Wissenschaftler verklagen die EPA, da sie nicht einsehen, dass erhaltene Subventionen ein Interessenkonflikt im Ausschuss zu diesem Thema sein kann.

Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de, Konjunktur stützen - neutrale Unabhängigkeit gegeben?

MICHAEL BASTASCH
Zwei Umweltgruppen verklagen die Umweltbehörde EPA wegen ihrer neuen Richtlinie, Wissenschaftlern, die von der Finanzierung durch Agenturen [~ Behörden] profitieren, zu verbieten, gleichzeitig in den Beratungsgremien zu arbeiten.

EPA-Administrator Scott Pruitt kündigte im Oktober die neue Richtlinie an, um „wissenschaftliche Unabhängigkeit“ und „geographische Vertretung“ in wissenschaftlichen Beiräten zu gewährleisten.

„Was auch immer die Umweltbehörde an wissenschaftlichen Expertisen veröffentlicht, es sollte keine Politikwissenschaft sein“, sagte Pruitt im Oktober. „Ab diesem Tag werden Mitglieder des EPA-Beratungsausschusses von der Behörde finanziell unabhängig sein.“

Die Idee besteht darin, EPA-Wissenschaftsbeiräte frei von potenziellen Interessenkonflikten zu halten, indem Forscher ausgeschlossen werden, die Steuergelder erhalten. Die EPA hat 22 wissenschaftliche Gremien, aber die Regulierung trifft derzeit nur für drei von ihnen zu.

Umweltschützer und einige Wissenschaftler waren außer sich vor Wut. Jetzt verklagt die Gruppe „Umweltrecht und Erdgerechtigkeit“ der Columbia Universität die EPA im Namen aktueller und ehemaliger Forscher von Beiräten, berichtete The Washington Post.

Die Klage argumentiert, dass Pruitt die Befugnis zur Änderung zur Regulierung der wissenschaftlichen Beiräte der EPA fehlt. Aktivisten behaupten auch, dass Pruitts Anordnung gegen das Federal Advisory Committee Act [Bundesgesetz für Beratungskommissionen] verstoße, das Zuschussempfängern erlaubt, in Beiräten zu dienen, aber nur, wenn diese Gremien nicht eng mit ihrer Finanzierung verbunden sind.

Aber das ist der Haken. Die EPA sagte, dass Mitglieder von drei Beiräten in den letzten drei Jahren 77 Millionen Dollar an EPA-Zuschüssen erhalten haben und diese gleichzeitig wesentlich an der Ausarbeitung von Vorschriften beteiligt waren.

Das Energy & Environment Legal Institute [Rechtsinstitut für Energie und Umwelt] verklagte die EPA in 2016, um zu verhindern, dass sich weiterhin das Clean Air Scientific Advisory Committee [wissenschaftlicher Beirat, saubere Luft] (CASAC) zu Ausarbeitungen für Regulierungen trifft, nachdem festgestellt wurde, dass 24 seiner 26 Mitglieder mehr als 190 Millionen US-Dollar von der EPA erhalten hatten.

Siebzehn der 20 wissenschaftlichen Berater, die im Ozon-Panel der EPA sitzen, profitierten laut E & E Legal ebenfalls von 192 Millionen US-Dollar an EPA-Zuschüssen.

Trotzdem lehnte ein von der Regulierung betroffene Wissenschaftlerin ihren Rücktritt ab. Sie hat sich der Klage gegen die EPA angeschlossen und Pruitts Anordnung als „moralisch verwerflich“ bezeichnet.

„Es klingt alles sehr gut gemeint, möchte mehr Vielfalt auf den Brettern haben und möchte, dass mehr Stimmen gehört werden. Wer wird dem widersprechen? „Sagte Robyn Wilson [Co-Professor für Risikoanalyse und Entscheidungswissenschaft] von der Ohio State University gegenüber der Washington Post.

