Die wilde & verrückte Welt von COP24

COP24: Verfrühter Karneval? Bild: angieconscious / pixelio.de

Adam Houser
Die jährliche Konferenz der UN zum Klimawandel COP24 in Katowice nimmt ihren Lauf. Dieses lange erwartete Ereignis wurde bereits von einer Mischung bizarrer und seltsamer Vorfälle begleitet.

Zeitreisen-Taifun-Demonstration

Eine Gruppe junger Demonstranten engagierte sich in einer organisierten Szene nach Art eines billigen Straßentheaters, wo sie so taten, als befände man sich im Jahre 2030 und sich wünschten, sie könnten zurück ins Jahr 2018, um Maßnahmen zu ergreifen, um den heimtückischen Klimawandel zu bekämpfen, solange noch Zeit war. Das Jahr 2030 wurde gewählt, weil es den 12-Jahre-Tipping-Point-Alarm repräsentiert, welcher jüngst durch das IPCC so enorm hochgejubelt worden war.

Dann taten die Teilnehmer so, als reisten sie zurück in das Jahr 2018 und hielten dort Schilder hoch mit der Aufschrift „hört auf, euch zu winden, oder die Taifune werden euch die Arbeit abnehmen“ [Stop Spinning or the Typhoons will] und „Wir fordern, dass alle Politiker hier … sich auf die 1,1 Grad konzentrieren und diese Grenze betonen“.

Dann skandierten sie einstimmig und immer wieder „Stop Spinning or the Typhoons will“.

Wir wissen nicht, wie die UN-Klimapolitik es fertig bringen will, die Taifune am Wirbeln zu hindern. Tatsächlich werden sie das nicht tun. Aber sie scheinen sich wohlzufühlen, und es gab niemanden in dieser Partisanen-Bande, der vorhatte, deren Spaß mit Fakten zu verderben. Man kann sich dieses bizarre Ereignis hier mal ansehen.

Gender-Tag

Die UN proklamieren, dass ein „Gender-Tag der Bewusstseinsbildung der Bedeutung einer gendergerechten Klimapolitik gewidmet ist sowie die Leitung von Klima-Maßnahmen durch Frauen zu betonen“.

Die Hälfte der abgesandten Repräsentanten zu COP24 haben einen Frauenanteil von 38% oder mehr. Und es gibt „eine Rekordzahl weiblicher Delegierter, die zu Vorsitzenden oder Ko-Vorsitzenden dieser Gremien bestimmt worden sind…“.

Frauen zu ermutigen, sich mehr in Diskussionen auf internationalem Niveau einzubringen, mag ein löbliches Ziel sein, aber wie gewöhnlich lenken die UN dieses Vorhaben in eine Richtung, die nicht wirklich Sinn macht.

Eine der Gender-Day-Veranstaltungen versuchte die Frage zu beantworten: „Wie kann sichergestellt werden, dass technologische Entwicklungen zu einer gendergerechten Klimapolitik beitragen?“

Was ist gendergerechte Klimapolitik? Nun, dem Gender Action Plan (GAP) der COP das hier:

Gender-responsive Klimapolitik erfordert eine weitere Stärkung aller Aktivitäten in den Bereichen Anpassung, Milderung und zugehörige Durchführungsmodalitäten (Finanzen, Technologieentwicklung und -transfer und Kapazitätsaufbau) sowie Beschlussfassung über die Umsetzung der Klimapolitik. Der GAP erkennt an, dass Frauen in allen Aspekten des UNFCCC-Prozesses vertreten sein müssen und dass Gender Mainstreaming durch alle relevanten Ziele und Ziele in Aktivitäten im Rahmen des Konvents als wichtiger Beitrag zur Steigerung ihrer Wirksamkeit geführt werden muss.*

[*Wie früher schon: Unsinn kann der Google-Übersetzer viel besser übersetzen als ein vernünftiger Mensch! Anm. d. Übers.]

Falls man erwartet hatte, diesem Dokument einfach zu verstehende Details entnehmen zu können, dann schaue man anderswo.

Später erklärte das GAP, dass es das Ziel des GAP sei, Ergebnisse zur „Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Überlegungen in Anpassung, Minderung, Kapazitätsaufbau, Maßnahmen zur Stärkung des Klimawandels, Technologie- und Finanzpolitik… zu erzielen“. Außerdem wird formuliert „Aktualisierungsbericht darüber, wie das Zentrum für Klimatechnologie und -netzwerk“ … „Kohärenz und Synergien innerhalb des Technologiemechanismus gewährleisten kann“ … und … „die Entwicklung und den Transfer von Technologie unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte.“*

[*Man sehe mir nach, dass ich auch hier wieder den Google-Translator bemüht habe {für alle Passagen in „-“}. Ich betone, dass ich sonst in keiner Übersetzung auf dieses Hilfsmittel zurückgreife. Anm. d. Übers.]

