Ist Afrika klüger als Deutschland?

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Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke
In manchen Punkten heute schon, zum Beispiel im einfachen rechnen bei der elektrischen Energieversorgung! Die Afrikanische Entwicklungsbank zieht nämlich dem International Monitary Fund (IMF) eine Nase und entscheidet sich an Stelle der vom IMF geforderten „Erneuerbaren“ für neue moderne Kohlekraftwerke in Nigeria, Kenia und Senegal .

Die entsprechende Nachricht ist in den Energy News vom 10.4.2018 zu finden. Kenia baut ein 1 GW Kohlekraftwerk neuesten Typs in Lamu. Die Hintergründe für diese Entwicklung sind von hier aus schlecht zu beurteilen. Auf jeden Fall sind – wie schon seit längerem in Afrika – anscheinend auch die Chinesen irgendwie mit dabei. Und insbesondere sind auch die USA engagiert, welche als größte Geldgeber der Weltbank und des IMF diesen beiden Institutionen kritisch gegenüberstehen und gleichzeitig im Board der Afrikanischen Entwicklungsbank sitzen.

Der entscheidende Punkt scheint jedoch zu sein, dass der IMF seine Finanzierung an „Erneuerbare“ geknüpft hat und dies die inzwischen rechnenden afrikanischen Nationen für verhängnisvoll halten. Vielleicht waren ja einige Regierungsvertreter inkognito in Deutschland und haben sich über die deutsche Energiewende schlau gemacht. Das hätte bereits genügt.

Südafrika, Botwana und Zimbabwe gewinnen bereits den größten Anteil ihrer elektrischen Energie aus Kohleverbrennung. Australien, Bangladesh, Indien und natürlich an erster Stelle China bauen sie weiter aus. Generell ist eine Steigerung der Kohleverbrennung und der Trend zu neuen, modernen Kohlekraftwerken mit Filtern gegen Ruß, Aerosole und Staub (nicht gegen CO2, das kann man nicht wegfiltern) insbesondere in den ehemaligen Entwicklungsländern zu beobachten.

Wenn Deutschland mit der Energiewende so fortfährt und nicht komplett dem Energiewendewahnsinn den Garaus macht, hat dies zumindest doch einen Vorteil. Unsere Volkswirtschaft wird sich steigender Einnahmen aus dem Tourismus erfreuen. Einem Tourismus aus den oben genannten Entwicklungsländern, der staunend Zeuge sein will, wie sich ein ehemaliges modernes Industrieland selbst entleibt. Das ist touristisch sicher spannender als immer wieder nur Landschaften, alte Bauwerke und Museen zu besuchen.

 

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20 Kommentare

  1.  
    The World Nuclear Industry
    Status Report 2018
    „In 2017, the UAE was the second largest investor in renewable energy in the Middle East and
    Africa, with US$2.2 billion in finance, a rise of 2815 percent over the previous year. This includes
    notably several large Solar Photovoltaic projects with a total installed capacity of 2 GW.“

    Im Jahr 2017 stiegen die Investitionen bei der „erneuerbaren“ Energien in Afrika, um +2815 % gegenüber dem Vorjahr.

    Ist Afrika klüger als Deutschland?
     

  2.  

    Ist Afrika klüger als Deutschland?

    JA

    Südafrika:
    Ausbaupläne gestoppt wonach die Kernkraftkapazitäten Südafrikas durch den Bau neuer Kernkraftwerke auf 9600 MW erweitert werden sollen, wurden auf Eis gelegt.

    In den nächsten zehn Jahren werden die erneuerbaren Energien im Fokus stehen.
    Geplant ist der Zubau von
    8100 MW aus Wind,
    5670 MW aus Sonne und
    2500 MW aus Wasserkraft.
     

    https://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/suedafrika-ausbauplaene-gestoppt

    • Sie haben vergessen die

      1000 MW Kohle und

      8100 MW Erdgas zu erwähnen die real ständig zur Verfügung stehen.

      Wenn man davon ausgeht, das auf das Jahr gerechnet Witterungsbedingt nur 30 % an Leistung durch die Erneuerbaren geerntet werden kann. Kommt man bei Wind und Sonne auf einen Zubau von real 4131MW, von dem ich vielleicht noch einen Teil wegschmeißen muß.

      Was macht Südafrika also!

      Es setzt zu fast 60 % auf Fossile Brennstoffe. Beim zubau.

      Was auch Sinn macht solange keine Großspeicher existieren, kann man eben nur ca. 30% volatilen Energiequellen ohne extreme Maßnahmen, in ein Netz einpflegen.

