Die Eisheiligen werden immer kälter

Josef Kowatsch
Die Eisheiligen sind die Tage vom 11. bis 15. Mai. Laut alten Bauernregeln soll in diesem Zeitraum eine kalte Zwischenphase erfolgen, also noch kälter als der Maibeginn. Wir stellen uns angesichts der behaupteten Klimaerwärmung der Frage: Gibt es diese Tage überhaupt noch? Und: Wurden diese fünf Tage nun kälter oder wärmer in der Gegenwart?

Anlass dieser Frage ist die Behauptung des Vorstandes des Deutschen Wetterdienstes (DWD), Andreas Friedrich in der Osnabrücker Zeitung am 21.April 2016: „…In den vergangenen Jahren haben sich die Eisheiligen eher rar gemacht“. Meteorologe Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst stellt fest: „In den letzten Jahren zeigten sich diese Kaltlufteinbrüche im Mai weniger…“

Schon im letzten Jahr hatte Vorstand Friedrich im „Focus“ ähnliches behauptet: http://www.focus.de/panorama/wetter-aktuell/wetter-aktuell-kein-frost-im-mai-meteorologen-erwarten-heissheilige_id_4665149.html . Durch die Focus-Redakteure wurden die Eisheiligen 2015 einfach zu Heißheiligen gemacht.

Wissenschaftliche Betrachtung der Erwärmungsbehauptungen:

Zunächst sei die Frage erlaubt, was heißt Gegenwart, was heißt in den letzten Jahren? Für den folgenden Artikel definiere ich „Gegenwart“ deshalb selbst: Ab 1998 setzten verstärkt die Katastrophenmeldungen und Vorhersagen über eine unheilvolle Erderwärmung aufgrund eines angeblichen Treibhauseffektes ein. Deshalb werde ich zukünftig solche nichtsagenden Zeitungsangaben naturwissenschaftlich ungebildeter Redakteure wie „in jüngster Zeit“ oder „die letzten Jahre“ oder „in der Gegenwart“ immer das Jahr 1998 als Ausgang für die Betrachtung ansetzen.

Und da Meteorologen 30 Jahre als Klimaeinheit definierten, soll auch dieser Zeitraum untersucht werden. Beginnen wollen wir aber mit 50 Jahren, einem recht langen Betrachtungszeitraum.

Die Eisheiligen als (angebliches) eindeutiges Indiz der Klimaerwärmung

Wir haben uns die Daten der Klimastation Potsdam für die letzten 50 Jahre besorgt, also von 1966 bis 2016. Im folgenden Diagramm sind die 5 Eisheiligentage (11. – 15. Mai) aus der Langzeitreihe der Klimastation von Potsdam (PIK Potsdam) mit Tageswerten extrahiert und die fünf Tage im Schnitt dargestellt. Und dieses Jahr 2016 waren die Eisheiligen in Potsdam mit 14,3 C im Mittel um einiges wärmer als letztes Jahr (12,9 C), was sicherlich mit der Lage von Potsdam zu tun hat. Denn die Maiabkühlung mit Regen erfolgte diesmal aus dem Südwesten und erreiche Potsdam später. Schon 200 km weiter südlich bei der Station Holzhau im Erzgebirge betrug der Eisheiligenschnitt 2016 etwa 10C und war damit kälter als ein Jahr zuvor. http://www.wetterstation-holzhau.de/wetter-holzhau-eisheilige.html

Die letzten 50 Jahre Eisheiligen in Potsdam:

Wir greifen trotzdem auf Potsdam zurück, da uns die Daten über einen längeren Zeitraum vorliegen. Wir beginnen mit dem Jahre 1966. Die Überraschung ist groß: Die Eisheiligen zeigen einen signifikanten Trend von – 0,5K innerhalb dieser 50 Jahre. ein halbes Grad Abkühlung in 50 Jahren ist das Gegenteil einer Erwärmung, und das Gegenteil eines Ausfalls der Eisheiligen. Die wärmsten Eisheiligen waren im Jahre 1968 mit 19,6C, das waren damals Sommerheilige mitten im Mai. Noch wärmer waren die Eisheiligen 1945 direkt nach Kriegsende in Berlin-Potsdam. Bei 20,8C erfreute man sich unmittelbar nach dem Waffenstillstand an hochsommerlichen Badetemperaturen in Berlin-Potsdam.

Abb. 1. Über die letzten 50 Jahre zeigen die Eisheiligen innerhalb des Mai-Monates einen negativen Trend, die fünf Tage wurden eindeutig kälter und nicht wärmer. Es sei noch darauf hingewiesen, dass kurz nach dem Start des Betrachtungszeitraumes ab 1971 neun kalte Eisheiligenjahre folgten, welche die Trendlinie anfangs nach unten drückten.

