Was immer Trump trompetet – die USA tun mehr zur Reduktion von CO2-Emissionen als Deutschland

[Und wieder ein Blick von außen… der Übersetzer]
Original: The Green Kaiser has no clothes.
Nachdem Präsident Trump am 1. Juni aus dem Pariser Klima-Abkommen auszusteigen verkündet hatte, wandte sich die Aufmerksamkeit der Medien einem anderen Hauptakteur als Staatsoberhaupt zu: Angela Merkel. Die deutsche Kanzlerin ist de facto die Führerin des globalen grünen Gremiums, ist sie doch eine ausgesprochene Befürworterin der internationalen Bemühungen zum Kampf gegen den Klimawandel, und ihr Land ist unangefochten führend beim Ausbau erneuerbarer Energie.

Es war absehbar, dass Trumps Rückzug aus dem Paris-Abkommen Merkel nicht gefallen hat. Sie drückte das mit den Worten „extrem bedauerlich“ aus, während sie ihre Verpflichtung gegenüber den von den UN organisierten Bemühungen bekräftigte, dabei zu helfen, Treibhausgase zu reduzieren. Für den zufälligen Beobachter spielen Merkel und Deutschland jetzt den grandiosen Helden in dieser Klimawandel-Story, eine Kontrastfigur zur neuen Trump-Regierung. Aber es gibt ein Problem bei der oberflächlichen Betrachtung dieser Ereignisse: Merkels Deutschland ist nicht der grüne Champion, wie so viele Umweltaktivisten es zu sehen scheinen. Schauen wir mal.

Die derzeitige deutsche Energiepolitik befindet sich in einer Periode des Umbruchs bei der weiteren Verfolgung dessen, was man dort Energiewende nennt – ein umfassender Plan, die Art und Weise umzumodeln, mit der in Deutschland Energie erzeugt und verbraucht wird. In einigen Bereichen war Berlin hierbei extrem erfolgreich: während der letzten beiden Jahre hat man den Anteil an Erneuerbaren auf 29% geschraubt. (Anmerkung der Redaktion: Der Autor verwechselt – wie so viele- die Gesamtenergieerzeugung – Primärenergie-  mit der Stromerzeugung. Die 29 % beziehen sich nur auf die Stromerzeugung. Von der Primärenergie werden knapp 13 % aus alternativen Quellen erzeugt, incl. der 3.1 % aus Wind und Sonne) Natürlich war Deutschland gezwungen, als Starthilfe für die Industrien sauberer Energie die Erzeugung von Wind- und Solarenergie massiv zu subventionieren, indem den Erzeugern lang laufende und weit über den Marktpreisen liegende Raten für ihren Strom gezahlt werden. Diese Einspeisetarife, wie man sie nennt, haben zu mit den höchsten Stromrechnungen in Europa geführt, obwohl Berlin inzwischen versucht, die Unterstützung der Regierung zurückzufahren, weil die Kosten für Erneuerbare sinken und der Aufschrei gegen hohe Stromrechnungen immer lauter wird. Die Zunahme der Erneuerbaren mit fast einem Drittel Anteil am nationalen Energie-Mix war nicht billig oder einfach, aber es bis dahin gebracht zu haben ist eine große Errungenschaft. Auch deswegen sehen Viele Deutschland als „grünen Führer“.

Aber die Realität ist wesentlich komplizierter – und wesentlich „brauner“. Ein Hauptbestandteil der Energiewende war der Ausstieg aus der Kernkraft, ein Prozess, den Deutschland nach der Havarie in Fukushima noch beschleunigt hat. Deutschlands Entscheidung zu nix nuclear [steht so im Original! Anm. d. Übers.] ist teilweise Sicherheitsbedenken geschuldet (was nicht wirklich vernünftig ist angesichts der Sicherheit der Kernkraft und dem relativen Fehlen der Bedrohung durch Naturkatastrophen, vor denen deutsche Reaktoren stehen), und teilweise durch die lange gehaltene Abscheu, welche die Umweltbewegung dieser Energieform entgegenbrachte. Wie ironisch mutet es dann an, dass ein so grundlegender Ausstieg zu zunehmenden Treibhausgas-Emissionen führt: Kernkraft ist eine Null-Emissionen-Energiequelle. Das bedeutet, solange man nicht jedes offline gestellte Watt Strom durch diese systematische Zerschlagung durch einen ähnlich sauberen Versorger ersetzt, werden die Emissionen in Deutschland steigen.