Das klingt so, als könnten selbst die UN nicht erklären, wie Frauen stärker als Männer von dem vermeintlichen Klimawandel betroffen sein könnten.

COP-Präsidentschaft liegt jetzt wieder in polnischen Händen

Michal Kurtyka, Staatssekretär im Umweltministerium der polnischen Regierung, ist jetzt Präsident der „Konferenz der Teilnehmer“ [COP]. Seine Amtszeit dauert ein ganzes Kalenderjahr, und er übernimmt das Amt von Frank Bainimarama, dem Premierminister von Fidschi.

Den UN zufolge „ist die Funktion des COP-Präsidenten unabdingbar für die Verhandlungen und um ein mögliches Abkommen zu erreichen, während es ihm die Unparteilichkeits-Vorschrift ermöglicht, die Rolle eines Vermittlers zu übernehmen, wenn es Streit gibt, und nach Kompromissen zu suchen“.

Im Jahre 2013 wurde der damalige Präsident der COP Marcin Korolec vom damaligen polnischen Premier Donald Tusk gefeuert, und zwar wegen seiner Rolle als Umweltminister in der polnischen Regierung und seiner glanzlosen Haltung bei der Entwicklung von Polens Schiefergas-Reserven.

Nur die Zeit wird zeigen, ob der diesjährige neue COP-Präsident in die Fußstapfen seines Vorgängers tritt oder ob er dabei bleiben wird, in beiden Ämtern vorwärts zu gehen.

Tag der indigenen Bevölkerung

Am 9. Dezember 2018 widmete die COP24 den Tag als „Tag der indigenen Bevölkerung“. Eine der obersten Prioritäten dabei war es, „lokalen Gemeinschaften und indigenen Völkern eine Plattform zu bieten“.

Der COP24 website zufolge sagte Jannie Staffanson von der Organisation des Rates der Samen [= der Lappländer]: „Die Plattform wird die Stimmen indigener Völker auf der ganzen Welt stärken, und ich glaube, dass die Auswirkungen auf die Verhandlungen und die Möglichkeit, dass man unseren Vorschlägen folgt, sicherzustellen hilft, den Temperaturanstieg auf lediglich 1,5°C zu begrenzen, nicht auf 3°C, was gewaltige Auswirkungen auf die Arktis hätte“.

Das Motiv des Tages der Indigenen Völker schien alle folgenden Ereignisse zu überschatten, unterbrachen doch von den UN autorisierte Demonstranten einen Vortrag der US-Delegation zu Energie-Innovationen für etwa 10 Minuten. Viel wurde skandiert und gesagt, wobei im Einzelnen CFACT als „Leugner“ und „Profiteure“ geschmäht worden ist. Aber es wurde auch behauptet, dass indigene Gemeinschaften vom Klimawandel stärker betroffen sein würden.

Ein Demonstrant schrie: „Kernkraft ist Völkermord!“

Ein anderer: „…Klimawandel ist ein Prozess sich wiederholender Kolonialisierung! Die Zerstörung unserer Leben im globalen Süden und indigener Völker geht auf das Konto der Elite fossiler Treibstoffe!“

In Wirklichkeit wurde in dem Forum darüber diskutiert, wie neue Technologien die Energie-Effizienz verbessern und Emissionen verringern können, und auch darum, wie man Millionen Menschen ohne Strom aus der Energiearmut holen könnte.

Diesen Vorgang kann man hier nachvollziehen.

Carbotopia“

Zusätzlich zu den offiziellen Sitzungen und Begleit-Veranstaltungen gibt es Aussteller, die alles hinaus schreien von Non-Profit-Bemühungen bis zu Umweltdiensten und Aktivismus. Eine besonders interessante Vorstellung war dabei überschrieben mit: „Carbotopia: Eine Welt im Kohlenstoff-Gleichgewicht“.

Auf den ersten Blick sah es so aus, als ob Carbotopia für irgendeine Art grünes Utopia stünde, wo Kohlenstoff-Emissionen nicht existent waren. Aber bei näherer Betrachtung erschien die empfohlene Politik auf dem Weg dorthin als nicht so verrückt wie es zunächst aussah.

