mitgliedsstaaten CO2-Mengen gekauft werden, ein Preisschild kann man heute noch nicht beschriften.

Inzwischen dämmert es auch der CSU, dass Süddeutschland zur Sonderenergiewendezone wird. „Zur Versorgungssicherheit sind regionale Gaskraftwerke eine gute Alternative. Dazu müssen sich jedoch die nationalen Rahmenbedingungen ändern, damit klimafreundliche Gaskraftwerke rentabel werden“, so Ministerpräsident Markus Söder in seiner Regierungserklärung. Ziel müssten regionale Kapazitätsmärkte sein. Diese werden aber von der Bundesregierung abgelehnt (Gabriel seinerzeit: „Es gibt kein Hartz IV für alte Kraftwerke.“).

Bayern unterstütze zwar den nationalen Kohleausstieg, so Söder weiter, die jedoch in der Kohlekommission diskutierten Ausgleichszahlungen von 60 Milliarden Euro seien der falsche Ansatz. Dies wäre „ein nationales Energie-Umverteilungsprogramm“, bei dem Süddeutschland massiv benachteiligt würde. Dass es das nationale Energie-, also Geldumverteilungsprogramm mit dem Namen EEG schon gibt und Bayern massiv davon profitiert, davon spricht der Ministerpräsident nicht. Und dass der Große Horst den Leitungsbau verzögerte, ist bei ihm auch kein Thema.

„Der Norden hat den Wind, Ost und West Ersatzgeld für die Kohle und wo bleibt der Süden? Auch Bayern und Baden-Württemberg als Wirtschaftsregionen brauchen eine nachhaltige energiepolitische Perspektive.“ Nun, Bayern steht nicht nur hinter dem Kohleausstieg (in der falschen Annahme, davon nicht betroffen zu sein), sondern auch hinter dem Atomausstieg. Erinnern wir uns an das Abstimmungsverhalten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zum Atomausstiegs- gesetz 2011, so sehen wir 224 Zustimmungen und nur 5 Gegenstimmen. Inwieweit blinde Kanzlerinnengefolgschaft oder Ahnungslosigkeit die Ursachen waren, lässt sich nicht mehr feststellen. Tatsache ist, die CSU wacht spät auf.

Die niemals Gewinn erwirtschaftende Investition in Marbach zeigt, dass diese Form der Energiewende dirigistischen Eingriffe ins Energiesystem nötig macht, die mit Marktwirtschaft und Wettbewerb nichts zu tun haben und die Kosten treiben. Absehbar ist, dass der erste Spatenstich für die Anlage in Marbach feierlich begangen werden wird. Sprechen wird man visionär von einem wichtigen Schritt der Energiewende . . .

 

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41 Kommentare

  1. Normal
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    @ an alle Kommentatoren zum KEÄG
    Sehr geehrte Herren,
    letztmalig möchte ich mich zu diesem Thema hier und heute melden und danke allen, die zu diesem Thema ihre Meinung hier kundgetan haben. In einem simplen Beispiel habe ich versucht, darzulegen, wie nur durch „Energiezufuhr” aus Materie hoher Entropie Gewolltes (nur der menschliche Geist ist dazu fähig) niedrigere Entropie (höherer Ordnung) entstehen kann !
    Dass das hochaktuell ist, zeigt nicht nur die „Energiewende”. Schauen wir uns um: Alles Materielle kommt aus der unserer „Umwelt” (vornehmlich Bergbau). Der „menschliche Geist” hat daraus eine fantastische Welt an Dingen uns zum Nutzen (auch Schaden) gemacht. Und das nur mit Hilfe der Energie. Wie soll man das nun bewerten: das KEÄG ist da ein sehr praktikabler Ansatz. Mit dem EROEI habe ich mich auch beschäftigt. Außer der Arbeit von Ferroni kenne ich kaum praktikable Ansätze,
    Ich grüße alle Kommentatoren
    Peter Baars

  2. Normal
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    @ Rainer Küper, M. Schraag, Fred F. Mueller
    Sehr geehrte Herren,
    Es erstaunt mich etwas, dass auf einem „Energieblog” in dieser Weise diskutiert wird. Die Thermodynamik und hier der 2. HS dürfte als ein  grundsätzlich wirkendes Gesetz allseits anerkannt sein. Mir ist nicht eine einzige wissenschaftliche Arbeit bekannt, die eine gegenteilige Meinung thematisiert. Für unseren Diskussionspunkt kann deshalb die Frage doch nur lauten, widerspiegelt das KEÄG das Entropieprinzip ausreichend praxiskonform. Diese Frage ist m.E. jedoch nur zu beantworten, wenn man sich mit diesem Prinzip (des Geschehens) ausreichend detailliert auseinandersetzt,
    Mit freundlichen Grüßen von Peter Baars (kein Thermodynamiker)
     

