Anno 2017- Der Wind spielte verrückt, ein schwieriges Jahr für die Windenergie

Windmacher? Bild Tim Reckmann / pixelio.de

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Stefan Kämpfe
Auf den ersten Blick hätte 2017 ein hervorragendes Jahr für die Betreiber der Windenergie sein müssen- Dank des sehr windigen Herbstes. Doch der Schein trügt, denn die gewaltige Energie der Oktober- Stürme „XAVIER“ und „HERWART“ konnte nicht genutzt werden; zeitweise mussten die Windräder abgeschaltet werden. Und im Jahresdurchschnitt blies der Wind schwächer als im Langjährigen Mittel; besonders Januar und Mai verliefen sehr flau. Leider werden diese enormen Schwächen der Windenergie von den deutschen, links- grünlastigen „Qualitätsmedien“ verschwiegen.

In Deutschland stehen mittlerweile fast 30.000 Windräder; Tendenz steigend, die aber nur bescheidene etwa 12% des in Deutschland erzeugten Stroms produzieren. Im Jahr 2017 bereiteten abrupte Wetterwechsel der ohnehin störanfälligen Windkraftnutzung massive Probleme. Schauen wir uns zunächst den sehr windigen Oktober an:

Abb. 1: Im Oktober 2017 schwankte die Produktion von Windstrom extrem stark. Neben einem Totalausfall wegen des Orkans „XAVIER“ gab es auch am 18./19.10. fast keine Windenergie. Nur kurzzeitig konnten alle „Erneuerbaren Energien“ zusammen 40 bis knapp 60 Gigawatt der in Deutschland benötigten 70 bis 85 Gigawatt Stromenergie erzeugen; der Löwenanteil wurde konventionell erzeugt; kenntlich an der grauen Fläche. Bildquelle: Agora Energiewende.

Noch wesentlich schlechter sah die Bilanz im Januar aus:

Abb. 2: Im Januar 2017 stellten die „Erneuerbaren Energien“ oft nur kümmerliche 7 bis 20 Gigawatt bereit. Mehrfach gab es „Dunkelflauten“, das sind Witterungsphasen ohne Sonne und Wind. Symbolik und Bildquelle wie bei Abb. 1.

Aber auch im Mai war der Wind recht träge:

Abb. 3: Nach noch relativ windigem Auftakt gab es im Mai 2017 lange Phasen mit sehr wenig Wind. Zwar lieferte die Sonne tagsüber beträchtliche Strommengen, doch in den Nächten gab es ebenfalls häufige Dunkelflauten. Symbolik und Bildquelle wie bei Abb. 1.

Die Windgeschwindigkeit war 2017 unterdurchschnittlich.

Zwar fehlt der Dezember noch, doch es zeichnet sich bereits ab, dass 2017 kein windiges Jahr war:

Abb. 4: Leider gibt es, anders als bei der Temperatur und dem Niederschlag, kein Deutschland- Flächenmittel für die Windstärke. Daher wurde ein Windmittel aus 25 DWD-Stationen in Norddeutschland berechnet. Im Mittel dieser 25 Stationen aus Norddeutschland sank die Windgeschwindigkeit seit 1997 um gut 0,15 Beaufort. Das Jahr 2017 wurde optimistisch geschätzt. Sollte sich diese Windabnahme in den kommenden Jahren fortsetzen, so würde die ohnehin geringe Effizienz der Windkraft weiter sinken.

Fazit: „Erneuerbare Energien“ sind unzuverlässig und ineffizient, das weiß man nicht erst seit 2017.

Von den so genannten Erneuerbaren Energien (die gibt es physikalisch nicht) vermögen bloß Wind- und Solarenergie nennenswerte Strommengen zu liefern; aber das bloß zeitweise und selten dann, wenn diese auch gebraucht werden. Auf den ersten Blick scheinen sie sich ganz gut zu ergänzen- im sonnenscheinarmen Winter ist es windiger als im sonnigeren Sommer, und sonnenscheinreiche Hochdruckwetterlagen sind bei flüchtiger Betrachtung meist windärmer. Doch leider gibt es auch im Winter zwei Probleme, welche schon die Abbildungen 1 und 2 andeuten- kein Windstrom bei Flaute und keiner bei schwerem Sturm. Bei höchstens 8 Sonnenstunden (oftmals nur Null bis 2) fehlt er im Winter umso dringender. Der wegen dieser Schwächen beschleunigte Ausbau riesiger Windparks auf See („off- shore“) soll nun der müden Windenergie auf die Sprünge helfen. Doch außer den enormen logistischen Herausforderungen bei Errichtung, Betrieb und Wartung dieser Anlagen sowie den ökologischen Folgeschäden für die Meere könnte das fatale Folgen für die bereits bestehenden, umfangreichen küstennahen Windparks an Land haben; der Wind wird noch mehr geschwächt. Und dass alle „Erneuerbaren Energien“ weder besonders umweltfreundlich noch kostengünstig sind, wird mittlerweile auch immer deutlicher.

Stefan Kämpfe, Diplom- Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

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46 Kommentare

  1. China wird gerne als „Vorzeigekandidat“ der grünen Energie bezeichnet. Dabei ist Chinas Problem die Bereitstellung hinreichender Energie bei Reduzierung der gravierenden Smogbelastung. Dies geschieht aktuell durch Umbau des Heizungssystems in den Städten von Kohle auf Gas oder Strom. Gas kommt aus mit Russland geschlossenen Verträgen, Strom aus Kohle- und Nuklearkraftwerken. Die E-Mobilität wird wie staatlich angeschoben, nicht aus honorigen Gründen der Erdenrettung, sondern aus der oben beschriebenenProblematik.. Windenergie aus China wird in Zukunft die hiesigen Wettbewerber komplett überrollen, wie seinerzeit die Fotovoltaik.