Carbotopia nimmt für sich in Anspruch, eine Art Kohlenstoff-Abscheidungs-Technologie zur Verfügung zu haben, die – falls implementiert mit Hilfe der Versorger – Kohlenstoff-Emissionen auffangen könnte und diesen Kohlenstoff für Recycling, Reinigung und die Herstellung anderer Produkte zu nutzen.

Während es überraschend ist zu erleben, dass eine an COP24 teilnehmende Organisation sich für einen besseren und effizienteren Verbrauch fossiler Treibstoffe einsetzt anstatt diese zu eliminieren, gibt es auf den ersten Blick einiges Potential an diesem Plan.

Die fragwürdigen Aspekte der Gedanken von Carbotopia betreffen den Markt. Ähnlich den Cap-And-Trade-Programmen scheint Carbotopia Interessenvertreter zu ermutigen, dem Markt zum Auffangen von Kohlenstoff frühzeitig beizutreten, um das Verfahren zu fördern. Je mehr Geschäftsbereiche und Unternehmen involviert werden, umso glatter würde es über die Bühne gehen.

„Die erstmalige Implementierung einer Infrastruktur-Innovation erfordert eine gesponserte Mitentwicklung des schnellen Rollout-fähigen Anlagendesigns durch Know-how- und Anwendungseigentümer“. [Das war wieder der Google-Übersetzer! Anm. d. Übers.]

Ihre Broschüre ist vollständig durchzogen mit dieser kryptischen Sprache. All jene, die genau verstehen, was gemeint ist – nur zu!

Man erwarte weitere Merkwürdigkeiten aus der Welt des Grünen und Seltsamen bei Cop24.

Link: http://www.cfact.org/2018/12/11/the-wild-weird-world-of-cop24/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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7 Kommentare

  1. Wir wenden, schließen, verteilen um, erhöhen Steuern und zahlen sie wieder aus…

    Behüte uns davor. Marxismus im „grünen“ Gewand. Die meinen diesen Mist ernst.

  2. „Carbotopia“: Man sollte sich hier sachlich korrekt ausdrücken. Der Ausdruck „Kohlenstoff-Abscheidung“ ist inkorrekt und damit – bewusst? – irreführend. Was hier abgeschieden werden soll, ist Kohlendioxid – CO2 – , die energieärmste Kohlenstoff-haltige chemische Verbindung des Kohlenstoffs. Alles, aber auch alles, wozu man das CO2 verwenden möchte, erfordert den Einsatz neuer Energie. Dazu müssten dann wiederum Fossile verbrannt werden mit der Folge einer zusätzlichen CO2-Emission. Grüne werden hier einwenden, dass man dazu „EE“ einsetze. Wo ist dann aber das „CO2“-Problem?  Soweit die Fakten aus dem Lehrbuch.

    Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse scheinen aber einen Weg zur Energiegewinnung aus CO2 zu eröffnen. Wenn es den „Wissenschaftlern“ des PIK gelingen sollte, die kürzlich von Prof. Levermann entdeckte gewinkelte Modifikation des CO2 zu isolieren, dann könnte man die bei dessen Übergang in den gestreckten Grundzustand emittierte IR-Strahlung dieses PIKO2-Moleküls in Form eines PIKopia-Prozesses völlig CO2-neutral zum Heizen einsetzen.

    • Sehr geehrter Herr Schütte,

      brilliante Idee!

      Aber der von Herrn Prof. Levermann erfundene Prozess des Übergangs vom gewinkelten in den geraden Zustand braucht noch einen Namen:

      Ich möchte hiermit dem Professor die Ehre erweisen und schlage den Namen „Levermann-Phänomen“ vor.

      Er könnte in der Folge auch als Synonym für die Zunahme von Blödheit und Verlogenheit der herrschenden Kaste stehen.

      MfG

    • Jeder Putzer wird widerlegen können, dass CO2 die energieärmste Verbindung von Kohlenstoff ist.. gebundenes CO3 2- wie er im Kalk vorkommt oder das verschrieene CF4 sind nach der Reaktionsenthalpie energieärmere Kohlenstoff-Produkte. Falls ein Winkel gesucht wird, wäre dieser im übrigen  durch die sp2 (bzw. sp3) Hybridisierung beim CO3 2- (bzw CF4) zu finden. 

  3. Habe ich das richtig gelesen (falls das Tante Google richtig übersetzt hat) in der Erklärung zum Ziel des GAP?

    „Maßnahmen zur Stärkung des Klimawandels“

     

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