Das Energiewende-Debakel: Warum eine Energie­wende mit Windkraft nicht gelingen kann

Windstille: Nichts geht mehr! Bild: birgitH / pixelio.de

[Hinweis der EIKE-Redaktion: Dieser Beitrag ist eine aktualisierte Fassung des Beitrages, der bereits am 5. April dieses Jahres erschienen war.]
Energiewende gescheitert
Detlef Ahlborn
Die deutsche Energiewende steht im Widerspruch zu fundamentalen physikalischen Gesetzen wie etwa dem Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik, der Additionsregel für elektrische Ströme und zu grundsätzlichen Zusammenhängen der mathematischen Statistik. Mit der Energiewende führen wir einen milliardenschweren Großversuch durch, der systematisch gegen diese Gesetzmäßigkeiten verstößt.

Dass diese Energiewende nicht gelingen konnte, stand von Anfang an fest. Es wurde von einer unseligen Allianz aus Lobbyisten und universitären Profiteuren betrieben, die sich gegenseitig dabei übertroffen haben, die für jeden Naturwissenschaftler und Ingenieur offensichtlichen Probleme kleinzureden oder zu leugnen. Rund um die Energiewende ist, wie Frank Drieschner im Dezember 2014 in DIE ZEIT sehr treffend formuliert hat, ein öko-industrieller Komplex entstanden, dessen Interesse darin besteht, die Probleme lösbar erscheinen zu lassen, damit Subventionen weiter fließen. Das Energiewende-Debakel ist damit auch Ausdruck des Versagens unserer naturwissenschaftlichen und technischen Eliten.

Die Additionsregel für elektrische Ströme, dem Fachmann als Kirchhoff’scher Knotensatz bekannt, erzwingt, dass der Strom millisekundengenau im Augenblick des Verbrauchs erzeugt werden muss. Diese haarfein ausgeglichene Balance zwischen Leistungsangebot und Leistungsnachfrage wird von regelbaren Kraftwerken gewährleistet. Auf diesem Prinzip beruhen alle unsere stabilen Stromnetze. Gern wird mit den erzielten Produktionsmengen in Terawattstunden geprotzt – wie groß diese sind, ist völlig unerheblich. Es kommt nicht auf die Jahresproduktionsmengen an, sondern darauf, dass die Leistung der Produktion in jedem Augenblick mit der Leistung des Verbrauchs übereinstimmt. Ist es nun grundsätzlich möglich, elektrische Leistung in jedem Augenblick durch Wind- und Solarkraftwerke bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen?

Die Antwort auf diese Frage stand von Anfang an fest: Unsere Wetterstationen zeichnen seit Jahrzehnten die Windgeschwindigkeiten über ganz Deutschland verteilt auf. Jeder Physikstudent im Grundstudium ist in der Lage, aus diesen Windgeschwindigkeiten die zu erwartende elektrische Leistung der Stromerzeugung auszurechnen und natürlich schlummern solche Auswertungen in den Schubladen der einschlägig bekannten wissenschaftlichen Institute. Aus diesen Untersuchungen ist bekannt, dass die sicher zur Verfügung stehende Leistung bei exakt null liegen würde. Das gleiche gilt für Solarkraftwerke, schließlich liefern diese nachts keinen Strom.

Gesprochen wird darüber nicht. Übrigens tritt dieser Totalausfall der Windstrom-Produktion mehr oder weniger regelmäßig auf und ist längst Realität, z.B. als die Windstromerzeugung am 13. März 2014 auf 34 MW, entsprechend 0,1% der installierten Nennleistung, abgesunken ist. Da flächendeckende Hochdruckgebiete in Zentraleuropa häufiger auftreten, ist nichts anderes zu erwarten.