  3. Normal
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    @ Rainer Küper, Dr. Schütte, M. Schraag
    Sehr geehrte Herren,
    Der 2. HS ist schon eine spannende Sache: Einmal simpel in der einfachen Vorstellng (kein Wasser fließt bergwärts) und dann in der Anwendung super kompliziert (und hart gegen Ideologien und deshalb vielfach ignoriert).
    In Diskussionen beziehe ich mich auf ein ganz simples Beispiel: Die Entwicklung des Bergbaus im Mittelalter im Harz (hierzu gibt es auf YT eine sehenswerte Filmfolge). Der Bergmann kratzt aus einem vorher ausgehobenen Loch Gestein mit seiner Hände Kraft und „schleppt” es nach ÜT. Im Gestein sind Atome / Moleküle fein verteilt (hohe Entropie). Er reichert es ÜT durch Auslese manuell an (verringert die Entropie). Dann folgt die Verhüttung ausschließlich durch Zuführung von Energie (Holz). Das erschmolzene Gut (weitere Entropieerniedrigung) gibt er mit seiner Hände Arbeit Gestalt. Dies ist fortsetzbar bis zum modernen Bergbau (und gilt sinngemäß für alle anderen Gewerke). Klammere ich mal die Gehirnleistung (wissen wie) des Menschen hier aus, dann sind alle Schritte nur das Hinzufügen von Energie zu einem Zustand der niederen Ordnung bis zur hochkoplexen modernen Maschine / Anlage. So gesehen ist das KÄEG die logische Ableitung aus dem Entropieprinzip. Kompliziert wird es m.E. wenn man die zur Produktherstellung notwendigen Energiearten (mit unterschiedlicher Exergie) einzeln bewerten wollte. Da bieten sich wie gehabt die Kosten als bessere Alternative an. 
    Freundliche Grüße von Peter Baars
     

    • Lieber Hr. Baars,

      danke für Ihre Erläuterungen. Was das Thema Entropie angeht, so handelt es sich um ein Naturgesetz, dessen Gültigkeit anzuerkennen ist. Was jedoch das Thema Kosten angeht, so sehe ich keinerlei „harten“, d.h. naturwissenschaftlich eindeutig nachvollziehbaren Äquivalenzzusammenhang. Der moderne Mensch knipst heute das Licht an und braucht sich über die Kosten  keinerlei Gedanken zu machen. Noch vor wenigen Jahrhunderten  konnten sich nur winzige Eliten echte Wachskerzen leisten, um sich nach Sonnenuntergang an – nach heutigen Maßstäben kläglichem – Licht erfreuen zu können. Ein Knecht, so heisst es, musste im Mittelalter für eine Hose einen ganzen Monat arbeiten. Heuet bekommt man eine Jeans für 1-2 Stundenlöhne. Kosten sind eine Frage von Technologie und Effizienz bei der Anwendung derselben. Das sind sehr volatile Faktoren, die sich zudem weltweit stark unterschiedlich darstellen. Ich halte es daher lieber mit dem etablierten EROEI-Ansatz – Energy Returned on Energy Invested – der IMHO naturwissenschaftlich präziser und zudem international anerkannt ist.

      Mfg

  4. Peter Baars
    @ Rainer Küper
    Das von Dr. Schütte hier angemahnte „Kosten-Energie-Äquivalenz-Ge-setz“ ist weder eine Hypothese noch eine Theorie, sondern die direkte Ableitung des allgemein gültigen 2. Hauptsatzes der Thermodynamik (Entropieprinzip). Hierzu ausschnittweise einige Bemerkungen:
    Das komplexe Ordnungssystem Deutschland erfordert zum Funktionieren (entwickeln) permanent Energie. Bezogen auf Strom (Elekroenergie) ist im dazu geschaffenen Netz ständig eine (variierende) Leistung vorzuhalten (ca 40 – 80 GW). Aus dem jeweiligen  Leistungsniveau ergibt sich dann die aktuelle elektrische Arbeit (GWh).
    Das Entropieprinzip sagt (vereinfacht) aus, dass alle Systeme dann in den energieärmsten Zustand übergehen (Erhöhung der Entropie; maximale Unordnung), wenn dem System keine Energie zugeführt wird.
     
    Bereitgestellt wird die oben genannte Netzleistung im wesentlichen durch:
    Kernkraftwerke mit einer gesicherten Leistung von ca 90 – 95 %.
    Kohlekraftwerke mit einer gesicherten Leistung von ca 70 – 85 %.
    Windkraftwerke mit einer gesicherten Leistung von ca 5 – 8 %.
    (% sind immer auf die installierte Leistung bezogen).
    Aussage 1:
    Nimmt man eine konstante Geldsumme in die Hand und errichtet die oben genannten Kraftwerke mit einem vergleichbaren Energiemix im Errichtersystem, so ergibt sich exakt der gleiche Energiebedarf für die zu errichtende Technik und damit resultieren auch die gleichen Emissionen auch des Wahrheitsgases CO2.
    Aussage 2:
    Damit nicht genug. Da die sichere Leistung der genannten Kraftwerksarten unterschiedlich sind, erfordert dies Reservekapazitäten (bis zu jeweils 100%). Diese sind rechnerisch bei entsprechenden Betrachtungen (Kosten, Emissionen) quantitativ einzubeziehen. Da bei  Windkraftwerken die gesicherte Leistung extrem niedrig liegt, erfordert dies eine große Reservekapazität. Da die KKW-Leistung durch Enteignung zurückgeht, Speicher nicht vorhanden sind, wird diese durch Kohle ersetzt, was trotz enormer Kosten (für Windkraft) logisch nicht zur Reduktion der CO2-Emissionen führen kann.
    Aussage 3:
    Das oben genannte Gesetz bezieht sich (so mein Verständnjs) auf den Erhalt (und Entwicklung) von jeweden Ordnungssystemen. Der reine Betrieb eines einzelnen Systemelements ist neben anderen relevanten Kategorien eine Sache der Kalkulation. Es ist natürlich richtig und zutreffend, dass sowohl Wind- als auch Kern-Kraftwerke während des Betriebes kein CO2 emittieren. In der Medien-Öffentlickeit wird jedoch getreu der Tradition des „Schwarzen Kanals“ (DDR-Fernsehen) nahezu ständig nur ein genehmer Teil des Gesamtsystems betracht. Das Entropieprinzip dürfte dort weitgehend unbekannt sein. Dabei wird es auch das „Gesetz des Geschehens“ genannt.
    Peter Baars