Diese Daten sind außerdem nicht wärmeinselbereinigt, ab 20 Jahre rückwirkender Betrachtung müsste man vor allem bei Städten wie Potsdam eine WI-Bereinigung vornehmen. Wir haben darauf verzichtet, da die weiteren Aussagen auch bereits ohne WI-Bereinigung eindeutig sind. Allerdings ist anzumerken, dass in der freien Fläche Deutschlands, die fallende 50 Jahres-Trendlinie noch stärker wäre, die Eisheiligen also stärker kühlend auf die Vegetation einwirken als die Trendlinie angibt. (siehe letzte Abbildung)

Ergebnis 1: In den letzten 50 Jahren wurden die Eisheiligen kälter und nicht wärmer.

Zweiter Betrachtungszeitraum: Die Eisheiligen ab 1985

Beim nächsten Betrachtungsabschnitt nehmen wir die Daten der Klimastation Potsdam ab 1985, damit sind die 30 Jahre als kleinste Klima-Betrachtungseinheit erfüllt. Auch diese Eisheiligengrafik ist eindeutig:

Abb. 2. Die Grafik zeigt ein verblüffendes Ergebnis. Nähert man sich der Gegenwart, dann werden die Eisheiligen immer kälter. Die negative Steigung der Trendlinie nimmt zu. Und das bei der Klimastation PIK Potsdam, dem deutschen Zentrum der Erwärmungsmärchenerzähler.

Auch in diesem Falle sei unbedingt erwähnt, dass Potsdam in diesen letzten 3 Jahrzehnten einen immer größer werdenden Wärmeinseleffekt entwickelt hat, auch ist die Stadt mit Berlin zu einer großen flächigen Wärmezone zusammengewachsen. Die Abkühlung der Eisheiligen in der freien Fläche Deutschlands, dort wo keine Menschen wohnen und auch keine Messstationen stehen, ist natürlich noch gravierender, die Trendlinie noch fallender. Dort werden auch dieses Jahr wieder blühende Obstbäume erfrieren.

Ergebnis 2: In den letzten 30 Jahren wurden die Eisheiligen deutlich kälter.

Die Gegenwartsbetrachtung

Besonders in der Gegenwart, die der Autor als die Jahre ab 1998 definiert hat, sollen die Eisheiligen laut DWD-Vorstandmitglied Friedrich besonders wärmer geworden sein. Zitat: „…In den vergangenen Jahren haben sich die Eisheiligen eher rar gemacht…“. Das verkündet uns nicht nur Herr Friedrich, sondern alle Erwärmungsgläubigen vom Geschäftsmodell Klimaerwärmung mit ihren Helfern, den deutschen Medien. Wir hoffen nun, dass viele Leser diesen Artikel oder auch nur die nächste Grafik an ihre Heimatredaktionen schicken oder im Bekanntenkreis weiter verbreiten, damit auch diese Klimalüge der angeblich Wärmer werdenden Eisheiligen endlich aufgedeckt wird.

Abb. 3: Nähert man sich der Gegenwart, dann fällt die Trendlinie noch rasanter. Die Eisheiligen wurden beängstigend kälter. Und natürlich sind 2015 und 2016 die Eisheiligen überhaupt nicht ausgefallen. Sie waren 2016 im Mittelfeld, in Potsdam allerdings über der fallenden Trendlinie des Kälter Werdens.

Gesamtergebnis

Bereits seit 50 Jahren werden die Tage vom 11. bis 15. Mai in Deutschland wieder kälter. Das ist ein langer fallender Trend. Nähert man sich der Gegenwart, dann nimmt der fallende Trend sogar zu. Also genau das Gegenteil von Heißheiligen. Jeder aufmerksame Naturbeobachter und Kleingärtner hat das schon längst durch Eigenbeobachtungen erkannt. Aber das zeigen auch eindeutig die Daten der Klimastation Potsdam und die Daten des Deutschen Wetterdienstes, obwohl diese nicht wärmeinselbereinigt sind. Die warnenden Meldungen der Deutschen Medien über angeblich immer wärmer werdende Eisheilige in der Gegenwart halten einer wissenschaftlichen Betrachtung nicht Stand. Kurz gesagt: Eine glatte Lüge, die uns seit Jahren aufgetischt wird. Wir müssen Herrn Friedrich vom DWD schon persönlich fragen: „Herr Friedrich, Kennen Sie überhaupt die eigenen Messdaten?

Noch schlimmer aber ist, dass die Medien sich in den Dienst von Unwissenden bzw. von bewusst die Unwahrheit sagenden stellen, und die Deutschen falsch informieren. Und noch schlimmer ist, dass sie sich weigern, die wissenschaftliche Wahrheit ihren Lesern mitzuteilen, selbst wenn man sie eigens darauf hinweist. Der Leser möge diese Behauptung selbst überprüfen und eine Veröffentlichung einer der drei Grafiken in seiner Heimatzeitung anhand dieser dargelegten Fakten verlangen.

