China stoppt den Ausbau weiterer Windenergie, aus Furcht vor Blackouts

Bild Demmig

ANDREW FOLLETT

Chinas Regierung hat am Donnerstag (21.07.16) bekannt gegeben, dass es die Produktion von neuen Windenergieanlagen in fünf Provinzen stillgelegt, da diese schwere Schäden am Stromnetz verursachen.

Bild rechts: Shanghai, eine aufstrebende Geschäftsmetropole in Asien – die Lichter der Großstadt lassen sich nicht mit Wind betreiben.

China schließt speziell den Ausbau in den windigsten Regionen des Landes, weil rund 26 Prozent der Windenergie im Jahr 2016 vergeudet wurde. Nicht genutzte und verschwendete Windkraft ist unglaublich problematisch, weil es das Stromnetz schädigt und potenziell massive Stromausfälle verursachen kann.

Die Regierung stoppt die Genehmigung von neuen Windkraftprojekten in den windigsten Regionen des Landes Anfang März, nach Aussage von Chinas Nationalem Energieministerium. In diesen Regionen sind bisher fast 71 Gigawatt Windkraftanlagen installiert, mehr als im Rest von China zusammen. Eine einzelne Gigawattstunde ist dem Verbrauch von 700.000 Haushalten äquivalent. Statistiken der Regierung zeigen, dass 33,9 Milliarden Kilowattstunden Windkraft oder etwa 15 Prozent aller chinesischen Windkraft, allein im Jahr 2015 verschwendet wurden.

„Wir schätzen, dass im Laufe der ersten sechs Monaten 4,2 Milliarden Kilowattstunden Wind- und Solarenergie verschwendet wurden, was Neuseelands Stromverbrauch im gesamten Jahr 2015 entspricht,“ sagte Peng Peng, Analyst bei der chinesischen Renewable Energy Industries Association, zu Reuters.

Windenergieanlagen sind extrem intermittierend und produzieren nicht viel Strom zu den Zeiten des Tages, wenn Strom am dringendsten benötigt wird. Dies stellt ein enormes Sicherheitsrisiko für Netzbetreiber dar und macht Stromnetze erheblich fragiler.

Peking wies Windbetreiber in den letzten fünf Jahren viermal an, den Ausbau zu stoppen, weil unzuverlässige Windkraft das Stromnetz des Landes schädigt und die Regierung enorme Mengen an Geld kostet. Der Bau der Infrastruktur, um Windenergie über weite Entfernungen zu übertragen, ist sehr teuer und beträgt ein Vielfaches des Preises für die Erzeugung der Elektrizität [auf konventionelle Weise]. Das ist ein großes Problem, weil die besten Gebiete für Windkraftanlagen in China weit weg sind von den Küstenprovinzen, wo die Mehrzahl der Bevölkerung lebt.

[Dort sind 36 neue Kernkraftwerke im Bau bzw. geplant, s.u.]

China gab mehr als $ 80 Milliarden Dollar für den Ausbau neuer grüner Energie im allein im Jahr 2014 aus, während die USA „nur“ 34 Milliarden Dollar ausgaben. Mehr als ein-Drittel aller Windenergieanlagen der Welt sind derzeit in China installiert. Auch mit dieser enormen Anzahl von Windstromanlagen produziert China noch weniger Strom aus Wind als Amerika, was darauf hindeutet, dass das Land so mit Windkraft übersättigt ist, dass diese das Stromnetz beschädigt, was potenziell zu Stromausfällen führt.

Trotz der Ausbaustopps, plant die chinesische Regierung immer noch 15 Prozent des Strombedarfs aus Ökostrom in 2020 zu erhalten.

Erschienen auf The Daily Caller am 21.07.2016

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://dailycaller.com/2016/07/21/china-shuts-down-construction-of-new-wind-turbines/

Dank an unseren Leser Alwin Bruno, der in seinem Kommentar #4 auf diesen Bericht hinwies.

Ergänzung:

China plant den Ausbau der Nuklearenergie

http://www.chinabusinessreview.com/a-boost-for-nuclear-power/

Weltweite Übersicht über aktuelle und zukünftige Kernkraftwerke

http://www.world-nuclear.org/information-library/current-and-future-generation/plans-for-new-reactors-worldwide.aspx

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