Meeresspiegel: Steigen und Fallen – Teil 4a – ein sogar noch stärkerer Anstieg aus Nichts

Bild: siehe Beitrag

Kip Hansen
Prolog: Ich habe jüngst so Einiges über den Anstieg des Meeresspiegels geschrieben, sowohl anhand lokaler Beispiele ( Guam,  Canton,  Miami,   New York und  NY/NJ) als auch in der Reihe SEA LEVEL: Rise and Fall [in deutscher Übersetzung beim EIKE hier], wobei dieser Beitrag als ein Zusatz zum 4. Teil fungiert.

Im 4. Teil zeigte ich, wie man einen Anstieg aus dem Nichts zaubert, ein netter Trick, durchgeführt von Nerem et al. [hier, in deutscher Übersetzung hier]. Das heißt, der Trick stammt von R. Steven Nerem von der CU Sea Level Research Group. Die Schaukelgraphik* oben ist die Summary jenes Beitrags.

[*Die Schaukelgraphik lässt sich hier nicht darstellen. Im Bild oben sind die beiden Wechselbilder nebeneinander gelegt. Anm. d. Übers.]

Sozusagen als Sahnehäubchen zu diesem netten Trick brachten Nerem et al. noch eine neue Studie heraus [hier], welche auf magische Weise (buchstäblich!) zu dem Ergebnis kommt, dass eine Beschleunigung des globalen Meeresspiegel-Anstiegs denselben bis zum Jahr 2100 um weitere 65 cm ±12 cm steigen lassen wird.

Hierbei ist es wichtig nicht zu vergessen, dass diese neu gefundene Beschleunigung nicht auf irgendeiner Änderung der Oberflächenhöhe des Planeten Erde beruht.

Ich bin sicher, es wird viel Tamtam geben um diese neue CU-Studie.

Als Erwiderung möchte ich darauf einen einfachen LINK zu meinem Beitrag SEA LEVEL: Rise and Fall – Part 4 – Getting a Rise Out of Nothing setzen sowie diese mit Erläuterungen versehenen Graphiken aus der CU-Studie:

Alternativ können wir einfach die schlechten TOPEX-A-Daten ausblenden und den zuverlässigeren Rest der Datenreihen betrachten:

Das behauptete neue Ergebnis der Beschleunigung beruht auf drei kumulativen Adjustierungen der TOPEX-A-Daten von 1993 bis 1998, von denen man weiß, wie schlecht sie sind.

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WTWT:

Es tut mir leid, berichten zu müssen, dass es IMMER NOCH schlimmer als wir dachten ist [WTWT = Worse Than We Thought]. Die zur Berechnung des auf Satelliten basierenden Anstiegs des Meeresspiegels verwendeten Daten sind nicht wirklich ein Anstieg der HÖHE der Meeresoberfläche. Das heißt, sie repräsentieren nicht (und haben das auch nie) einen tatsächlichen Anstieg der Meeresoberfläche über das Geoid (oder, einfacher ausgedrückt, eine zunehmende Entfernung vom Erdmittelpunkt). Der wirkliche Meeresspiegel-Anstieg wird reflektiert in einem Anstieg der mittleren globalen Höhe der Meeresoberfläche. Aber der globale mittlere SLR, wie er von der Sea Level Group in Colorado, der NOAA und Anderen berechnet worden ist, ist ein Konzept – und nicht eine Messung. Ich habe einmal den Terminus „imaginary number“ verwendet, um diesen Typus einer nicht physikalischen Metrik zu beschreiben – eine Zahl, von der es heißt, dass sie irgendetwas in der realen Welt repräsentiert, aber in Wirklichkeit etwas ganz anderes ist. Ausführlich gehe ich darauf in meinem Beitrag ein „What Are They Really Counting”. SLR-Satellitendaten enthalten Dinge wie die „GIA-Adjustierung“ – womit die Größe des SLR gemeint ist, zu welchem es gekommen wäre, falls das Volumen des Ozeanbeckens nicht zugenommen hätte. Im Falle dieser neuen Studie heißt das, wie viel die Meeresoberfläche höher gelegen hätte, falls sie nicht durch den Ausbruch des Pinatubo unterdrückt worden wäre oder ohne zahlreiche weitere künstliche Korrekturen.

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Unter dem Strich:

1. Alles in allem ist der Meeresspiegel gestiegen, langsam und unaufhaltsam, seit dem Ende der letzten Eiszeit – mit einigen Sprüngen und Dellen im Verlauf. Allgemein wird dieser langsame Anstieg in absehbarer Zukunft weitergehen – mit einer Rate irgendwo zwischen 10 und 30 cm pro Jahrhundert. Diese Rate ist eine gewisse Bedrohung bevölkerter Regionen auf der Grundlage des heute existierenden Meeresspiegels.

