Hansens ,Stillstand‘ und die Falsifi­zierung des Klima-Alarmis­mus‘

Bild: Markus Vogelbacher / pixelio.de

David Wojick, Ph.D.
James Hansen, einer der zentralen Urheber des Klimawandel-Alarmismus‘, ist wieder in den Nachrichten. Dieses Mal mit einer Prophezeiung, dass es einen „Stillstand“ von zehn Jahren bzgl. der globalen Erwärmung geben kann. Er sagt, dass der Alarmismus davon nicht betroffen wird. Ich stimme seiner Prophezeiung zu, nicht jedoch seiner Schlussfolgerung. Meiner Ansicht nach wird hier der Alarmismus vor unseren Augen falsifiziert.

Der große Unterschied zwischen uns liegt in der Frage, in wessen Temperaturreihe dieser Stillstand auftritt. Hansen sieht es als eine Pause in der langfristigen, vom Menschen verursachten Erwärmung. Ich hingegen sehe es als die Fortsetzung von fast keiner Erwärmung, und das bisschen davon, was es gibt, ist natürlichen Ursprungs. Das ist etwas kompliziert, aber machen wir mal weiter.

Hansen erzeugte eines der führenden statistischen Modelle, welches vermeintlich die globale Temperatur abschätzt. Er tat dies in seiner Funktion als Direktor des NASA-Instituts Goddard Institute of Space Studies (GISS), weshalb sein Modell die Bezeichnung GISS Surface Temperature Analysis oder GISTEMP trägt. (Seiner Ausbildung nach ist Hansen Astronom).

Dieses Computermodell zeigt eine mehr oder weniger stetige Erwärmung während der letzten 40 Jahre oder so. Diese vermeintliche Erwärmung ist die hauptsächliche Grundlage für den Klimawandel-Alarmismus.

GISTEMP weist einige altbekannte Probleme auf, wobei besonders die Tatsache hervorsticht, dass das Modell wiederholt dergestalt adjustiert worden ist, dass es die langzeitliche Erwärmung zunehmen lässt. Dies allein ist schon ein Wissenschafts-Skandal, aber ich denke, dass die Probleme mit diesen statistischen Modellen noch viel tiefer reichen.

In meinem Beitrag „Fake Temperatures“ argumentiere ich, dass alle diese statistischen Modelle der Erdoberfläche wertlos sind. Deren angebliche globale Erwärmung ist in Wirklichkeit nur etwas, das man ein Artefakt des Modells nennen kann, aber nicht etwas Reales.

Der Grund dafür, dass ich diese Modelle verwerfe ist, dass die Satelliten, welche Temperaturen messen, keine solche globale Erwärmung zeigen. In echter Wissenschaft stehen die Beobachtungen und Messungen immer über den Computermodellen.

Was die Satelliten zeigen, erkläre ich in meinem Beitrag „No CO2 warming for 40 years?”. Einfach gesagt sehen die Satellitenaufzeichnungen so aus: Erstens, es zeigt sich keine Erwärmung von 1978 bis 1997, also etwa 20 Jahre lang. Zweitens gibt es da etwas, das man einen Super El Nino-Zyklus nennt und der sich über mehrere Jahre erstreckt. Nachfolgend gibt es erneut eine lange Periode ohne Erwärmung. Und zuletzt gab es den jüngsten Super El Nino, dessen Zyklus noch nicht abgeschlossen ist.

Allerdings ist die zweite lange Periode mit Erwärmung wärmer als die erste Periode. Folglich zeigt sich tatsächlich eine gewisse globale Erwärmung in der Aufzeichnung, aber es sieht ganz so aus, als sei diese dem Super El Nino-Zyklus geschuldet. Es gibt keinerlei Beweise einer menschlichen Ursache dieser geringen Erwärmung, und es ist die einzige Erwärmung, die in der Reihe auftritt.

Dies führt zu der Frage: Was wird geschehen, wenn der gegenwärtige Super El Nino-Zyklus beendet ist? Das Wahrscheinlichste ist eine weitere lange Periode ohne Erwärmung. Diese Periode kann auch wärmer sein als die vorige Periode, genau wie jene Periode wieder etwas wärmer war als deren Vorgänger.

In dieser einen Hinsicht stimme ich Hansen also zu, was ich nie gedacht hätte! Aber wenn er den kommenden Stillstand lediglich als kleinen Ausrutscher bzgl. Klima-Alarmismus ansieht, sehe ich ihn als einen weiteren großen Nagel im Sarg.