Abbildung 1: Häufigkeit von Windstrom- und Netzleistung heute und bei dreifacher Windstrom- Produktionskapazität (2014 x 3)

Wertet man aus, wie häufig welche Leistung aus Wind dargeboten wird, erhält man Verläufe wie Abb. 1: Niedrige Leistungen sind häufig, hohe Leistungen treten selten auf. Dieser Verlauf ergibt sich aus der räumlichen Verteilung der Windgeschwindigkeit über Deutschland und ist durch keine noch so intelligente Anordnung von Windrädern irgendwie zu beeinflussen. Deshalb ist es innerhalb Deutschlands prinzipiell unmöglich, die Häufigkeit des Dargebots mit der Häufigkeit des Bedarfs zur Deckung zu bringen. Ein Ausbau der Produktionskapazitäten bewirkt allenfalls eine Verschiebung des Dargebots zu höheren Werten hin. Angebot und Nachfrage sind folglich auch im langfristigen Mittel nicht zur Deckung zu bringen [3]. Der tiefere Grund dafür ist schlicht: Wenn im Norden Deutschlands viel Wind weht, ist das meist auch im Süden der Fall, für geringe Windgeschwindigkeiten gilt das in der gleichen Weise. Die Windstromproduktion über Deutschland ist hochgradig korreliert und auch diese Korrelation stand von Anfang an fest und war von Anfang an bekannt.

Gerade der Januar 2017 hat mal wieder gezeigt: Nicht virtuelle, sondern konventionelle Kraftwerke gewährleisten die sichere Stromversorgung in Deutschland. Wer Kernkraftwerke abschaltet, muss entsprechende Kohle-, Öl- oder Erdgaskraftwerke neu bauen, schließlich sind großtechnisch verfügbare Speichertechnologien Jahrzehnte entfernt.

Die einzige Möglichkeit, der wetterbestimmten Korrelation zu entgehen besteht darin, die Windstromproduktion über eine größere Fläche zu verteilen: Über sehr große Distanzen, wir reden hier von 3000km Abstand, ist die Leistungserzeugung dann kaum oder nicht mehr korreliert. Allein durch den ausreichend großen Abstand der Produzenten lässt sich der Verlauf der Dargebots- Häufigkeit beeinflussen. Diese Aussage ist erwiesen und wird durch einen fundamentalen Satz der mathematischen Statistik, den sogenannten „Zentralen Grenzwertsatz“ sichergestellt. Mit Blick auf die Windstromproduktion besagt er, dass sich die Häufigkeitsverteilung des Dargebots einer gaußschen Normalverteilung annähert, je größer die Zahl der nicht korrelierten Windstromproduzenten ist. Dann und nur dann ist es zumindest theoretisch denkbar, Dargebot und Nachfrage im statistischen Mittel wenigstens ungefähr zur Deckung zu bringen. Um zu einer ausreichend großen Zahl an nicht korrelierten Produzenten zu kommen, muss man eine entsprechende Fläche zur Produktion von Windstrom dann aber weit über Europa hinaus denken. Wie Abb. 2 eindringlich beweist,

Abbildung 2: Windwetterkarte von Europa am 21. November 2011

ist eine flächendeckende Windstille in ganz Europa ebenso Realität wie in Deutschland. Auch in Europa gibt es Situationen ohne Ausgleich. Diese Situationen sind zwar selten, aber nicht ausgeschlossen. Nicht einmal in ganz Europa weht der Wind immer irgendwo. Damit ist auch klar, dass selbst ein paneuropäisches Stromnetz ein hundertprozentiges (wie auch immer beschaffenes) Kraftwerks-Ersatzsystem bräuchte, um die Sicherheit der Stromversorgung in jedem Augenblick zu gewährleisten.

Aus heutiger Sicht ist ein Stromnetz, das Europa mit den Weiten Sibiriens, Nordafrikas und Saudi-Arabiens verbindet, politisch wie ökonomisch nicht mehr als eine Illusion. Ebenso illusionär ist die Vorstellung, außerhalb Europas Produktionskapazitäten zu schaffen, die ganz Europa mit Strom versorgen könnten.

