Diesel: Neue Gipfel der Hexenjagd

von Fred F. Mueller
Durch die Medien – vor allem Süddeutsche, Spiegel & Co. – gellt ein Aufschrei der Empörung: Affen und Menschen wurden mit Abgasen gequält und der Profitgier der unverantwortlichen Automanager geopfert. Politiker wie Niedersachsens Regent Stefan Weil (SPD) und sein Mitregent Bernd Althusmann (CDU) empören sich und verurteilen auf’s Schärfste, verlangen „harte personelle Konsequenzen“. Auch Merkel lässt ausrichten, die Tests seien „in keiner Weise zu rechtfertigen“. Und die Autohersteller üben sich im Kotau-Machen und Entschuldigen.

Diese künstliche mediale Empörung und das dadurch ausgelöste Echo in der Öffentlichkeit zeigen, wieweit es die heutigen Zivilisationsfeinde inzwischen geschafft haben, alle normalen Maßstäbe zu pervertieren und mit beliebigen Vorwürfen Hexenjagdstimmung zu erzeugen. Da werden Dinge, die zum normalen wissenschaftlichen Alltag bei klinischen bzw. toxikologischen Untersuchungen gehören, aus dem Zusammenhang gerissen, miteinander verquirlt und aufgebauscht, um dann der Bevölkerung als Horrorstory über angeblich unmenschliche, geradezu perverse Praktiken der bösen Automanager serviert zu werden.

Strenge Kriterien für Versuche an Tieren…

Ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen, ist zunächst darauf hinzuweisen, dass Versuche an Tieren ebenso wie solche an Menschen in allen Ländern des Westens schon seit langem streng limitiert und überwacht werden. Niemand kann einfach daherkommen und solche Versuche aus Lust und Laune heraus veranlassen. Allerdings sind Tierversuche nach wie vor unumgänglich, da sie ein entscheidendes Mittel sind, um Wirkungen und eventuelle Gefährdungen neuer Medikamente oder chemischer Substanzen einzuschätzen, bevor Menschen damit zu tun bekommen. Wer Tierversuche pauschal ablehnt wie manche sogenannten Tierschutzorganisationen, verunmöglicht den Fortschritt der Medizin und ist folgerichtig ein Menschenfeind – sogar der schlimmsten Art, denn er nimmt zahllosen Schwerkranken die Hoffnung auf Heilung. Man sollte solche Zeitgenossen mal auf einen Rundgang durch eine Station für krebskranke Kinder mitnehmen und sie zwingen, ihre Verurteilung jeglicher Tierversuche dem Personal und den Eltern gegenüber im Gespräch zu vertreten.

…und erst recht für solche an Menschen

Was die in Deutschland durchgeführten Versuche mit NO2 an Menschen angeht, so gehören derartige kontrollierte klinische Studien zum unverzichtbaren Instrumentarium der toxikologischen Forschung und wurden auch schon früher durchgeführt. Bei der Bundesärztekammer gibt es hierfür beispielsweise eine zentrale Ethikkommission aus Medizinern und Naturwissenschaftlern sowie Mitgliedern anderer Fakultäten, die ein schriftliches Votum für oder gegen das beantragte Forschungsvorhaben abgibt. Besonders empörend ist, dass man in der Presse den Eindruck erweckt, die Versuche an Menschen seien „mit Abgasen“ durchgeführt worden, was überhaupt nicht stimmt. Getestet wurde mit reinem NO2, einem Gas, das erst in höheren Dosierungen reizend wirkt. Getestet wurde mit Dosierungen weit unterhalb des MAK-Wertes, das ist die Dosierung, der Mitarbeiter in entsprechenden Betrieben acht Stunden am Tag und für ein ganzes Arbeitsleben ausgesetzt sein dürfen, OHNE gefährdet zu sein.

(Nachtrag: nach dem uns nun vorliegenden Abstract wurden mehrfache kurzzeitige Expositionen von 3 Stunden  bei 0, 0,1, 05 und 1,5 ppm NO2 durchgeführt. Das entspricht etwa 190, 950 und 2850 mikrogramm/ Kubukmeter. Nur der letzte Wert liegt oberhalb des aktuell geltenden deutschen Grenzwerts, aber bei nur 1/3 des vorher geltenden Grenzwerts von 9.000 mikrogramm/ Kubukmeter, der lange Jahre gültig war. In der Schweiz gilt nach wie vor ein MAK-Grenzwert von 6.000 mikrogramm/ Kubukmeter. Die Studie wurde wohl auch vor dem Hintergrund durchgeführt, dass die ausländischen Untersuchungen, die zur Absenkung des deutschen MAK Werts geführt hatten, nicht allzu klare Aussagen lieferten und man hier das nochmals nachprüfen wollte. Unterstützt wurde sie von der EUGT.)

In der Schweiz gilt beispielsweise ein MAK-Wert von 6.000 µg/m3, in Deutschland von 950 µg/m3. Dem ZDF gegenüber verlautbarte der zuständige Institutsleiter Thomas Kraus, die Studie habe „keinerlei Verbindung mit dem Abgasskandal. Die Studie von 2013 – lange vor dem VW-Dieselskandal – habe sich mit dem Stickstoffdioxidgrenzwert am Arbeitsplatz befasst. Weil der Grenzwert herabgesetzt worden sei und es keine Studien zu Menschen gegeben habe, seien 25 gesunde Menschen Belastungen ausgesetzt worden, die unterhalb der Belastungen am Arbeitsplatz lägen. Die Ethikkommission habe die 2016 veröffentlichte Studie als vertretbar bewertet“.