Eisheiligen außerhalb der Wärmeinseln: Weiter vorne im Artikel haben wir betont, dass weder die Daten des Deutschen Wetterdienstes noch die Daten der Klimastation Potsdam wärmeinselbereinigt sind. In der freien Fläche, außerhalb der Ansiedlungen und außerhalb der Brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam wirken die Eisheiligen vor allem nachts noch stärker kühlend, da sie durch die anthropogen erzeugte Wärme nicht weggeheizt werden können.

Vegetation außerhalb der Städte und anderer Wärmeinseln:

Wir wollen nun nicht den Versuch einer Wärmeinselbereinigung dieser Temperaturen unternehmen, sondern wir überprüfen die Abkühlung der Eisheiligen in der freien Fläche anhand der Vegetation. Dafür wählen wir das Frankenbachtal in Süddeutschland. Das Tal liegt zwischen den beiden Städten Aalen und Ellwangen auf 450 bis 470m NN. Am 3.ten Eisheiligentag 2016, im Süddeutschen „Servaz“ genannt, sah die Vegetation so aus wie auf dem folgenden Foto. Der Standort ist etwa 1 km von der nächsten kleinen Ansiedlung entfernt. Kurzum: Mitten in der Pampa Deutschlands.

Vegetationsstand 13.Mai 2016 in der freien Fläche außerhalb der Wärmeinseln: Durch den kalten April und den anfangs kalten Mai 2016, der in der freien Fläche außerhalb der Städte und Ansiedlungen noch kälter ausfiel, haben die Bäume und Sträucher beim Start der Eisheilligen noch fast keine Vegetation entwickelt, getreu dem alten Bauernspruch: „Servaz muss vorüber sein, will man vor Nachtfrost sicher sein“. Die Aufnahme zeigt den Südhang des Frankenbachtales in Süddeutschland auf 460m Höhe. Die Vegetation ist durch die Hanglage vor den kalten Nordwinden des Spätwinters und Frühjahres eigentlich bestens geschützt. Trotzdem sind vor allem die jungen Eschen noch kahl, während der große Eichbaum bereits erstes Grün zeigt. Man achte auch auf den spärlichen Grasbewuchs. Wir erkennen einen deutlichen Unterschied zur Vegetation innerhalb der Städte. Foto Kowatsch

Ergebnis: Wie zu erwarten sind in der freien Fläche Deutschlands die fünf Eisheiligentage noch kälter als in den Städten. Die fallende Trendlinie der Gegenwart hinterlässt deutlich ihre Spuren bei der (fehlenden) Vegetation. Das 250 Jahre alte Volkslied „Komm lieber Mai und mache die Bäume wieder grün“, https://www.youtube.com/watch?v=RJzXw-s3rCY von Wolfgang. A. Mozart gilt seit nunmehr fast acht Jahren nur für die Wärmeinseln, dort wo die Menschen wohnen und arbeiten. Und außerhalb?

2016 jedenfalls warten in der freien Fläche Deutschlands – genauso wie mit Abstrichen in den letzten 7 Jahren – selbst die Bäume und Sträucher bis die Eisheiligen vorbei sind. Denn erst am 17.Mai erschien ein spärliches Grün bei der Baumgruppierung auf dem vorigen Foto. Es handelt sich um Erlen, Eichen, Ahorn, Eschen, Hasel und Birken. Wir haben somit durch die vergleichende Vegetationsbeschreibung festgestellt, dass außerhalb der Wärmeinseln die Bäume seit etwa acht Jahren mit ihrem Grün warten bis die Eisheiligen vorbei sind. Die Apfelbäumchen öffnen sogar erst nach den Eisheiligen ihre Blüten.

Foto: Kowatsch

15.05.2016, letzter Eisheiligentag (kalte Sophie). Die Tageshöchsttemperatur betrug 8 C um 15 Uhr, vor Ort gemessen. Der Apfelbaum zeigt im Kronenbereich einzelne Blüten, sonst sind die Blütenknospen noch geschlossenen. Zur Vollblüte gelangen diese Apfelbäumchen auf 490 m NN oberhalb des Frankenbachtales erst nach Eisheiligen. Die wissenschaftlich botanische Frage ist somit: Woher wissen die Apfelbäume in der freien Fläche Deutschlands, dass sie mit dem Blühbeginn die Eisheiligen abwarten müssen, damit wenigstens der größte Teil ihrer Blüten nicht erfriert. Hoffen wir auf einen warmen Herbst, damit die Äpfel auch ausreifen können.

Fazit: Da die Erwärmungsgläubigen und die selbst ernannten Klimaretter alle in den Städten wohnen, fast alle grottenschlechte Naturbeobachter sind, sich zudem meist am beheizten Schreibtisch oder sich bevorzugt in den warmen Stuben ihrer vom Staat und damit von uns finanzierten Arbeitsplätze aufhalten und ihr Bezug zur freien Natur und zu den Weiten Deutschlands verloren ging, nehmen sie die Realität der kälter werdenden Eisheiligen überhaupt nicht mehr wahr. Selbst die Klimafolgenforscher beim PIK Potsdam sind fest überzeugt von ihrer Computer-Klimaerwärmung und Software-Erwärmungsspielerei, bloß richtet sich die Vegetation Deutschlands und auch ihre eigene Messstation nicht danach.