  2. Neben einem Totalausfall wegen des Orkans „XAVIER“…

    Wie kommt der Autor zu dieser Aussage? Laut Netzbetreiber (z.B. 50Hertz) betrug die eingespeiste Leistung der WKA im 50Hertz-Netz zu diesem Zeitpunkt etwa 8 – 10GW. Man nennt so etwas bei einer Recherche auch Primärquelle; Agora ist eine Sekundärquelle. Primärquellen sind grundsätzlich vorzuziehen (bei wissenschaftlichen Arbeiten), auch wenn der Auswertungsaufwand höher ist. Zudem ist für den genannten Tag in der Abblildung auffällig, dass auch der Verbrauch weit (zu weit) sinkt. Hier ist wohl eher zu vermuten, dass bei Agora Daten für diesen Tag fehlen oder unvollständig sind.

    • Also Leistung die laut Netzbetreiber zwischen 8 und 10 GW zu dem „Zeitpunkt“ SCHWANKTEN???? Schrödingers Katze( Als Bild für die Quantenphysik) ist da ja wohl exakter. Mein Gott das sind 20% Differenz! In der Medizin werden Abweichungen von 5% erst als relevant bezeichnet.

  3. Meine Auswertung von 2017 sieht wie folgt aus:

    Betrachtet man den Lastgang, z.B. aus der Veröffentlichung von Agora-Energiewende, dann erkennt man für die Onshore-Windenergie, dass bis jetzt (21.12.2017) an 48 Tagen Erzeugungsleistung unter 1 GW vorgekommen ist. Die Gesamtdauer der Schwachwindzeit summiert sich dabei auf 350 Stunden. An mindestens einem der detektierten 48 Tage wurde eine Ausgleichsleistung zwischen 70 und 80 GW, das dem gesamten konventionellen Kraftwerkspark entspricht, benötigt. Dieses Ergebnis steht im krassen Widerspruch zu der „Erfolgs-Pressemeldungen“ über den „gewaltigen“ Anteil der sog. Erneuerbaren Energien in Höhe von 33 Prozent (klar wenn es sich auf die Stromerzeugung bezieht!). Und meine persönliche Schlussfollgerung daraus ist, dass dadurch erklärbar ist, weshalb wir unsere selbst ernannten Klimaschutzziele deutlich verfehlen und dehalb neu nachdenken sollten, bevor es wirklich zu spät ist. Bis jetzt sind wir nur die Deppen Europas.

    • zumindest hier in Thüringen gab es am 19. und 20.12. schon wieder „Dunkelflauten“- mit tiefen Wolken (Stratus und Stratocumulus, die lassen besonders wenig Licht durch) und fast keinem Wind. Und dabei ist die richtige „Horror- Lage“ für die Erneuerbaren, nämlich eine schwachgradientige, mehrtägige Nordost- bis Ostlage mit sehr niedrigen Lufttemperaturen bislang noch gar nicht eingetreten. Dann wird es eng fürs deutsche Stromnetz. Zum Glück sind derartige Lagen selten; bis (vermutlich) Anfang Januar ist keine in Sicht; und auch insgesamt scheint der Winter 2017/18 eher nicht zu diesen Kaltlagen zu neigen. Aber irgendwann… .

    •  
      Warum wir unsere Klimaziele verfehlen hat andere Gründe.
       
      Schauen Sie mal hier wird es deutlich gemacht.
       
      http://www.iwr-institut.de/de/presse/presseinfos-energiewende/erneuerbare-energien-werden-subventioniert-staat-zahlt-keinen-cent
       
      Zitat. Der steigende Anteil erneuerbarer Energien hat am Spot- und Terminmarkt zu immer niedrigeren Strom-Einkaufspreisen geführt. Grund ist ein von der Politik beschlossener Wechsel der EEG-Lieferung ab 2010 (Wälzungsmechanismus). Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom, der EEG-Strom an der Börse kommt zusätzlich auf den Markt und drückt auf die Preise. Weil die Börsen-Strompreise durch den Verkauf des EEG-Stroms teilweise auf Rekordtiefs sinken, profitieren zwar die Großabnehmer und die Industrie, gleichzeitig steigen die Differenzkosten zu den Vergütungspreisen und letztendlich steigt dadurch die EEG-Umlage Zitat Ende.
       

       
      Wie die Stromexporte seit dem zunehmen können Sie an der folgenden Grafik „Exportüberschüsse“ sehen.
       

      Viel zu viel schmutziger Strom


       

       
      Fazit: Seit der EEG Neuordnung 2010 wird wieder Kohlestrom uneingeschränkt drauf los produziert, und lukrativ exportiert. Wir verdrängen bei unseren Nachbarn deren Dreckschleudern, der Dreck bleibt bei uns, und wir können die Klimaziele nicht erfüllen.
       
      Dazu kommt noch, dass Windräder bei Starkwind abgeschaltet werden, weil der Kohlestrom die Netze verstopft.
       

  4.  

    Vattenfall ist (wie EnBW) ein Staatskonzern und kann bei Bedarf auf Steuergelder zurückgreifen. Dass die gebotenen 5 €ct/kWh nicht kostendeckend sind, ist dabei kein Geheimnis. Dazu kommt, dass zu diesen 5 €ct/kWh die Kosten für die Netzanbindung sowie der benötigte Netzausbau an Land hinzu addiert werden müssen. Die benötigten Back-up Kraftwerke werden dann über den Kapazitätsmarkt finanziert, dessen Kosten ebenfalls vom Stromkunden zu tragen sind. Das selbe gilt für die Glättungskosten (Redispatch ) des parasitären Windstroms. Addiert man alle diese Kosten zum Übergabepreis von Windstrom aus dem Übertragungsnetz an die Verteilernetze in Süddeutschland und stellt diese dem Übergabepreis aus einem Kernkraft- oder oder Kohlekraftwerk an gleicher Stelle gegenüber, so wird der Wahnsinn der „Energiewende“ sichtbar! Teuer, volatil, nicht versorgungssicher, DAS, und nur DAS, ist Windstrom! Dass man jetzt die Staatskonzerne zu absurd niedrigen Preisen Windstromausschreibungen „gewinnen“ lässt ist nur eine weitere Lüge in der Deutschen Energiewendeposse. Wir schaffen das!

     

    • Vattenfall GmbH ist eine 100% Tochter des staatlichen Schwedischen Konzerns Vattenfall AB. Welches Interesse sollte der schwedische Staat haben, Strompreise im Ausland zu subventionieren?

