Ein „Superstar“ und Jeanne d’Arc der Klimakon­ferenz sprach – doch der Saal war fast leer

Helmut Kuntz
Von unseren Medien wurde weisgemacht, die 15-jährige Greta Thunberg hätte auf dem letzten Klimagipfel vor vielen anwesenden Politikern eine Reden gehalten, dass diesen geradezu „die Köpfe geraucht hätten“.
In Wirklichkeit waren bei der Rede außer den „Podiumsstatuen“ gar keine Politiker – und sonst auch fast niemand – anwesend. Obwohl dieses Thema auch auf EIKE bereits thematisiert wurde, [2] [7], anbei noch etwas Zusatzinformation.

Ein Video geht um die Welt

und darin spricht die Klimaaktivistin scheinbar vor vielen, staunend mithörenden Zuschauern. Das durfte man auch erwarten, denn schließlich sind es wieder ca. 20.000 (Spesenritter) aus mehr als 200 Ländern, welche sich an einem Ort treffen, um sich mit viel Einsatz und Engagement um die Hintergründe und alles Sonstige des Klimawandels zu kümmern, zu besprechen und zu informieren.

Guinea zum Beispiel war mit 406 Delegierten anwesend, die Elfenbeinküste mit 191 Personen und der Senegal mit 171 [5]. Israel dagegen mit 13, das „klimaträchtige“ Palästina mit 24 Delegierten. Man erkennt, wie wichtig dieses Thema (wie kommt man am sichersten an das Geld des Westens) von den Mächtigen in solchen, künftigen (Nehmer-)Ländern genommen wird. Kein Quäntchen fehlender Anwesenheit soll eine später vielleicht schmälernde Lücke erzeugen.
Deutschland war mit 153 Personen angereist. Um zu erklären, dass Deutschland mindestens alles tun will, was die Welt von ihm fordert – und vorsorglich noch viel, viel mehr [6] -, wären allerdings unsere zwei Minister*innen oder eine Telekonferenz eventuell auch genug gewesen.

Im Video kann man sehen, wie viele wichtige Personen der Aktivistin andachtsvoll lauschten.


Bild 1 Video vom Vortrag. Link: YouTube

Bild 2 Video vom Vortrag. Schwenk in die Zuschauermenge. Link: YouTube

Exemplarisch die Information einer Zeitung: inFRANKEN.de [4]: … 15-Jährige Klima-Aktivistin Greta stiehlt bei Klimakonferenz allen die Show ...


Bild 3 Blick zur Zuhörermenge des Vortrags [4]

Entsprechend enthusiastisch ist die Berichterstattung:
Deutschlandfunk 17.12.2018: [7] Schwedische Klimaaktivistin Greta will mehr
… Schwedische Medien nennen die Schülerin den „Superstar“ der Klimakonferenz und vergleichen sie mit der französischen Nationalheldin Jeanne d’Arc …
inFRANKEN.de
17.12.2018: [4] Klimakonferenz in Kattowitz Greta Thunberg aus Schweden: 15-Jährige Umweltaktivistin rechnet bei UN-Klimakonferenz mit der Politik ab

Doch die berichtete Show wurde von den Medien dazugedichtet

Man beachte den Text, wie er exemplarisch in vielen unserer Medien wiederholt wurde: inFRANKEN.de [4]: … 15-Jährige Klimaktivistin Greta stiehlt bei Klimakonferenz allen die Show ...
Und nun sehe man sich diese „Show“ an:
Auf einer Informationssete des Schwedischen Fernsehens (Link: Samhällsnyt staatstelevision) kann man in den Bildern (und im Video: Link) einen praktisch leeren Vortragssaal erkennen. Nichts von dem bei uns über dieses angeblich so durchschlagende Ereignis ist wahr. Praktisch kein Politiker oder sonstige Delegierte fanden den Vortrag einer Anwesenheit würdig.


Bild 4 Blick von vorne in den leeren Vortragssaal sofort nach dem Ende des Vortrags. Quelle: Link


Bild 5 Blick von hinten in den leeren Vortragssaal, kurz nach dem Ende des Vortrags. Quelle: Link

Es gibt da so ein Schlagwort wie „Lügenmedien“. Selbstverständlich lügen die Bilder nicht, sie sind ja nicht retuschiert. Aber die Kunst der Medien, einen verblüffend ähnlichen Effekt auch anders zu erzeugen, kann man weder den Bildern noch den Texten absprechen.

