Und wieder eine Erneuer­bare-Energien-Verschwen­dung von Steuer­geldern

Paul Driessen
Die Firma Wilkinson Solar hat Anträge eingereicht, um sich die Genehmigung einzuholen für ein 74-Megawatt-Solarkraftwerk 35 Meilen östlich von Greenville in North Carolina. Falls das genehmigt wird, würden 288.120 Solarpaneele etwa 600 Acres [ca. 240 ha oder 2,4 km²] Landfläche bedecken – Land, das heute noch ein landschaftlich schönes, ruhiges und heiteres Gebiet ist in der Nachbarschaft der Terra Ceia Christian School nahe Morehead City.

Das Unternehmen möchte auf der Solarwelle mitreiten und viel Geld verdienen im Zuge der „net metering“-Politik, welche Einspeisetarife zu zahlen hat für den ins Netz eingespeisten Strom, wann immer er erzeugt wird und unabhängig davon, ob der Strom zu jener Zeit überhaupt gebraucht wird. Der von diesen Paneelen erzeugte Strom würde nicht vor Ort verkauft werden, sondern nach Virginia, Raleigh-Durham und zu anderen Örtlichkeiten exportiert werden.

Medienberichten im Februar zufolge haben sich Solarenergie-Installationen im Jahre 2016 gegenüber 2015 verdoppelt. Es gibt mittlerweile 1,3 Millionen Solar-Installationen in den gesamten USA mit einer kumulativen Kapazität von über 40 Gigawatt. Diese Kapazität, so heißt es, reicht aus, um 6.560.000 [6,56 Millionen] Haushalte mit Strom zu versorgen. Natürlich gibt es da Widersprüche.

Es gab im Jahre 2016 intensive Bemühungen, so viel Photovoltaik zu installieren wie möglich – getrieben von der Furcht, dass Steuervorteile nicht verlängert werden würden. Der Solaranteil stieg von 2015 mit 0,96% auf lediglich 1,37% in 2016. 65% des Stromes wird nach wie vor mit fossilen Treibstoffen erzeugt, 20% nuklear, 6,5% hydroelektrisch, 2,0% Biomasse und 5,6% Wind (welcher genauso unzuverlässig ist wie solar).

Der Faktor Zuverlässigkeit ist entscheidend. Die Kapazität, 6,56 Millionen Haushalte mit Strom zu versorgen, ist nicht gleich der tatsächlichen Stromerzeugung. Letzteres hängt davon ab, wie viel Strom die Paneele erzeugen können, wenn die Sonne mit ausreichender Intensität 24 Stunden lang an 7 Tagen in der Woche und 365 Tagen pro Jahr scheint. In Gebieten, in denen es die meiste Zeit des Jahres trocken und sonnig ist, kann das angehen – in anderen Regionen dagegen kaum.

Diese sowie weitere damit zusammenhängende Probleme müssen Grundlage für die Entscheidung sein, ob die Wilkinson-Fabrik Energie macht; ob sie ingenieurstechnisch, ökonomisch oder umweltlich sinnvoll ist für diese Gemeinde in North Carolina – oder in anderen Örtlichkeiten, wo ähnliche Entscheidungen getroffen werden müssen. Solar kann für Politiker, Unternehmen und Aktivisten erneuerbarer Energie vorteilhaft sein. Das sollte aber nicht über anderen Überlegungen stehen.

Ein Kohle-, Gas- oder Kernkraftwerk mit einer Kapazität von 600 MW läuft 90 bis 95% der Zeit. Deren tatsächlicher Output ist folglich 540 bis 570 MW – auf einer Fläche von 300 Acres (oder weniger) [ca. 1,2 km²], zuverlässig und bezahlbar.

Wilkinson würde theoretisch 74 MW auf einer doppelt so großen Landfläche erzeugen. Das sind 0,12 MW pro Acre – oder 8,1 Acres pro MW. Allerdings gibt es im Mittel in North Carolina nur 213 sonnige Tagen pro Jahr und vielleicht 9 Stunden geeigneten Sonnenschein.

Anstatt zu 90 bis 95% effizient zu sein, würde es Wilkinson nur zu einer Effizienz von 20% bringen. Die 288.120 Paneele würden Strom nur während etwa 20% des Jahres erzeugen. Das ist unvorhersagbare, unzuverlässige und unbezahlbare Energie.

Der reale Output wären rund 0,03 MW pro Acre oder 33 Acres pro MW! Wilkinsons geltend gemachte Fähigkeit, genug Strom für 12.500 Haushalte zu erzeugen, schrumpft auf 2750 Haushalte, wenn die Sonne scheint.