Es gibt einfach in der gesamten Satelliten-Aufzeichnung keinerlei Belege für eine vom Menschen verursachte globale Erwärmung. Die geringe vorhandene Erwärmung ist offenbar gänzlich natürlichen Ursprungs, ein wenig übrig gebliebene Wärme eines Super El Nino-Zyklus‘.

Falls sich dies weitere zehn Jahre lang fortsetzt, bedeutet das mit Sicherheit, dass die Hypothese einer vom Menschen verursachten globalen Erwärmung endgültig durch Messungen und Beobachtungen in der realen Welt falsifiziert ist.

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Über den Autor: David Wojick, Ph.D., is a journalist and policy analyst. He holds a doctorate in epistemology, specializing in the field of Mathematical Logic and Conceptual Analysis.

Link: http://www.cfact.org/2018/01/23/hansens-hiatus-and-the-falsification-of-climate-alarmism/

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11 Kommentare

  1. Es ist vielleicht etwas sinnvoller sich gleich dem Kern der Sache zu widmen: Falsifizieren wir doch lieber den Treibhauseffekt. Das lässt sich auch weit eindeutiger tun, und hinterlässt keine Zweifel.

    https://www.weather.gov/jetstream/energy

    Bzw. das Diagramm dort..

    https://www.weather.gov/images/jetstream/atmos/energy_balance.jpg

    Demnach reflektieren Wolken 23% des Sonnenlichts, und emittieren nochmal 9% davon als IR in den Weltraum. Das macht zusammen 32% von 342W/m2 = 110W/m2. Wolken würden also die Strahlungsbilanz der Erde mit 110W/m2 negativ beeinflussen, und dem steht einzig der „THE“ von Wolken in der Größenordnung von ca. 30W/m2 gegenüber, auch wenn dieser Wert hier nicht explizit erwähnt wird.

    Jetzt könnte man meinen, diese indivduelle Grafik wäre fehlerhaft, das ist sie aber nicht.  Solche Diagramme finden sich vielfach in diversen offiziellen Darstellungen und entsprechen einander. Es werden nur gerne gewisse Details weggelassen, wie im vorliegenden Fall, um die Widersprüchlichkeit in sich nicht aufzudecken. Und diese betrifft eben nicht, wie oft argumentiert, die „back radiation“ als solche, sondern die den Wolken zugedachte Rolle (nebst weiteren Fehlern).

    Wenn nun Wolken 110W/m2 in den Weltraum schicken, und nur 30W/m2 zurück zur Oberfläche, sind das netto -80W/m2. Also ein massiver Kühleffekt durch Wolken, der noch weit größer ist als das gesamte „atmosphärische Fenster“ von 12% bw. 41W/m2.

    Ironischer Weise ist es dieses kleine atmosphärische Fenster, welches für die nächtliche Abkühlung verantwortlich ist. Und dieses Fenster ist abhängig von Wolken mehr oder minder offen (ca. 60W/m2 – 10W/m2, je nach Bewölkungsgrad). Je nachdem haben wir in der Nacht eine starke oder schwache Abkühlung.

    Dieser Widerspruch ist so gravierend, dass er im Konkreten nichtmal erklärt, sondern schlicht weg ignoriert wird. So behauptet der IPCC etwa 44W/m2 für den Albedoeffekt, und 31W/m2 für den THE von Wolken, also einen Nettoeffekt von -13W/m2. Dass Wolken nach der Denkart ja nicht bloß zielgerichtet nach unten emittieren würden, sondern gleichsam nach oben, und dass der Albedoeffekt jedenfalls viel zu gering sein muss, „vergisst“ man an der Stelle. Ansonst käme man nie auf einen grünen Zweig.

    Nun habe ich mir die Mühe gemacht, die Relation von Bewölkungsgraden und Temperatur zu untersuchen, anhand großer Datemmengen die von der amerikanischen NCDC bereitsgestellt werden. Und siehe da: nicht nur sinken die Temperaturen durch Wolken nicht, sie scheinen sie tatsächlich noch erhöhen, wenn man diverse Co-Faktoren bedenkt. Ich hab das mal hier zusammengefasst (ich muss da aber noch was ergänzen)..

    https://www.scribd.com/document/369953233/The-Net-Effect-of-Clouds-on-the-Radiation-Balance-of-Earth-2

    Jedenfalls benötigt die Theorie vom THE eine negative Strahlungsbilanz durch Wolken von 110-30 = 80W/m2. Das ist kein „Fehler“, sondern eine Vorrausetzung für das Modell. Dazu kommt noch der andere „Fehler“ die Oberflächenstrahlung mit ca. 30W/m2 zu hoch anzusetzen (der Emissionsgrad beträgt ungefähr 0,92, nicht 1!). Das sind „Fehler“ die sich auf mindestens 110W/m2 belaufen, bei einem THE der maximal 155W/m2 beträgt. Viel bleibt da nicht übrig, wenn man die „Fehler“ korrigiert.

