CO2-Klima­sensitivität im Sinkflug: Neues aus der Fachlite­ratur

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Vom Blog „Die Kalte Sonne“
Die CO2-Klimasensitivität ist das Maß für die Erwärmungswirkung des CO2. Eine Vielzahl von neueren Studien zeigt, dass der ursprünglich vom IPCC angenommene “beste Schätzwert” von 3,0°C Erwärmung pro CO2-Verdopplung deutlich zu hoch liegt. Im Jahr 2013 kam ein Paper von Otto et al. 2013 heraus, das 2,0°C vorschlug, ein Paukenschlag. Wir berichten regelmäßig an dieser Stelle über Neues zu diesem Thema. Heute wieder eine neue Sammlung von neuen publizierten Ergebnissen, unterschieden in die langfristige Klimasensitivität (equilibrium climate sensitivity – ECS) und die kurzfristigere, die sich noch nicht richtig vollständig aufgebuat hat (Transient Climate Response, TCR). Die üblicherweise zitierten Werte entsprechen der ECS.

ECS: Equilibrium climate sensitivity

bis zu 6°C Proistosescu & Huybers 2017
Pressemitteilung hier; ein wirklich heftiges Alarmpaper, das es wohl darauf anlegt, im 6. IPCC-Bericht zitiert zu werden und den Mittelwert aller Studien nach oben zu ziehen. Nic Lewis hat das Ganze detailliert auf Climate Audit auseinandergenommen.

3,7°C  Brown & Caldeira 2017
Auch dies wohl eher ein Ausreißer nach oben. Das gibt kräftig Fördergelder.

2,8°C Cox et al. 2018; Eingrenzung auf 2.2-3.4°C
Pressemitteilung hier. Die deutsche Presse berichtete eifrig über diese Studie: FAZ, Tagesspiegel, Spektrum

1,79°C Mauritsen & Pincus 2017
Siehe auch Beitrag im Kalte-Sonne-Blog.

1,4°C Orssengo 2018

1,3°C Spencer 2018
Szenario, dass nur 70% der Erwärmung der letzten 150 Jahre anthropogenen Ursprungs sind. Die mögliche Klimawirkung der Sonne ist in den meisten Berechnungen der Klimasensitivität gar nicht enthalten.

0°C Nikolov & Zeller 2017
CO2 ohne Klimawirkung?

Zum Vergleich: In unserem Buch ‘Die kalte Sonne’ stellten wir ein 1,5°C-Szenario dar. Das liegt am unteren Ende der Spannbreite des IPCC AR5-Berichts, 1,5-4,5°C.

TCR: Transient Climate Response

1,32 °C Mauritsen & Pincus 2017
Kalte-Sonne-Beitrag dazu ist hier.

1,29°C Bosse 2017

1,10°C Christy & McNider 2017
Bericht hierzu auf WUWT.

Zum Vergleich: Der TCR Durchschnitt aller Klimamodelle im IPCC AR5-Bericht betrug 2.31 °C.

Alles deutet auf eine seismische Verschiebung im Verständnis der CO2-Klimasensitivität im gerade entstehenden 6. IPCC-Bericht hin. Der ‘beste Schätzwert’ wird sich auf jeden Fall deutlich nach unten bewegen. Das bereitet eingefleischten Klimakämpfern natürlich bereits jetzt schon Bauchschmerzen. Sie bereiten die Welt bereits auf die Veränderungen behutsam vor. So schrieben Knutti et al. 2017 in Nature Geoscience, dass man auf jeden Fall die Treibhausgasemissionen weiter einschränken müsse, egal ob der Wert der CO2-Klimasensitivität nun möglicherweise niedriger liegt:

Jenseits der Gleichgewichts-Klimasensitivität ECS

Die Gleichgewichts-Klimasensitivität charakterisiert die langzeitliche Reaktion der globalen Temperatur auf eine gestiegene atmosphärische CO2-Konzentration. Sie hat als Einzelzahl fast den Status einer Ikone erreicht als Maßzahl, wie ernst die Klimaänderung sein wird. Der Konsens der „wahrscheinlichen“ Bandbreite der Klimasensitivität von 1,5°C bis 4,5°C von heute ist die Gleiche, welche Jule Charney schon im Jahre 1979 genannt hatte, doch basiert sie heute auf quantitativen Beweisen aus dem gesamten Klimasystem und über die gesamte Klima-Historie. Der Kreuzzug bzgl. der Klimasensitivität hat bedeutende Einsichten in die Zeitmaßstäbe der Reaktion des Klimasystems vermittelt, der natürlichen Variabilität und Grenzen von Beobachtungen und Klimamodellen. Aber es ergaben sich auch Bedenken hinsichtlich der einfachen Konzepte, welche der Klimasensitivität und dem Strahlungsantrieb zugrunde liegen. Dies wiederum ebnet den Weg zu einem besseren Verständnis der Klima-Reaktion auf Antriebe. Schätzungen der Transient Climate Response TCR sind eher abhängig von der beobachteten Erwärmung und sind relevanter für die Prognose der Erwärmung während der kommenden Jahrzehnte. Neuere Verknüpfungen, welche globale Erwärmung in direkte Relation zum insgesamt emittierten CO2 setzen zeigen, dass wenn man die Erwärmung unter 2°C halten will man die zukünftigen CO2-Emissionen stark limitieren muss, unabhängig davon, ob die Klimasensitivität hoch oder niedrig ist.