Die kälter werdenden Eisheiligen sind auch der Hauptgrund, dass der Wonnemonat Mai selbst bei den wärmeinselbehafteten Messstationen des Deutschen Wetterdienstes seit 30 Jahren kälter werden, bei den wenigen Messstationen in der freien Fläche wie z.B. Amtsberg-Dittersdorf im Erzgebirge wird der Mai bereits seit 35 Jahren kälter

Nachtrag zur Namensentstehung des Begriffes „Eisheiligen“: In den katholischen Ländern Süddeutschlands und Österreichs, welches vor 1921 weit über die Grenzen des heutigen Kleinstaates Österreich hinausreichte, war jeder Kalendertag einem Heiligen gewidmet. Somit war jeder Tag des Jahres ein Heiligentag. Man schrieb den Josefi-, Martini-, Leonhardi- oder Peter und Paultag. Den Bauern war schon immer bekannt, dass in der Mitte des Maimonates ein Kälteeinbruch erfolgte. Und Minustemperaturen nannte man sprachlich Eistemperaturen. Und somit wurden aus den Heiligentagen einfach Eisheiligentage, regional auch Eistage genannt. Mir sind allerdings keine Hitzeheiligentage bekannt. Warum diese fünf Eisheiligentage im Mai nun seit vielen Jahrzehnten selbst in den Wärmeinseln kälter werden, kann ich auch nicht erklären.

Josef Kowatsch, aktiver Naturschützer, guter Naturbeobachter und unabhängiger Klimawissenschaftler

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26 Kommentare

  1. Bei uns im Süden Deutschlands kam nun gestern und heute nochmals ein Eisheiligentag dazu, der natürlich beim Gesamtmai mitzählt. Zur weiteren Auswertung Eisheiligen Potsdam folgende Angaben:
    Seit 1901: 116 Jahre, Trendlinie mit y= 0,0009x. Mit dem Auge sieht man eine ebene Trendlinie. Seit 1936, 81 Jahre, Trendlinie wird zu ersten Male minus: y= -0,0023x, mit dem Augen ahnt man ein ganz leichtes Fallen. Seit 1945, 72 Jahre: y= -0,009x, mit dem Auge sieht man nun ein Fallen der Trendlinie. Seit 1985, 32 Jahre: y = -0,0635, siehe Grafik im Text. Seit 1997: 20 Jahre, y = -0,21x, ein Trendlinienabsturz von 4 Grad in 20 Jahren für die Eisheiligen in Potsdam. Auch diese Trendlinienbetrachtung zeigt, dass die Eisheiligen ihre Wirkung eigentlich erst in den letzten 2 Jahrzehnten entwickelt haben. Es ist somit genau umgekehrt wie Vorstand Friedrich vom Deutschen Wetterdienst dies den Medien verkündet. Die Eisheiligen treten in Deutschland erst in den letzten 20 Jahren in Erscheinung. Um es deutlich zu sagen: Die Aussagen von Herrn DWD-Friedrich sind grottenfalsch. Beim Teil 2 dieses Artikels wird die Klimastation Goldbach genau das gleiche beweisen. Wohl angeregt durch diesen EIKE-Artikel haben einige Stationsleiter ihre Gegenwarts-Eisheiligenwerte auf ihre Stationshomepage gestellt

  2. Aufzeichnungen über bodennahe Temp Minima u.a. haben Agrarmeteorologische Dienste, oft jedoch nicht beliebiger Länge, bei uns auf wetter-bw.de verfügbar, vielleicht auch für Potsdamer Umgebung.

  3. Vielen Dank Herr Heinzow und Herr Gans für die vertiefenden links. Mich interessieren vor allem die Minimumtemperaturen und die enden leider –soweit ich das bisher ausgewertet habe- bei Potsdam im Jahre 2007. Ich befürchte fast, dass der Vorschlag von Herrn Teufel an den fehlenden Werten scheitern wird. Der Stationsleiter von Goldbach/Bischofswerda hat mir nun die Eisheiligen-Tagesmittel seiner Wetterstation in einer stundenlangen Fleißarbeit, da hat Herr Heinzow recht, extrahiert und auch bereits die Durchschnitte der Einzeljahre ausgerechnet und mir geschickt. So wünsche ich mir das eigentlich, denn ich selbst habe tagelang die Station Potsdam nun bis 1901 graphisch ausgewertet, die Tagesmittel extrahiert und die Eisheiligenschnitte der Einzeljahre errechnet. Herr Hader: Ein wirklich unabhängiger Klimawissenschaftler darf an seiner Arbeit und seinen Veröffentlichungen nichts verdienen, deshalb können die Leute vom PIK-Potsdam niemals unabhängig sein, wir (Kowatsch,Kämpfe,Leistenschneider) erfüllen diese Grundbedingung. Doch weiter zu den Fakten: Es gibt übrigens keinen einzigen Eisheiligentag, dessen Gesamt-Tagesmittel unter dem Gefrierpunkt liegt, weder in Potsdam noch in Goldbach, bei dieser Vermutung hatte Herr Teufel recht. Damit wäre der Begriff „Eisheilige“ meteorologisch falsch. Es müsste Frostheiligentage heißen. Aber von dieser Definition wussten unsere Vorfahren wohl noch nichts und für sie war Frost und Eis dasselbe. Sollte ich die Werte der Minimumtemperaturen noch erhalten, dann wären die Diagramme zwar interessant, aber dennoch mit Mängel versehen, denn es käme für die Vegetation auf die Zeitdauer an wie lange die Frosttemperaturen in der Nacht waren. Eine Grafik der tiefsten Temperaturen sagt darüber nichts aus. Fünf Stunden mit -3C sind für die Vegetation schädigender als 10 Minuten mit -5C. Man vergleicht nicht umsonst die Tagesdurchschnittstemperaturen.

