Stehen wir vor einem neuen Deep Solar Minimum?

Seit ein paar Tagen sind wieder Flecken aufgetaucht. Bildquelle: spaceweather.com. Dort steht als Kommentar: Solar Minimum is taking the day off.

Universe Today
Haben Sie in letzter Zeit die Vorgänge auf der Sonne verfolgt? Eine der Top-Stories im Bereich Astronomie kann das sein, was nicht auf der Sonne passiert und wie inaktiv unser Zentralgestirn geworden ist.

Der seltsame Verlauf des Sonnenzyklus‘ 24 endet mit einem erwarteten Wimpernschlag: Bis zum 8. Mai war die der Erde zugewandte Seite der Sonne in diesem Jahr 2018 an 73 von 128 Tagen fleckenfrei, oder über 57% der Zeit. Das kam nicht völlig unerwartet, waren doch während des solaren Minimums zwischen den Zyklen 23 und 24 im Jahre 2009 gleich 260 fleckenfreie Tage aufgetreten – das ist die höchste in einem Einzeljahr registrierte Zahl seit 1913. Zyklus Nr. 24 legte einen späten und stotternden Start hin, und obwohl in seinem Verlauf einige atemberaubende Flecken aufgetreten waren, welche an die Sonne erinnerten, die wir kennen, war er chronisch viel schwächer. Mitte 2018 könnte das Ende des Zyklus‘ 24 erreicht sein und Zyklus Nr. 25 beginnen … oder doch nicht?

Abbildung: Der Verlauf bis hier … und das seltsame Drama, das der Sonnenzyklus Nr. 24 aufführte. Quelle: David Hathaway/NASA Marshall Spaceflight Center.

Eine nette Überraschung während des Zyklus‘ Nr. 24 war das Erscheinen des massiven Flecks AR 2192, welcher genau zum Zeitpunkt der partiellen Sonnenfinsternis am 23. Oktober 2014 aufgetaucht war. Er war um ein Vielfaches größer als die Erde, und tatsächlich war der gesamte Komplex der größte seit einem Vierteljahrhundert. Aber genau wie „eine Schwalbe, die noch keinen Sommer macht“, konnte auch eine einzige große Sonnenflecken-Gruppe den Sonnenzyklus Nr. 24 auch nicht mehr retten.

[Abbildung wg. Urheberrecht nur im Original]

Übersetzung der Bildunterschrift: Die Partielle Sonnenfinsternis vom 23. Oktober 2014, beobachtet in Jasper, Alberta. … Der große Sonnenfleck jenes Tages beginnt gerade hinter dem Mondschatten zu verschwinden. … Bild und Copyright: Alan Dyer/Amazing Sky.net.

Die Sonne durchläuft einen 11-Jahre-Sonnenfleckenzyklus, markiert durch neue Flecken in mittleren solaren Breiten, welche dann langsam immer näher am Sonnen-Äquator auftauchen. Dieser Verlauf ist bekannt als Spörers Gesetz. Das Markenzeichen eines neuen Fleckenzyklus‘ ist das Auftauchen von Flecken in hohen Breiten. Die Sonne ändert die Polarität mit jedem Zyklus, so dass ein ganzer Hale-Zyklus der Sonne 11 X 2 = 22 Jahre dauert.

Als riesiger Wasserstoff-Fusionsreaktor rotiert die Sonne derzeit einmal innerhalb von 25 Tagen am Äquator um sich selbst, an den Polen dauert eine Umdrehung 34 Jahre. Die Rotationsachse der Sonne ist auch um 7,25 Grad relativ zur Ekliptik geneigt, wobei der nördliche Drehpol uns Anfang September zugeneigt ist, der Südpol dann Anfang März.

Abbildung: Eine Animation des massiven Sonnenflecks AR 2192, wie er über die der Erde zugewandte Seite der Sonne wandert. Zeitraum: 17. Oktober bis 29. Oktober 2014. Bild: NASA/SDO.

Was wird nun der Zyklus Nr. 25 bringen? Eines ist sicher: Falls sich der gegenwärtige Trend fortsetzt, wenn also die Anzahl der fleckenlosen Tage größer ist als die Tage mit Flecken, dann könnten wir vor einem ausgeprägten solaren Minimum während der Saison 2018 bis 2020 stehen, was in der Historie der modernen Astronomie bisher beispiellos wäre.

Nur mal so: ein ähnlicher Mangel an Sonnenflecken wurde im Zeitraum von 1645 bis 1715 beobachtet, allgemein bekannt unter der Bezeichnung ,Maunder-Minimum‘. Während dieser Zeit gab es Missernten, und die Themse in London war zugefroren, was das Abhalten von ,frost fairs‘ auf dem Eis ermöglichte. Ironischerweise begann das Maunder-Minimum auch gerade nach dem Aufkommen des Teleskop-Zeitalters der Astronomie. Während dieser Zeit war der Gedanke „Flecken auf der Sonne“ zu einem kontroversen und fast mythischen Status der Mainstream-Astronomie geworden.