      Im Dezember 2016 wurden in Holland die Windpark Borssele 3 und 4 für 5,45 ct/kWh an ein Konsortium mit Shell und Mitsubishi vergeben. Das ist weder in Deutschland, noch handelt es sich um Staatskonzerne.

      Natürlich kommen dazu noch die Kosten für die Regelleistung. Beim „Redispatch“ handelt es sich um Kraftwerksleistung, die vor Ort zugekauft werden muss, weil für den eingekauften  Strom keine  ausreichende Netztransportleistung vorhanden ist. Auch diese  Kosten fallen derzeit an.

      Netzausbaukosten sind ärgerlich, senken aber mittelfristig die Kosten und erhöhen die Versorgungssicherheit.

      Die Kosten für Windkraft fallen aber weiter, so dass auch der Mix aus Windkraft + Regelkraftwerken günstiger wird als der Neubau konventioneller Kraftwerke.

      • Lieber Hr. Fortmann,

        Sie sind realitätsresistent. Auf den Punkt mit der bedarfsgerechten Einspeisung gehen Sie schlicht nicht ein. Dabei ist dies der Dreh- und Angelpunkt bei den ganzen „Erneuerbaren“.  Es ist völlig egal, was Strom am Mastfuss kostet, wenn der Wind weht: Entscheidend ist, was es kostet, ihn dann an der Steckdose zu haben, wenn er gebraucht wird. Und kommen Sie mir nicht mit dem Unsinn von „Demand Side Management“. Keine Fabrik wird ihre Mitarbeiter um 11.00 abends zur Arbeit rufen, weil der Wind gerade so schön weht. Ich stufe Sie jetzt als Troll der „EE-Schmarotzer“ ein.

        Mfg

        • H.W. Sinn ermittelt einen Speicherbedarf von weniger zwischen 1 bis max 11% (bei einem halben Jahr „Demand Side Management“) gegenüber der Situation ohne „Demand Side Management“. D.h. wenn Sie Ihre Wäsche von Anfang Januar aufheben bis September um die Lastspitzen zu verschieben. Das kann versuchen wer mag. Die Leute werden ihm das um die Ohren hauen. Details hier. Dort Sinn anklicken vom 18.12.17

      • Haben Sie den eigenen Link überhaupt gelesen?

        ….

        Das ist ein Riesenunterschied zum früheren System, in dem die Unternehmen selbst für den Netzanschluss zuständig waren. Heute ist der staatliche Stromnetzbetreiber Tennet, der auch in Deutschland tätig ist, dafür verantwortlich, Umspannwerke in den Offshore-Windparks aufzustellen und für den Abtransport der Energie zu sorgen.

        Für Borssele wird Tennet zwei der teuren Plattformen errichten, die den Strom sammeln und in der Nähe des Umspannwerks Borssele anlanden, wo er auf das in den Niederlanden übliche Spannungsniveau von 380 Kilovolt gebracht wird. Für den Anschluss ans Netz bekommt Tennet eine Subvention von 1,4 Cent pro Kilowattstunde.

        ….

        und weiter:

        ….

        Zum einen ist die Marktsituation derzeit einfach günstig. Der niederländischen Windenergievereinigung NWEA zufolge spielen den Parkbetreibern die niedrigen Zinsen und vergleichsweise günstige Stahlpreise in die Hände.
        Zum anderen können die Parks in den Niederlanden sehr viel dichter an der Küste gebaut werden – das drückt den Aufwand und die Kosten. In der deutschen Nordsee ist der Bau nur außerhalb des Nationalparks Wattenmeer möglich, mit oft mehr als doppelt so langen Kabelverbindungen und Anfahrtszeiten.

        ….

        Fazit: zu den 5,45 ct kommen noch 1,4 ct hinzu ehe der Windstrom überhaupt an Land ankommt. Macht dann 6,85 c/kWh, und das ohne Umwelt- und Landschaftsschutzmaßnahmen. Das ist nicht billig, sondern doppelt so viel wie ein KKW bekommt. Dazu kommen dann noch die Kosten für Leitungsausbau, Redispatch und natürlich der Kapazitätsmarkt hinter dem Windpark! Billig? Sicher nicht….

        • Sehr geehrter Herr Pesch,

          ich stimme ihnen sofort zu das die Kosten (z.B. durch Wartung)  in Deutschland aufgrund des größeren Abstands etwas höher liegen könnten, bei der letzten Offshore-Ausschreibung der BNetzA lag das Höchstegebot z.B bei 6 ct/kWh, also über den 5,45 in Holland. Und auch die Kosten der Netzanbindung dürften entsprechend höher liegen. Und auch dass der resultierende Preis mindestens doppelt so hoch ist wie der bestehender Kernkraftwerke (mit ca. 3 ct kWh) ist natürlich richtig.

          Meine Frage bezog sich auf die Zukunft, d.h. den Neubau von Kraftwerken. Produziert ein neu gebautes Gaskraftwerk in Deutschland wirklich günstiger als ein Atomkraftwerk wie Hinkley Point C mit 10,5 ct/kWh ? Ich habe dazu bislang keine belastbaren Zahlen gefunden.

          Energie ist nie billig – meine Frage war ja nur, ob bei weiter sinkenden Kosten für Windenergieanlagen auch in Deutschland – die bestehenden Kraftwerke müssen irgendwann erneuert werden –  ein Mix aus Konventionell und Erneuerbar  nicht zu ähnlichen – oder günstigeren ?-  Preisen führt wie eine Produktion aus konventionellen Kraftwerken allein.

          MfG

           

           

          • Lieber Hr. Fortmann,

            Hinckley Point ist ein Sonderfall, den die Solar- und die Windlobby gerne anführen. Grund für den hohen Preis sind weniger technische als vielmehr wirtscahftliche Risiken (und die Wahl eines Areva-KKW). In China werden vergleichbare Kraftwerke (Gen. III+) on time, in budget und demnächst schon fast in Serie hingestellt, mit Bauzeiten von ca. 5 Jahren und Stromgestehungskosten von 5 ct/kWh. Sie brauchen nur ein wenig im Netz zu suchen. Für Korea (auch die bauen KKW) habe ich sogar eine Quelle gefunden, die 4 ct/ kWh benennt.