  4. @ #22 J. Kowatsch

    „Für diese Behauptung kenne ich keine wissenschaftlichen Untersuchungen“

    Müssen Sie ja auch nicht. Die Bauernregeln und die Singularitäten (auf denen sie beruhen) sind übrigens sehr wohl untersucht worden. Und sei es, daß das irgendwann mal als Diplomarbeit vergeben wurde.

  5. Lieber Herr Bucher.
    Ihre Aussagen beziehen sich auf ein ganz anderes Problem. Die Aufgabenstellung des Artikels ist die Falsch-Behauptung des DWD, dass die Eisheiligen in der Gegenwart immer wärmer geworden wären. Die Überprüfung ergibt, dass diese fünf Tage in der Gegenwart immer kälter wurden. Damit ist die Behauptung des DWD falsch.
    Sie hingegen haben die Behauptung aufgestellt, dass es über einen sehr langen Zeitraum die Eisheiligen überhaupt nicht gäbe, d.h. sie behaupten, dass diese fünf Tage über einen sehr langen Zeitraum betrachtet genauso warm wären wie der Schnitt der restlichen 26 Maientage.
    Das mag sein oder auch nicht. Für diese Behauptung kenne ich keine wissenschaftlichen Untersuchungen, und Sie führen auch keinen link an, der ihre Behauptung unterstützt.

  6. Der DWD hat seinen Eisheiligentext auf der DWD-homepage etwas verändert. Trotzdem ist es die glatte Unwahrheit, was der DWD von sich gibt.

    „…Wahrscheinlichkeit des Auftretens nimmt weiter ab.
    In den letzten Jahren sind die Eisheiligen oft ganz ausgeblieben. Manchmal kam es zu Kaltlufteinbrüchen bereits Anfang Mai oder Ende Mai. Fröste traten jedoch auch dann immer seltener auf. Gelegentlich wurden die Eisheiligen bei Tageshöchstwerten von über 25 Grad Celsius sogar zu „Schweißheiligen“. Neuere Untersuchungen des Deutschen Wetterdienstes zeigen, dass die Häufigkeit von Kaltlufteinbrüchen Mitte Mai vor allem im süddeutschen Raum deutlich unter 50 Prozent liegt. Insofern ist die Frage berechtigt, ob man eigentlich noch von einer echten Singularität sprechen kann. Viele Experten führen die Veränderungen u. a. auch auf den Klimawandel zurück, denn mit der stetigen Erwärmung der globalen Atmosphäre fallen auch Kaltlufteinbrüche im Mai immer weniger frostig aus…“
    Soweit zu diesem Falschtext des DWD. Die Wahrheit ist: 1) Die Eisheiligen wurden in den letzten Jahren eindeutig kälter, die Trendlinie zeigt, diese fünf Tage sind richtig abgestürzt. 2) 2016 waren sie im Süden viel kälter als im Norden. Bsp. Potsdam: 2016 um 1,4K wärmer als letztes Jahr, Goldbach, 200 km südlicher (51.Breitengrad) bereits um 2,3K kälter als letztes Jahr. 3) Für meine Region (49.Breitengrad) habe ich bei keiner Station irgendwelche Werte erhalten, deshalb brauche ich die Vegetationsbeobachtung: Bei dem im Erkennungsbild des Artikels abgebildetem Apfelbaum sind die Blüten erfroren. Die anderen Apfelbäume, die etwas länger gewartet haben, blühten gestern am 21. Mai auf. Weiter: Alle Freibäder bei uns und im Ellwanger Raum haben die Freibaderöffnung um 14 Tage auf den 29.Mai verschoben. Die Wassertemperaturen betrugen zum vorgesehenen Termin 10 bis 12 Grad.
    Herr Teufel, Herr Hader Wenn Sie die neueste DWD-Veröffentlichung nicht auch als glatte Falschdarstellung empfinden können, sondern hier alle möglichen nicht durchführbaren Vorschläge und Aussagen verbreiten, dann werte ich Ihre Kommentare als Beiträge ums „ideologische Überleben“. Wären Sie einigermaßen unabhängig, dann würden Sie selbst beim DWD nachfragen und nach Diagrammbeweisen der DWD- Aussagen verlangen. Ich erhalte nämlich keine. Und an den Daten der Minimumtemperaturen über die letzten 20 Jahre wäre ich sehr interessiert.
    Ich gehe allmählich immer mehr davon aus, dass insbesondere Herr Teufel nach seinen Äußerungen ein bezahlter Störer ist bzw. an der behaupteten Eisheiligenerwärmung, oder Klimaerwärmung mitverdient. Was die Pressesprecher des DWD über die Eisheiligen von sich geben, ist schlichtweg eine glatte Lüge. Ich traue mich (noch) diese Wahrheit deutlich auszusprechen, weil ich unabhängig bin.