    • Sehr geehrter Herr Baars,

      danke für die Antwort. Zugegeben, Vieles der klassischen und der statistischen Thermodynamik war nach dem Studium vor Jahrzehnten in Vergessenheit geraten, der Begriff Entropie nicht, nur die Feinheiten. Leider machen Ihre Erläuterungen die Sache auch nicht viel klarer. Nehmen Sie Aussage 1.: Ist sie ein Postulat oder ein Ergebnis der KEÄ-Theorie?

      Die KEÄ-Theorie erfordert m. E. zu viele Worte.

      Die Thermodynamik, wie auch andere Naturwissenschaften, reduzieren lange Texte auf Gleichungen, auf Gleichungssysteme. Wie sieht es damit bei der KEÄ-Theorie aus?

      Ließe sich beispielsweise Aussage 2 in ein Gleichungssystem umwandeln, in dem auch die Dimensionen links und rechts vom „=„ identisch sind?

       

      • Sehr geehrter Herr Küper,

        ich erlaube mir, Ihre an Herrn Baars gerichteten Fragen zu beantworten. Aussage 1 ist  weder ein Postulat noch ein Ergebnis einer „Theorie“. Aussage 1 ist einfach ein Faktum. Wenn zur Errichtung und zum Betrieb zweier Kraftwerke – Wind und Kohle –  die gleiche Energiemenge pro kWh Strom benötigt wird und diese Energie einen identischen Anteil an Kohle enthält, dann ist die entstehende CO2-Emission pro kWh Strom beider Kraftwerke zwangsläufig gleich.

        Zu Aussage 2. Das KEÄG beschreibt keine Gleichheit sondern eine Äquivalenz (siehe Brockhaus) zwischen den Größen Kosten und Energie: Kosten resultieren immer und ausschließlich aus Energieeinsatz, wobei die eingesetzte Menge an Energie weder bekannt, noch in Gänze messbar ist und für die Aussage des KEÄG auch gar nicht relevant ist. Die Grundlage für eine mathematische „Gleichung“ ist nicht gegeben.

        Wenn im Rahmen eines Wirtschaftsraums die absolute Menge an Fossilen am Gesamtenergieeinsatz bekannt ist, kann für diesen Teil des Energieeinsatzes eine quantitative Aussage – nicht eine Gleichung – getroffen werden. Die entsprechende Aussage des KEÄG lautet für Deutschland für das Jahr 2017: Energieeinsatz: 0,93 kWh/€. CO2-Emission: 0,28 kg/€. Diese Werte gelten uneingeschränkt, egal ob es die Kosten für ein Auto, für den Frisör oder die Klavierstunde für das Töchterchen betrifft.

        Sehr geehrter Herr Küper, Sie beklagen „Die KEÄ-Theorie erfordert m. E. zu viele Worte.“ Wenn Sie das BIP und den Verbrauch an Fossilen für ein Wirtschaftsjahr aus dem Internet entnommen haben, dann müssen Sie nur noch den Taschenrechner zur Hand nehmen, um mithilfe des KEÄG, ohne dass ein einziges Wort erforderlich ist, die beiden Quotienten zu ermitteln, die für den gesamten Wirtschaftsraum gültig sind. Einfacher geht es doch nicht mehr.

        Mit Freundlichen Grüßen.