Zurück ins Mittelalter – oder noch weiter

Doch all dies hält unsere Politiker wie Fr. Bundesumweltministerin Hendricks nicht davon ab, ohne ernsthafte Prüfung des Sachverhalts den Ruf unserer wissenschaftlichen Einrichtungen durch die Verwendung von Begriffen wie „abscheulich“, „dreist“, „unseriös“ sowie „widerwärtig“ zu beschädigen. Man nimmt sich das Recht heraus, eine ganze Branche durch willkürliche Festlegung unsinniger Grenzwerte existenziell zu gefährden, und betreibt rachsüchtig Hexenjagden, wenn die Opfer versuchen, diese Festlegungen zu hinterfragen. Wir haben diesbezüglich inzwischen Zustände wie im Mittelalter. Die Politiker unserer etablierten Parteien sind im trauten Einklang mit ihren Hetzhunden in den Medien die Totengräber unserer technischen Zivilisation.

Fred F. Mueller

Anmerkung der Redaktion:

Dies ist ein neuer trauriger Tiefpunkt der medialen Hetze an der sich alle Medien – insbesondere die ÖR Medien- mit höchster Ausdauer intensiv beteiligen. Stellvertretend seien hier der rbb (genauso handhabt es aber auch der private Sender Klassik Radio) genannt, in dessen stündlicher Wiederholung  dieser Meldung jegliche Zahlenwerte, sowie die Bedingungen unter denen diese Versuch stattgefunden haben, vollständig fehlen. Lügen durch Weglassen. Eine bewährte immer wieder gern erprobte Methode. Stattdessen wird das Sprachrohr der geschäftsführenden Bundeskanzlerin Seibert zitiert

„Die Industrie habe nicht zu prüfen ob die Grenzwerte sinnvoll sind, sondern sie einzuhalten“  

Vogt Gessler und Friedrich Schiller hätten ob dieses Rechtsverständnisses ihre helle Freude an ihm und seiner Chefin.
Noch eines: Die Kinderarbeit im Kongo (sogar 4 jährige!!!) zur Gewinnung von Kobalt für E-Auto-Batterien veranlasst niemanden dieser Heuchler zu einem Statement. Ein einvernehmlicher Versuch zur Feststellung der Reizwirkung von NOx hingegen alle Heuchler. 

 

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52 Kommentare

  1. Tante Wiki sagt uns:

    „Stickoxide – insbesondere Stickstoffdioxid – reizen und schädigen die Atmungsorgane.“

    Woher weiss man das eigentlich? Hat da mal jemand an rauchender Salpetersäure gerochen und musste dann niesen und sich die Nase putzen?

    Oder wurde das wissenschaftlich korrekt untersucht, – eben mit Mäusen, Affen und Menschen? 

  2. Ich kann mich noch erinnern, während meiner Studienzeit in München, so Mitte der 70 ger. Es wurden Probanden gesucht die für  1.000 DM sich einen Katheter, wahrscheinlich Herzkatheter, einführen lassen. Ich habe überlegt, ob ich daran teilnehme : 1.000 !! hab´s aber dann doch nicht gemacht.
    Die jetzigen Probanden haben es auch freiwillig gemacht. Was erlauben sich dann also Medien und Politiker den Versuch derart zu verdammen ? Vor allem ohne überhaupt hinzusehen wie das Ganze vor sich ging.

    ich frag mich nur warum sich die Autoindustrie, nicht besser zur Wehr setzt. Im Grunde müsste Frau Hendricks verklagt werden. Das ist Verleumdung was sie macht.
    Die Obersten der Industrie haben sich sofort entschuldigt, von nichts gewusst, wollen Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen, ohne dass irgendjemand öffentlich das Warum, Wieso und Was erklärt hat.
    Ist mir nicht verständlich warum man sich erniedrigen lässt, von solchen Schreiberlingen und Politikern.

  3. „Die Industrie habe nicht zu prüfen ob die Grenzwerte sinnvoll sind, sondern sie einzuhalten“

    Und im Übrigen gilt wohl wieder:

    „Es ziemt dem Untertanen, seinem Könige und Landesherrn schuldigen Gehorsam zu leisten und sich bei Befolgung der an ihn ergehenden Befehle mit der Verantwortlichkeit zu beruhigen, welche die von Gott eingesetzte Obrigkeit dafür übernimmt; aber es ziemt ihm nicht, die Handlungen des Staatsoberhauptes an den Maßstab seiner beschränkten Einsicht anzulegen und sich in dükelhaftem Übermute ein öffentliches Urteil über die Rechtmäßigkeit derselben anzumaßen.“

    Weit, sehr weit, sind wir schon gekommen. Immanuel Kant würde sich wohl angesichts derartig zur Schau getragener Arroganz der Macht im Grabe umdrehen. Andererseits fragt man sich, warum sich die Industrie nicht wehrt sondern statt dessen immer wieder einen Kotau vollführt und  irgendwelche Sündenböcke präsentiert, die dann an dem Geschehen die alleinige Schuld, wenn es denn eine solche überhaupt gibt, zu tragen haben.

  4. Das Niveau der deutschen Politik, insbesondere aber der deutschen Medien, ist wohl im noch freieren Fall als ich befürchtet habe. Für ein derart hohes Maß an Unwissenschaftlichkeit, Ignoranz und Hass gegenüber Andersdenkenden fremdschäme ich mich zutiefst. Wäre ich nicht schon zu alt, wäre ich so schnell wie nur denkbar weg aus diesem Land hier. Deutschland wird von innen heraus zerstört, und die Deutschen wählen auch noch ganz brav die Parteien und unterstützen die NGO’s, die diesen Kurs forcieren.

    Als nächstes ist der Otto-Motor dran, ist das denn wirklich so schwer zu begreifen? Diese Ideologen werden ALLES tun, um ihre Ziele durchzusetzen und dieses Land in eine grün-linke Öko-Diktatur umzuwandeln.

    • Da haben Sie recht, Herr Endres. Der Otto-Motor emmitiert Benzol. Deshalb liegt der Benzolgehalt in der Luft bei einigen microgramm pro cbm Luft. Benzol ist krebserregend und hat deshalb die MAK null. In einigen Jahren werden wir wohl die Schlagzeile finden: Benzinautos lassen hundertausende an Krebs sterben. Gut, dass wir beide das Arbeitsleben hinter uns haben und nur noch jeden Tag den Kopf schütteln können.