            Mfg

             

          • Da für jeden Windpark ein entsprechendes konventionelles Backup-Kraftwerk benötigt wird (ausreichend Stromspeicher stehen nicht zur Verfügung), kann ein Mix aus Konventionell und Erneuerbar nicht günstiger werden als die Produktion aus konventionellen Kraftwerken allein. Jede WKA verteuert also die Energieproduktion.

        •  
          Sehr geehrter Herr Pesch,
          Ihre Argumentation zeugt von Leidenschaft für das bewährte Verbundsystem der Elektrische Leistungsverteilung in Europa.
          Bis in die Jahre 1985 waren die notwendigen Investitionen in dieses Netz so kalkuliert, dass Rücklagen für eine Ersatz-Beschaffung gebildet wurden,ohne zusätzliches Kapital von Fremden.
          Diese Vorgehensweise wurde den aufkommenden Finanzjongleuren geopfert.
          Im Klartext : 5 Cent für die Bereitstellung durch die Kraftwerke und 5 Cent für die Verteilung durch die Netzbetreiber.
          Durch die heilsversprechende Liberalisierung des Strommarktes muss zwangsläufig der Preis steigen, weil neue unnötige Strukturen geschaffen wurden.
          Dieses Prinzip wird heute in fast allen Wirtschaftszweigen praktiziert.
          Da geht es nicht um Weltrettung, sondern um die Aufrechterhaltung des Finanzsystems.
          Wer da am Ende gewinnt wird sich noch zeigen.
          Wenn die Physik erklärt, das es keine Erderwärmung in größerem Rahmen gibt,können die Ökonomen nicht für sich in Anspruch nehmen, die Welt zu retten,mit ihren Theorien von der wundersamen Geldvermehrung.
          In welchem System da ein Blackout zu erwarten ist liegt eigentlich auf der Hand.
          Und aus der Position der Stärke, sag ich nur : Abwarten und Tee trinken
          In diesem Sinne

          Fröhliche Weihnachten mit einem herzlichen Glückauf
           

           

           

    • Allein die Kosten für Redispatch-Maßnahmen betrugen 2016 über eine Milliarde Euro! „Versenktes Geld“ sagt dazu Bernd Benser, Chef von Gridlab Berlin in der 3Sat Reportage „Strom aus“.

  5. Wasserkraftwerke sind in Bezug auf die Netzstabilität eingeschränkt grundlastfähig (zu geringe Regelgeschwindigkeit), „Faulgas“-Kraftwerke der aktuellen Technik gar nicht. Letztere können in einem durch thermische Kraftwerke stabilisierten Netz jedoch 24/7 Strom bereit stellen, jedoch zu horrenden Kosten.

  6. Sehr geehrter Herr Frey,

    ein paar kurze Anmerkungen zu den Zahlen.:

    12 % des erzeugten Stroms aus Wind: 2016 aber 14,8 % des verbrauchten Stroms (da viel exportiert wurde), 2017 (bislang): 18,3% [Quelle: Energy-Charts]

    Die schwankende Einspeisung kann bislang von den vorhandenen Regelkraftwerken bewältigt werden,  wenn die Einspeisung aus Erneuerbaren aber über den Verbrauch steigt sind Speicher notwendig. Es wird spannend zu sehen ob die Elektromobilität die Preise für LiIonen-Speicher weiter drückt, von 2010 – 2016 sind die Preise von €1000/kWh auf €200/kWh gesunken. Unter €100/kWh könnte der Betrieb auch für Privatleute lohnend werden.

    Erneuerbare nicht kostengünstig“ : Die letzte Ausschreibung für Offshore-WEA über in Deutschland hatte ein Höchstebot von 6 ct/kWh, der  Kraftwerksbetreiber Vattenfall hat die Ausschreibung für das Windkraftwerk „Kriegers Flak“ in der Ostsee für 4,99 ct/kWh gewonnen. Die Ausschreibungen für Windenergie an Land lagen in 2017 in Deutschland alle unter 6 ct/kWh.  Dagegen ist der Zuschlag für das Atomkraftwerk Hinkley Point C  für 92,5 Pfund pro MWh (umgerechnet 10,5 ct/kW) vergeben worden, mit einem für 30 Jahre garantierten Strompreis.

    Ich kenne kein Kraftwerk das in Westeuropa in den letzten 5 Jahren in Betrieb gegangen ist, das unter diesen Preisen liegt (ich meine nicht abgeschriebene Braunkohlekraftwerke – die sind günstiger) sondern Neubauten. Beispiele würden mich durchaus interessieren.

    Mit freundlichen Grüßen

    Jens Fortmann

     

     

    • Sie ignorieren die Netzstabilität. „EEG-Kraftwerke“ sind ohne thermisch Grundlastkraftwerke nicht denkbar und daher letztlich eine Art Schmarotzer. Mit Speichern, die eine Grundlastfähigkeit ermöglichen könnten, und das wäre die einzige sinnvolle Vergleichsmöglichkeit, wird der Strom im internationalen Wettbewerb unwirtschaftlich. Es ist nicht davon auszugehen, dass der Preis für Lithiumionen-Akkus noch nennenswert sinkt, zumal der Privatkunde mehr als 200 EUR/kWh zahlen muss. Träumen Sie aber ruhig weiter. M.E. ist Deutschland über den Kipp-Punkt gerutscht, gegen China wird das Land bald nur noch ein Schatten seiner selbst sein. Die Deutschen wollen es ja so, dagegen kann man wohl nichts machen.

      • @Frank Endres

        Sie ignorieren die Netzstabilität. „EEG-Kraftwerke“ sind ohne thermisch Grundlastkraftwerke nicht denkbar

        Das stimmt so nicht. Es wird aussschließlich die Frequenzstabilität und keine Leistungsstabilität durch rotierende Massen gewährleistet. Und das auch nur in einem sehr, sehr engen Bereich. Das lässt sich durch die Differenz der Rotationsnenergie bei noch vertretbaren Frequenzänderungen im Netz nachweisen. (E=0.5*J*f², da 0.5*J bei gleichem Rotationskörper gleich ist, reicht eine Betrachtung von f² und das sind bei einer Frequenzänderung von 50 auf 49.5 Hertz gerade mal 2% der gesamten Rotationsenergie). Eine weitreichende Frequenzzstabilisierung wäre mit rotierenden Massen (Schwungradspeicher) möglich, die über einem Wechselrichter ins Stromnetz einspeisen und damit die Drehzahl der rotierenden Masse keinen Einfluß auf die Frequenz haben.