        Dr. Heinz Schütte

        • Sehr geehrter Herr Schütte,
          jetzt zum Abschluss der Diskussion etwas ausführlicher
          Sie beziehen sich auf den Brockhaus, jedes Physikbuch ginge auch. Im Brockhaus steht, Zitat:
          „Äquivalenz die, -/-en, Physik: 1) die Gleichwertigkeit von Arbeit und Wärmeenergie (Thermodynamik)
          Wenn Sie meine Kommentare lesen, werden Sie feststellen, dass dort dasselbe steht:
          Energie = Arbeit, denn beide haben dieselbe physikalische Dimension.
          Ob Sie das nun Äquivalenz nennen oder Gleichwertigkeit, ist unbedeutend.
          Bedeutend ist jedoch, dass Sie im Beispiel eines Ihrer Kommentare die CO2-Emission exakt zweier Produkte gleichsetzen: „Bei (beispielhaft angenommenen) gleichen Herstellkosten für Strom aus Kernkraft und Strom aus Braunkohle resultiert exakt die gleiche CO2-Emission aus beiden Verfahren.“
          Exakt gleich heißt, es ist dieselbe Menge an CO2, die emittiert wird. Aber das gilt auch nur, wenn, wie Sie schreiben, beim Prozess der Errichtung beider Anlagen identisch viel Kohle (Kohlenstoffäquivalent) benötigt worden ist.
          Das wiederum ist trivial. Dazu braucht man kein KEÄG.
          Im Übrigen verstehe ich Ihr Problem nicht, eine Gleichung zu formulieren.
          Sie schreiben: „Die entsprechende Aussage des KEÄG lautet für Deutschland für das Jahr 2017: Energieeinsatz: 0,93 kWh/€. CO2-Emission: 0,28 kg/€. Diese Werte gelten uneingeschränkt, egal ob es die Kosten für ein Auto, für den Frisör oder die Klavierstunde für das Töchterchen betrifft.“
          Sie haben Ergebnisse mit den Einheiten kWh/€ und kg/€.
          Das eine nennen Sie „Energieeinsatz“, das andere „CO2-Emission“. Dafür andere Begriffe mit Bezug auf Kosten zu finden, wäre zur Klarstellung besser.
          Ohne jetzt Ihre Unterlagen durchforsten zu müssen: Welchen Wert nehmen Sie als kWh (In DE insgesamt erbrachte Jahresarbeit, Elektrizität + Wärme + Verkehr + ..?) und für den € das Jahres-BIP oder was auch immer? Mit „kg“ meinen Sie die CO2-Gesamt-Jahresemission in DE, also die berühmten 800 Millionen Tonnen CO2? Dann wären die Gleichungen klar:
          Espezifisch = Jahressumme Arbeit DE/Jahres-BIP DE [kWh/€]
          CO2spezifisch = CO2-Gesamtemission DE/Jahres-BIP DE [kg/€].
          Natürlich sind auch andere Fragestellungen denkbar. Zum Beispiel: Welche Politikerin hat am Meisten Energie pro ausgegebenem Euro angesammelt und wie viele kg CO2 sind es pro ausgegebenem Euro? Wichtig wäre nur der Bezugstermin. Vor 15 Jahren, vor 5 Jahren oder am 01. Januar.
          Sehr geehrter Herr Schütte, Ihre Ergebnisse habe ich nicht nachgerechnet. Ich habe lediglich versucht, Ihre Kommentare zu verstehen, ohne mich durch Ausarbeitungen wühlen zu müssen. Ob es geglückt ist, müssen Sie beurteilen.
          Hätten Sie jedoch von Anfang an Ihre Theorie mit zwei klitzekleinen Gleichungen und eindeutigen Bezeichnungen garniert, hätten viele Diskussionen und Missverständnisse vermieden werden können.
          In diesem Sinne: Eine Gleichung ist besser, als tausend Worte. Und damit beende ich meinen Betrag zur Theorie der KEÄ, die die Energiewende aber kaum wird wenden können.

        • Sehr geehrter Herr Schütte,

          erlauben Sie mir einen allerletzten Nachtrag mit einer in der Wissenschaft üblichen Grenzwertbetrachtung.

          Nehmen wir an, die gesamte Energiebereitstellung im betrachteten Land erfolge im Idealfall CO2-frei, Kernenergie, Wind, Sonne. In diesem Grenzfall wäre die Emission im Betrachtungszeitraum Null Tonnen CO2.

          In die Gleichungen mit ansonsten Ihren Werten eingesetzt,  ergäbe sich für diesen Grenzfall mit gerundeten Zahlen:

          E spezifisch = 3×10^12 kWh/3×10^12 Euro = 1 kWh/Euro und

          CO2 spezifisch = 0 kg CO2/3×10^12 Euro = 0 kg CO2/Euro.

          Beweist Ihre Theorie mit dieser Grenzwertbetrachtung nicht,  dass der konsequente Ersatz kohlenstoffhaltiger Energieformen durch kohlenstofffreie zu einem Erfolg führen würde?

          Zu dem Artikel auf Ihrer Webseite. Weniger wäre mehr. In der veröffentlichten Form ist der Inhalt leider nur schwer verständlich.
          Mit freundlichen Grüßen,

          Rainer Küper

          • Sehr geehrter Herr Küper,

            ich bin erleichtert, dass Sie die Diskussion abschließen wollen. So bleibt es den Lesern von EIKE erspart, meine stets wiederholten, immer gleichen Argumente immer wieder von Neuem lesen zu müssen. Wie Sie soeben offenherzig mitteilen, verfassen Sie Ihre Kommentare „Ohne jetzt Ihre Unterlagen durchforsten zu müssen“ und „ohne mich durch Ausarbeitungen wühlen zu müssen“. Durch dieses Bekenntnis wird die Art und der – nicht vorhandene – Hintergrund Ihre Fragen und Anmerkungen im nachhinein verständlich. Nach gründlichem Lesen meiner Ausarbeitungen wäre keine einzige Anmerkung oder Frage Ihrerseits aufgetaucht.

            Bei Anwendung der von Ihnen praktizierten Methode einer wissenschaftlichen Diskussion werde ich mich an einem weiteren Dialog mit Ihnen nicht beteiligen. Die Beurteilung unserer „Unterhaltung“ sei den Lesern von EIKE überlassen.

            Mit freundlichen Grüßen.

            Dr. Heinz Schütte

  5. Wasserstoff statt Kohle bei der Stahlherstellung – machbar aber teur !

    Wer wird die Zeche dafür (wieder) zahlen müssen/dürfen/können ????