  5.  
    VW hat versprochen, nachzuschauen, wie es den Affen heute so geht.
    Den Affen geht es nachweislich gut. Die sitzen jetzt, für die etablierten Parteien, im Bundestag.
     

  6. Die Auto-Bosse haben natürlich wieder eine goldene Gelegenheit versäumt, sich ein bisschen „Luft zu verschaffen“. Ohne irgendein Risiko hätten sie nämlich höchstselbst am Versuch teilnehmen sollen/können; das hätte ihnen sogar ein Quäntchen Respekt verschafft. Ob ihnen das überhaupt in den Sinn kam?

  7. Und schon wieder wird eine Sau durchs Dorf getrieben. Und fast alle Medien + Politiker stürzen sich drauf. Das angebliche Problem mit Feinstaub, bzw N0X wird nun auch schon seit Jahren hochgehalten. Man beachte die entsprechenden Berufsvorschriften. Dann sollte eine Hausfrau niemals wieder einen normalen Staubsauger anschalten . Wenn in geschlossenen Räumen die Werte Strasse / Raum verglichen wird, warum darf Innen der Wert 8-12 mal höher sein ? Ich vermisse da die Logik. Zusätzlich wird hier über das (garantiert) ungesunde Rauchen geredet…. die Sache mit dem so gefährlichem Passivrauchen ist ja auch schon seit Jahrzehnten in aller Munde. Wird aber nicht verboten, bzw reglementiert. Auch seltsam, oder ? Thema Tier/Menschenversuche. : Wird seit Jahrzehnten gemacht bei Kosmetika, Medikamenten, etc. Normal. Warum ist das auf einmal ein Problem ? Die Mäuse, Ratten, Kanninchen bis zum Affen machen das natürlich nicht freiwillig….die menschlichen Probanden schon . Sehe da auch kein Problem bei . Anders lässt sich sowas nicht ergründen/erforschen, um die höchstmögliche Sicherheit des Produktes sicher zustellen.

    Was aber nun die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche hier eine Relevanz zum Thema haben sollte, erschliesst sich mir nicht ansatzweise. Sorry.

     

  8. OMG. die Affen hatte ihre Spaß beim Versuch – dank Trickfilmen -, die zulässigen Grenzwerte wurden eingehalten, die Menschen bekamen eine Bezahlung, und niemand ist dabei beschädigt worden. So what?

    Aber natürlich ist sowas ein gefundenes Fressen für besorgte Beamte und die Empörungindustrie, die dann gleich noch 400.000 Stickoxid- und Feinstaubleichen hervorzerrt, deren Todeursache natürlich exakt bei der Leichenschau ermittelt wurde.

    Sind wir hier jetzt béu der aktuellen Kamera oder beim nordkoreanischen Staatsfernsehen?

    Normalerweise bin ich ein sensibler Mensch, aber langsam kommt mir die Galle hoch.

  9. Es scheint doch offensichtlich, dass diese neuen „Enthüllungen“ dahingehend genutzt werden, um den Diesel gezielt abzuschießen. Genau zu der Zeit, wo es wieder auf allen politischen Ebenen und demnächst auch höchstrichterlich um Diesel-Fahrverbote geht kommt dieser „Skandal“ ans Licht. Das ist doch kein Zufall. Wir Bürger und die Automanager sollen so sturmreif geschossen werden, dass jeder begeistert Fahrverbote akzeptiert und Verstöße dagegen mit gutem Gewissen denunziert werden können.

     

  10. Was mich als Laien umtreibt: Wenn man als Kind bei rauchenden Eltern groß wird, die im Grünen wohnen, ist man da mehr Feinstaub ausgesetzt als bei nicht rauchenden Eltern an einer belebten städtischen Hauptstraße?

    Das würde mich mal interessieren – unabhängig davon, wie gefährlich das eine oder andere ist – oder auch nicht.

    Chris Frey

    • Lieber Hr. Frey,

      eine pauschale Antwort ist nicht möglich. Die Landwirtschaft erzeugt z.B. teils grössere Feinstaubmengen als die Stadt. Dann kommt es auf die  Zusammensetzung an, vor allem bezüglich der Krebserreger. Letztlich ist noch die Frage, wo der Betreffende sich überwiegend aufhält, im Haus oder draussen, wobei die Feinstaubbelastung im Haus in der Regel erheblich höher ist als draussen, ungeachtet aller Lügen, die von den Grünlingen gestreut werden. Und dann ist noch die Frage, wann das Kind lebte und wo, denn die Belastungen ändern sich im Laufe der Zeit und abhängig vom grossräumigen Umfeld. Das Ruhrgebiet ist heute längst nicht mehr das, was es früher einmal war, und rund um Leune trifft dies auch zu. Feinstaub ist eine komplexe Domäne und ein fantastisches Betätigungsfeld für Epidemiologen auf der Jagd nach Fördergeldern.

      Mfg

  11. Der Test findet täglich minutiöse im Freigelände auf unseren Strassen statt!

    Wird dann wohl verboten werden – Autofahren.

     

  12. heute morgen in den nachrichten auf WDR 3: die Luft in deutschen Städten wird immer schlechter. Das sind die „Qzalitätsmedien des ÖR!.

  13. Wenn die etablierten  Ethikkommisionen die Versuche freigegeben, d.h., geprüft haben, was soll dann das ganze viertelinformierte Zahlengerede? Warum wird diese Sau denn jetzt durchs Dorf gejagt? Da stehenEntscheidungen  bei Gerichten an, und die bereitet die Grünenmafia mit Akribie vor ! Kein Richter wird angesichts der ach so schrecklichen Affenbilder  weitere Grenzwert-Untersuchungen auch nur für denkbar halten. Ob sich die tapferen Herren Müller und Zetsche wohl noch trauen, mit ihren Motorenspezialisten überhaupt zu reden? Ob deswegen bereits nach weiblichen Topmanagern als Ersatz gefahndet wird? Für die Plapperpolitiker darf man sich schämen. Aber jedes Volk bekommt die Kanzlerin, die es verdient. Finis Germaniae.