        Haben Sie irgendeine Vorstellung des Speicherbedarfes (kWh/inst. kW) um die gesamte Energie, die durch PV und Wind pro Jahr erzeugt werden, grundlastfähig zu machen? Mich würden da mal Zahlen interessieren. Haben Sie welche?

        • Lieber Hr. Schubert,

          zu den rotierenden Massen der konventionellen + Kernkraftwerke kommen noch die Energiemengen in den Kesseln, die jederzeit durch das sehr schnelle Auffahren der Dampfventile angezapft werden können. Sie müssten doch aufgrund Ihrer Ausbildung wissen, wieviele Tonnen Heissdampf der Kessel eines typischen thermischen Kraftwerks enthält und welche Energiemenge darinsteckt.

          Mfg

        •  

          Die Frequenz ist die Regelgröße dahinter steckt aber der Leistungsfluss im Netz. Die Leistung der Turbine aus M*Ѡ (Drehmoment x Winkelgeschwindigkeit) wird in U*I (Spannung mal Strom) umgewandelt. Der Leistungsfluss muss immer, in jeder Sekunde, ausgeglichen sein, das regelt man über die Frequenz. Zu glauben, man könne einen Leistungseinbruch beim Windstrom (sehen Sie sich die Gradienten an!!!) dadurch aus der Welt schaffen in dem man irgendwie an der Frequenz spielt zeigt nur dass Sie keine Ahnung haben wovon Sie reden. „Schwungmassen“ sind wichtig für die Primärregelung bei einem Leistungseinbruch (Kraftwerksausfall), aber die fehlende Leistung muss augenblicklich nachgeschoben werden – und das kann weder Windkraft noch Sonnenstrom leisten!! Dazu braucht man dann doch wieder genau die Kraftwerke die unsere Ökos abschalten wollen.

           

          Sie fragen nach dem Speicherbedarf? Sehen Sie sich doch die schon x-mal verlinkte Graphik an:

           

          https://www.agora-energiewende.de/de/themen/-agothem-/Produkt/produkt/76/Agorameter/

           

          Die Gradienten der Wind- und Sonnenstromeinspeisung sind klar erkennbar, auch deren Ertrag (Integral der Leistungskurven). Der Speicherbedarf ist alles was nach oben hin bis zum Mindestwert der Lastkurve fehlt. Ein Bedarf der weder technisch noch finanziell rational realisierbar ist. Die Zahlen lügen nicht, dafür unsere Politiker und Leitmedien um so mehr. Die grünen Schlümpfe verstehen ja eh nichts von alle dem….

           

      • In China wurden 2016 19,3 GW an Windleistung installiert. Allein die im Jahr 2016 neu installierten Erneuerbaren (Wind, PV und Wasser) in China produzieren im Jahr 153 TWh an Energie – fast so viel wie die alle Erneuerbaren  in Deutschland zusammen (186 TWh) im Jahr erzeugen.

        •  

          Noch immer nicht den Unterschied zwischen Leistung und Energie verstanden? In einem Stromnetz ist nur die nachfrageorientierte Leistungsbereitstellung maßgebend, die Energie ist das Integral der Leistungskurve über die Zeit. Es ist ist zweitrangig wie viel kumulierte Energie ein Windrad erzeugt über einen beliebigen Zeitraum, ohne die netzfrequenzstabilisierenden (Leistungsflussstabilisierenden) Turbinen der thermischen Kraftwerke kann eine Windmühle gar keine Leistung einspeisen! Zu glauben mit parasitären, netzfrequenzgeführten, volatilen Einspeisern ein Stromnetz stabil halten zu können ist einfach nur Gaga. Auch in China – so wie im Rest dieses Universums – kann man mit Windstrom keine regelbaren Kraftwerke ersetzen. Aber in Öko-Deutschland versucht man es, man trägt tapfer das Licht in Säcken ins Rathaus. Wir schaffen das….

           

    • Die wahren Kosten der Windparks auf See werden nach wie vor sozialisiert; das sind die Kosten der HVDC-Links, die von den Netzbetreibern errichtet werden (müssen) und über die Netzgebühren umgelegt werden. Auch die notwendige Regelenergie (=Redispatch) für die Windparks on- und offshore wird von den Netzbetreibern erbracht und über die Netzgebühren umgelegt.

      Müssten die Windparkbetreiber all diese Kosten selber tragen, wäre das Märchen von den „kostengünstigen“ EE längst erledigt.

    • Lieber Hr. Fortmann,

      der Börsenstrompreis für Strom liegt aktuell irgendwo um die 2,5-3,5 ct/kWh, teilweise wird sogar noch viel mehr draufgezahlt, um den Kram loszuwerden.

      Mit diesem Preis können konventionelle Kraftwerke (Kohle und KKW) mithalten und liefern sogar noch bedarfsgerecht. Wind und Solar liefern nicht bedarfsgerecht und sind teurer. Offensichtlich haben Sie auch keine Vorstellung davon, welchen Aufwand es mit sich bringt, Strom bedarfsgerecht zu liefern. Wind und Solar können das gar nicht. Es ist daher ein Witz, deren Preise mit denen bedarfsgerecht liefernder Kraftwerke zu vergleichen. Ich möchte Ihnen nicht wünschen, dass Sie morgens eingeseift unter der Dusche stehen und das Warmwasser ausfällt, weil der Wind eingeschlafen ist.

      Mfg

      • @Fred F. Mueller:

        Wie viel Strom wird börslich gehandelt?

        2,5 Ct – 3,5 Ct als Stromgestehungskosten sind heute weder von (nicht abgeschriebenen) Kohle- oder Kernkraftwerken machbar. Damit kommen nicht mal die Kosten wieder rein.