    Dann ließen sich durch den Ersatz eines ersten von drei Hochöfen im Jahr 2025 etwa 25 Prozent Kohlendioxid einsparen und etwa 20 Jahre später, ganz ohne Hochöfen, deutlich mehr als 80 Prozent.
    Für einen wirtschaftlichen Betrieb sei allerdings eine Befreiung von der EEG-Umlage zum Ausbau erneuerbarer Energien gefragt und eine staatliche Anschubfinanzierung für die nötigen Investitionen in Milliardenhöhe.
    „Das ist natürlich ein dickes Brett“, räumt Fuhrmann ein. “
    Andererseits sind immer wieder auch Wirtschaftsprojekte von der EU gefördert worden, wenn sie gesellschaftlichen Mehrwert hatten, zum Beispiel Airbus als wettbewerbsfähiger europäischer Flugzeugbauer.“

    https://www.sueddeutsche.de/wissen/stahl-klimawandel-emissionen-wasserstoff-1.4268796

  6. Auch die Klimareligion hat ihre Heiligen, z. B. den Bau eines Kraftwerkes auf Basis von leichtem Heizöl. Das so gefürchtete CO2 ist eben dann heilig, wenn die keine Rechnungen schickenden Wind und Sonne mal gerade wieder keine Lust haben, sich dem Willen der Gläubigen zu unterwerfen.

    Vielleicht werden später auch mal die ca. 30.000 Stahlbeton-Fundamente der Windräder, die ja so schön von grünem Rasen zugedeckt sind, zu Heiligen erklärt, dann braucht man sie nicht herauszuholen, um ihre Ruhe nicht zu stören.

    Wo haben eigentlich unsere Politiker jemals nachgewiesen, dass sie Physik verstehen und auf anerkanntem Basiswissen ihre Entscheidungen fällen und zwar zum Wohle des Volkes. Wie Frau Merkel trefflich beweist, ist sie offensichtlich auch als Physikerin nicht in der Lage, eine sichere Energieversorgung zu verstehen und danach zum Wohle des Volkes zu handeln.

    Das Problem: Was in 20 Jahren durch Ökodiktatur zerstört wird, braucht auch 20 Jahre, um es wieder aufzubauen, wenn die Menschen wieder angefangen haben, sachlich und verantwortungsvoll zu denken und zu handeln.

  7. „Ohne jeden Sinn “  ?

    Nein ,das macht schon Sinn.Joschka hat es uns schon vor  20 Jahren erklärt : “  … es spielt keine Rolle wofür das Geld ausgegeben wird ,Hauptsache die Deutschen haben es nicht .“

    Der Morgenthauplan 2.0 muß umgesetzt werden.Immerhin jeder 5. ,den man auf der Strasse trifft ,wünscht das und wählt grün.

    Dumm,dümmer,deutsch !Vielleicht könnte man da eine neue Hymne draus machen.(National- ) ist ja verboten. “ Land der Irren ,Land der Genderisten ,Land der  ….. ,Heimat bist du großer Irrer  segensreich … “

  8. „Das KKW Neckarwestheim vermeidet jährlich 10 Millionen Tonnen CO2.“ Es stellt sich die Frage: Verglichen mit was vermeidet das KKW Neckarwestheim 10 Millionen Tonnen CO2 ? Dass der Autor dieses gut recherchierten und sehr informativen Artikels als Diplomingenieur und Energiefachmann einen solchen Unfug schreibt, ist schon erstaunlich. Offenbar glaubt er an die grüne These, dass allein Kohlekraftweke CO2 emittieren. Bei (beispielhaft angenommenen) gleichen Herstellkosten für Strom aus Kernkraft und Strom aus Braunkohle resultiert exakt die gleiche CO2-Emission aus beiden Verfahren. Über die Grundlage dieser Aussage kann sich der Autor hier informieren. http://www.kosten-energie-aequivalenzgesetz.com

    • Jedermann darf Theorien und Hypothesen entwickeln und sie der Öffentlichkeit vorstellen. Über die Gültigkeit darf dann diskutiert werden. Die Hypothese der Kosten-Energie-Äquivalenz ist interessant formuliert. Wie die Allgemeingültigkeit bewiesen werden soll, ist nicht erkennbar. Erst nach Beweis der Allgemeingültigkeit kann von einem Kosten-Energie-Äquivalenz-Gesetz gesprochen werden. Sollte die Kosten-Energie-Äquivalenz-Betrachtung jedoch nur innerhalb bestimmter Grenzen gelten, müssen diese genannt werden. Es gibt noch viel zu tun, ehe aus der Hypothese ein Gesetz werden kann.

      Bis dahin wird gelten, dass die Elektrizitätserzeugung aus Uranbrennstäben in Kernkraftwerken genau so CO2-frei erfolgt, wie die Elektrizitätserzeugung aus vom Wind angetriebenen Windkraftwerken.

      • Sehr geehrter Herr Küper,

        zu Ihrer freundlichen Kritik zwei Erwiderungen. Erstens kann die Gültigkeit eines „Gesetzes“ nicht, wie Sie vorschlagen, bewiesen werden, sondern es kann gemäß Karl Popper nur durch Aufdeckung eines Fehlers falsifiziert werden. Falls mir bei der Herleitung des Gesetzes in meiner Originalarbeit ein Fehler unterlaufen sein sollte, der die Allgemeingültigkeit des Gesetzes ausschließt, so bitte ich höflich um Mitteilung. Da ich die Herleitung des Gesetzes und speziell dessen Allgemeingültigkeit klar erkennbar Schritt für Schritt ausführlich beschrieben habe, dürfte eine Falsifizierung keine Schwierigkeiten bereiten.