Eine fremdgesteuerte Aktivistin mit 15 Jahren

Unsere „Öffentlich Rechtlichen“ finden eine solche offensichtliche Instrumentalisierung – besser: geistigen Missbrauch – einer Heranwachsenden toll:
Deutschlandfunk 17.12.2018: [7] Schwedische Klimaaktivistin Greta will mehr
Schwedische Medien nennen die Schülerin den „Superstar“ der Klimakonferenz und vergleichen sie mit der französischen Nationalheldin Jeanne d’Arc.
Seit sie acht Jahre alt ist, beschäftigt sich Greta mit dem Klimaschutz. Mittlerweile isst sie kein Fleisch mehr und keine Milchprodukte und verzichtet aufs Fliegen. Wie ihre Mutter. Die bekannte Opernsängerin fördert den „Flygskam“-Trend. Dessen Anhänger schämen sich fürs Fliegen. Zur Weltklimakonferenz nach Polen ist Greta mit ihrem Vater gekommen, in einem Elektroauto.
In schwedischen Medien wird spekuliert, dass nicht nur die Eltern Gretas Initiative fördern,
sondern ein einflussreicher PR-Manager dahinter steckt.
In dessen neu gegründeter Klimaschutz-Stiftung ist die 15-Jährige Beraterin …
Der Tagesspiegel: [1] „Mein Name ist Greta Thunberg. Ich bin 15 Jahre alt und komme aus Schweden. Ich spreche im Auftrag von Climate Justice Now

Wer die Rede, die angeblich einer „ Jeanne d’Arc“ würdig sei, in Übersetzung lesen möchte, findet sie hier: [1]
Der Autor gibt zu: mit 16 (damals waren die „68er“) fand er so etwas auch beeindruckend. Heute (als Rentner) lächelt er über solche – von Erwachsenen übernommenen, wenn nicht gar von solchen dafür aufgesetzten – pubertären „Weisheiten“, die sich durch Austauschen des Themas auf praktisch alle Probleme von Heranwachsenden und der großen Welt „anwenden“ lassen, dabei aber fast alle soziologisch und oft auch finanziell und technisch solchen Lösungen entgegenstehenden Fragen ausblenden, wie zum Beispiel das immer eklatanter werdende Problem der Überbevölkerung. Er wäre zum Anhören auch nicht extra in den Vortragssaal gegangen. Denn ein geschichtliches Ereignis, welches die Welt einmal bewegen wird und bei dem man deshalb dabei sein muss, war es in seinen Augen nicht.

Zum Schluss noch Hinweise:
Die Anregung zum Artikel gab ein Beitrag auf Achgut: [2] Der Gipfel der Verlogenheit oder: Greta allein im Saal
Berselbe  Beitrag dazu wurde auch auf EIKE veröffentlicht unter dem Titel Greta allein im Saal – Niemanden interessierte Gretas Klimagezwitscher

Quellen

[1] Der Tagesspiegel, 20.12.2018: Klimaaktivistin Greta Thunberg, 15: „Mein Appell an die Welt“

[2] Achgut: Der Gipfel der Verlogenheit oder: Greta allein im Saal

[3] SZ 2. Dezember 2018: Interview „Es müsste höchste Priorität haben!“

[4] inFRANKEN.de 17.12.2018: Klimakonferenz in Kattowitz Greta Thunberg aus Schweden: 15-Jährige Umweltaktivistin rechnet bei UN-Klimakonferenz mit der Politik ab – Video

[5] kaltesonne: Guinea schickt 406 Delegierte auf Klimakonferenz in Katowice

[6] EIKE 24.12.2018: Entwicklungshilfeminister Müller sorgt dafür, dass Deutschland für fabulierten Klimawandel in Afrika (noch mehr) Reparationen bezahlt

[7] EIKE 31.12.2018: Greta allein im Saal – Niemanden interessierte Gretas Klimagezwitscher

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12 Kommentare

  1. ?…schon wieder ne „Relotius-Meldung“ vom Mainstream ?

    Na ja…wäre auch unerträglich, wenn man sich nicht mehr auf die Lügen der Staatspropaganda verlassen könnte.

    #RelotiusPresse

  2. Vor 20 Jahren dokumentierte das Bonner „Haus der Geschichte“ in der Ausstellung „Bilder, die lügen“ die Kunstfertigkeit der Mächtigen bzw. deren Handlanger, gerade mit Bildern die Wahrnehmung der ‘Wirklichkeit‘ durch ihre Untertanen zu manipulieren. Goebbels und seine stalinistischen, maoistischen Vorgänger und Nachfolger bis hin zu Eduard von Schnitzler würden sich überschlagen vor Begeisterung, angesichts der Möglichkeiten, die ihnen die modernen Medien bieten, die Unwahrheit zu transportieren ohne zu „lügen“.

    Der große Unterschied: Heute funktioniert das sogar ohne Tscheka, Gestapo oder Stasi! Wie die freiwilligen Hilfskräfte in den Medien sich ohne Nausea im Spiegel („Sagen was ist“ 🙂 betrachten können, bleibt deren Geheimnis.

    Rainer Facius

  3. Das arme Mädel erinnert irgendwie an die Kinderarmee eines Predigers aus dem MA zu Zeiten des Ablasshandels; der Kerl hieß Savonarola und missbrauchte Kinder zum Eintreiben von Ablassgeldern.