Obgleich Jahrzehnte von einer Realisierung entfernt, wird allerorten über sogenannte Power To Gas- „Technologien“ philosophiert. Der Gedanke ist so alt wie simpel: Überschüssiger Strom wird durch Elektrolyse und durch einen nachgeschalteten chemischen Prozess zunächst in Wasserstoff- und dann in Methangas verwandelt. Das speicherbare Methangas soll dann als Brenngas in Gaskraftwerken dienen und in elektrische Energie zurückverwandelt werden. Energetisch gesehen hat dieses Verfahren ungefähr die Logik, einen Kraftwerkskessel mit einem Tauchsieder zu beheizen. Worüber nicht geredet wird: Die energetische Effizienz der Wandlung des Brenngases Methan in elektrische Energie ist durch den Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik begrenzt. Für den Gesamtprozess der Speicherung sind Wirkungsgrade oberhalb von 30% eher Wunschdenken. Bei 70% Verlusten ist schon der Begriff Speicherung reiner Etikettenschwindel. Und jede Kilowattstunde elektrischer Energie, die bei der Energiewandlung als Abwärme verloren geht, erfordert entsprechende elektrische Ersatzkapazitäten. Aus diesem Grund ist überschüssiger Strom gerade nicht umsonst, sondern muss mit zusätzlichen Wind- oder Solarkraftwerken teuer bezahlt werden. Aufgrund der gewaltigen Verluste sind bis zu 100% zusätzliche Produktionskapazitäten erforderlich. Allein das bewirkt eine Verdoppelung der Kosten für die Stromproduktion.

Nicht die gesicherte Leistung null allein, sondern die Schwankungen der Windstromproduktion entpuppen sich inzwischen als unlösbares und technisch unbeherrschbares Problem.

Abbildung 3: Windstromproduktion Deutschland von 2011 bis 2016

Die Variabilität der deutschen Windstromproduktion ist um 70% größer als die Schwankungen der Augenzahlen beim Würfeln. Würden die deutschen Elektrizitätsversorger die Stromproduktion ihrer Kraftwerke täglich auswürfeln, würde der Strom gleichmäßiger fließen. [1]

Von Energiewende-Protagonisten wie dem Kasseler Fraunhofer IWES1 wird gern behauptet, ein Ausbau in der Fläche würde die Windstrom-Produktion glätten und damit das Kernproblem der extremen Leistungsschwankungen zumindest mildern. So heißt es in der IWES in Kassel verfertigten Studie „Potenzial der Windenergie an Land“ auf Seite 3 „Es existieren ausreichend Standorte, die in Verbindung mit modernen Windenergieanlagen eine gleichmäßige Stromeinspeisung durch eine hohe Auslastung versprechen.“ Dass eine gleichmäßige Stromeinspeisung erwiesenermaßen Wunschdenken ist, verdeutlicht Abb. 3, schließlich ist der Anstieg der Schwankungen eine ganz offensichtliche Tatsache [3].

Kann es überhaupt eine Glättung der Windstromerzeugung geben?

Die hohen Leistungsspitzen und die tiefen Leistungstäler der Stromerzeugung könnten theoretisch reduziert werden, wenn es einen kausalen Zusammenhang zwischen der Stromproduktion an unterschiedlichen Orten gäbe: Immer wenn an einem Ort eine hohe Leistung zur Verfügung steht, müsste die Leistung an einem anderen Ort niedrig sein und umgekehrt. Es bedürfte einer ursächlichen, kausalen Verknüpfung der Stromproduktion an unterschiedlichen Orten. Dann wäre es möglich, die Leistungseinbrüche auszugleichen und die Spitzen zu glätten. Der Ausgleich der Leistungstäler erfordert also eine negative bzw. Antikorrelation. Und gerade diese negative Korrelation der momentanen Stromproduktion gibt es nicht!

In diesem Zusammenhang behauptet das Fraunhofer IWES im Windenergie Report Deutschland 2012 auf Seite 87, man erreiche „nur durch eine gleichmäßige geografische Verteilung über eine große Fläche eine Glättung der Netzeinspeisung.“ Diese Aussage wirft ein Schlaglicht darauf, wie die Öffentlichkeit von wissenschaftlichen Institutionen mutwillig und vorsätzlich getäuscht wird. Die weit verbreitete Behauptung, ein Ausbau der Produktionskapazitäten führe zu einer Glättung der Stromerzeugung, erweist sich als ein von der Windlobby gesteuerter Irrtum! Die genauen Zusammenhänge werden in [3] diskutiert und sind in einer brandaktuellen Studie [4] bestätigt worden.