        Zweitens stellen Sie zurecht fest, dass die Erzeugung von Strom aus KKW und Windkraft keine CO2-Emission zur Folge hat. Diese Tatsache steht in vollkommener Übereinstimmung mit dem Kosten-Energie-Äquivalenzgesetz (KEÄG). Das KEÄG berücksichtigt jedoch korrekterweise nicht nur die Energiewandlung bei der Stromerzeugung selbst sondern sämtliche Energiewandelprozesse, die zur Errichtung und zum Betrieb einer Anlage erforderlich sind und die allesamt zwangsläufig zu der Gesamtemission der Anlage an CO2 beitragen und somit in die Gesamtrechnung eingehen.

        Falls Sie es wünschen, stehe ich Ihnen gern auf persönlichem Weg für eine weitere Diskussion zur Verfügung.

        Mit freundlichen Grüßen.

        Dr. Heinz Schütte

         

         

         

        • Sehr geehrter Herr Schütte,

          Energie = Arbeit ist Leistung x Zeit, z. B. I x U x t, also Wattsekunde = Joule.

          Ihrer Hypothese zufolge, sollte ich sie richtig verstehen, ist [Kosten] = [Energie]. Beide hätten demzufolge dieselbe Dimension. Nach meinem Verständnis hat „Kosten“ mit Geld zu tun, mit Währung, Euro, Dollar. Das Auto kostet 1.000 Euro, die spezifischen Kosten betragen 1 Euro/kg.

          Frage 1. Wie passen die Dimensionen von Energie und von Kosten in Ihrer Hypothese zusammen?

          Frage 2 wird nach Klärung von Frage 1 folgen.

          Grüße, Rainer Küper

          • Sehr geehrter Herr Küper,

            leider verstehen Sie meine „Hypothese“ nicht richtig, da ich eine „Hypothese“ (Kosten)=(Energie) nie aufgestellt habe. Wenn Sie meine Arbeit gründlich lesen, finden Sie auf Seite 141, Abs. 2, die Definition des Kosten-Energie-Äquivalenzgesetzes (KEÄG). „Jeder Dollar, jeder Euro, jeder Yen resultiert zu 100% aus Energie.“ Das KEÄG sagt damit aus, dass es keinen Wert und damit keine Kosten gibt, die nicht aus dem Einsatz von Energie entstehen. Ein wie auch immer vorstellbares Proportional- oder Gleichheitsverhältnis ist in dieser Aussage nicht enthalten und auch gar nicht möglich, da der Energieeinsatz für einen Wert in seiner Gänze prinzipiell nicht messbar ist. Die Dimensionen bleiben selbstverständlich erhalten. Die Kosten werden in Euro gemessen und die Energie in Kilowattstunden, sodass man den zugehörigen Quotienten kWh/€ als Maß bilden kann, wenn beide Zahlen bekannt sind. Dieser Fall ist für die Energieträger Kohle, Öl und Gas gegeben und in meiner Website in allen Einzelheiten dargestellt.

            Wie Herr Baars richtig angemerkt hat und wie es in meiner Arbeit ausführlich beschrieben ist, leitet sich das KEÄG aus dem allgemein gültigen 2. HS her. Das KEÄG definiert den für die Entwicklung und den Erhalt von jedweder Ordnung und damit für das Leben unabdingbaren Energieeinsatz als Ursache aller Kosten.

            Mit freundlichen Grüßen.

            Dr. Heinz Schütte

          • Also ich habe Herrn Schüttes Erklärungen nicht als mathematische Formel, sondern als (linearen) Zusammenhang (Äquivalenz) verstanden.

            Ein (vielleicht hinkender) Vergleich:

            Höheres Alter <-> mehr Falten.

        • Sehr geehrter Herr Schütte,

          Ihre Theorie läßt sich auch ohne Formel so definieren, dass jede Art der Stromerzeugung eine Schädigung/Verbrauch von Natur, Resourcen, Arbeit und Kapital bedeutet. Das ist richtig und weithin bekannt. Es wird aber nicht differenziert, welche Art von Schädigung gravierender ist. Ein Braunkohlekraftwerk mit Filter ist nur marginal teurer als eines ohne, die schädigenden Wirkungen von Quecksilber, Arsen usw. sind aber um Faktoren höher, praktisch unverantwortlich höher.

          Ungeklärt sind ebenso die Fragen von Effizienz und Inflation. Beispiel: Eine Dampflokomotive kostete einmal extrem wenig, hatte aber einen miserablen Wirkungsgrad. Es müsste also alles auf reale Preise umgerechnet werden und mit einem Effizienzfaktor und Schädigungsfaktor versehen werden.

          Nur so ein paar Ideen um Ihre Theorie zu verbessern.

          • Sehr geehrter Herr Tarantik,

            danke für Ihren Hinweis. Ihre Bemerkung ist korrekt. Das KEÄG beruht auf real existierenden Kosten, wie schon der Name sagt. Was nicht in Form von Kosten im Wirtschaftsgeschehen auftaucht, kann vom KEÄG nicht erfasst und damit nicht berücksichtigt werden. Die Inflation ist im KEÄG dagegen berücksichtigt, da der Kostenquotient aus dem inflationsbereinigten BIP berechnet wird. Ein „Schädigungsfaktor“ kann aufgrund der Definition des KEÄG prinzipiell nicht in das KEÄG integriert werden. Schäden werden im KEÄG erst dann sichtbar, wenn reale Kosten zur Vermeidung von Schäden im Wirtschaftsgeschehen anfallen.

            Mit freundlichen Grüßen.