     

    • Lt. Zeitungsbericht heute morgen hat der Regierungssprecher verkündet, dass ‚diese Tests an Affen oder gar Menschen ethisch in keiner Weise zu rechtfertigen’sind. Da frage ich mich, ob der Herr und seine Chefin noch alle Tassen im Schrank haben.

      Wollen die Beiden in Zukunft Ethikkommissionen persönlich ersetzen? Unsere Medizinproduktegesetze erfordern für viel trivialere Fragestellungen Tierversuche, jedes Kunststoffteil, das auch nur sporadisch mit einem Patienten in Berührung kommt muss seine Bioverträglichkeit nachweisen, das geht über Tierversuche: Man pappt Kaninchen auf eine kahl rasierte Stelle Materialproben – wie schrecklich, Frau Merkel.

      Es wäre für Merkel angemessen, wertfrei auf bestehende Gesetze zu verweisen, und Medien aufzufordern die Gesetzesverstöße zu benennen.  Die haben erst mal die Bringschuld. Wenn eine Merkel demonstrativ auch nur ein Quäntchen Vertrauen in unseren Rechtsstaat hätte, dann würden unsere Journalisten eher erst mal recherchieren, bevor sie ihre Schlagzeile hinaushauen.

  14. Die hysterischen Fake-News in den Nachrichten werden immer bizarrer. Erst heute Morgen wieder im Radio auf  B5aktuell:

    „Die EU Behörden haben festgestellt, dass jedes Jahr mehr als 400.000 Europäer an den Folgen des Stickoxyd-Ausstoßes von Dieselfahrzeugen sterben!“

    Die ‚Verantwortlichen‘ müssen sich deshalb in Kürze vor dem EuGH verantworten, da „… die Luft in immer mehr Städten, z.B. Stuttgart u.a., immer schlechter wird“.

    Auf eine Quellenangabe oder einen wissenschaftlichen Nachweis für diese Behauptungen wurde großzügig verzichtet. Kamen sie doch vom Orwell’schen ‚Ministerium für Wahrheit“.

    Zu den LKW-Kolonnen für die just-in -time-Lieferungen auf unseren Autobahnen wurde natürlich nichts berichtet. Man will es ja nicht mit der Lobby der Spediteure und den Nutznießern in der Industrie verderben, die so ihre Lagerkosten senken können.

    Der alltäglich nahe am Verkehrsinfarkt entlangschleudernde Zustand auf Bundesstraßen und Autobahnen und die beständigen Durchsagen im Verkehrsfunk zu LKW-Unfällen sind offenbar keiner kritischen Nachrichtensendung würdig.

    Auch die Fragen, warum nicht mehr Güter auf der Schiene transprtiert werden, was viel umweltfreundlicher und energie-effizienter wäre, oder warum es noch immer zu wenig Personen-Nahverkehr zwischen Stadt und Land gibt, den die Berufspendler anstelle ihres Privat-PKW preisgünstig nutzen könnten, beantworten die grünen Weltretter nicht.

    Vermutlich, weil die beschworenen NOx – Gefahren ihrer Auffassung nach ja nichts damit zu tun haben. Schließlich verfolgt die Hetze gegen unsere Diesel-PKW  ja auch ganz andere Ziele.

  15. So ein Schlaumeier beim Hessischen Rundfunk hat doch gestern im Radio geraunt, Begasungsversuche seien wegen der „historischen Dimension“ verwerflich. Da können die Diabetiker aber froh sein, dass die nationalsozialistischen Schergen nicht flächendeckend mit Insulinschocks gemordet haben.

    Warum begreift eigentlich niemand mehr irgendwas im Kontext, sondern assoziiert nur noch vage?

    • Und gestern Abend haben sogar die Tagesthemen der ARD die deutsche Tradition in Bezug auf Gas in’s Spiel gebracht. Ja geht es denn noch schlimmer ? Da kann man nur ein silentium triste ausrufen.

  16. Auch wenn es hier vielen missfallen wird, ich sage es ganz offen:

    Ich gönne es der deutschen Autoindustrie.

    Wirtschaftsfeindliche, idiotische, grünversiffte Politik haben wir in Deutschland spätestens seit 1998 (rot-grün unter Schröder) zum neuen Staatsziel erhoben. Kurz zuvor hatten die „Grünen“ übrigens noch ihre „Liter Benzin für 5 DM“ – Slogans im Parteiprogramm.

    Warum investieren diese Unternehmen noch in unserem Land so viel? Mittlerweile hätte man ALLE Produktionsstätten in Länder mit vernünftigen Politikern wie nach Ungarn, Polen oder auch Russland auslagern können.

    Was aber machen die Deutschen Unternehmen? Reiten noch kritiklos auf dem Elektro – Auto Hype herum, machen schwachsinnige Ankündigungen und Versprechungen. Ein Cousin von mir dritten Grades ist Geschäftsführer eines mittelständischen Autozulieferers, der sagte neulich zu mir: „Alle unsere Ingenieure wissen, dass die E-Autos Schwachsinn sind, aber was soll es, dank Fördergeldern schreiben wir gerade satte Gewinne mit den Teilen, ist doch super!“

    Wer so handelt, der muss sich eben nicht wundern, wenn er langfristig untergeht. Die grossen Energieversorger in Deutschland haben es dank „Energiewende“ vorgemacht, die Autoindustrie wird folgen. Der Partystimmung folgte der grosse Kater. Selber Schuld! Mitgegangen, mitgefangen!

  17. Es ist unfassbar wie falsch die Medien berichten. Der Test an Menschen fand lange vor den Affenversuchen statt (2013). Er hatte mit der Dieselproblematik rein nichts zu tun. Es sollten, wie oben dargestellt, die Mak-Werte untersucht werden. Das die Automobilindustrie dies finanziert hat, ergibt sich aus der Verantwortung für die Mitarbeiter. Bei der Automobilproduktion wird schließlich geschweißt, wobei immer NO2 in großen Mengen entsteht!

