Ausdehnung des Antarktischen Meereseises ähnlich wie vor 100 Jahren

Michael Bastasch
Die Wissenschaftler waren betroffen über das, was sie bei der Auswertung in den etwa hundert Jahre alten Berichten berühmter Südpol-Forscher gefunden haben – Befunde, die die Art und Weise ändern könnten, wie Experten über die Antarktis und die globale Erwärmung denken.
Die Wissenschaftler stellten fest, dass sich die Ausdehnung des Antarktischen Meereises seit Ernest Shackletons verpatzter Expedition kaum verändert hat. Shackleton wollte im Jahre 1917 den Südpol kartographieren.

Antarktische Meereisbedingungen im Shackleton Tagebuch spiegelten die Bedingungen von heute wieder, entsprechend einer neuen Studie unter Verwendung der Logbücher, die durch Shackleton zusammengestellt wurden, zusätzlich zu den Daten von anderen bemerkenswerten Antarktikausflügen während des frühen 20. Jahrhunderts.

Der Forschungsleiter Dr. Jonathan Day und sein Team waren die ersten, die die Antarktis Meereis Bedingungen für die 1930er Jahre berechneten. Dr. Days Schätzungen der Meereis Ausdehnung reicht von 8,5 bis 11,1 Millionen Quadratkilometer und das Eis wuchs weiter bis die 1950er Jahre.

Wissenschaftler haben das antarktischen Meereisniveau erst ab den 1950er Jahren betrachtet, was [in den folgenden Jahren] einen relativen Rückgang des Meereises zeigt. Aber Dr. Days Studie zeigt, dass das aktuelle antarktische Meereis " nur 14 Prozent geringer ist als bei der größten Ausdehnung in den 1900er und 12 Prozent größer ist als die geringste Ausdehnung."

Warum ist das bedeutsam? Es bedeutet, dass das Antarktische Meereis während des 20. Jahrhunderts aufgrund von natürlichen klimatischen Verschiebungen und nicht aufgrund von Menschen verursachter Erwärmung fluktuiert hat.

"Wir wissen, dass das Meereis in der Antarktis in den vergangenen 30 Jahren leicht zugenommen hat, als die Satellitenbeobachtungen begonnen haben" sagt Dr. Day gemäß The Telegraph. "Wissenschaftler haben gerungen, um diesen Trend im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung zu verstehen, aber diese neuen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass es vielleicht nichts Neues ist."

Die MV Akademik Shokalskiy ist im Eis der Antarktis gestrandet, 29. Dezember 2013. Ein antarktischer Blizzard hat einen australischen Eisbrecher gestoppt, der das russische Schiff, das für eine Woche mit 74 Personen an Bord im Eis eingeschlossen war, zu erreichen. Die Aurora Australis musste wegen der schlechten Sichtbarkeit, etwa 18 Seemeilen von der gestrandeten Akademik Shokalskiy ins offene Wasser zurückkehren, so die koordinierende australische Seefahrtsbehörde (AMSA) gegenüber Reuters. Bild vom 29.12.2013, REUTERS/Andrew Peacock

[Eike berichtete darüber]

Es sollte nicht passieren: Ein Schiff voller Wissenschaftler und Umweltaktivisten, mitten im dortigen Hochsommer wurden in die Antarktis gesandt, um das Abschmelzen des Eises infolge der globalen Erwärmung zu dokumentieren, ist im Eis stecken geblieben – bei fürchterlicher Kälte.

Und dann ist das zur Rettung herbei eilende Schiff ebenfalls stecken geblieben!

"Wenn das Eisniveau vor einem Jahrhundert so gering war, wie in dieser Studie geschätzt, dann kann eine ähnliche Zunahme möglicherweise zwischen damals und der Mitte des Jahrhunderts aufgetreten sein, als frühere Studien suggerierten, das die Eisniveaus weit höher waren," fügte er hinzu.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass das Antarktische Meereis weit weniger durch menschengemachte Erwärmung beeinflusst wird als das Meereseis der Arktis.

Die Ausdehnung des arktischen Meereises ist seit 1979 um mehr als 7 Prozent pro Jahrzehnt geschrumpft, während das Antarktis-Meereis tatsächlich etwa ein Prozent pro Jahrzehnt gewachsen ist – trotz gegenteiliger Prognosen der meisten Klimamodelle.

Eine NASA-Studie von 2015 fand, dass sich die Masse der Eisdecke der Antarktis im Zeitraum von 1992 bis 2008 vergrößert hat. Die Studie fand, dass die Zugewinne an Eis in der Ost-Antarktis den Eisverlust von schmelzenden Gletschern im Westen überwiegen.

Dr. Days-Studie kommt kurz nachdem die British Antarctic Survey (BAS) [Polarforschungsprogramm von Großbritannien] herausfand, dass die Schmelze am Südpol von einem El Nino während der 1940er Jahre verursacht wurde und nicht durch vom Menschen verursachten Klimawandel.

Der Pine Island Gletscher begann etwa 30 Jahre vor dem modernen Erwärmungstrend zu schmelzen, der in den späten 1970er Jahren begann.