            Dr. Heinz Schütte

        • @ Herr Schütte.
          Sie haben Recht, das KEÄG habe ich nicht verstanden. Es ist natürlich richtig, dass alles mit Energie zu tun hat, jegliches Leben, jeder Produktions-, Erzeugungs- und Vernichtungsprozess.
          Einerseits schreiben Sie von nicht Messbarem, andererseits stellen Sie fest: „Bei (beispielhaft angenommenen) gleichen Herstellkosten für Strom aus Kernkraft und Strom aus Braunkohle resultiert exakt die gleiche CO2-Emission aus beiden Verfahren.“
          Einerseits nicht messbar, anderseits exakte Gleichheit.
          Momentan ist mir die Theorie des KEÄG zu abstrakt, zu unwirklich. Ab und an werde ich die Entwicklung beobachten. Zu direkten Folgerungen aus dem KEÄG, wie oben kursiv genannt, bleibe ich eher auf Abstand.

          • Sehr geehter Herr Küper,

            bitte lesen Sie gründlich, was ich unter „nicht messbar“ angegeben habe und unter welchen Voraussetzungen quantitative Aussagen möglich sind. Es gibt hier kein „mal so, mal so“, wie Sie es abqualifizierend darstellen. Beide Aussagen sind nebeneinander absolut korrekt. Lesen Sie hierzu auch nochmal meine Antwort, die ich auf Ihre Fragen an Herrn Baars formuliert habe. Wie Sie mitteilen, haben Sie „das KEÄG nicht verstanden“. Deshalb wird Ihnen niemand verübeln, wenn Sie „eher auf Abstand bleiben“ wollen.

            Mit freundlichen Grüßen.

            Dr. Heinz Schütte

    • Sehr geehrter Herr Dr. Schütte,

      auch ich bin Dipl. Ing., verstehe Ihre Ausführungen aber ebenfalls nicht.

      Eine Anmerkung zur Kommunikation vorneweg: Dass der Autor „solchen Unfug“ schreibe ist schlechter Stil, vor allem vor dem Hintergrund, dass das von ihnen formulierte ‚Gesetz‘ nicht Stand der Lehre oder Technik ist.

      Kosten haben Preisen zu tun, und Preise haben mit Energieeinsatz recht wenig zu tun. Das Barrel Öl kostet bei gleichem Energieeinsatz mal 10$ oder mal 100$, der Liter Diesel kostet bei gleichem Energieeinsatz ohne Steuern deutlich weniger als mit, einen 200€-Schein kann ich mit demselben Energieeinsatz herstellen wie einen 10€-Schein, wenn ein Taglöhner den Garten pflanzt kostet dies deutlich weniger als wenn das der Gartenarchitekt persönlich macht – bei gleichem Energieeinsatz.

      Hinzu kommen Zeitfaktoren bei Kosten mit Auf- und Abzinsung, Inflation, usw.. Ein Kernkraftwerk das vor vierzig Jahren erstellt wurde hatte andere Kapitalkosten als die Windturbine von heute. Usw..

      Ich sehe keinen Sinn in Ihrem Gesetz.

      • Sehr geehrter Herr Schraag,

        es tut mir leid, dass Sie meinen Ausführungen geistig nicht folgen können. Ihre Bemerkungen zu Ölpreisen und Ähnlichem, die mit dem Inhalt des KEÄG absolut nichts zu tun haben, offenbaren Ihr Unverständnis. Dass Sie dann in dem Gesetz „keinen Sinn sehen“, ist für Sie persönlich eine logische Folge. Dass meine Ausführungen fünf Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung verständlicherweise noch keinen Eingang in ein Lehrbuch gefunden haben können und damit nicht den Stand von Wissenschaft und Technik darstellen, hindert mich nicht daran, in der Literatur veröffentlichte Aussagen anhand des KEÄG zu beurteilen. Wenn Sie in dem harmlosen, aber durchaus treffenden Ausdruck „Unfug“, der keinerlei Angriff ad hominem beinhaltet, einen schlechten Stil erkennen, so ist das Ihre Sache.

        Mit freundlichen Grüßen.

        Dr. Heinz Schütte

        • Sehr geehrter Herr Schütte,

          es steht jedem frei, eigene Maßstäbe zu definieren und sie anzulegen. Es steht aber keinem frei, von anderen zu verlangen, solche Maßstäbe als Maß der Dinge anerkennen zu müssen. Es steht auch keinem frei, andere als geistig nicht folgen könnende für Maßstäbe zu verunglimpfen, die weit entfernt sind, Stand der Wissenschaft und der Technik zu sein.

          Das KEÄG ist eine persönliche Definition und kein Gesetz.

          Mit freundlichen Grüßen,

          Rainer Küper

        • Sehr geehrter Herr Dr. Schütte,

          unsere Ausbildung basiert auf dem allgemein anerkannten Stand der Wissenschaft. Es mag sein, dass Sie einen genialen neuen Stand gefunden haben. Dann ist der Weg der, diesen zu publizieren und einem peer review zu unterziehen. Vielleicht finden die peers dann einen Weg Ihre Gedanken so darzustellen, dass ich sie nachvollziehen kann.

          Mit freundlichem Gruß,

          M. Schraag

          • Sehr geehrter Herr Schraag,

            leider haben auch Sie meine Ausführungen nicht gründlich gelesen. Sonst wäre Ihnen aufgefallen, dass meine Arbeit – wie von Ihnen korrekt vorgeschlagen – in einem wissenschaftlichen Fachjournal veröffentlicht wurde, nachdem sie ein peer review durchlaufen hatte. Die peers hatten sowohl am Inhalt meines Textes als auch an der Darstellung meiner Gedanken nichts auszusetzen. Mein Text ist logisch auf nachvollziehbaren Fakten aufgebaut und nach vielfacher Bestätigung gut verständlich –  wenn man ihn gründlich liest!!