Und tatsächlich sind die Emissionen in Deutschland um 0,7% gestiegen [ohne Schmu oder Ironie: das ist für mich eine gute Nachricht! Anm. d. Übers.] Einige Analysten machen für diesen Anstieg die wachsende deutsche Wirtschaft verantwortlich, aber das größte Problem des Landes ist und bleibt die Abhängigkeit von Kohle. Kohle ist mit die schmutzigste fossile Energiequelle [??] aber in Deutschland ist die Nachfrage nach Kohle in der Folge dieses Kernkraft-Ausstiegs gestiegen. Deutschland importiert Steinkohle, um damit 17% seiner Energie zu erzeugen, weitere 23% gehen auf das Konto heimischer Braunkohle, eine besonders schmutzige Kohle-Variante. All dies lässt die Emissionen immer weiter steigen.

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Link: https://www.thegwpf.com/the-green-kaiser-has-no-clothes/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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4 Kommentare

  1. Fakt ist und bleibt doch…die Deutsche Grün-Sozialistische Merkel Politik will aus der Kernkraft aussteigen….somit wird man mehr Kohlekraftwerke ans Netz bringen müssen oder den Lebensstandard = Wohlstand in Deutschland drastisch reduzieren….somit bin ich mal für die nächsten 5 Jahre gespannt…wie weit man sich hier noch die Anti-Kernkraft Ideologie leisten kann….selbst den Müllverbrennungsanlagen geht es jetzt schon an den Kragen….die Hysterie von „schädlichen Stoffen/Kraftwerken“ nimmt in Deutschland volle Fahrt auf…nicht nur beim Thema Kernkraft, Kohlekraft…sondern auch beim Feinstaub….Verbrennung von Abfall in allgemeinen….alles ist heute „Giftig“….alles wir zur „Gefahr“ für die Menschheit hochgejubelt….Wetter, Wasser, Hitze usw.
    Der Deutsche Bürger wird regelrecht überzogen mit „Horrormeldungen“ was alles Böse und Schlecht ist….und der Deutsche Bürger lässt sich auf so etwas auch noch ein…da sieht man mal wieder, wie abhängig und kleingeistig der Deutsche (alter Genration vorwiegend) hier noch ist….anstatt sich selbst von unabhängigen Informationsquellen sein Bild zusammen zu legen…hört man lieber weiter auf die Hauptmedien (ZDF, ARD und Co.) in Deutschland….Selbstbestimmung und eigenverantwortliche Informationszusammentragung aus verschiedenen, unterschiedlichen Informationsquellen…für viele „alte“ Deutsche immer noch ein großes Problem…es könnte ja das „eigene“ von ARD und ZDF manipulierte Weltbild zusammenbrechen.

  2. „..mit der in Deutschland Energie erzeugt und verbraucht wird. In einigen Bereichen war Berlin hierbei extrem erfolgreich: während der letzten beiden Jahre hat man den Anteil an Erneuerbaren auf 29% geschraubt..“

    Auch hier wieder der übliche Fehler, nicht zwischen Energie und Stromversorgung zu unterscheiden.
    Die 29% beziehen sich auf die Stromerzeugung, nicht den gesamten Energieverbrauch!
    Bezogen auf den gesamten Energieverbrauch in D (Primärenergie) liegen die sogenannten Erneuerbaren bei nur 10%.

    • „Auch hier wieder der übliche Fehler, nicht zwischen Energie und Stromversorgung zu unterscheiden.“
      Dieser dicke Fehler fiel mir auch sofort auf. Wir machen eine korrigierende Anmerkung

      • Verehrter Admin, der Autor hat hier nichts verwechselt. Im Originaltext ist der Begriff “Power“ genannt. Dieser Begriff hat zugegebenermaßen im Englischen mehrere Bedeutungen. Im vorliegenden Fall geht es aber um StromerzeugungDeshalb steht “power“ im dargestellten Kontext immer für “elektrischen Strom“. Die Aussage des Autors ist also völlig korrekt, nur die Übersetzung ist leider falsch.

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