2. Es spricht nichts dafür, dass der Meeresspiegel gefährlich oder rapide steigt. Auch beschleunigt sich der Anstieg im globalen Maßstab nicht – obwohl unsere Fähigkeit, diese sehr geringen Änderungen in der Größenordnung von Millimetern überhaupt messen zu können, höchst fragwürdig ist.

3. Alles oben Gesagte kann bedeuten, dass die permanente Beschwörung des Untergangs hinsichtlich eines steigenden Meeresspiegels auf der gleichen Art rechenbetonter Hybris beruht, welche uns die „mittlere globale Temperatur-Anomalie“ beschert hat anstelle der mittleren globalen Temperatur.

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/02/14/sea-level-rise-and-fall-part-4a-getting-even-more-of-a-rise-out-of-nothing/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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16 Kommentare

  1. In welder Höhe kreisen denn die Satelliten? Ich habe gelesen, dass die GPS-Satelliten in Umlaufbahnen in 20.000 km Höhe fliegen. Und da will man 3 mm pro Jahr messen?

      • Per Radar den Momentanabstand zwischen Satellit und Wasser zu messen, ist sicher unkritisch. Die Frage ist eher, wie genau ein Satellit seine eigene Position als Ergebnis der Gravitationen durch Sonne, Erde, Mond usw. kennt und wie exakt er überhaupt konstant senkrecht messen kann? Ca. 13 Kilometer Unterschied zwische Apogäum und Perigäum kommen dann noch dazu. Gem. Wikipedia soll eine Meßgenauigkeit von besser als 5 cm erreicht werden.

        Resultate im Millimeter- oder gar Zehntelmillimeterbereich sind mathematisch natürlich möglich, zuverlässig sind sie sicher nicht. Ich stelle es mir schon extrem komplex vor, einen Algorithmus zu finden, aus den gemessenen Rohwerten die Einflüssen von Gezeiten, zufälligen Wellen und Höhenunterschieden aufgrund von Graviatationsanomalien sowie von den verschiedenen Bahnparametern herauszurechnen. Ohne Angabe der auftretenden Standardabweichungen haben die veröffentlichten Werte für mich geringes Gewicht.

      • Wer misst, misst Mist. mein digitales Multimeter hat auch viele Stellen hinter dem Komma – was beweist das? Nichts!

        Oder wie schon Gauß sagte:
        „Den mathematisch Ungebildeten erkennt man an seiner maßlosen Genauigkeit im Zahlenrechnen“.
        Das ist leicht auf Wissenschaftler übertragbar, die glauben, aus einer Satellitenhöhe von über 1000km auf Millimeter genau messen zu können.

        Allein schon die Lichtgeschwindigkeit (Ausbreitungsgeschwindigkeit der GHz-Wellen) ist abhängig von der Zusammensetzung der Luft (Feuchtigkeit, druck etc…) und auch von der Höhe der Luftsäule; Vakuum hat ein anderes Epsilon als Luft.

        • Allein schon die Lichtgeschwindigkeit (Ausbreitungsgeschwindigkeit der GHz-Wellen) ist abhängig von der Zusammensetzung der Luft (Feuchtigkeit, druck etc…) und auch von der Höhe der Luftsäule; Vakuum hat ein anderes Epsilon als Luft.

          Verdammt. haben die Jungs bei NASA, ESA und Co. was übersehen?
          Nein. Das was sie hier als Problem darstellen. Genau dafür wurden weiter Instrumente mit an Bord genommen, um genau solche Fehler zu vermeiden.

          • Na ja, beim Hubble hat man aufgrund der miesen Bilder gesehen, daß etwas nicht stimmte. Bei „primitiven“ Meeresbeobachtungssatelliten merkt man ggfs. falsche Ergebnisse aber nicht automatisch …

          • Aus einer Höhe von 1000km mit einer Auflösung von 1mm genau messen zu wollen bedeutet bei der Bestimmung einer analogen Größe über 9 Zehnerpotenzen genau zu sein.
            Da hilft nur noch ein Zauberinstrument oder eine Glaskugel.

            Hätte ich vor Jahrzehnten in meinem Messtechnikpraktikum derartigen Unsinn erzählt, wäre ich hochkant von der Uni geflogen und müsste heute Taxi fahren.
            Aber im Zeitalter des Klimaalarmismus wird die Betrachtung von Messfehlern durch den Glauben ersetzt.

          • Der Glaube an diese sagenhafte Genauigkeit rührt auch daher, dass man
            1. glaubt mit purer Statistik (Mittelwertbildung auf x Stellen hin dem Komma) ließen sich instrumentelle Grenzen weg mathematischeren. CF.Gauss pflegte dazu zu sagen: Übertriebene Genauigkeit ist das Kennzeichen schlechter Mathematiker.
            2. man hartnäckig glaubt, dass Anomalien genauer sind als die Absolutwerte aus denen sie berechnet wurden. Das aber ist ein Ding der Unmöglichkeit weil beide Absolutwerte (Referenzwert und Vergleichswert) fehlerbehaftet sind. Die Fehler beider addieren sich mit der Wurzel aus der Summe ihrer Quadrate. Und noch schlimmer, der neue größere Fehler bezieht ich nicht mehr auf die absolute Größe sondern auf die oft winzige Differenz.(Anomalie) Sein Gewicht ist daher um Größenordnungen höher.