            Ich bin immer wieder verblüfft, welche „Argumente“ gegen meine Arbeit ins Feld geführt werden, die mit meinen Ausführungen überhaupt nichts zu tun haben oder die mir Dinge unterstellen, die ich nie behauptet habe. Als Grund dafür stelle ich – wie in der hiesigen Diskussion –  immer wieder fest, dass Kritik geübt wird, ohne dass der Kritiker sich zunächst mit meinen Ausführungen vertraut gemacht hat. Das gilt auch für Herrn Fred F. Mueller, der sich hier erwartungsgemäß wieder zu Wort gemeldet hat und der außer vielfältiger Nörgelei noch kein einziges sachliches Gegenargument gegen meine Ausführungen ins Feld geführt hat.

            Wenn Sie in meinem Text etwas nicht verstehen, dann ist es doch das Einfachste der Welt, eine entsprechende Frage oder ein Gegenargument zu formulieren. Ich bin bereit – auch in persönlichem Gedankenaustausch – Satz für Satz meiner Arbeit auf sachliche Korrektheit und auf Verständnis der Aussagen gemeinsam mit Ihnen zu überprüfen, wenn Sie daran interessiert sind. Diesen Vorschlag habe ich vor Jahren auch Herrn Fred F. Mueller gemacht. Herr Mueller hat es allerdings abgelehnt, mir seine E-Mail-Adresse zugänglich zu machen.

            Mit freundlichen Grüßen.

            Dr. Heinz Schütte

             

      • Lieber Hr. Schraag,

        auch ich gehöre zu denen, die den Ausführungen von Dr. Schütte

        geistig nicht folgen können.

        Sollen wir einen Club aufmachen? Oder gäbe das zuviel Andrang?

        Mfg

  9. Den Wahnsinn im seinem Lauf hält keine Vernuft mehr auf! Es geht bis zum Endsieg! Der Glaube daran ist beim überwiegenden Teil der Bevölkerung ungebrochen.

    Heute im Lokalteil der Tageszeitung fast eine ganze Seite: Wird es in Aalen 2080 so warm wie in Mexiko? Im dem Artikel  dann ein Hinweis, dass vielleicht aber auch die Zahl der „Kalttage“ zunehmen könnte.

    Also ganz nach dem Motto: Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich´s Wetter oder bleibt wie es ist!

    Den wenigsten fallen die Widersprüche bei dem ganzen Klimaschwindel auf.

  10. Beklopptinnen und Bekloppte am Werke der Zerstörung,für die wieder der Steuerzahler aufzukommen hat, wenn er sich nicht flächendeckend in gelbe Westen wandet.

    Ich habe einen fast neuen Mercedes, der bezahlt ist, in der Garage. Den melde ich jetzt ab und lasse mir von einer Manufaktur einen neuen Trabant bauen. Zum höheren Preis als der Daimler je gekostet hat.

    Ist das nicht eine famose Idee? Ich werde jetzt Umwelt-und Energiepolitiker und komme ganz groß raus. Und den Trabbi wird so Gott will, meine Erbtante finanzieren, wehe wenn nicht!!!

  11. Der Irrsinn geht aber auf allen Ebenen munter weiter. Heute morgen meldete mein Radiowecker (WDR) um 07:05 Uhr stolz (der Tag fing schon gut an…) dass der Regionalflughafen Merzbrück bei Aachen zum „Forschungsflughafen für das Elektrofliegen“ ausgebaut wird. Das Land NRW lässt schon einmal 4 Mio Euro springen und die RWTH sowie FH forschen dann was das Zeug hält. Nein, es ist nicht der erst April, man verbrennt weiter Geld damit fliegende PV-Zellen zu erforschen. Praktischer Nutzen? Keiner. Wie tief sind eigentlich die Hochschulen schon im grünen Sumpf versunken um so einen Irrsinn mit zu machen. Wir schaffen das.

  12. Der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Herr Brinkhaus, hat just bekräftigt, Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK) habe das erste Zugriffsrecht auf den Posten der Kanzlerinkandidatin.

    Damit dürfte klar sein, dass die Union Merkels Kurs mit AAK als Merkel-Kopie nahtlos weiterführen wird. Damit dürfte auch klar sein, dass mit der Union die für Deutschland schlechte Energiepolitik unter Herrn Brinkhaus und Frau Kramp-Karrenbauer bleiben wird. Wer damit nicht einverstanden ist, wird sich alternativ orientieren müssen. Die nächste Gelegenheit ist in schon 5 Monaten. Warten wir nicht mehr ab. Packen wir es an.

    • Soweit man Umfragen und Wahlergebnissen trauen darf ,orientiert sich der kraut alternativ um und wählt  –  GRÜN ! Frei nach der Hahnemann´schen homöopathischen Doktrin Krankheiten durch den Krankmacher zu bekämpfen.

  13. „Wie baut man ein Stromsystem unter Maximierung der Kosten und Beibehaltung der Emissionen um? Die Bundesregierung zeigt es uns.“

    Wie wird man das Altparteiengesindel los?
    Man wählt eine andere Partei!

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