    Wichtig wäre mal die größten Fake-Produzenten anzuführen. Es gibt allerdings noch anständige Presseorgane. Ich habe heute morgen gegoogelt und habe dabei einen ordentlichen Bericht einer Aachener Zeitung (Name habe ich im Moment nicht parat) gefunden. Diese Zeitung hat sich einfach beim zuständigen Institut der RWTH informiert und hat dementsprechend richtig bereichtet. Heutzutage verdient dieses Verhalten wohl einen Preis…..

  18. Es wurden an Menschen schon viele viele Alkoholtests unter ärztlicher und juristischer Aufsicht vorgenommen, um das Zusammenspiel von Dosis, Zeit der Aufnahme, Blutalkohol, Verhalten etc. festzustellen.

    Auf solchen Tests beruht die heutige Gesetzeslage betreff Alkohol im Verkehr.

    Ich selbst habe an mehreren solcher Tests teilgenommen. Ganz freiwillig.

    Aufgeregt hat sich darüber wohl noch niemand.

     

  19. „Anmerkung der Redaktion:

    Dies ist ein neuer trauriger Tiefpunkt der medialen Hetze an der sich alle Medien – insbesondere die ÖR Medien- mit höchster Ausdauer intensiv beteiligen.“

    Ach, warten Sie mal ab, was noch alles auf uns zukommen wird …..

  20. Die Empörung von Hendricks und Co. ist verständlich: Es könnte ja bei den Versuchen herauskommen – und es kam heraus – dass NO2 selbst in weit höheren Konzentrationen als an Straßen erlaubt absolut unschädlich ist, selbst für Asthma-Patienten.

    Ausgerechnet die (Ex?)-Raucherin Hendricks empört sich über „Menschenversuche“, die Millionen Menschen in Deutschland täglich beim Verbrennen einer Schachtel Zigaretten mit sich selbst und ihrer Umgebung durchführen.

  21.  

    Der unten stehende Kommentar in der SZ ist an Dümmlichkeit und Hetze kaum zu überbieten. Herr Heidtmann ist Redakteur in der Sparte Meinungen. Meinungen hat er, leider sind die von keiner Sachkenntnis getrübt. Was Thermofenster beim Diesel mit Winterbetrieb zu tun haben, bleibt wohl sein Geheimnis. Pure Hetze ist es, sich darüber zu echauffieren, dass die Autoindustrie gegen die Anwürfe argumentiert. Was, der Angeklagte will sich noch verteidigen? das geht gar nicht!
    Solche Argumentations „Mechanismen“ kommen sehr nahe an das heran, was Herr Freisler als Vorsitzender des NS-Volksgerichtshofs gegenüber Angeklagten verwendet hat.
    Und da regt sich die „Qualitätspresse“ über den Terminus „Lügenpresse“ auf.
    Alpen Prawda passt ziemlich gut.
    Übrigens, ein optimal reinigender Abgasstrang bläst hinten wirklich ein weniger belastetes Gasgemisch raus, als er vorne ansaugt.

    Kommentar von Jan Heidtmann

    Natürlich ist die Empörung jetzt groß. Offenbar wurde an Affen und dann auch an Menschen getestet, wie sich bestimmte Mengen an Abgasen auswirken. Es ist eine weitere Wendung in dem an Ungeheuerlichkeiten reichen Dieselskandal. Gefördert und finanziert wurden die Tests von einer pseudowissenschaftlichen Vereinigung, die von den Großen in der deutschen Autoindustrie getragen wurde. Dabei sind die Auswirkungen von Stickoxid hinlänglich bekannt: Es ist ein Gift, das krank macht und töten kann.
    Doch das Ziel der Tests war nicht etwa, die Gefährlichkeit von Stickoxiden zu untersuchen, sondern Stoff für eine Marketing-Kampagne zum „Clean Diesel“, zum sauberen Diesel, zu liefern. Das macht diese Versuche am lebendigen Objekt umso zynischer. Trotzdem ist die Entrüstung, die Politiker und Automanager jetzt vortragen, wohlfeil.

    Video

    Wie sich Stickoxide auf den Körper auswirken
    Der Grund für den Diesel-Gipfel ist die hohe Stickoxid-Belastung in vielen deutschen Städten. Aber wie gefährlich sind die Gase wirklich für den Menschen? mehr …
    Realitätsverlust einer Branche
    Seit drei Jahren läuft der Dieselskandal nun und wenn er eines gezeigt hat, dann ist es die Selbstherrlichkeit der Autoindustrie. Wo die Welt nicht so war, wie sie die Unternehmer gerne hätten, da wurde sie eben geschönt: mit Abgastests im Labor, mit sogenannten Thermofenstern, die mehr Ausstoß im Winter zuließen, mit Begriffen wie „Blue Efficiency“. Und ein Vertreter des Verbands der Automobilindustrie durfte öffentlich behaupten, „dass ein moderner Diesel in vielen Situationen sozusagen die Luft reinigt“.

    Gestützt und gefördert wurden die Autobauer von der Politik. Nur so ist der Realitätsverlust einer ganzen Branche zu erklären. Und bis jetzt traut sich kaum ein Politiker an die Unternehmen heran: Die Arbeit einer Expertengruppe der Bundesregierung endete unlängst mit einem Eklat. Zu deutlich war die Handschrift der Autoindustrie in den Empfehlungen zu erkennen.

    Politik und Industrie machen durch ihr Nichtstun tagtäglich Zehntausende Anwohner zu Probanden; an den Hauptstraßen und Kreuzungen vieler Großstädte sind sie Stickoxidmengen weit über den zulässigen Grenzwerten ausgesetzt. Wenn die populäre Empörung über Versuche an Affen und Menschen daran jetzt etwas ändert, dann hätten sich die Tests fast gelohnt.

     

     

  22. Auch ich habe mich bei den Meldungen erst mal am Kopf gekratzt. Tests! Was ist denn das? Und dann soll sich VW erst mal entschuldigt haben. Vermutlich weiß die Presse-Abteilung dort auch nicht, was Tests sind, haben keine schnelle Information an der Hand, versuchen erst mal in Deckung zu gehen.