  7. #14: „Ihre Vorschläge, nur die Minimumtemperaturen zu erfassen und zu vergleichen sind sehr interessant und für die Aussaat der Bauern realitätsbezogener, aber eben nicht üblich. Außerdem würde man die Minimumtemperaturen in Bodennähe benötigen. Ich kenne keine Veröffentlichungen. Wenn Sie mir solche von einer ländlichen Station und von Potsdam besorgen könnten, wäre ich Ihnen schon hinsichtlich meines Schwerpunktes Wärmeinseleffekte dankbar.“

    Sehr geehrter Herr Kowatsch, bei Ihnen habe ich immer den Eindruck, Sie wollen zur Revolution getragen werden. Sie selbst bezeichnen sich als Klimawissenschaftler, nicht Herr Teufel, ich oder andere Kommentatoren. Als Klimawissenschaftler gehört es zu Ihren Aufgaben, die entsprechenden Daten zu besorgen und auszuwerten. Wenn andere für Sie diese Arbeiten übernehmen sollen, warum bezeichnen Sie sich dann noch als unabhängiger Wissenschaftler?

  8. Herr Schmidt,

    jeder halbwegs gebildete Meteorologe sollte wissen, dass es keine kalendergebunden Witterungsregelfälle (Sigularitäten) gibt. Über lange Zeitreihen mitteln sich sowohl Temperatur wie GWL weg. Freilich gibt es über Dekaden immer wieder Ausnahmen, so wie natürliche Klimavariationen und ich kann ihnen das Weihnachtstauwetter zu jedem beliebigen Datum im Dez. hängen, genau so wie die Eisheiligen, wenn ich eben die richtigen Dekaden wähle. Da Mitteleuropa weitestgehend mosumbefreit existiert, sind bei uns Singulariäten auf lange Sicht nicht existent. Bauern, mittelalterliche Vorstellungen und laienhafte Meteorologie mag auch heute noch GLAUBEN, aber Voodoo bleibt Voodoo…:-)

  9. zu #14 J. Kowatsch

    Die Wetterkarte des Seewetteramtes veröffentlichte täglich die 5 cm Temperaturen diverser Stationen. Auch in der Amtlichen Karte des DD-Offenbach gibt es diese Daten für Deutschland gedruckt.
    Ist allerdings eine Sauarbeit die in den dicken Bänden herauszusuchen.

  10. Persönlich habe ich den Eindruck, daß wir nur noch „Eisheilige“ haben, seit vielen Wochen. Wenn ich mit meinem Hund unterwegs bin, dann spüre ich die jeweilige Temperatur auf meinem Körper, da brauche ich weder Meßgeräte noch computergestützte Statistiken. Und so sieht es aus: Ohne Winterkleidung und Handschuhe kann ich morgens meine Runde nicht machen. Und das bereits seit vielen Wochen – ohne Ausnahme. Und heizen müssen wir immer noch. Fast täglich.
    (Ich lebe in Salzburg.)

  11. Lieber Herr Teufel
    Der Artikel heißt: „Die Eisheiligen werden immer kälter“ Dabei wurde für Warmerwerden oder Kälterwerden die international übliche Vorgehens- und Vergleichsweise verwendet, so wie auch der DWD Temperaturen vergleicht.
    Ihre Vorschläge, nur die Minimumtemperaturen zu erfassen und zu vergleichen sind sehr interessant und für die Aussaat der Bauern realitätsbezogener, aber eben nicht üblich. Außerdem würde man die Minimumtemperaturen in Bodennähe benötigen. Ich kenne keine Veröffentlichungen. Wenn Sie mir solche von einer ländlichen Station und von Potsdam besorgen könnten, wäre ich Ihnen schon hinsichtlich meines Schwerpunktes Wärmeinseleffekte dankbar.