[Übersetzt von Chris Frey EIKE]

Dabei verschleiern die Autoren, dass Werte am unteren Ende des Spektrums eine deutlich weniger dramatische Lage repräsentieren als die höheren Werte, die uns vielleicht wirklich in eine Klimakatastrophe gestürzt hätten. Die Zeit der Rechtfertigungen hat begonnen, “wir haben es ja nur gut mit Euch gemeint”. Ebenfalls erst vor ein paar Monaten mussten Millar et al. 2017 einräumen, dass die Klimamodelle wohl in der Tat viel zu heiß laufen und das 1,5-Gradziel auch mit der dreifachen Menge an CO2-Emissionen erreicht werden kann.  

Andere wollen die neuen Realitäten immer noch nicht wahr haben. Ein Team um Kate Marvel (darunter auch der bekennende Klimaaktivist Gavin Schmidt) behauptete im Februar 2018 in den Geophysical Research Letters, dass die reale Temperaturentwicklung der letzten Jahrzehnte gar nicht dazu taugt, die CO2-Klimasensitivität zu berechnen. Korrekt wären vielmehr die theoretischen Simulationen aus dem Computer. Das hinterlässt einen schon ziemlich sprachlos. Nic Lewis analysierte das Paper und entdeckte eine Vielzahl von Problemen. Die Vorphase zum 6. IPCC-Bericht treibt wundersame Blüten. Beide Seiten laufen zu Höchstleistungen auf, um ihre Sichtweise zitierbar zu dokumentieren. Da scheinen auch die absurdesten Publikationen jetzt durchzukommen, wenn Gutachter mit ähnlicher Gesinnung gefunden werden können.

Link: http://www.kaltesonne.de/co2-klimasensitivitat-im-sinkflug-neues-aus-der-fachliteratur/

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13 Kommentare

    • @Ulrich Wolff, es wäre illustrierend für den Leser wenn ozeanische Ausgasungen und e.g. Ausatmen der Insekten im Verhältniss zu CO2 aus Fossil Fuel gezeigt würde. Werde auf Papers achten die das bringen.

    • zu: Im [spiegel.de] Forum da hilft mir aber auch gar Keiner!

      Mein Ad-Blocker (JavaScript aus) lässt mich da nicht ran; für den Fall dass die hier mitlesen:

      Liebes Redaktionsteam [Team, p-c mit i],
      es ist schon jetzt klar dass ihr in diesem meinen ersten Satz nach lächerlich wenigen Worten mich als Rechts, -extremist, AfD-affin erkennt, so linksgrünbraun sind eure psychopathisch indoktrinierten Scheuklappen – nicht wahr.
      Dabei möchte ich nur einen wohlwollenden Vorschlag machen der die Zukunft eures Redaktionsteams retten kann: schreibt eure Artikel lieber ab von Breitbart, viele davon lassen sich als Steilvorlage auf lesernahme Verhältnisse übertragen.
      Salve Mori, Euer 0,00€ Abonnent
      P.S. bringt ihr eure Hitleritis und euren Scripted Fake über Das War Weltkrieg/1/2/x bald auf Rollepapier raus.

  1. Meine Güte, wie kann es sein, dass sich immer noch so viele Wissenschaftler bemühen, einen Wert für die Klimasensitivität zu ermitteln, obwohl es einen Treibhauseffekt in der Atmosphäre gar nicht geben kann. Ja, das CO2 spielt eine kleine Rolle im atmosphärischen Geschehen, nur auf die globale, nicht einmal auf die lokale Temperatur hat CO2 keinen Einfluss. The science is settled! Ich meine die seriöse Naturwissenschaft zu dieser Thematik.