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/are-we-headed-towards-another-deep-solar-minimum/

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9 Kommentare

  1. der graph zeigt doch nur die T anomalien, mal Graph mit T und hunderte jahre nehmen, dann sicher eher zushang sichtbar, flecken spiegeln auch nur ungenau magnet. akti wider, daher nicht so gut in letzten jahren sichtbar. bitte admin, versuchen Sie doch mal herrn prof. leistenschneider fuer beitrag zu gewinnen, letzter el nino etc. beduerfen auch noch der erlaeuterung…lg

  2. Es wird viel vom Maunder- Minimum geredet – aber Sonnenflecken und Temperatur stehen statistisch in keiner Korrelation.

    Es geht auf und ab mit Temperatur und Sonnenflecken mit ähnlichen Schwankungen – aber über die Jahrzehnte hinweg passen die Kurven von Sonnenflecken und Erdtemperatur nicht zusammen.

    Hier ein eindeutiger Graph:

    http://www.woodfortrees.org/plot/hadcrut4gl/mean:37/plot/sidc-ssn/from:1850/mean:37/normalise

    Beide Kurven sind über drei Jahre geglättet.

    • So wie ich es verstanden habe, sind dabei die Hadcrut4 zugrundeliegenden Messdaten ein Problem. Zumal Hadcrut4 Messdaten aus Boden und Wasser vereint, was verschiedene Probleme mit sich bringt (siehe EIKE Beitrag dazu). Zudem sind die Messdaten aus den Ozeanen vor 1960 ein Witz! (Siehe die EIKE-Zusammenfassung der verschiedenen Messmethoden und ihren Fehlerquellen) Die zuverlässigsten Messdaten der letzten 250 Jahre liefern 6 europäische Messtationen an Land (wobei man auch hier von einem zunehmenden Hitzeplus mit dem Ausbau der Städte um die Messstationen ausgehen muss), das Temperaturtief um 1880 stimmt mit dem rekonstruierten Wert aus antarktischen Eiskernmessungen überein, ist also global relevant. Lüdecke, Hempelmann und Weiss haben in ihrem Paper ‚Multi-Periodoc climate dynamics‘ aus dem Jahr 2013 diese Temperaturkurve mit der Sonnenaktivität korrelieren können und sagen eine Abkühlung für die kommenden Jahre voraus.

      Was ich nicht verstehe, ist, warum wir bei einer derart niedrigen Sonnenaktivität nicht bereits erste Anzeichen für eine Abkühlung spüren?

    • Die Globaltemperatur ist natürlich was Feines, nur wird die zu 2/3 durch die Meerestemperatur bestimmt.

      Und deshalb läßt sich mit den Temperaturen an Land nicht viel mit der Sonnenfleckenzahl vergleichen.

      Und wodurch wird die mitteleuropäische Temperatur bestimmt?

      Wie wäre es mit den Jahreszeitlichen Großwetterlagen? Wann hatten wir in Mitteleuropa viele kalte Winter? Ich erinnere mich an die Winter ab 1955 bis in die 80er Jahre. Der Winter 1962/63 reichte von Mitte Dezember bis weit in den März hinein. Und dann gab es fast keine Winter mehr in Norddeutschland. Bis auf den, wo ich mir vor Weihnachten bei Glatteis unterm Schnee den Fuß brach und im Krankenhaus verbrachte. Danach 5 Wochen bei Schnee eine Reha im Schneewinter im Rollstuhl.

      Und nun geht das los mit globaler Abkühlung, als ob die solche Winter fabrizieren könnte.

      Es sind die „Langen Planetaren Wellen“ die die langen und harten Winter in Mitteleuropa fabrizieren. Oder die superheißen und supertrockenen Sommer, wie z.B. den letzten oder den von 1975 mit den Heidebränden und der Möglichkeit am Ostseestrand ohne Zelt schlafen zu können. Ach ja, 1959 war auch extrem trocken.

  3. @“Als riesiger Wasserstoff-Fusionsreaktor rotiert die Sonne derzeit einmal innerhalb von 25 Tagen am Äquator um sich selbst, an den Polen dauert eine Umdrehung 34 Jahre“
    ca. 34 Tage soll es heißen

    Soll ich raten was passieren wird: Die phänomenale Entdeckung und Verkünigung einer milden „Abbremsung“ der globalen Klimaerwärmung – oder -Veränderung steht bevor. Geschuldet der reduzierten solaren Aktivität natürlich. Ohne sie säßen wir in den schülstig apokalyptischen Feuchtträumen der heilsgläubigen CO2 Anbeter bereits im Büßergewand bei 30 Grad Celsius im Schatten des Mount Vinson in ein Chaingang beim Windradbau. Aber nach dem Minimum … heiliger IPCC verhüte, da droht richtig Ungemach.

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