Exxon musste umweltaktivistischen Aktionären nachgeben

ExxonMobil - Ausblick für 2040, s.Text

MICHAEL BASTASCH
Der Ölkonzern Exxon Mobil musste aktivistischen Aktionären nachgegeben und soll nun detaillierte Berichte über mögliche Risiken veröffentlichen, die dann auch „Klimawandel-Richtlinien“ für seine Geschäftstätigkeit werden sollen.

Aufmacherbild: Exxon Mobil, 2017 Outlook for Energy, A View to 2040

http://cdn.exxonmobil.com/~/media/global/files/outlook-for-energy/2017/2017-outlook-for-energy.pdf

  • Energie spielt auf der ganzen Welt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung moderner Lebensstandards
  • Der U.N. Entwicklungsindex summiert die gesellschaftlichen Leistungen in Bezug auf Lebenserwartung, Bildung und Einkommen der Bürger
  • Der Energieverbrauch eines Landes pro Kopf stimmt gut mit seinem Entwicklungsniveau überein

„Diese Weiterentwicklungen werden Sensitivitäten für die Energienachfrage, Implikationen von zwei Grad Celsius Szenarien und unsere Positionierung für eine kohlenstoffärmere Zukunft beinhalten“, schrieb Exxon in der am Montagabend übermittelten „federal regulatory filing“

[Verwaltungsvorschriften; …die Leitenden Führungskräfte müssen „bestätigen“, dass die Aktivitäten ihrer Unternehmen allen geltenden lokalen, staatlichen und bundesstaatlichen Vorschriften entsprechen. – wer einer Unregelmäßig wegen angeklagt wird, hat außerdem noch einen „persönlichen Fall von Falschaussage am Hals“, der Übersetzer]

Exxon sah sich im Laufe der Jahre einem zunehmenden Druck ausgesetzt, die Risiken zu „offenbaren“, denen ihre Geschäftstätigkeit aufgrund der Erderwärmung und künftiger regulatorischer Änderungen zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen ausgesetzt sein könnte.

Exxon hat bereits Prognosen veröffentlicht, wie sich die globale Erwärmung und zukünftige Regulierungen auf ihr Geschäft auswirken könnten, aber den Aktivisten war das nicht genug. Gegner der Maßnahme sind jedoch der Meinung, die Unternehmensleitung sei dumm, dem nachzugeben.

„Ich begann der Geschäftsleitung von ExxonMobil bereits im Jahr 2008 zu erklären, dass der Versuch, Klimaaktivisten zu beruhigen – die sich als Aktionäre ausgeben – eine völlig nutzlose Sache war“, erklärte Steve Milloy, Herausgeber der Website JunkScience.com und Exxon-Aktionär. „Fake-Investor“ -Aktivisten sind nicht daran interessiert, anderen Investoren bei der Maximierung ihrer Profite zu helfen, sondern stattdessen wollen sie Exxon als Mittel nutzen, um ihre linke soziale und politische Agenda voranzubringen“.

Exxons-Führungskräfte lehnten zunächst solche geforderten Maßgaben der Anteilseigner ab, doch Aktivisten konnten im Mai genügend Stimmen sammeln, um eine Berichterstattung zur globalen Erwärmung zu verabschieden. Die verabschiedete Bestimmung ist unverbindlich, stellt aber einen großen politischen Gewinn für Aktivisten dar.

Die Verhaltensregel verlangte von Exxon die Bewertung potenzieller Risiken, von „Technologieänderungen und von Klimaschutzmaßnahmen wie dem 2015er Abkommen, die darauf abzielen, die durchschnittliche globale Temperaturerhöhung unter 2 Grad Celsius zu halten“, berichtete Reuters im Mai.

Milloy argumentierte in der Hauptversammlung gegen diese Forderung, aber es gelang ihm nicht, die Investoren davon zu überzeugen, diese Eingabe wie in der Vergangenheit abzuwählen.