    Jeder, der auf der Straße unterwegs ist, atmet Abgase ein, als Radfahrer in der Stadt etwas intensiver, im Stau im Tunnel auch. Wo bleibt also der Bericht „Alle Verkehrsteilnehmer Versuchskaninchen!“?

    ‚Test‘ heißt erst mal lediglich, dass anders als im Alltag das Ganze unter kontrollierten Bedingungen stattfindet: Die Menge ‚Abgas‘ oder Stickoxid ist definiert, die Dauer der Exposition festgelegt, die Reaktion der Probanden wird genau erfasst, usw.. So etwas nennt sich dann Test, liebe Presseleute und Journalisten, die Ihr über solche Dinge nicht mehr Wissen habt, wie ein durchschnittlicher 10-jähriger.

    Es ist fair, nach den genauen Testbedingungen zu fragen, wenn man neugierig oder misstrauisch ist. Dann muss man den Verantwortlichen Zeit geben, diese Daten zusammenzutragen. Aber einfach nur ‚Test‘!, ‚Tierversuche‘! zu schreien ist schlicht ein Zeichen von persönlicher Dummheit.

     

    • VW entlässt den PR-Mann, nicht den Studienleiter. Also stuft VW das Problem erst mal als PR-Desaster ein.

      Focus versucht es mit Aufklärung: https://www.focus.de/auto/news/abgas-skandal/umstrittene-diesel-abgastests-das-passierte-mit-den-affen-im-labor_id_8389653.html

      Von einem 58seitigen Geheimbricht! (mit Stempel ‚Geheim‘?) bleibt ein Abschnitt warmes Lüftchen übrig. Der Hauptteil ist den professionellen Aufregern (PETA und Grün) gewidmet, die einfach Behauptungen in die Welt setzen.

      Man sollte daran denken, dass auch die BILD unter massiven Auflagenverlusten leidet.

  23. „Getestet wurde mit Dosierungen weit unterhalb des MAK-Wertes, das ist die Dosierung, der Mitarbeiter in entsprechenden Betrieben acht Stunden am Tag und für ein ganzes Arbeitsleben ausgesetzt sein dürfen, OHNE gefährdet zu sein. „

     

     
    Ihre Aussage ist nicht gänzlich falsch, aber definitiv nicht korrekt. 
    In der Testreihe an der Uniklinik Aachen wurde mit Konzentrationen von weit unterhalb des AGW getestet (soweit ist Ihre Aussage korrekt) aber danach auch mit bis zum 3-fachen AGW (MAK-Wert war einmal) getestet.  
    Damit ist Ihre Aussage lückenhaft und qualifiziert nach den hier bei EIKE angewandten Maßstäben zur „Fake News“.
    Abgesehen davon halte ich manchen Aufschrei in der Presse für überzogen. Eine Kritik an den Versuchen halte ich dennoch für angemessen:
    Selbst wenn mit entsprechend hoher Konzentration gearbeitet wird: Wie will man Langzeitwirkung auf kranke Personen (Asthmatiker) bei einem Versuch mit gesunden jungen Testpersonen feststellen?
     
    Wollte die Autoindustrie mit solche Versuchen Zweifel streuen, wie dereinst Fred Singer beim Passivrauchen? 

    • Sie sind wie immer vorschnell im urteilen. Richtig ist, dass in einem von 3 Versuchen der gegenwärtige Grenzwert von 950 µg/m^2 überschritten wurde.Die beiden anderen lagen darunter. Diese Info lag uns erst nach Veröffentlichung vor, wurde aber sofort ergänzt.
      Dessen Höhe lag im Maximalbereich immer noch um 2/3 unter dem vor rd. 10 Jahren geltenden Grenzwert von 9000 µg/m^2. Der bis dahin ebenfalls als unschädlich für die Gesundheit eingestuft wurde. Und zwar für 52 Wochen mit je 40 h/Woche.
      In der Schweiz gelten immer noch 6000 950 µg/m^2. In der Studie wurden die Probanden nur wenige Stunden diesem höheren Wert ausgesetzt.
      Wer daraus eine unethische Handlung oder gar gesundheitliche Gefährdung der Probanden ableiten will ist – wie soll man es anders ausdrücken- böswillig. Und verdreht die Fakten.
      Genau wie wir hätte er sich Über die Situation ein Bild machen können.

      • Hallo admin,

        auch beim Versuch mit der höchsten Konzentration wurde der aktuelle Grenzwert nicht überschritten! Der Arbeitsplatzgrenzwert von 950 µg/m^2 gilt als Durchschnitt über 8 Arbeitsstunden. Kurzzeitig darf auch eine höhere Arbeitsplatzkonzentration gelten. Bei Stickstoffdioxid kann der durchschnittliche Arbeitsplatzgrenzwert kurzzeitig um das 2-fache (also auf das 3-fache) höher sein. Das sind bei Stickstoffdioxid genau diese 2850 µg/m^2 !

        MfG

      • Frage an den Admin:

        Nach diesem Statement:

        Richtig ist, dass in einem von 3 Versuchen der gegenwärtige Grenzwert von 950 µg/m^2 überschritten wurde.Die beiden anderen lagen darunter. Diese Info lag uns erst nach Veröffentlichung vor, wurde aber sofort ergänzt.

        War ich mit meinem Komentar vorschnell oder FF Mueller mit seinem Posting?

        Ich möchte nicht

        „[…] eine unethische Handlung oder gar gesundheitliche Gefährdung der Probanden ableiten […] “

        Nur: der Sinn der Studie im Zusammenhang mit den Dieselabgasen erschließt sich mir nicht, und wohl kaum einem in den Führungebenen bei Bosch (2013 aaus dem EUGT ausgestiegen), VW oder BMW.

        Sinn der Studie ergibt sich nur in der Singerschen Taktik: „spread the doubt“; bei Singer über Gefahr des Passivrauchens (ich bin froh, dass F.Singer hier noch seine Wiederlegung erleben darf).