Wie Abb. 3, 4 und 5 eindeutig beweisen, führt jeder Ausbau der Erzeugungskapazitäten ausnahmslos zu ansteigenden Ausschlägen und zu größeren Leistungsspitzen.

Abbildung 4: Windstromproduktion von 15 europäischen Ländern

Gern wird darauf verwiesen, Offshore- Windkraftwerke würden diese Probleme entschärfen weil der Wind auf See stetiger wehe. So schreibt das IWES in einer Studie unter dem Titel „Energiewirtschaftliche Bedeutung der Offshore-Windenergie für die Energiewende“ auf Seite 8 „Offshore-Windenergieanlagen haben schon heute sehr hohe Volllaststunden, die zukünftig auf über 4.800 ansteigen. Sie kommen damit auf deutlich über 8.000 Betriebsstunden jährlich; das entspricht einer Stromproduktion an rund 340 Tagen im Jahr. Zugleich schwankt ihre Produktion eher geringfügig.“

Warum sich wissenschaftlich vorgebildete Mitteleuropäer angesichts eines Leistungsverlaufs wie in Abb. 3, 4 und 5 dazu hinreißen lassen, hier von „Glättung“ oder „geringfügiger Schwankung“ zu sprechen, soll hier nicht weiter bewertet werden. Erwiesenermaßen ist das Gegenteil richtig. Gleichwohl wird der ökoindustrielle Komplex aus Lobbyisten wie AGORA, Hochschulinstituten wie das IWES in Kassel und politischen Gruppierungen nicht müde, die Öffentlichkeit mit ebenso unsinnigen wie unhaltbaren Aussagen zur Volatilität der Stromerzeugung aus Windkraftanlagen weiter zu täuschen. Einen solchen Verfall der guten wissenschaftlichen Sitten hat es seit den unseligen Zeiten der „Deutschen Physik“ in unserem Land nicht mehr gegeben. Damals wie heute haben sich Wissenschaftler aus rein ideologischen Motiven dafür hergegeben, eindeutige physikalische Erkenntnisse und offensichtliche Zusammenhänge ins glatte Gegenteil umzudeuten und umzuwerten.

Dass die Leistungsschwankungen der Windstromproduktion nur anwachsen können, stand von Anfang an fest: Ein zusammenhängendes Stromnetz fasst die Stromproduktion vieler einzelner, letztlich zufälliger Stromerzeuger zu einer Summe zusammen. Bei dieser Summenbildung addiert sich die Variabilität der einzelnen Erzeuger nach einer wohlbestimmten Gesetzmäßigkeit, die in der Statistik als Gleichung von Bienaymé bekannt ist. Sie besagt sinngemäß, dass die Volatilität einer Summe aus positiv korrelierten zufälligen Größen immer nur anwachsen kann. Konsequenz: Jeder Zubau an Erzeugungskapazitäten erhöht die Volatilität. Das Märchen von der Glättung der Windstromproduktion in der großen Fläche ist entweder das Werk von wissenschaftlichen Scharlatanen oder dreisten Betrügern.

Abbildung 5: Offshore Windstromproduktion von Deutschland, Frankreich, Belgien, Niederlande und Dänemark

Die Folgen der anwachsenden Schwankungen sind verheerend: Weil wir zur Stabilisierung des Stromnetzes immer eine bestimmte Mindestzahl an konventionellen Kraftwerken am Netz halten müssen, exportieren wir inzwischen rund 30% des Stroms aus Wind- und Solarenergie ins Ausland (Abb. 6), für immerhin 5 Terawattstunden davon zahlen wir eine Entsorgungsgebühr, die im Energiewende-Neusprech gern als Negativpreis daher kommt.

Unsere elektrischen Nachbarn errichten inzwischen auf unsere Kosten Stromsperren an ihren Grenzen, um die Überflutung ihrer eigenen Stromnetze mit deutschem Überschussstrom zu kontrollieren. Die Kosten für die Stabilisierung des Stromnetzes lagen 2015 bei rund eine Milliarde € und noch immer gibt es Politiker, die uns eine Erhöhung der Produktionskapazitäten empfehlen und die gesetzlichen Voraussetzungen dafür schaffen.