       

      Mit freundlichen Grüßen

       

      •  

        Andreas Bantel
        14. Oktober 2018 um 11:31
        Was macht Südafrika also!
        Es setzt zu fast 60 % auf Fossile Brennstoffe. Beim zubau.

        Was macht Südafrika also!
        Südafrika plant:
        9600 MW Kernkraft
        1000 MW Kohle
        8100 MW Erdgas
         

        Was baut Südafrika:
        8100 MW aus Wind,
        5670 MW aus Sonne und
        2500 MW aus Wasserkraft.
        0 MW Kernkraft
        1000 MW Kohle
        8100 MW Erdgas
         

         

    • Herr Hauser,

      Sie haben 1000MW aus Kohle und 8100MW aus Erdgas „vergessen“, die sicher viel mehr jederzeit verfügbare Energie erzeugen werden als die von Ihnen zitierten „Erneuerbaren“.

      In 2015 hat SA 86,7% fossil (Kohle) und 3,9% nuklear erzeugt; 100% sind übrigens 229TWh.
      Dass ein Land, das derart mit Kohle gesegnet ist, (und offensichtlich nicht dem CO2-Wahn verfallen ist), diese auch weiterhin nutzt, ist logisch.

      Deshalb ist auch SA klüger als D, aber nicht wegen des minimalen Ausbaus der „Erneuerbaren“, sondern wegen des Weiterbetriebs der Kernenergie und des Neubaus der fossilen KW.

      https://www.laenderdaten.de/energiewirtschaft/elektrische_energie/stromproduktion.aspx

      •  

        Stefan Steger
        14. Oktober 2018 um 11:40
        Sie haben 1000MW aus Kohle und 8100MW aus Erdgas „vergessen“

        Nein, habe ich nicht Herr Steger
        Die Überschrift lautet doch:

        Ist Afrika klüger als Deutschland?

        Ich sage mal JA, zumindest Südafrika ist klüger als Deutschland.

        Die Südafrikaner verabschieden sich von den fasst 10GW AKW-Ausbauplänen.

        Die bauen ca. +16 GW im Bereich der „erneuerbaren“ dazu.

        Abgesichert wir das mit +8 GW flexiblen Gaskraftwerken.

        Da sind doch die Südafrikaner klüger als die Deutschen, keine großen Akkus, keine Pumpspeicher und so Geschichten.
        Südafrika hat ja einen Kohlestromanteil von um die 85% und da macht es keinen Sinn noch fasst 10 GW unflexible Kernkraftwerke zu errichten.
         

         

         

        • Herr Hauser,

          SA wird die KE vielleicht nicht weiter ausbauen (mal schauen, wie die sich doch noch entscheiden), aber von einem Ausstieg nach deutschem Vorbild ist da nicht die Rede. Die wären auch schön blöd, wenn die das täten.

          Dass Kernkraftwerke nicht flexibel seien, wird von interessierter Seite immer wieder gerne behauptet (einer Ihrer Mitforisten labert da auch ständig davon), aber wenn Sie sich die aktuelle Daten im Redispatch anschauen, können Sie sich gerne vom Gegenteil überzeugen:
          Z.B. heute liefert IsarII zweimal Redispatch, einmal max. 160MW, einmal max. 190MW:

          https://www.netztransparenz.de/EnWG/Redispatch

           

    • Da stimme ich Ihnen, sehr geehrter Herr Hauser, uneingeschraengt zu.

      Denn „Suedafrika“ ist nicht so vermessen zu glauben, man koennte auf Steinkohlekraftwerke verzichten. Schliesslich basieren 81% des Energiemix  TWh auf Kohle, und 4% Wind+PV im scenario 2020. Bis 2030 reduziert sich der Kohleanteil auf 61-67%. Und  fuer das scenario 2050, also in 32 Jahren, liegt der Anteil der Kohle noch bei 40-32% fuer den Energiemix. Das steht alles auf Seite 46 von 75 lesenswerten Einzelheiten zur oeffentlichen Diskussion.

      http://www.energy.gov.za/IRP/irp-update-draft-report2018/IRP-Update-2018-Draft-for-Comments.pdf

      Und bitte, nicht auf die installierten Kapaztaeten in GW beziehen.

      Tatsache ist, dass 2050 Kohlekraftwerke in Suedafrka betrieben werden. Die Kapazitaet GW in 2020 faellt zwar von 69% auf 19-15%, aber die „laufen“ im Jahr etwas laenger als die Windmuehlen und sogar nachts. Und deshalb produzieren sie mehr Elektrizitaet, konstant 24/7. Da die Kohle in Suedafrika ebenfalls „kostenlos“ in der Erde lagert, baut man nebenan neue, bereits genehmigte Kraftwerke bis 2030, mit geplanten 50 Jahr Betriebsdauer. Danach gilt: Abwarten. Insofern hat mich diese Studie davon ueberzeugt, dass „Afrika“ klueger plant als Deutschland.