         

        • Lieber Hr. Ketterer,

          auch wenn Sie es in üblicher Manier nicht lassen können: Im Unterschied zu den ganzen hochbezahlten Vollzeit-Schreihälsen bei den Fernseh- und Rundfunkmedien führe ich solche Recherchen unbezahlt in meiner Freizeit durch. Die ursprüngliche Studie konnte ich nicht schnell genug finden (sie war in Englisch verfasst und liegt hinter einer Bezahlschranke). Deshalb habe ich mich zunächst auf folgende Aussage des verantwortlichen Professors (entnommen aus einem ZDF-Beitrag) gestützt:

          seien 25 gesunde Menschen Belastungen ausgesetzt worden, die unterhalb der Belastungen am Arbeitsplatz lägen.

          Nachdem weitere Recherchen das Abstract zutage förderten und zeigten, dass dem nicht so ist, wurde umgehend korrigiert. Entscheidend für die Qualität einer journalistischen Arbeit ist nicht das Vermeiden von Irrtümern, was bei knapper Zeit vorkommen kann, sondern die Bereitschaft, erkannte Irrtümer auch zu korrigieren.

          Wenn man dagegen bequem im Elfenbeinturm sitzt und keinen Zwängen unterworfen ist, kann man natürlich wunderschön mit Giftpfeilen um sich schiessen. Dass es hier um nichts geringeres geht als darum, die eigentlich grundgesetzlich verbriefte Freiheit von Forschung und Lehre auszuhebeln, ist Ihnen keinen Kommentar wert? Jeder, der ernsthaft Wissenschaft betreibt, müsste sich empören. Ich sgae Ihnen jetzt lieber nicht was ich über manche Zeitgenossen denke…

          Mfg

           

          • Die Freiheit der Forschung gibt es schon lange nicht mehr, auch dieser Kipp-Punkt ist längst überschritten.

        • Nur zur Erklärung für diejenigen, die nicht begreifen, warum F. Ketterer so penetrant auf F. Singer herumhackt: Prof. Singer – einer der besten Atmosphärenphysiker der letzten 100 Jahre – hat in einem Paper nachgewiesen, dass Passivrauchen weniger gefährlich ist wie Aktivrauchen. Damit ist er den grünen Gutmenschen auf die Füße getreten, die seit Jahrzehnten das Gegenteil behaupten. Und da Leute wie eben F. Ketterer dagegen mit Argumenten nicht ankönnen, wird halt gehetzt.

           

        • Lieber Herr Ketterer,

          wenn sich für Sie der Sinn der Abgas-Studie ohne Kenntnis des Studiendesigns nicht erschließt, dann ist das möglicherweise nicht ein Problem der Studie. Wie heißt das Zitat von G.Ch.Lichtenberg? „Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen …“

          Die NYT schreibt unter „German Carmakers Criticized for Emissions Research on Monkeys“

          „The experiments — …— involved exposing a group of monkeys to exhaust from a late-model diesel Volkswagen, while another group was exposed to exhaust from an older Ford diesel pickup. After breathing diluted exhaust for four hours, the monkeys were examined and researchers took samples of lung tissue to check for inflammation. The research did not kill the monkeys, but it was unclear what happened to them afterward.“

          Das liest sich wie eine klinische Studie die ich durchaus nachvollziehen kann, wenn es um messbare Unterschiede zwischen alter und neuer Dieseltechnologie auf die Lunge geht.  Behauptet wurde irgendwo, dass dies zu Marketingzwecken gedacht war. Nirgendwo wird aber entsprechende Werbung referenziert.

          Der Aufreger ist verursacht durch die Aktivistenorganisation PETA. Allerdings gehören öffentliche Aufschreie zu deren Geschäftsmodell. Und möglicherweise haben sie Automobilfirmen getroffen, weil deren PR-Abteilungen unprofessionell arbeiten. Da haben mal wieder alle Schulungen nichts genutzt.

          Die Frage, die aber nirgendwo beantwortet wurde, ist: „Waren die Tests illegal?“

    • Lieber Hr. Ketterer,

      in Puncto Konzentrationen haben Sie (teilweise) Recht, es ging bis 2850 myg/cbm. Das ist über dem aktuellen deutschen Wert, liegt aber nur bei einem Drittel des langjährigen früheren deutschen Werts von 9.000 myg/cbm und bei weniger als der Hälfte der 6.000 myg/cbm, die in der Schweiz immer noch gelten. Hinzu kommt als Anmerkung meinerseits, dass der MAK-Wert ein Langzeitgrenzwert ist, die Probanden  aber jeweils nur 3 h lang der Mischung ausgesetzt wurden. In der Toxikologie wird zwischen Langzeit- und Kurzzeit-Expositionen unterschieden, und 3 h kann man eher als Kurzzeitexposition einstufen, denn laut MAK sind 40 h/ Woche zulässig, und das ein ganzes Arbeitsleben lang.

      Hintergrund war, dass die Untersuchungen klären sollten, ob die ausländischen Studien, welche die MAK-Kommission dazu brachten, aus Gründen der Vorsicht den alten Grenzwert um einen Faktor von fast 10 zu senken, auch in Deutschland verifiziert werden könnten. Was übrigens nicht der Fall war.

      Wissen Sie, warum man sich schon seit langem mit dem Thema beschäftigt hat? Wegen des Bergbaus. Unter Tage braucht man  schwere Maschinen, z.B. Radlader, und die fuhren zumindest früher mit Diesel und ohne Filter. Das haben die Bergleute früher jahrzehntelang durchgehalten, ohne dass man Probleme wegen der Abgase bekam. Die wirklichen Gefahren waren Steinstaub, Rauchen und Saufen („Einen Bergmann, der nicht säuft…gibt es nicht auf der Welt“, daher auch der Spruch „sich einen hinter die Lampe giessen“).

      Was wir erleben, ist ein Feldzug der modernen Maschinenstürmer gegen die technische Zivilisation, der mit allen Mitteln und ohne jegliche Fairness unter der Gürtellinie geführt wird.