Wilkinson und Landwirte, welche zu Gelegentlich-Stromerzeugern geworden sind, werden immer noch große Summen Geldes einheimsen, via net-metering und politisch vorgegebenen Einspeisetarifen. Aber Ackerflächen und Wild-Habitate werden zu massiven Solarfabriken umgewandelt, während Nachbarn eine verschandelte Landschaft vorfinden ohne irgendwelche finanziellen oder anderen Vorteile.

Mit der Verbreitung von Solar-Verrücktheit und Solar-Ausbreitung würden Stromverbraucher erleben, wie ihre Rechnungen steigen: von den 9 Cent pro KWh, welche sie derzeit im Mittel in North Carolina und Virginia zahlen bis auf das Niveau wie derzeit in Connecticut, New York und California, wo Familien, Krankenhäuser, Schulen, Industrien, Bauernhöfe und Fabriken 16 bis 18 Cent pro KWh zahlen. Arme Familien und Minderheiten würden am härtesten getroffen.

Dann gibt es da noch den Komplex Überlebensfähigkeit. Seit 1879 ist North Carolina von zwölf Hurrikanen der Kategorie 3, einem der Kategorie 4 (1954) und zahlreichen Tropischen Stürmen [= Zyklone unter Hurrikan-Stärke] betroffen worden. Man stelle sich die umherfliegenden Glasscherben vor, welche sich von Solarpaneelen lösen und in alle Richtungen fliegen, wenn der nächsten Hurrikan unvermeidlich zuschlägt. Sich auszumalen, was dies für Menschen, Tiere und Eigentum bedeuten würde, ist unschön. Die schweren Regenfälle in Begleitung dieser Stürme würden Fluten durch die Installationen rauschen lassen und weitere Zerstörungen bringen.

Solar-Befürworter posaunen ständig die Vorteile von Energie, Beschäftigung und Klima-Stabilisierung hinaus – welche nicht existieren.

Jede Megawattstunde Solarenergie muss durch Kohle- oder Erdgas-Generatoren abgestützt werden. Anderenfalls gibt es nur Strom, wenn er zufällig gerade verfügbar ist anstatt wenn wir ihn brauchen. Anderenfalls werden unsere Büros, Krankenhäuser, Montagebänder, Fernsehgeräte und Internet fortwährend mal laufen, mal nicht laufen. So kann niemand leben.

Die Backup-Energie muss jederzeit auf Standby laufen – und augenblicklich auf volle Kraft hochgeregelt werden, wenn die Sonne zu scheinen aufhört. Dies beeinträchtigt drastisch deren Effizienz und lässt die Treibstoff- und Emissionskosten in die Höhe schießen. Jedweder Vorteil bzgl. Energie, Nachhaltigkeit und Klimavorteile verschwindet.

Außerdem ist es sehr unwahrscheinlich, dass irgendein Solarfeld während seiner gesamten Lebensdauer genug Strom erzeugen kann, um die Energie auszugleichen, welche aufgewendet wurde zu Herstellung, Installation und Wartung der Paneele. Der Abbau der Rohmaterialien, diese zu Metallen zu verarbeiten, sowie die Herstellung anderer Komponenten, Transport und Installation – all das erfordert gigantische Mengen Motoröl, Koks und Strom. Das Gleichgewichtsniveau ist negativ.

Jetzt füge man noch hinzu, was man braucht, um die Backup-Kraftwerke zu errichten, anzutreiben und zu betreiben, und Solar ist bankrott.

Solarenergie erzeugt Arbeitsplätze. In Wirklichkeit enthüllen die Daten des US-Energieministeriums, dass die Erzeugung der gleichen Menge Energie einen Arbeiter bzgl. Kohle und zwei Arbeiter bzgl. Erdgas erfordert – aber 12 Arbeiter in der Windindustrie oder 79 Arbeiter bzgl. Solar. Das dürfte kaum der Weg zu einer produktiven Wirtschaft sein.

Noch schlimmer: Studien aus Spanien und anderen Ländern haben gezeigt, dass für jeden geschaffenen Arbeitsplatz im Bereich erneuerbare Energie zwei andere Arbeitsplätze in anderen Bereichen verloren gehen, sind diese doch gezwungen, mehr und immer mehr für immer unzuverlässigeren Strom zu bezahlen.