      MfG

    • Man will halt das Geld mitnehmen, welches die Weltbank und andere hippe Organisationen für diesen Unsinn berappen. Wird sich im Laufe der Jahre herausstellen, dass trotz dieser Geschenke, bedingt durch fehlende Speicher und Netze, die negativen Effekte überwiegen.

  3. Durch die von den Grünen geplante Umwandlung Deutschlands in einen bio-dynamischen Agrarstaat werden doch sehr viele neue Arbeitsplätze geschaffen, hier eine kleine Auswahl:

    Unkrautrupfer, Kartoffelkäferleser, Rikschafahrer, Blackoutbeauftragter (Theologe, Sozialarbeiter o.ä.) usw.

    Naturwissenschaftler und Techniker haben sich schon vorher in die USA, nach Asien oder Afrika abgesetzt.

    Was es hier noch geben wird, sind Entwicklungshilfebeauftragte, die die Hilfszahlungen aus! den USA, Asien und Afrika im Lande verteilen müssen. Was sehr schwierig werden dürfte, da die auf Elektro umgestellte, verbliebene Fahrzeugflotte über weite Strecken nicht einsatzbereit ist, Sie wissen schon, Windmühlen und Co.

    • Ritzenkrautjagender fehlt in der Aufzählung, ein in Potsdam sehr zukunftsträchtiger Beruf.

      Gerade jüngst hat eine  b  r  e  i  t  e  n  Mehrheit unserer Kulturschaffenden den Mooswandklopfer, die Mooswandklopferin und derdiedas Mooswandklopfdiverse mit genderspezifischen Kerncurricula in die Liste der Leerberufe der Biodynamischen Agrarkrume Deutschland BAD aufnehmen lassen.

      Stuttgarts Grüner Kuhn soll für die Klopfer schon über eintausend Planstellen des höheren Dienstes beantragt haben, damit die feinstaubfangenden Mooswände in Stuttgarts Innenstadt immer genauso blitzend sauber bleiben, wie die Bürgersteige auf der schwäbischen Alb.

      Sie sehen, Herr Geiselhart, es geht voran. In 1 Minute werden die ersten Hochrechnungen der Landtagswahl in Bayern veröffentlicht werden und dann werden auch in Bayern Mooswandklopfer, Mooswandklopferinnen und Mooswandklopfdiverse zu den Gesuchtesten im Freistaat gehören.

  4. Bevor diese Kohlekraftwerke benutzt werden, muss man unbedingt auf etwas hinweisen. Sonst würden hoch finanzierte  Klimaforscher,  Grüne und Politiker in einigen Jahren behaupten, dass diese Kohlekraftwerke die Ursache für den hohen CO2-Anteil in der Luft von Afrika sind. Die haben es 2009 in Afrika schon auf 800ppm CO2 geschafft. Das hat nicht mal ein Industrieland in Europa geschafft. Gab es 2009 in Afrika viel mehr  Kohlekraftwerke und Dieselautos als in den Industrieländern?

    monatliche CO2-Konzentrationen kann man sich weltweit hier ansehen:

    https://tinyurl.com/bl97xta

    Mit den Daten habe ich vor einigenJahren etwas anderes analysiert. Das war zu der Zeit als Germanwatch sich einen Bauern in Peru ausgesucht hat um gegen RWE vor Gericht zu ziehen. RWE wäre angeblich der größte CO2-Emittent. In der verlinkten Grafik kann man sich die Nachbarländer von Peru ansehen, z.B. Brasilien und Bolivien. Die  haben es auch auf 800 ppm CO2 in der Luft geschafft. Sind das Industrieländer mit mehr Kohlekraftwerken und Dieselautos? Ich habe mir bei Google-Maps mal über die Satellitenbilder diese Gebite angeschaut. Dort sind nicht mal richtig breite Straßen für Diesel- und Benzinautos oder irgendwelche Kohlekraftwerke zu finden. Es gibt dort auch keine großen Städte. Dort gibt es nur ein wenige kleine Städte und Dörfer. Alles andere sind nur grüne Wälder.

  5. Das wird DE niemals tun. Das sog. Gesicht und die Autorität wahren, um jeden Preis. Wer dabei zu Schaden kommt und wie hoch dieser Schaden ist, spielt keine Rolle. Denn die Kosten und die Verantwortung dafür trägt der Blödmichel.

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