  2. Die banale Ursache der chaotischen Diskussion über eine angebliche Wirkung des CO2 liegt auf der Hand:Aus einer Reihe von Gründen kann der Zustand der Atmosphäre nicht mathematisch dargestellt werden. – Es ist daher trivial, dass mathematische Modelle allenfalls qualitative Aussagen liefern könnten. Doch selbst das scheitert im vorliegenden Fall, weil man – aus welchen Gründen auch immer –  Wirkungen separiert und wesentliche Beobachtungen ignoriert:                    Es ist eindeutig (qualitativ!!) nachgewiesen, dass Rückstrahlung aus der Atmosphäre den Energiefluss in den Weltraum verzögert weil sie von Solarstrahlung getrieben eine energetische Rückkopplung erzeugt, die Temperaturen in der Materie  an der Erdoberfläche entsprechend ansteigen lässt.Unstreitig ist ebenfalls, dass auch vom CO2 eine solche Rückstrahlung ausgeht, die daher zweifelsfrei zum Anstieg der Enthalpie der Materie san der Erdoberfläche beitragen muss.  (Sind es 20, 40 oder gar 60 W/m^2?)  – Ohne jede Begründung und ohne Beachtung der Wechselwirkungen wird dann postuliert, dass auch jede Veränderung des vom CO2 verursachten Beitrags den gesamten Effekt entsprechend ändert. – Das zu postulieren geschieht jedoch aus folgendem Grund zumindest grob fahrlässig, wenn nicht gar vorsätzlich zum Zwecke der Irreführung:  Tatsächlich sammeln in der Atmosphäre schwebendes Wasser und Eis alle von der Materie darunter ausgehenden Energieflüsse  (Ein kleines atmosphärisches Fenster für Wärmestrahlung –  vielleicht 10%? – würde die Wirkung nicht wesentlich verändern.)  Jedes Teilchen emittiert (bei konstanter Temperatur) die zufließende Energie hälftig nach oben und nach unten. Wenn also der Anteil des CO2 an der Rückstrahlung steigt (fällt), reduziert sich (steigt) der ohnehin dominierende Anteil von Wasser und Eis entsprechend.                                         

    Fazit: Die auch hier diskutierte angebliche Klimasensitivität des CO2 ist entweder tatsächlich gleich Null oder , wenn denn ein kleines atmosphärisches Fenster für Wärmestrahlung existieren sollte, entsprechend kleiner (Ein Zehntel der gehandelten Schätzwerte?). 

  3. Die banale Ursache der chaotischen Diskussion über eine angebliche Wirkung des CO2 liegt auf der Hand:
    Aus einer Reihe von Gründen kann der Zustand der Atmosphäre nicht mathematisch dargestellt werden. – Es ist daher trivial, dass mathematische Modelle allenfalls qualitative Aussagen liefern könnten. Doch selbst das scheitert im vorliegenden Fall, weil man – aus welchen Gründen auch immer –  Wirkungen separiert und wesentliche Beobachtungen ignoriert:                    
    Es ist eindeutig (qualitativ!!) nachgewiesen, dass Rückstrahlung aus der Atmosphäre den Energiefluss in den Weltraum verzögert weil sie von Solarstrahlung getrieben eine energetische Rückkopplung erzeugt, die Temperaturen in der Materie  an der Erdoberfläche entsprechend ansteigen lässt.
    Unstreitig ist ebenfalls, dass auch vom CO2 eine solche Rückstrahlung ausgeht, die daher zweifelsfrei zum Anstieg der Enthalpie der Materie san der Erdoberfläche beitragen muss.  (Sind es 20, 40 oder gar 60 W/m^2?)  – Ohne jede Begründung und ohne Beachtung der Wechselwirkungen wird dann postuliert, dass auch jede Veränderung des vom CO2 verursachten Beitrags den gesamten Effekt entsprechend ändert. – Das zu postulieren geschieht jedoch aus folgendem Grund zumindest grob fahrlässig, wenn nicht gar vorsätzlich zum Zwecke der Irreführung:  
    Tatsächlich sammeln in der Atmosphäre schwebendes Wasser und Eis alle von der Materie darunter ausgehenden Energieflüsse  (Ein kleines atmosphärisches Fenster für Wärmestrahlung –  vielleicht 10%? – würde die Wirkung nicht wesentlich verändern.)  Jedes Teilchen emittiert (bei konstanter Temperatur) die zufließende Energie hälftig nach oben und nach unten. Wenn also der Anteil des CO2 an der Rückstrahlung steigt (fällt), reduziert sich (steigt) der ohnehin dominierende Anteil von Wasser und Eis entsprechend.                                         Fazit: Die auch hier diskutierte angebliche Klimasensitivität des CO2 ist entweder tatsächlich gleich Null oder , wenn denn ein kleines atmosphärisches Fenster für Wärmestrahlung existieren sollte, entsprechend kleiner (Ein Zehntel der gehandelten Schätzwerte?).

    • Adm. Die vielen Steuergrößen sind mir unverständlich! Ich hatte lediglich einen Teil des auf dieser Seite erzeugten Text auf Microsoft Word zwischengespeichert. Ich sende den Beitrag als Kopie von dieser Seite noch einmal!noch einmal

  4. weg mit der seriösen wissenschaft, lasst doch endlich die klimaaktivisten, weltretter und ähnliche spinner selbst entscheiden! die diskussion ist beendet!

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