Preis und Zuverlässigkeit sind entscheidend in unserem digitalen Zeitalter, in dem Strom der Schlüssel ist zu modernem Lebensstandard, zu Gesundheit, Sicherheit und fast allem ist, was wir machen, essen und tun. Solarstrom lässt die Preise steigen und die Zuverlässigkeit sinken; deren wiederholte Strom-Flutwellen haben der Netzstabilität schon oft großen Schaden zugefügt.

Einige behaupten, dass der Verbrauch fossiler Treibstoffe – welche 82% der Energie erzeugen, die die moderne Zivilisation überhaupt erst ermöglicht – zu einem gefährlichen, vom Menschen verursachten Klimawandel führt. Aber Hurrikan Harvey beendete soeben die fast 12 Jahre lange Pause der Übertritte von Hurrikanen der Stärke 3 bis 5 auf das US-Festland. Die mittleren planetarischen Temperaturen liegen jetzt nach dem Ende des El Nino von 2015/16 auf dem Niveau, wie es seit fast 20 Jahren besteht.

Diese und andere unbequeme Realitäten widersprechen vollkommen den Jahrzehnte langen Prophezeiungen der Klimaalarmisten. Und wie aus Obigem hervorgeht, lässt die sich ausbreitende Solarenergie den Verbrauch fossiler Treibstoffe nebst CO2-Emissionen zunehmen.

All dies unterstreicht, warum wir mehr Pipelines bauen müssen zwischen Gebieten, in denen dank Fracking viel Erdgas erzeugt wird. Egal ob ein Gaskraftwerk als primärer Stromerzeuger oder als Backup für Wind und Solar fungiert – neue Pipelines sind unabdingbar. Sie bestimmen, ob Familien, Krankenhäuser und Industrie bezahlbaren Strom haben, wenn sie ihn brauchen.

Unglücklicherweise blockiert eine Phalanx aus Gouverneuren, Bürgermeistern, Gesetzgebern und Aktivisten Pipeline-Projekte von den beiden Dakota-Staaten nach New York und darüber hinaus. Stattdessen treiben sie noch mehr Wund und Solar voran. Pipelines und Strom sind das Rückgrat unserer Wirtschaft, unserer Zivilisation, von Arbeitsplätzen und Lebensstandards. Man beschneide oder paralysiere dieses Rückgrat, und unsere Gesellschaft wird aufhören zu bestehen.

In öffentlichen Anhörungen muss lokalen Anwohnern und Energie-Experten die Gelegenheit gegeben werden, diese Themen anzusprechen und ihren Bedenken hinsichtlich Energie, Landverbrauch, Arbeitsplätze, wirtschaftlicher, umweltlicher und anderer Auswirkungen Ausdruck zu verleihen. Alles darunter ist eine Amtspflichtverletzung, welche nur einigen Wenigen Vorteile verschafft – auf Kosten aller anderen. Dies darf nicht länger geschehen.

Link: http://www.cfact.org/2017/09/01/north-carolina-solar-boondoggle/ und

https://www.heartland.org/news-opinion/news/yet-another-renewable-energy-boondoggle

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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Ein Kommentar

  1. Leider hat sich der Autor bei einigen Zahlen vertan. Das 74 MWp-Solarkraftwerk auf 600 acres (2,4 qkm) dürfte knapp 9% (nicht 20%), also im Jahresmittel etwa 6 MW erzeugen (also nur 0,01 MW pro acre). Setzt man für einen Haushalt im Mittel knapp 0,5 kW oder 4200 kWh/a an, so reicht das für 12.500 Haushalte – und nicht 2.750. Das ist allerdings eine Milchmädchenrechnung, da hierbei nicht vorhandene riesige Jahresspeicher (!) vorausgesetzt werden oder dieselbe Kraftwerksleistung im Standby vorgehalten werden muss.

    Interessant wäre noch zu erwähnen dass z.B. der Verbrauch des Luxus-Anwesens von Al Gore etwa das 60-fache (!) eines deutschen Haushalts betragen soll und er in seiner Powerpoint-Show für EnBW im Oktober 2007 in Berlin den Deutschen das Stromsparen empfahl. Merkel und Gabriel waren begeistert. Gabriel (damals Umweltminister) kaufte etwa 6000 DVDs seines Films „Unbequeme Wahrheit“ – der in Neuauflage gerade wieder in unsere Kinos kommt – fuer Vorfuehrungen an unseren Schulen und sein Vortrag soll mit bis zu 180.000 € honoriert worden sein (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-52809363.html, http://tinyurl.com/yayn82gj).

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