Das Fazit ist bitter:

In der zentralen Frage der Versorgungssicherheit wird die Öffentlichkeit durch öffentliche Forschungseinrichtungen wie dem Kasseler IWES und von Lobbyorganisationen wie AGORA systematisch und absichtsvoll getäuscht und die Politik zu falschen Entscheidungen gedrängt.

Abbildung 6: Ansteigender Stromexport verursacht durch volatile Stromproduktion aus Wind und Solarenergie

Diese Energiewende ist eines Landes mit der naturwissenschaftlich-technischen Tradition Deutschlands geradezu unwürdig. Wir konnten es wissen, wenn wir ein bisschen nachgedacht hätten. Aber wer wollte es wissen?

Wir werden es erfahren, spätestens dann, wenn wir die Schuldigen für dieses Debakel suchen und die Politik versuchen wird, sich der Verantwortung für dieses Desaster zu entziehen. Unser ehemaliger Wirtschaftsminister ist den ersten Schritt vor einigen Monaten schon gegangen.

Anmerkungen

[1] Ahlborn, D.: Statistische Verteilungsfunktion der Leistung aus Windkraftanlagen in: World of Mining – Surface & Underground 67 (2015) No. 4

http://www.vernunftkraft.de/de/wp-content/uploads/2014/05/Ahlborn_415_Korr-1.pdf

[2] Ahlborn, D.; Jacobi, H.: Zwei Stromerzeugungssysteme kollidieren in: World of Mining – Surface & Underground 68 (2016) No. 5

http://www.vernunftkraft.de/kollisionskurs/

[3] Glättung der Windeinspeisung durch Ausbau der Windkraft? in: Energiewirtschaftliche Tagesfragen, 65. Jg., Heft 12, 2015

http://www.et-energie-online.de/Zukunftsfragen/tabid/63/Year/2015/NewsModule/413/NewsId/1600/Glattung-der-Windeinspeisung-durch-Ausbau-der-Windkraft.aspx

[4] Windenergie in Deutschland und Europa, Teil 1 in: VGB Power Tech, Heft 6, 2017 https://www.vgb.org/studie_windenergie_deutschland_europa_teil1.html

Zum Autor: Dr.-Ing. Detlef Ahlborn ist Maschinenbauingenieur mit einem besonderen Faible für mathematische Statistik. Er ist selbständiger Unternehmer und engagiert sich in seiner Freizeit bei vernunftkraft.de. Dort vertritt er den Fachbereich Technologie.

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Dieser Beitrag war zuerst bei Vernunftkraft.de erschienen. Wir danken Herrn Dr. Ahlborn für die freundliche Genehmigung, den Beitrag hier zu übernehmen. – EIKE-Redaktion

1 Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik

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6 Kommentare

  1. @Feststellung
    Ein Kernkraftwerk kann genauso schnell rauf und runter regeln wie ein Gaskraftwerk. Durch Steuer- Regel- Kontrollstäbe