Der New York State Common Retirement Fund, der drittgrößte öffentliche Rentenfond des Landes, reichte diese Eingabe Anfang dieses Jahres auf der jährlichen Aktionärsversammlung von Exxon ein. Auch die Vanguard Group und BlackRock unterstützten die Bemühungen um die Offenlegung von Risiken aus Klimaregulierungen.

„Die Vorstellung, dass Exxon die Aktivisten beschwichtigen könnte, indem man nur einen Bericht über das Klima veröffentlicht, ist eine grob inkompetente Auslegung der hieraus sich entwickelnden Gefahr“, sagte Milloy.

Milloy hat diese Woche eine Aktionärseingabe eingereicht. Die Eingabe fordert Exxon auf, einen Bericht darüber zu erstellen, ob die freiwilligen Umweltprogramme von Exxon „den Aktionären, der öffentlichen Gesundheit und der Umwelt, einschließlich des globalen Klimas, tatsächliche und bedeutsame Vorteile bringen“, so die Kopie der Eingabe, die dem Daily Caller übermittelt wurde.

Umweltaktivisten haben sich in den letzten Jahren konzertiert bemüht, die Welt durch Ausnutzung von „Möglichkeiten eines Investors zu dekarbonisieren“. [Anmerkung: Wird z.B. bei Siemens auch probiert, der Übersetzer]

Ein Teil der Bemühungen besteht darin, Finanzinstitutionen davon zu überzeugen, keine Investitionen in fossile Brennstoffe mehr zu tätigen. Der staatliche kalifornische Pensionsfonds veräußerte Anteile an Kohleunternehmen und verpasste damit den jüngsten Boom der Aktien der Kohleindustrie.

Auch der norwegische Staatsfonds erwägt , sich von Anteilen der Öl und Gasindustrie zu trennen, obwohl der Fonds durch die riesigen Ölreserven des Landes gestützt wird.

Ceres, eine Umweltgruppe, feierte die Entscheidung von Exxon. Cere’s Andrew Logan sagte am Dienstag gegenüber Axios: „Die Aktionäre haben einen großen Sieg errungen“ und fügt hinzu, dass Exxon „nun ernsthaft mit den potenziellen Risiken eines Übergangs in eine kohlenstoffarme Zukunft rechnen muss. … Natürlich könnte das Unternehmen die im Antrag der Aktionäre geforderte Analyse in einer Weise durchführen, die die Risiken für die Anleger beleuchtet, oder sie könnte dies auf eine Weise tun, die sie verschleiert“.

Erschienen auf The Daily Caller am 12.12.2017

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://dailycaller.com/2017/12/12/oil-giant-exxon-just-caved-to-the-demands-of-global-warming-activists/

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6 Kommentare

  1. Hier zeigt sich die perfide Macht der Oeko-Kommunisten, die über die politische Schiene die Wirtschaft in ihrem Sinne erpressen. Das fing schon vor über 20 Jahren damit an, dass den Firmen aufgezwungen wurde, sogenannte „Stakeholder Value“-Regeln zu befolgen. Statt sich auf die optimale Erfüllung ihrer eigentlichen Aufgabe – der Schaffung von Mehrwert, von dem letztlich alle profitieren – konzentrieren zu dürfen, hat man den Managern immer neue unsinnige Verhaltensmassregeln aufgezwungen. Heute sind wir bei „good corporate governance“–Regularien angelangt, welche u.a. den Kampf gegen den Klimawandel als Unternehmenszweck erzwingen. Die Firmen müssen gegenüber Auditierern und Zertifizierern nachweisen, dass sie in diesen Dingen vorbildlich sind, sonst werden sie z.B. von Auftragsvergaben der öffentlichen Hand ausgeschlossen. Diese Auditierer und Zertifizierer gehören – wen wundert es – meist zum Dunstkreis von Greenpeace, WWF und co. Sie lassen sich ihre Dienste natürlich fürstlich bezahlen. Man könnte auch von Erpressung und Strassenraub sprechen, aber wenn es um die Rettung der Welt geht, heiligt der Zweck die Mittel, nicht wahr?