      Mfg

       

      • Lieber Herr Mueller,

        dann sollte man der Vollständigkeit halber auch erwähnen, dass der Bergbau und m.W. auch Tunnelbau von dem MAK bisher auch ausgeschlossen war. Tunnelbau dürfte auch der Grund sein, dass der Schweizer Grenzwert höher ist.

        • Ich habe jetzt nochmal nachgeschaut: Beim Grenzwert für NO2 stand im Kleingedruckten: „Gilt nicht für die Bereiche konventioneller Tunnelbau und geschlossene Arbeitsbereiche Bau bis 31. Oktober 2017, gilt nicht für den Bereich Bergbau bis 31. Oktober 2021.“

          Möglich, dass die Studien in Aachen wegen des Oktober-Termins durchgeführt wurden.

          • Lieber Hr. Schraag,

            vielen Dank für die Information. Somit hatte Hr. Prof. Kraus mit seiner Aussage, man sei unterhalb der MAK-Werte geblieben, zumindest bezüglich dieser beiden Ausnahmen also doch Recht.

            Mfg

      • Herr Müller , ich habe nie geraucht und mag auch nicht gerne zugequalmt werden. Trotzdem denke ich, dass die Gefahren des Rauchen extrem dramatisiert wurden und werden. Es ist z.B. interessant, dass Schauspieler/innen fast immer rauchen und rauchten. Auch heute ist das noch so, kenne einige. Trotzdem sind die immer ziemlich alt geworden, weil sie eben nie hart arbeiten mussten, finanziell gut gestellt waren, wenig Stress hatten usw. Bin mir sicher: Würde man rauchende Hollywoodstars geboren um 1930 mit nichtrauchenden Bauarbeitern des gleichen Alters vergleichen: Die Hollywoodstars leben länger.

        Ausser in Künstlerkreisen/Journalisten usw ist aber heute rauchen eher ein Unterschichtenphänomen, daher hätten diese Leute viele Krankheiten wohl auch wenn sie bei gleichem Lebensstil aufs rauchen verzichten würden. Wenn ich im Supermarkt diese neuen Bilder auf den Zigarettenschachteln sehe muss ich lachen, wer lässt sich denn davon wirklich abschrecken? Es ist lächerlich, auch wenn es eklig ausschaut. Rauchen betrifft mich nicht, finde Nichtraucherschutz auch wichtig und sinnvoll, aber wer rauchen will und niemand anders damit belästigt soll es eben machen. Mit der Verteufelung des Rauchens in den 1950er Jahren fing es wohl an, und es wird eben immer weiter geführt, wenn niemand mehr raucht kommen eben andere böse Gifte, wie z.B. Schweinefleisch oder jetzt Dieselabgase…

        • Lieber Hr. Jarstein,

          über das Thema Rauchen kann man sicher endlos diskutieren. Im Moment sprechen wir jedoch über NO2. Auch wenn im Zigarettenrauch viel NO2 enthalten ist, so sind dies dennoch zwei weitgehend getrennte Themenkomplexe. Ich plädiere dringend dafür, diese im Rahmen der hier geführten Diskussion auseinanderzuhalten.

          Ansonsten: Ich bin kein Freund unsinniger Verbote, da stimmen wir sicher überein. Ob jemand sich durch Rauchen, Saufen oder Basejumping gefährdet, ist IMHO ganz allein seine Sache, soweit er keine anderen in Gefahr bringt.

          Mfg

    • Mit der willkürlichen Fragestellung nach Langzeiteffekten könnte man praktisch jede klinische Studie blockieren, da eine solche Frage mit 100%iger Sicherheit niemand beantworten kann. Das Studiendesign muss einer Ethikkommission vorgelegt werden, und die muss sicher auch diese Frage stellen. Asthmatiker sind aber eine relativ gut verstandene Gruppe, so dass man potentielle Langzeiteffekte recht einfach einschätzen kann.

    • „Selbst wenn mit entsprechend hoher Konzentration gearbeitet wird: Wie will man Langzeitwirkung auf kranke Personen (Asthmatiker) bei einem Versuch mit gesunden jungen Testpersonen feststellen?“

       

      Geniales Argument!

      Wir erheben die Ausnahme zum Regelfall!

      Es gibt Menschen, die sterben nach einer Stunde Sonnenlicht.

      Es gibt Leute, denen fehlen Gliedmassen und die können nicht schwimmen.

      Andere Leute haben schwache Herzen und können sterben nach 30 Treppenstufen:

      Bitte sofort Cafes im Freien, Schwimmbäder und Bergwandern gesetzlich verbieten lassen!

    • Festzustellen Herr Ketterer ist, daß vor der Genehmigung dieses Versuchs durch die zuständigen Gremien, der Versuch genau beschrieben werden muß, Erst wenn diese Daten vorliegen, wird ein solcher Versuch genehmigt.

  24. Ja, sie schaffen das. Da nicht auf dem tatsächlich technisch relevanten Feld, dann halt  auf der sozial-emotionalen Ebene. So funktioniert Kommunikation, besser Propaganda.  Oder anders formuliert: bevor die die Politik zur globalen Weltrettung zwecks Generierung unsäglicher Summen zu Lasten der normalen Bürger aufgeben, muß die ganze Chose noch in den Abgrund rasen. Frage: Reicht das aus? – oder sagt Michel dann mit Hilfe der OeR: Ohjeh, das hätten wir doch vorher verhindern können, wenn wir nur alles so gemacht hätten, wie die OeR es uns gesagt haben. Wir hätten nur folgsam sein müssen.

     

     

    • Was soll dieses „Affentheater hier?

      Laut offiziellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes betrug die

      Zahl der Schwangerschaftsabrüche(Abtreibungen) in 2016 die Zahl

      von ca. 98.700, in Worten Achtundneunzigtausendsiebenhundert!!!

      Nur mal so zum Denkanstoss!

      Denken ist tatsächlich die schwierigste Tätigkeit, darum machen dies

      wenige, quatschen jedoch viel.

      Mit nachdenklichen Grüßen,

      Bernhard Hönl

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

      Damit hat sich, jeder

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