          • Liebe Fr. Dr. Geyer,

            mein letzter Kenntnisstand (2007) für Höhenmessungen an Land (stationär mit GPS) 15 mm, mit Nahfeld-Korrektur 2 mm.

            Wasseroberfläche mit all den Einflussgrössen wie Wellengang, Tiden, Winde, wechselnde Strömungen, wechselnde und nicht bekannte Temperaturfelder (Volumenausdehnung) soll auf 1 mm gehen?

            Sorry, da sind doch Zweifel erlaubt.

            Mfg

             

             

  2. Grundsatzfrage: wie mißt man Meeresspiegel mit Satelliten?

    An jeder Stelle der Ozeanoberfläche gibt es Höhenschwankungen aufgrund der Tidenbewegung und aufgrund von Strömungen bzw. Wellenbewegungen des Wassers. Zusätzlich gibt es Höhenunterschiede aufgrund von Schwerkraftanomalien. Ganz abgesehen von der Frage, mit welchem Erfassungsraster die Messung überhaupt erfolgt und wie groß die Abdeckung der realen Ozeanfläche damit ist.

    Ich meine, mit Satelliten sollte man die Höhe der landgebundenen Meßstationen kontrollieren, die eigentliche Pegelmessung aber küstengebunden durchführen. Erst kürzlich kam die Meldung, in Skandinavien hebt sich das Land schneller, als der Meeresspiegel steigt: http://www.badische-zeitung.de/panorama/wenn-der-klimawandel-die-pegel-sinken-laesst-x1x–149480797.html Ergänzend wäre zu fragen, wie konstant das Volumen des Ozeanbeckens überhaupt ist.

    • Grundsatzfrage: wie mißt man Meeresspiegel mit Satelliten?

      Im Wiki-Artikel stehen ein paar Instrumente die hierfür genommen werden.

      Erst kürzlich kam die Meldung, in Skandinavien hebt sich das Land schneller, als der Meeresspiegel steigt

      Das ist aber nichts neues, sondern schon sehr lange bekannt.

      Als Einstieg empfehle ich die Wikipediaartikel „Postglaziale Landhebung“ und „Isostasie“

      Ergänzend wäre zu fragen, wie konstant das Volumen des Ozeanbeckens überhaupt ist

      Wenn die beiden Eisschilde der Welt und fast alle Gletscher nicht schmelzen würden: Sehr konstant.  Ca. 97 des Wasservorkommens der Erde sind in den Ozeanen. Die restlichen 3% verteilen sich auf Eispanzer/Gletscher und Grundwasser.

  3. Die ganzen Aussagen des Meeresspiegelanstiegs bestimmt aus Satellitenmessungen kann man nur als ‚junk-science‘ oder besser moch als wissenschaftlichen Betrug bezeichnen.

    • Haben Sie irgendwelche Fakten, welche ihre Aussage bestätigen würden?

      Die Satellitenmessungen werden an der Küstennähe bestätigt.

      • Herr Geyer, Satelliten messen keinen Meersspiegel. Dieser wird errechnet aus Meßwerten. Diese Werte geben auch die der amerikanischen Satelliten einen Wert von etwa 1mm/a. Zum Schluß wird ein pegel als Eichgröße genommen. Hier einer der 5 Pegel von Hongkong und zwar der, der auf absinkenden Boden steht. dieser sinkt pro jahr um etwa 2 mm. Dieser Wert wird bei den Us -ergebnissen dem wert von 1 mm/a zugeschlagen und so kommen die 3 mm/a zu Stande. Das ist wissenschaftlicher Betrug.

    • zu: Messung die in Küstennähe bestätigt wurde

      1. Zeigen Sie eine Messung die in Küstennähe bestätigt wurde, eine für jede Küste an jedem Ozean; Indoktrination durch Wikilügia Propaganda wird nicht akzeptiert, ebenso [abgelehnt] dass ein paar Stich-(Stütz-)proben für „globale“ Modellrechnung mit Millimetergenauigkeit ausreichen sollen.

      2. Willkürlicher und beliebiger gehen Ihre Millimeter wohl nicht mehr: neben den aktuellen Solar/Lunar Tiden bestimmen der aktuelle Wind und die aktuelle Strömung die Höhe der Wässer (HüG) in den Ozeanen, insbesondere auch da wo gerade kein Schiff/Boje mit Sonar (HüG) nachmessen kann (~70% der Planetenoberfläche), das weiß jeder Seemann mit Planken unter den Füßen.

      3. Für eine Beurteilung der „globalen“ Situation ist es etwas zu früh, WUWT hat gerade erst angefangen die angeblich satelliten-gemessene Erhöhung zu durchleuchten.

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