  12. @Josef Kowatsch, #9: „Warum schreiben Sie das mir und nicht dem Deutschen Wetterdienst? Vorstand Friedrich behauptet doch, dass diese fünf Tage inzwischen zu Schweißheiligen geworden wären. Das müsste eine positive Steigung der Eisheiligentrendlinie in diesem Zeitraum bedeuten, wobei der DWD gar keinen konkreten Zeitraum benennt.“

    Der DWD-Artikel spricht von einer Abnahme von Kaltlufteinbrüchen mit Frost. Dieser Frost ist auch genau das, wovor sich jeder Gärtner fürchtet und erst nach Mitte Mai seine kälteempfindlichen Pflanzen nach draußen stellt. Diese Froststunden werden Sie in den Durchschnittstemperaturen nur bedingt wiederfinden. Das hängt sehr stark von der Bewölkungssituation in den Nachtstunden ab, ob der Frost kommt. Tagsüber können es dann durchaus 15 Grad oder mehr sein. Ich fürchte allein an der Durchschnittstemperatur werden sie da wenig sehen können. Nehmen sie nur die Pfingsttage, die wir hatten. Die waren ausgesprochen kalt, aber es bestand nie Gefahr vor Frost.

    „Seit 1985 hat der Gesamtmonat Mai übringens eine nicht signifikante Trendlinie mit Minusvorzeichen: y = -0,0026x. Wir hatten uns geeinigt, dass man bei diesem Wert von stagnierend reden sollte.“

    Wenn ich die DWD-Maitemperaturen vom Zeitraum 1985-2015 nehme, dann erhalte ich einen Anstieg von +0,0028°C pro Jahrzehnt. Das 95%-Konfidenzintervall liegt zwischen -0,0059°C und +0,0060°C. Mit anderen Worten, es kann statistisch gesehen eine Erwärmung wie auch eine Abkühlung zugrunde liegen. Mehr geben die Daten nicht her. Das ist auch nicht verwunderlich, weil die Monatsstatistiken praktisch keine signifikante Aussagekraft besitzen. Bei 30 Monatswerten decken wir gerade mal einen Zeitraum vom 30 Monaten = 2,5 Jahren ab. Das ist ziemlich unbedeutend.

  13. #5 Herr Bucher

    Ihre Aussage kann so nicht stehen bleiben. Dass es zu bestimmten Zeiten im Jahr immer wieder besondere, gleichartige Wetterlagen gibt, ist verbürgt.Man nennt das „Singularitäten“. Die beste Singularität ist natürlich das Sog. „Weihnachtstauwetter“. Hier liegt das jeweilige Tagesmittel (seit 1909!!) um mehr als 1 k über den Tagesmitteln Mitte Dezember.

    Auch die Eisheiligen sind eine Singularität, neben noch ein paar anderen. „Kalendergebunden“ sind die natürlich nicht, aber die Tatsache als solche besteht nun mal.

    Zu Herrn Teufel keine weiteren Kommentare. Er unterstreicht einmal mehr, wie absolut faktenresistent Trollos sind.

    Dil.-Met. Hans-Dieter Schmidt

  14. Lieber Naturforscher Kowatsch:
    Dieses Festhalten an die 5 Tage der kalendarischen Eisheiligen ist wissenschaftlicher Unsinn (mal wissenschaftlich betrachtet). Die Kaltlufteinbrüche halten sich doch nicht strikt an unseren Kalender. Herr Firedrich spricht ja auch ganz allgemein von „Kaltlufteinbrüchen im Mai“. so zumindest Ihr Zitat. Und schon gar nicht können Sie die Eisheiligen am Durchschnitt der Tagesmittelwerttemperaturen über 5 Tage ablesen. Wie sind Sie denn auf den Schmarrn gekommen. Selbst wenn die Kaltluft an diesen Tagen eintrifft. Was ist, wenn sie nur 3 von 5 Tagen da war und davor/ danach war es 10 Grad wärmer . Was macht da Ihre Durchschnittstemperatur. Hier fehlt – wissenschaftlich betrachtet – völlig die Fehlerabschätzung.
    Der DWD betrachtet sicher die Anzahl der Jahre an denen die polare Kaltluft überhaupt noch bei uns vorbei kommt. Wenn Sie dass an den Temperaturen ablesen wollen, dann nehmen Sie wenigstens die Tagestiefsttemperaturen. Und Eisheilige bedeutete früher mal Eis/Frost, deswegen der Name. In Postdam sind die Eisheiligen, wenn sie denn kommen nur noch +5°C-Heilige. Da erfriert Ihnen keine Saat mehr. Die letzten Frotstage im Mai hat es in Postdam vor über 30 Jahren gegeben. Man kann das, was der DWD sagt sogar an den Temperaturen ablesen, wenn man es will. Aber eigentlich und wissenschaftlich betrachtet sind Temperaturdaten dafür nicht ausreichend. Der müssen Sie die Wetterkarten der vergangenen Jahre studieren.
    Und dass es letztes Jahr fast 30°C in der 2. Maidekade in Potsdam warm war (und die Presse dies Heißheilige nannte), scheint Ihnen auch entgangen zu sein, da sie ganz wissenschaftlich nur die Durchschnittstemperaturen betrachten. Die Temperaturunterschiede (Tagestiefst- zu Tageshöchstwerten) lagen letztes Jahr zu den kalendarischen Eisheiligen zwischen 5°C und 27°C in Potsdam. Keine Ahnung, warum Sie da ins Freibad gehen wollen. Dass der Frühling solche Temperaturunterschiede mit sich bringt, erkläre ich grad meinen Kindergartenkindern (also warum ich sie morgens noch so warm anziehe). Als guter Naturforscher sollten Sie das eigentlich wissen. Oder Sie schreiben einen peinlichen Brief an Ihre Gemeinde.