  2. Physik und Technik bleibt bei dem ganzen wichtigtuerischen Gehabe in der deutschen Energieumplanung, wo jeder irgendwelche unsinnigen Ziele verfolgt und erreichen will, auf der Strecke. Um diese gesetzten Zielen zu erreichen werden Manipulationen eingesetzt die großen Unsinn verbreiten, dafür werden die Erneuerbaren als Deckmäntelchen benutzt, schlimm daran ist, dass das was verbreitet wird auch noch geglaubt wird. Denn die Bevölkerung ist verwöhnt und faul, ihr ist eigentlich egal woher der Strom kommt, es zählt nur dass Strom fließt sobald der Stecker in die Steckdose gesteckt wird. Wenn es sein muss demonstriert man schon mal gegen Kernkraftwerke, bei guter Biergartenlaune, aber keiner macht sich Gedanken wie das mit der Ersatzenergie ablaufen soll. So verlässt sich das Volk auf die Politik und Übertragungsnetzbetreiber, was herauskommt das sieht man, ein Desaster das immer größer wird.
    Dabei ist das eine Grundschulrechnung: Die Atomkraftwerke liefern lastdeckenden Strom von X Gigawattstunden, dieser lastdeckende Strom soll durch erneuerbare Energie ersetz werden, da der Hauptlieferant der Erneuerbaren Wind – und PV-Anlagen sind und diese fluktuierenden Strom erzeugen, geht die Rechnung nicht auf, es fehlt der Strom der wenn Wind- und PV-Anlagen nicht liefern gebraucht wird damit sich Einspeisung und Entnahme die Waage halten. Also muss es heißen Wind- und PV-Strom plus Regelenergie ergibt den lastdeckenden Strom der den Atomstrom ersetzt.
    Nur dieses Paket hätte eine Förderung erhalten dürfen. Denn fluktuierender Strom allein ist unbrauchbar. Für Regelenergie eignen sich Gaskraftwerke oder Blockheizkraftwerke, Speicher, Hackschnitzel, mit diesen hätte der Kleinkraftwerksbesitzer Verträge abschließen und ein Kombikraftwerk gründen müssen, so dass sein Endprodukt lastdeckender Strom gewesen wäre, das heißt, dass auch dann wenn es wochenlang keine Sonne und keinen Wind gibt die Lieferung des Bedarfs sicher gestellt ist.
    Diese Regeleinheit muss also so viel Leistung haben, dass sie die volle Versorgung übernehmen kann. Diese Leistung wird aber selten voll abgerufen, sie muss also nur in Bereitschaft stehen, dafür muss der Kombikraftwerksunternehmer Serviceleistung bezahlen, es sei denn diese Anlagen sind in seinem Besitz.
    Mit diesem Modell werden keine Überschüsse gebildet, d.h. die Netze werden nicht überlastet, darum ist auch kein Ausbau des Übertragungsnetzes notwendig, hohe Redispatchkosten entfallen, Kohlestrom der sich nicht zum Regeln von fluktuierenden Strom eignet und derzeit das Netz überlastet muss abgeschaltet werden. Er ist es durch den das ganze Missverhältnis entsteht.
    Mit den Kohlekraftwerken funktioniert diese Regeltechnik nicht, da sie viel zu lange zum rauf und runterfahren brauchen, die Eigenschaft des schnellen Einsetzens haben bei den konventionellen Kraftwerken nur die Gaskraftwerke.
    Ich rechne mal so, jedes Atomkraftwerk mit einer Leistung von ca. 1.2 Gigawatt das still gelegt wird könnte durch 2 oder 3 Gaskraftwerke ersetzt werden, das wäre doch machbar gewesen, da vor allem die Gaskraftwerke niedrige Entstehungskosten haben. Nur die variablen Kosten sind hoch, umso weniger das Gaskraftwerk darum zum Einsatz kommt, umso wirtschaftlicher arbeitet das Kombikraftwerk. So hätte von Anfang an die Planung aussehen müssen. Nach und nach, je nach Entwicklung der Speicher hätte man diese in das Kombikraftwerk mit integrieren können.
    Aber im Fokus der Entscheider standen der gigantische Netzausbau, der Ausbau des europäischen Binnenmarktes, Ausbau der Kernenergie in unseren Nachbarländern, in dieses Modell passten die Erneuerbaren als winzige Kleinkraftwerke überhaupt hinein, und auf eine Systemumstellung hatte man schon überhaupt keine Lust, alles sollte mit der Versorgung beim alten bleiben.
    Die Erneuerbaren die bei einem vernünftigen Ausbau in das Nieder- bzw. Mittelspannungsnetz einspeisen und von dort wird der Strom vom Verbraucher gleich wieder entnommen, sie benötigen, wie gesagt, bei einem vernünftigen Ausbau der Erneuerbaren überhaupt kein Übertragungsnetz. Warum soll dieser Strom hochtransformiert werden um in einem riesigen Stromsee, so wird der gigantische Netzausbau genannt , zwischen Atomstrom aus unseren europäischen Nachbarländern zu schwimmen, um von da wieder runter transformiert zu werden, bis er wieder beim Haushaltsstrom landet. Es klingt alles ein bisschen so wie bei den Schildbürgern.
    Renate Kühnel

  3. Folgende Ergänzungen:

    Die außeruniversitären „Forschungs-„Institutionen haben gar keine andere Wahl mehr, als sich der Politik zu prostituieren, daher bin ich niemandem dort böse. Das System erfordert das Einwerben von Drittmitteln, egal woher, und das ist der einzige Indikator.