        • Lieber Hr. Schubert,

          Sie sind doch der Fachmann, oder sind nicht Sie es, der E-Technik studiert hat und als Energieberater auftritt? Dann müssten Sie doch wissen, was an der EEX für Preise erzielt werden. Und was das dortige Handelsvolumina angeht, so verrät einem das Internet schnell folgendes: “ Im Jahr 2016 wurden am Spotmarkt der European Energy Exchange rund 535Terawattstunden Strom gehandelt“.

          Mfg

      • Lieber Herr Müller,

        ich kenne die Aussage von Betreibern von Braunkohlekraftwerken, dass sie bis 3 ct/kWh kostendeckend produzieren können. Sinkt der Strompreis kurz darunter ist es günstiger, weieter zu produzieren als das Kraftwerk herunterzufahren. Das gilt aber für jahrzehnte alte Kraftwerksblöcke, deren Kredite schon lange zurück gezahlt wurden (‚abgeschrieben‘).
        Und wie das dann im Vergleich zu Windkraft + Regelkraftwerk (z.B. Gas) liegt. Natürlich muss ich zum Vergleich auf den Windpreis noch Kosten für die Regellesitung dazurechnen. Meine Frage war, was ein Neubau eines konventionellen Kraftwerks kostet. Wenn ich die 10,5 ct von Hinkley-Point C ansetze ist Windkraft – auch zusammen mit einem Regelkraftwerk – immer günstiger. Aber ich kenne keine veröffentlichten Zahlen für anderer Kraftwerksneubauten. Wenn Sie dazu Daten haben würde mich das interessieren.

        Mfg

         

        • Herr Fortmann!

          Auf was beziehen Sie denn das Günstiger, bzw. den Preis von 5,4 EuroCent je kwh Windstrom? Auf Anzahl der Nennleistung der Anlagen also auf Nennleistung des Windpark, oder auf wirklich gelieferte kWh bei schwankender Leistung?

          Danke für Ihre Aufschlussreiche Antwort im Voraus.

           

           

          • Lieber Herr Müller,

            das passt ja ungefähr zu den Zahlen für laufende Atomkrafwerke in Deutschland mit (etwa) 3 ct/kWh.

            Für Länder wie Groß-Britanien stellt sich aber die Frage, wie teuer ein neu zu bauendes Kraftwerk sein wird. In den USA gibt es dazu kaum Zahlen, seit 20 Jahren ist dort kein Atomkraftwerk in Betrieb gegangen. Das erste Projekt seitdem, das Kernkraftwerk V.C.Summers in South Carolina wurde Anfang dieses Jahres eingestellt, nachdem die Baukosten von 11,5 Mrd USD auf 25 Mrd USD gestiegen sind – und dies nachdem schon 9 Mrd investiert wurden. Dies endete mit dem Konkurs des Kraftwerksbauers Westinghouse.

            MfG

             

      •  

        Diese 2,5 – 3,5 Cent sind die Basis des neuen Geschäftsmodell der RWE Tochter „Innogy“ mit dem viel sagenden Namen „ÖKO Handel und Vertrieb“

        Und zwar sehr erfolgreich,

        Siehe hier.

        http://www.deraktionaer.de/aktie/rwe-tochter-innogy-mit-milliardengewinn–die-bessere-alternative-306090.htm

         

        RWE-Tochter Innogy mit Milliardengewinn: Die bessere Alternative

         

        Mit den Erneuerbaren Energien, dem Vertrieb und den Netzen hat RWE das Zukunftsgeschäft in Innogy gebündelt. Im Gegensatz zur Mutter hat die Tochter 2016 ein positives Nettoergebnis von 1,5 Milliarden Euro verzeichnet. Das EBITDA ging zwar um sieben Prozent auf 4,2 Milliarden Euro zurück. Dennoch kann eine Dividende von 1,60 Euro je Aktie ausgeschüttet werden – das entspricht etwa einer Rendite von 4,7 Prozent. Zitat Ende.

        Die nutzen durch kaufen am Spotmarkt genau die Phasen wo Sonne und Wind keine Rechnung schicken, oder wie Sie richtig sagen man sogar noch Geld bekommt wenn man den Strom abnimmt.

        Ein struktureller Wandel im Verlauf der Energiewende.

        Einziger Wermutstropfen, die Verbraucher finanzieren die niedrigen Börsenpreise mit steigender EEG Umlage, und die EE werden an der Umlage gemessen, obwohl sie die Verursacher der niedrigen Börsenpreise sind.

  7. Zitat aus dem Artikel:“Von den so genannten Erneuerbaren Energien (die gibt es physikalisch nicht) vermögen bloß Wind- und Solarenergie nennenswerte Strommengen zu liefern; aber das bloß zeitweise und selten dann, wenn diese auch gebraucht werden.“

    Diese Aussage ist leider sachlich falsch! Zu den “erneuerbaren Energien“ bei der Stromerzeugung zählen nämlich auch Wasserkraftwerke und Biomassekraftwerke. In den dargestellten monatlichen Diagrammen aus Agora Energiewende sehen Sie am unteren Rand ein grünes und ein hellblaues Band. Das erscheint auf den ersten Blick sehr klein aber es ist über das ganze Jahr konstant. So erzeugten Biomassekraftwerke mit ständig ins Netz gehenden, gut 5 Gigawatt übers bisherige Jahr 2017 mehr als 46 Terrawattstunden an Strom. Das sind knapp 9 % der Stromerzeugung und damit mehr als die Gesamtmenge an Solarstrom in 2017, die nur bei gut 38 TWh (7,2%) lag. Wasserkraftwerke (Talsperren und Flußkraftwerke) erzeugten in diesem Jahr bis jetzt mit gut 20 TWh immerhin knapp 4% des Stroms. Mehr als 11% des Stroms sind keine nennenswerte Menge? Da sollten Sie nochmal drüber nachdenken. Biomasse- und Wasserstrom sind sogar absolut grundlastfähig, da sie kaum schwanken. Weder über den Tag, noch über die Woche und auch nicht übers Jahr.