"Eine signifikante Bedeutung unserer Ergebnisse ist, dass, sobald ein Rückzug von Eisschollen in Bewegung gesetzt wird, es für Jahrzehnte so weitergehen kann, auch wenn das, warum es anfing, nicht schlimmer wird", sagte NASAs Bob Bindschadler, ein Mitverfasser des Berichts, in einer Erklärung.

Gefunden auf The Daily Caller

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://dailycaller.com/2016/11/25/antarctic-sea-ice-extent-similar-to-what-it-was-100-years-ago

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7 Kommentare

  1. #2, #5. Der Satz „Wir wissen, dass das Meereis in der Antarktis in den vergangenen 30 Jahren leicht zugenommen hat“ steht doch in dem Artikel. Haben Sie ihn nicht gelesen? Ich wollte nur darauf hinweisen, dass dieser Satz falsch ist.

  2. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass das Antarktische Meereis weit weniger durch menschengemachte Erwärmung beeinflusst wird als das Meereseis der Arktis.“
    Nanu! Welche „menschengemachte Erwärmung“ setzt denn dem Arktiseis zu?? Mehrere Fakten sprechen dagegen:
    1. Intensivere und längere Sonnenscheindauer.
    2. Rekord- AMO- Werte. Dadurch wird gegenwärtig (noch!) mehr Wärme in die Arktis eingetragen. Die stark positive AMO- Phase, welche sicher bald endet, ist eine Spätfolge der sehr hohen Sonnenaktivität im 20. Jh., möglicherweise war diese sogar die aktivste Phase der Sonnenaktivität der letzten 10.000 Jahre.
    3. Halbwegs verlässliche Daten zur Meereis- Ausdehnung gibt es erst seit etwa 1979 (Einführung der flächendeckenden Satelliten- Überwachung). Es ist grob fahrlässig, aus solch kurzen Zeitreihen sichere Rückschlüsse zu ziehen! Und waren da nicht etwa Beobachtungen und Presseberichte aus den 1930er Jahren, die ebenfalls einen starken Arktiseis- Rückgang belegen? Auch im 19. Jh. scheint die Eisbedeckung stark geschwankt zu haben. Manche Forscher und Walfänger hatten Glück und konnten weit in den Norden vordringen, aber andere, wie etwa die berühmte Franklin- Expedition (1845), blieben gleich im Eis stecken.

  3. @#1, Herr Freitag,

    ja, das ist richtig. Wir haben derzeit sehr niedrige Werte, vor allem für diese Jahreszeit. Aber Ihre Aussage widerlegt damit nicht die Aussage des Artikels. Sie ist irreführend.

    Die Eisfläche hat seit Ende der 70er Jahre zugenommen. Fast ohne Ausnahme. Nur in den letzten beiden Jahre ist die Eisfläche zurückgegangen. Der El Nino lässt grüßen.

    http://tinyurl.com/zxdd5wm

  4. Und weil es so schön ist, muß natürlich SOFORT wieder eine alarmmeldung raus gehauen werden:
    „Die Ozeane spielen verrückt“
    2016 bricht weltweite Temperaturrekorde
    https://tinyurl.com/hh777np
    Mit folgenden kleinen „nettigkeiten“:
    m Durchschnitt habe die Temperatur über den Land- und Ozeanflächen unseres Planeten von Januar bis Oktober bei 15,08 Grad Celsius gelegen, berichtet die US-Klimabehörde NOAA. Das ist noch einmal 0,1 Grad Celsius mehr als im Vorjahreszeitraum.

    Auch die Weltwetterorganisation WMO hält es für wahrscheinlich, dass 2016 das heißeste bisher erfasste Jahr wird. Nach vorläufigen Daten werde es 1,2 Grad wärmer als die vorindustriellen Jahre.
    Was den Forschern auch Sorgen macht: Das arktische Eis wächst erneut deutlich langsamer als für die Jahreszeit normal. Im Oktober waren auf der nördlichen Halbkugel nur rund drei Viertel der Meeresoberfläche mit Eis bedeckt wie verglichen mit dem 30-Jahres-Mittel üblich. Deutlich weniger noch als 2015. Das sei die kleinste arktische Eisfläche in einem Oktober seit Beginn dieser Aufzeichnungen 1979, schreibt die NOAA. „Es fehlt eine Eisfläche von der Größe Alaskas und Texas‘ zusammen.“ In der Antarktis war die Eisfläche im Oktober vier Prozent kleiner als üblich.

  5. #1 E. Freitag:

    Und? Steht das irgendwie im Widerspruch zum Beitrag?

    Der Beitrag behandelt die letzten 100 Jahre. Sie reden von einer aktuellen Abweichung von einem Mittelwert für 1981-2010. Und Mittelwert heißt Mittelwert, inklusive aller Ausreißer nach oben und unten. Mittelwert heißt nicht, dass das Eis immer so sein muss wie der Mittelwert. Und 10% weniger klingt jetzt eher nach 1 oder 2 Standardabweichungen.

    Also was wollen sie uns eigentlich sagen?

  6. „Wir wissen, dass das Meereis in der Antarktis in den vergangenen 30 Jahren leicht zugenommen hat“. Richtig ist, dass das antarktische Meereis zur Zeit mehr als 10% unter dem Mittel von 1981-2010 liegt und außerdem derzeit ein absolutes Minimum für diese Jahreszeit darstellt.

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