    Die Universitäten sind kaputtgespart, die DFG-Mittel im Einzelverfahren ein Tropfen auf den heißen Stein.

    Kein Präsidium wird heute noch einen Professor für seine Geradlinigkeit nach dem Humboldtschen Ideal fördern, die Universitäten, aber zum Glück nicht alle, verkommen mehr und mehr zu nachgeordneten Behörden, die nur noch einen ideologischen Auftrag abarbeiten. Wer sich dem widersetzt, wird eben abgestraft, und jeder Professor muss für sich eben entscheiden, ob er bei der Redlichkeit der Wissenschaft bleibt oder sich eben den Ideologen unterordnet. Letzteres ist ganz sicher der einfachere Weg, den ich jedoch zutiefst verachte.

    Dazu kommt, dass mehr und mehr von dritter Seite Privates mit Dienstlichem vermischt wird, und man kann gegen diese Diffamierungen, Drohungen und Beleidigungen nichts tun. Zum Dank schreit das von Politik und Medien aufgehetzte Volk auch noch „Haltet den Nazi!“ – das muss ich alles wohl nicht verstehen. Es hat sich seit Ihrer Zeit, Herr Ahlborn, leider das Meiste zum Negativen verändert. Aber wer begreift das denn schon….

  4. Bringen wir es halt mal so auf den Punkt….

    Man zeichne eine vertikale Linie als Grundlastlinie auf ein weißes Blatt Papier. Die Windkraft oder auch Sonnenkraft bzw. auch beide haben also dafür zu sorgen, diese Vertikale Linie (Grundlastlinie) zu halten. Ansonsten fällt die Stromversorgung in sich zusammen. Als Unterstützung bekommen Wind- und Sonnenkraft einen Speicher an die Seite gestellt. Immer wenn der Speicher in Anspruch genommen wird, wird es einen kurzzeitigen Ausschlag von der Grundlastlinie nach unten geben bis die Speicherkapazität greift und die Linie wieder eine Linie ergibt. Die Ausschläge können natürlich auch nach oben gehen…in dem mehr Wind und Sonnenangebot vorhanden ist als Nachfrage…somit kann mit diesen Überschuss der Speicher aufgefüllt werden.
    In der Theorie ganz einleuchtend aber in der Praxis sitzt halt die Laune der Natur wie ein Teufel im System fest und wartet nur darauf die Speicher bis auf Null zu drücken um dann noch eine nächtliche Windflaute hinter her zu schicken.
    Somit Speicher leer, Wind und Sonne nicht vorhanden….Netzzusammenbruch.
    So viel Überschuss in kurzer Zeit können Wind und Sonne gar nicht erzeugen, dass die Speicher jedesmal aufgefüllt sind. Und merke…die Speicherauffüllung kann nur bei einen Überschussangebot zur richtigen Zeit erfolgen. Einen Überschuss an Wind und Sonne zu haben, wenn die Speicher eh schon auf 100% aufgefüllt sind macht eben dann auch keinen Sinn genauso wenn bei Flaute und in der Nacht die Speicher leer sind und doch so dringend benötigt werden.
    Wind und Sonne sind launig und damit unberechenbar…ein Kraftwerkmixpark ist dagegen zuverlässig und berechenbar. Darum hat der Mensch (Ingenieuer) ja auf die Dampfmaschine und nicht den Wind und die Sonne gesetzt…um einen Mehrwert für die Gesellschaft zu generieren….um damit die Basis für ein Leben im industriebasierenden Wohlstand zu legen.

  5. Q.E.D.

    Ausgezeichnete Zusammenfassung der bitteren Wahrheit. Aber leider ist niemand so blind wie der, der nicht sehen will. Also bleibt nur: Dranbleiben!

    Mfg

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