    Der Sinn von Macrons „Nach-Gipfel“ kürzlich in Paris war genau der, die weltweite Finanzwirtschaft diesbezüglich noch weiter auf Linie zu bringen. IWF, Weltbank und UNO mischen kräftig mit. Die grossen Banken werden gezwungen, aus der Finanzierung von Kohle und Atom auszusteigen und stattdessen in Windparks einzusteigen. Kein Unternehmen kann sich gegen diesen Druck, der über die Banken, den Staat und die Aktionäre aus den Pensionsfonds (allein der aus Norwegen ist ca. 800 Mrd. schwer) ausgeübt wird, behaupten. Hinzu kommt die Fähigkeit der NGO’s, über Boykottaufrufe und die Medien den Firmen direkt zu schaden, man erinnere sich an die Brent-Spar-Affäre.

    Jeder, der sich fragt, warum zum Beispiel unsere Fernsehsender so unglaublich hartnäckig allen möglichen Klima- und Dieselunsinn hinauströten, sollte wissen, dass auch dahinter eine ungeheure Kapitalmacht steht. Und dass die Redakteure davon auch finanziell profitieren, z.B. indem sie Aufträge zu „Dokumentationen“ erhalten. Gelder fliessen über ein kaum durchschaubares Netzwerk aus Unternehmen, Agenturen, Beratern, Instituten, Stiftungen usw., die teilweise als gemeinnüzuig anerkannt und damit jeglicher Kontrolle entzogen sind. Weitere „Belohnungen“ gibt es über Auszeichnungen wie z.B. dem DUH-Umweltpreis. Es wäre interessant, die Einkommen der „Journalisten“ von ARD, ZDF etc. mal detailliert zu kennen. Das wäre brisanter als sämtliche Panama-Papers.

    Eike und Co. kämpfen nicht allein gegen Dummheit. Der Gegner ist eine regelrechte Mafia von kaum vorstellbarem Ausmass und mit unglaublicher Finanzmacht. Das sind keine Birkenstockspinner, sondern smarte Grosskapitalisten, viele davon aus den USA, darunter auch zahlreiche Stiftungen.

    Mfg

     

  2. Ich befürchte das Management verpasst hier eine Chance, den Aktivisten ein dickes Ei ins Nest zu legen.

    Geld sollte in so einem Konzern genügend zur Verfügung stehen, um eigene Studien zu finanzieren. Schön mit Fakten und Vergleichsrechnungen in die Vergangenheit hinterlegt. Die Aktivisten werden zwar versuchen diese Studien in der Luft zu zerreißen, die Beweisführung dürfte allerdings unmöglich sein. Damit steht Aussage gegen Aussage. Jedes ordentliche Gericht müßte eine Anklage postwendend zurück weisen.

    • Ja, das habe ich auch gedacht.

      Denken Sie jedoch mal an die Geschichte mit dem Bauern aus Peru und RWE. Wenn es Richter gibt, die so etwas überhaupt annehmen und dann sich auch noch von der üblichen Ansage: 97% Konsens beeindrucken lassen, solange werden diese Ökoadvokaten weiter bohren.

      • Die Gerichtsverhandlungen mit dem Bauern aus Peru sind ja noch nicht abgeschloßen. Ich vermute mal das läuft bis in die höchstmöglichen Instanzen um daraus einen Präzedenzfall zu machen. Wenn den Marktakteuren klar ist/wird daß es danach auch ihnen ans Portmonee geht, werden wir ja sehen wer den Prozeß in letzter Instanz gewinnt.

        Wenns blöd läuft — wie zu befürchten ist — zahlt RWE den Ablaßhandel, und erst ein anderer (ausländischer) Energieversorger fegt die Forderungen ein für alle mal von Tisch.

        • RWE hat von vielen Seiten argumentative Unterstützung erhalten. Auch von uns. Weder wurde uns der Eingang bestätigt, noch hat man sich bedankt. Die nehmen dieses Urteil als Gottesurteil an.

          • „Die nehmen dieses Urteil als Gottesurteil an.“

            Ob andere dann auch so bescheuert sind? Ich kanns mir einfach nicht vorstellen.

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