    Auch die zweite Aussage im oben gezeigten Zitat, nämlich das Wind- und Solarstrom selten dann erzeugt werden, wenn man sie braucht ist ein erneutes Nachdenken wert. Denn zumindest der Solarstrom hat sein tägliches Maximum immer zur Mittagszeit, wenn gleichzeitig die Last im Netz ihr erstes Tagesmaximum erreicht. Das ist an mindestens 360 Tagen im Jahr der Fall. Der Solarstrom mit seinem Mittags-Peak ist damit planbar und auch trotz der jahreszeitlich schwankenden Höhe willkommener Spitzenlaststrom.

    Der Windstrom ist tatsächlich ein großes Problem für die sichere Stromversorgung, da kaum planbar. Allerdings sollten Sie zumindest richtige Zahlen dazu nennen. In diesem Jahr wurden bisher 97,5 TWh Strom aus Windenergie erzeugt. Das sind nicht 12 sondern mehr als 18% des erzeugten Stroms.

    Lieber Herr Kämpfe, ihr Beitrag war sicher gut gemeint und trifft in Teilen genau die Probleme der erneuerbaren Energien aber bei Aussagen zur Stromerzeugung und deren Energiequellen sollte sich ein Klimaforscher eher zurückhalten. Einige Ihrer Aussagen sind so eklatant falsch, dass Sie Ihren Beitrag nochmals überarbeiten oder jemand fragen sollten, der sich damit auskennt.

     

     

    • Als jemand, der sich damit auskennt, wissen sie Herr Heinrich bestimmt ob der Strom aus Pumpspeicherkraftwerken der Wasserkraft angerechnet wird oder nicht.

      Danke für weitere Auskünfte.

      Mfg

       

      • Guten Tag Herr Neulen,

         

        der Strom aus Pumpspeicherwerken ist, wie der Name schon sagt, Speicherstrom.

        In den Diagrammen zur Stromerzeugung aus dem Artikel von Herrn Kämpfe (Quelle Agora-Energiewende) zählt der Strom aus Pumpspeichern nicht zum Bereich Wasserkraft (also zur hellgrauen Fläche unten).

        Der Strom aus Pumpspeichern wird hier unter den konventionellen Energien  abgebildet (also zur großen, dunkelgrauen Fläche in den Diagrammen gezählt). Das ist auch eigentlich richtig so, den die Pumpspeicher werden üblicherweise in der Nacht mit überschüssigem Atom- oder Braunkohlestrom aufgeladen. Damit gehört diese Stromquelle eigentlich zum dreckigsten was die deutsche Stromwirtschaft liefern kann aber quasi über Nacht wird der Strom wie mit Persil reingewaschen und in der Regel als Spitzenlaststrom aus gespeicherter Wasserenergie am nächsten Tag verkauft.

        Den Anteil der Pumpspeicher an der Stromerzeugung können Sie selbst unter Agora-Energiewende nachsehen unter Agorameter. Sie müssen nur auf die zweite Seite wechseln. Dort werden die konventionellen Stromquellen im einzelnen dargestellt.

    • Lieber Hr. Heinrich,
      Ihre Zahlen sind nicht korrekt, Ihre Schlussfolgerungen ebensowenig, und Ihr Tonfall ist arrogant.
      Sie schreiben: „bei Aussagen zur Stromerzeugung und deren Energiequellen sollte sich ein Klimaforscher eher zurückhalten. Einige Ihrer Aussagen sind so eklatant falsch, dass Sie Ihren Beitrag nochmals überarbeiten oder jemand fragen sollten, der sich damit auskennt“.
      Das trifft exakt auf Sie zu. Sie kennen sich offensichtlich nicht aus.
      Entscheidende Quelle für Zahlen zur deutschen Stromproduktion ist die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.: „Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen wurde am 26. März 1971 in Essen von sieben Verbänden der deutschen Energiewirtschaft und drei auf dem Gebiet der energiewirtschaftlichen Forschung tätigen Instituten gegründet. Am 22. Juli 2004 erfolgte eine Umgründung in einen Verein, die am 6. September 2005 vom Amtsgericht Berlin Charlottenburg eingetragen wurde. Gegenwärtig (Stand Januar 2016) sind jeweils fünf Energiewirtschaftsverbände und Forschungsinstitute Mitglied der Arbeitsgemeinschaft.
      Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen wertet die vorhandenen Statistiken aus allen Gebieten der Energiewirtschaft nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten aus, erstellt regelmäßig jedes Jahr eine Energiebilanz der Bundesrepublik Deutschland und macht diese der Öffentlichkeit zugänglich“.
      Schaut man sich die aktuell veröffentlichten Zahlen an, so findet man: Gesamtproduktion 2017 654,2 TWh, davon
      Wind 105,5 TWh (16,1%),
      Wasser 19,7 Twh (3,0 %),
      Biomasse 45,5 TWh (7,0%),
      Solar 39,8 TWh (6,1%).

      Sie behaupten dagegen:
      Wind 97,5 TWh (18%)
      Wasser 20 TWh (4%)
      Biomasse 46 TWh (9%)
      Solar 38 TWh (7,2%)
      Herr Heinrich, Ihre Zahlen stimmen nicht, vor allem nicht bezüglich der Prozentbeiträge. Auch dass Sie behaupten, „Der Solarstrom mit seinem Mittags-Peak ist damit planbar und auch trotz der jahreszeitlich schwankenden Höhe willkommener Spitzenlaststrom“ ist für jeden, der sich mit der Materie befasst, nur als schlechter Witz aufzufassen und entlarvt Sie als Vertreter der Solarlobby.
      Bevor Sie hier nochmal versuchen, solche Attacken zu reiten, sollten Sie sich schon etwas mehr um Korrektheit der von Ihnen präsentierten Zahlen kümmern.
      Mfg

      • Verehrter Herr Müller,

        mein Tonfall zu dieser Angelegenheit ist nicht weniger arrogant als Ihrer. Es ist mir ja schon öfter aufgefallen, dass Sie bei jeder berechtigten Kritik versuchen  den Kritiker abzubügeln und als unwissend oder inkompetent darzustellen.

        Ihre Kritik an meinen Zahlen kann ich so nicht stehen lassen. Sie stammen vom Fraunhofer Institut für solare Energiesysteme und können dort unter energy-charts im Internet jederzeit unter Nettostromproduktion nachgeschlagen werden.