     

  2. Ja mei, wenn es nicht klappt mit der Erderwärmung, dann schalten die Alarmisten schnell wider um auf Eiszeit.

    Denken wir nur an die bereits überlebten Weltuntergangskatastrophen:

    Waldsterben, Ozonloch und jetzt nach dem es mit der Erderwärmung nicht mehr lange weiter geht, mit den Dieselabgasen.

    Später fällt ihnen schon was ein, vor was sie die Welt retten müssen, um ihr Schäfchen ins Trockene zu bringen.

    • > Ja mei, wenn es nicht klappt mit der Erderwärmung, dann schalten die Alarmisten schnell wider um auf Eiszeit.

      Falsch. Die „Eiszeitjünger“ sind genau die gleichen „Forscher“ die uns schon 1970, 2000, 2010 und jetzt 2017 die nächste Eiszeit vorhergesagt haben.

      • Frau Geyer, sie profitieren doch selber von dem Alarmismus, oder? Die wendehälsigen Profiteure gewinnen eigentlich immer irgendwie. Zu blöde, dass mir diese Charaktereigenschaft sehr fremd ist, wie einfach wäre doch mein Leben.

  3. Falls sich dies weitere zehn Jahre lang fortsetzt, bedeutet das mit Sicherheit, dass die Hypothese … endgültig … in der realen Welt falsifiziert ist.“ – schön wär ’s.

    Eigentlich haben wir schon viele solche Beweise aus der realen Welt gesehen. Trotzdem ist den Klima-Subventionsprofiteuren noch immer etwas Neues eingefallen – und die Journalisten machen mit.

    • „Falls sich dies weitere zehn Jahre lang fortsetzt, bedeutet das mit Sicherheit, dass die Hypothese … endgültig … in der realen Welt falsifiziert ist.“ – schön wär ’s.

      Diesen „Stilltstand“ gabe (seid den1970igern) schon öfter.

      Jedenfalls wenn man immer passend einen (Super-)ElNino als Startpunkt für einen Kurzzeittrend angenommen hat.

       

  4. Steve E. Koonin stellt nach kath.net das Ausmaß des menschlcihen Einflusses auf das Klim in frage. Es ssei viel geringer als angenommen.Haben Sie dafür einen Textbeleg von ihm?

    Herzlichen Dank

    Hans-Peter Bartocha

  5. Ich habe dies schon oft hier geschrieben: Es gibt aus thermodynamischen Gründen keine Welttemperatur weder als Absolutwert noch als Anomalie. Das ist schon dies erste Lüge dieser AGW-Pseudowissenschaft. Aber einmal unterstellt, um des Argumentes willen, es gäbe eine solche. Dann schreibt doch der IPCC selbst, daß bis 1950 das vom Menschen freigesetzte CO2 aufgrund der geringen Menge keinen meßbaren Einfluß auf die Temperatur hatte. Von 1950 bis 1978 ist kein Anstieg zu sehen (deshalb müssen Hansen und Co ja manipulieren, um so einen Anstieg künstlich zu erzeugen). 1978 kam es zur pazifischen dekadischen Verschiebung (laut J. Curry einer Umlagerung der Meeeresströmung), die zu einem Temperaturanstieg von etwa 0,18°C führte. Einen weiteren Temperaturanstieg sieht man ja erst seit 1983 bis 1998, das sind lächerliche 15 Jahre und damit kürzer als die sogenannte Pause, die ja gerade kürzlich von M. Mann und B. Santer in einer Veröffentlichung als real bestätigt wurde. Übringens Trenberth führt diesen Anstieg auf die beiden El Ninos von 1983 bis 86 und 1997/98 zurück und El Ninos haben nichts mit dem CO2-Gehalt der Atmosphäre zu tun, wie derselbe Trenberth in 2 Veröffentlichungen gezeigt hat.

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