„Ich denke, es ist ein Versuch, Menschen loszuwerden, von denen man annimmt, dass sie mit den Zielen der gegenwärtigen Regierung, die deregulierend sind, nicht konform gehen“, sagte sie.

Umweltschützer bezichtigen Pruitt, diese Regulierung zu nutzen, um die Ausschüsse mit Teilnehmern zu füllen, die den Interessen der Industrie und des Staates entsprechen.

Pruitt benannte [bislang] 66 Experten, die in drei Ausschüssen teilnehmen sollen, und alle dieser Beauftragten sind – unabhängig von ihren Verbindungen – Experten auf ihrem Gebiet.

„Und wenn wir Einzelpersonen in einem Ausschuss haben, die manchmal bereits Jahre um Jahre Gelder von der Umweltbehörde erhalten, dann summiert sich das im Laufe der Zeit auf Millionen von Dollars“, sagte Pruitt „damit stellt sich für mich die Frage nach der Unabhängigkeit, der Wahrhaftigkeit und Transparenz der Empfehlungen dieser Ausschüsse, mit denen wir konfrontiert werden.“

Erschienen auf The Daily Caller am 21.12.2017

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://dailycaller.com/2017/12/21/scientists-sue-epa-for-not-letting-them-take-taxpayer-money-and-serve-on-advisory-boards/

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8 Kommentare

  1. „Ab diesem Tag werden Mitglieder des EPA-Beratungsausschusses von der Behörde finanziell unabhängig sein.“

    Damit kann man dann die Mitglieder sehr gut aus Öl- und Kohle-Industrie besetzten damit auch die gewünschten Ergebnisse kommen.

    • @B. Geyer

      Was meinen Sie wohl…in welchen Energieträger ist die meiste und zuverlässigste Energie gespeichert…in Wind (in Form von Bewegungsenergie)?, in der Sonne (in Form von Strahlungsenergie)?, in Kohle (in Form von Verbrennungsenergie)?, in Holz (in Form von Verbrennungsenergie)?, in Wasser (in Form von Bewegungsenergie)?, in Gas (in Form von Verbrennungenergie)?, in Uran (in Form von Reibungsenergie)?…..

       

    •  
      Es gibt nicht nur Öl und Kohle.
      Ausreichend Geld für unabhängige Forschung ist immer gut und es gibt dadurch keinen Zwang, in kurzer Zeit, ein Ergebnis präsentieren zu müssen. Forschung, unabhängig von politischer Einflussnahme, ist leichter zu überwachen, das führt eher zu einer fruchtbaren Diskussion und guten Ergebnissen.
      Die Lügen, wie zurzeit ganz klar ersichtlich, können dann besser aufgedeckt werden. Die Arbeit der Forscher muss immer ergebnisoffen sein, da können Öl und Kohle ruhig ihren Beitrag bringen. Den Mitteln sieht man nicht an, von wem sie kommen.
       

    • Liebe Fr. Geyer,

      Sie meinen, die bisher von der EPA bezahlten Speichellecker bekommen jetzt Konkurrenz? Wenn man sich ansieht, welcher Sumpf da mit Abermilliarden an Steuergeldern herangezüchtet wurde, kann man nur begrüssen, dass da jetzt zumindest auch andere Meinungen Gehör finden.

      Mfg

    • Warum ist die bisherige ideologisch motivierte „Begutachtung“ durch grüne, vom Staat besoldeten Lobbyisten grundsätzlich weniger verwerflich als die durch ökonomisch motivierte Gutachter?

    • Sehr geehrter Herr Geyer,

      „…damit auch die gewünschten Ergebnisse kommen.“

      War das bislang nicht so, glauben Sie es war „eher neutral“, mit Ökoalarmisten?

      Man kann hoffen, dass nun auch mal Fachleute, die Wissenschaftlichkeit ernst nehmen, gehört werden.

      Würde Deutschland auch gut tun.

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