        Ich möchte mich mit Ihnen auch nicht um 0,5 TWh oder 1 % streiten, so wie Sie das hier machen.

        Trotzdem bleibe ich dabei, dass die am Beginn meiner Zuschrift zitierte Aussage von Herrn Kämpfe schlicht und ergreifgend falsch ist. Daran ändert auch Ihr Versuch nichts meine Angaben in Frage zu stellen.

        Herr Kämpfe sagt klipp und klar, dass 12 % des Stroms in Deutschland aus Windenergie erzeugt wird.

        In den energy-charts des Fraunhofer ISE wird mit Stand vom 28.12.2017 ein Wert von 101,63 TWh entsprechend 18,6% Anteil an der Nettostromerzeugung genannt. Die von Ihnen zitierte Arbeitsgemeinschaft der Energiebilanzen nennt 105,5 TWh entsprechend 16,1 % allerdings an der Bruttostromerzeugung. Deshalb gibt es einen Unterschied zwischen Ihren und meinen Zahlen. Ich habe mich auf die Nettostromerzeugung bezogen, Sie auf die Bruttostromerzeugung. Im Artikel von Herrn Kämpfe wird erst gar nicht darauf eingegangen. Ist auch nebensächlich, weil Herr Kämpfe mit seiner Zahl ganz weit weg liegt von Ihren und meinen Zahlen.
        Auch die Schlußfolgerung des Herrn Kämpfe, dass nur Wind- und Solar- Kraftwerke  einen nennenswerten Anteil an den erneuerbaren Energien hätten bleibt weiterhin grundsätzlich falsch. Egal ob Sie Ihre oder meine Zahlen nehmen, in diesem Jahr und auch in zurückliegenden Jahren wurde mehr Strom aus Biomasse als aus Solarenergie ins Netz eingespeist. Damit ist die Aussage des Herrn Kämpfe nur noch als Unsinn zu bezeichnen

        Schreiben Sie doch zum Artikel des Herrn Kämpfe und seiner falschen Ausführungen  einmal einen bissigen und arroganten Kommentar. Das würde zumindest Ihrer Glaubwürdigkeit gut zu Gesicht stehen.

        Ich bleibe auch dabei, dass  ein Agraringenieur und Hobby-Klimaforscher keine Aussagen zu Themen schreiben sollte, die nicht zu seinen Fachgebieten gehören.
        Er hat es sicherlich gut gemeint, aber letztendlich fehlen offenbar genauere Kenntnisse der Materie.

        Im übrigen kann ich Sie beruhigen: Ich bin kein böser Vertreter der Solarwirtschaft und halte die deutsche Energiewende tatsächlich für ausgemachten Schwachsinn.

        Das ändert aber nichts daran, dass ich nicht jedem Autor und Kommentator bedingungslos glaube sondern schon nachfrage ob eine These richtig ist oder nicht und mir selbst Gedanken zu den Themen mache. Das sollte erlaubt sein.

        Besonders hier in diesem Blog, weil hier bisweilen abstruse oder reißerische oder falsche oder hysterische Meldungen auftauchen. Dann erlaube ich mir Fehler anzumerken.

    • Wasserkraft war schon immer im Deutschen Strommix und von daher nicht der „Energiewende“ zuzurechnen. Zu dem ist Wasserkraft in Deutschland nicht weiter ausbaubar. Was am Agrogas aus der industriellen Landwirtschaft „öko“ sein soll, müssen Sie noch erklären! Was da von den Chemie-Äckern und aus der Massentierhaltung an „Biogas“ gewonnen wird ist 3 x so teuer wie Erdgas oder LPG und in der Ökobilanz auch noch schlechter! Hier kassiert die Bauernlobby kräftig ab und der grüne Balken in der Graphik ist so wenig grün wie ich gläubig!

    • @Theodor Heinrich

      Weder Solar- noch Windstrom sind planbar! Wind und Sonne sind „Launen der Natur“ und sind somit von vornherein schon gar nicht planbar!

      Ohne die planbare Kraftwerksenergie mit ihren planbaren und unbegrenzten Energieträgern von Kohle, Gas und Uran geht in einer funktionierenden und billigen Energie- Stromversorgung für den Menschen ÜBERHAUPT NIX!

      Mit Wind und Sonne können Sie wieder zurück in den Busch/Wald und sich Tag für Tag ums ÜBERLEBEN kümmern. Viel Spaß dabei!

       

    • Sehr geehrter Herr Heinrich,

      in Ihren obigen Ausführungen schreiben Sie: „… Der Solarstrom mit seinem Mittags-Peak ist damit planbar und auch trotz der jahreszeitlich schwankenden Höhe willkommener Spitzenlaststrom….“

      Mit diesem Satz widerlegen Sie sich gleich selbst!

      Sie wissen also, das der „Mittagspeak“ (nicht nur ) jahreszeitlich schwankende Höhen erreicht, d.h. wenn der Himmel bedeckt ist oder Wolken darüber ziehen, kommt eben auch nichts raus aus den Solarpanels.  Wie viel tatsächlich und konstant abgegebene Energie planen Sie denn für die xx-tagsüber Stunden und den Mittagspeak ein?

      Nur zur Klarstellung, wir reden über die zuverlässige Stromversorgung eines Industrielandes, nicht für eine einsam stehende Bauernhütte.

    • Nur die Laufwasserkraftwerke (LW-Kraftwerke) liefern praktisch rund um die Uhr Grundleistung im Sinne gesicherter Leistung. Die Pumpspeicher-Kraftwerke schaffen das nicht.

      Die heutigen Laufwasserkraftwerke gibt es seit Urzeiten, schon die verteufelten Energiekonzerne hatten sie. In den meisten Fällen wurden die Staudämme auf staatliches Betreiben zum Zwecke der Flussregulierung gebaut. Elektrizität war nur Nebenprodukt. So manches EVU musste zur Investition überredet werden.

      Die LW-Kraftwerke waren schon immer „grün“. Geadelt wurden sie erst, als die Klimawahn-Epoche begann.

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