     

  4. Die Frage, die wir uns stellen sollte wäre: Wer steht dahinter? Wer hat sie dorthin gebracht? Wer schrieb ihre Rede?
    Nicht ausgeschlossen, dass hier Eltern die Gunst der Stunde ergriffen haben, um „ihrem“ eine – vermeintlich – sorgenfreie Zukunft zu garantieren.
    Egal, was das Mädl nicht mehr lernt, es spielt keine Rolle.
    Wer auf der COP24 als Kind die Menschheit medienwirksam aufrüttelt, ist per se Experte in Sachen Klima- und Energiepolitik und prädestiniert als Teilnehmer auf der COP34 und sicher dann gefragter Gastredner und Interviewstar.

    Und leider H. Stiller:
    Die Top Handlungsweisen gilt für die Gläubigen, nicht für die Prediger.

  5. Die Greta kann einen jetzt schon leid tun…dieses Mädchen wird in aller Öffentlichkeit Missbraucht und die Medien klatschen dazu auch noch Beifall…der geistige Missbrauch von Greta…ich hoffe nur, dass dieses Mädchen an dieser Last, die ihr diese Klimaerwärmungsmafia aufgebürdet hat, nicht zu Grunde gehen wird und für ihr weiteres Leben keine bleibende Schäden zur verzeichnen sind.

    Greta…weißt Du überhaupt, was es für dich und deine Familie….für alle auf der Welt bedeutet…in einer CO2 FREIEN Welt/Gesellschaft zu leben…das hat mit Leben nichts mehr zu tun…das ist Überleben…Selbstmord am eigenen Leben….eine Gesellschaft CO2 zu bestimmen ist die schlimmste Strafe für eine Gesellschaft.

     

  6. Ist wie bei Trump nach der Wahl. Eine nie dagewesene Menschenmenge hatte sich versammelt! Was die Medien dort natürlich kritisiert haben. Bei Greta konstruiert die Presse mal eben eine Aufmerksamkeit, die nie vorhanden war. Und fühlt sich dabei auch noch im Recht. Bei der Flüchtlingskrise haben sie auch Familien und Kinder gezeigt, die nur 30% ausmachten, aber nicht die 70% junger Männer, die ihre Familien verlassen hatten. Alle gut genährt und mit tausenden Euros unterwegs, für die Schlepper.

    Die Presse vermeldet auch immer wieder, den Deutschen geht es immer besser, aber die Unzufriedenheit steigt. Was natürlich auch Fake-News sind, dass es uns immer besser geht. Es gibt viel zu wenig Wohnraum, die Zahl der Obdachlosen steigt und steigt, der Wohnraum wird immer teurer, die Zahl der Tafeln steigt und steigt, die Zahl der Armut und Kinderarmut und Rentnerarmut steigt und steigt, die Zahl der Niedriglohn- und Zeitarbeiter steigt und steigt, die Zahl der unsicheren Arbeitsverhältnisse steigt und steigt, die Zustand von Schulen und Kindergärten wird schlechter und schlechter, siehe Pisa, es herrscht ein Pflegenotstand in Krankenhäusern und in Heimen und auf dem Land, Eltern bekommen keine Kita-Plätze mehr, Polizei und Gerichte sind immer mehr überfordert und die Bearbeitungszeiten werden länger und länger, auf jeder größeren Veranstaltung benötigt man heute Security, zur Sicherheit, immer mehr Müll wird in die Gegend geworfen, die Vermüllung nimmt zu, da muss man nur die Straßenreinigung fragen, Einsatzkräfte von Polizei, und Notdienst werden angegriffen, immer häufiger. Die Geldanlagen/ Altersabsicherung der Leute werden entwertet durch Niedrigzins. Banken, Postämter, etc. schließen, vor allem auf dem Land. Die Leute dort werden von der Versorgung abgeschnitten. Wir liegen in der EU mit der Internetanbindung ganz hinten. Etc., etc..

    Presse und Politik verkünden aber immer wieder als Fake-News, Deutschland geht es so gut wie nie!

    Und stellt dann Fälle wie Greta groß heraus. Oder irgendeinen Mord in Arabien, oder den Hambacher Forst, etc.. Es gibt ja keine anderen Probleme, da es uns so gut geht.

  7. Daß wenige Leute im Saal waren, ist angesichts der Reichweite, die durch die Verbreitung der Rede über viele Fernsehstationen entstand, eigentlich nebensächlich.

    Die Tragik in diesem Fall ist, daß es offenbar niemand gibt, der dem Kind zumindest andeutet, daß es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Irrtum ist, was ihr über die Klimamechanismen erzählt wurde. Und genau dazu ist ihr Wissenshorizont noch zu begrenzt, um sich diesbezüglich eine eigenen Meinung bilden zu können.

    Sie fungiert also im guten Glauben, die Sache wesentlich ernster zu nehmen als ihre Umgebung. Und wenn sie das tatsächlich psychisch belastet, sie sogar verzweifeln läßt, ist sie ein bedauernswertes Opfer der Gehirnwäsche, die durch die Medien alltäglich losgelassen wird und der alle, die selbst (noch) nicht analytisch denken können, erliegen.

    Sie ist also ein Mißbrauchsopfer, in dessen Wunde tagtäglich durch die mediale Berichterstattung neu gewühlt wird. Armes Kind!

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