  15. Auch so kann man Schreiben abfassen:

    An die Gemeinde Hüttlingen
    Hallo Oswald

    Wann macht bei uns das Freibad endlich auf.? Der Deutsche Wetterdienst hat auf seiner Homepage eine Klimawarnung über das Thema „Eisheiligen“
    veröffentlicht. Demnach sind diese fünf Tage (Zitat) „in der Gegenwart“, „in jüngster Zeit“ nicht nur zu Heißheiligen geworden, der Deutsche Wetterdienst setzt noch eins drauf. Diese fünf Tage wären inzwischen zu „Schweißheiligen“ geworden. Als Beweis dieser zu „Hitzetagen“ geworden früheren Eisheiligentage wird das umfangreiche Datenarchiv des DWD genannt.
    Ich gehe mal davon aus, dass bei uns deshalb ein riesiger Besucherandrang während der Schweißheiligen gewesen wäre und ich wundere mich, dass man seitens der Gemeinde nicht auf die Schweißheiligen mit Freibadöffnung reagiert hat. Weil die Gemeinde dem Deutschen Wetterdienst, immerhin eine offizielle Bundesbehörde nicht glaubt, sind uns Tausende von Euro an Einnahmen entgangen.

    Nex fer oaguat.

    Josef

  16. Warum schreiben Sie das mir und nicht dem Deutschen Wetterdienst? Vorstand Friedrich behauptet doch, dass diese fünf Tage inzwischen zu Schweißheiligen geworden wären. Das müsste eine positive Steigung der Eisheiligentrendlinie in diesem Zeitraum bedeuten, wobei der DWD gar keinen konkreten Zeitraum benennt. Unwissenschaftlicher kann eine Aussage nicht sein. Bitte fragen Sie nach der Steigungsformel, denn Diagramme oder Grafiken hat der DWD-Vorstand für diese fünf Tage noch keine vorgelegt, sondern nur sein Erwärmungsgeschwätz im dritten Jahr nacheinander von sich gegeben. Als Beweis wird nur das umfangreiche Archiv angeführt auf das man zurückgreifen könne. Bitteschön, warum greift der DWD-Vorstand nicht darauf zurück und legt endlich Diagramme dieser fünf Tage vor. Wenn das DWD-Diagramm dann tatsächlich eine positive Steigung seit 1985 hätte, dann könnten Sie just genau mit diesem Text widersprechen, den Sie an mich gerichtet haben. Herr Hader, Ihre Kritik hat Niveau und ist immer sachorientiert. Sie sind jedoch auf beiden Augen blind, wenn Leute wie der DWD-Vorstand ein Gewäsch an Falschaussagen mit wissenschaftlichem Anstrich von sich gibt. Ich komme schlichtweg mit Ihrer charakterlichen Einstellung nicht klar.,. Seit 1985 hat der Gesamtmonat Mai übringens eine nicht signifikante Trendlinie mit Minusvorzeichen: y = -0,0026x. Wir hatten uns geeinigt, dass man bei diesem Wert von stagnierend reden sollte.

  17. Sehr geehrter Herr Bucher und Herr Teufel und andere, die noch ähnlich schreiben möchten.
    Das ist alles richtig was Sie sagen, es gehört aber nicht zum Thema, da es sich um Trivialwissen handelt, welches außerhalb dieser wissenschaftlichen Abhandlung steht. Das von mir eingegrenzte Thema wird zu Beginn deutlich genannt und ist eine Überprüfung der Aussagen des DWD über diese fünf zufälligen Tage im Mai. In einem neuen Artikel auf der eigenen homepage legt der DWD noch eins drauf, diese fünf Tage seien in der Gegenwart nicht nur zu „Heißheiligen“, sondern sogar zu „Schweißheiligen“ geworden. Damit wird ein Wärmer werden dieser fünf Tage innerhalb des Monates Mai behauptet. „Schweißheilige“ würde sogar eine zunehmende Ansammlung von heißen Sommertagen vom 11 bis 15 Mai „in jüngster Zeit“ bedeuten. Nur diese Behauptungen hat mein Artikel überprüft und eindeutige Ergebnisse gebracht. Mich wundert eigentlich schon, dass Ihnen die dreisten Lügen des DWD-Vorstandes nicht auffallen bzw. egal sind. Bitte lesen Sie sich die Abhandlung nochmals sorgfältig durch. Ich war selbst über die Ergebnisse überrascht, welche die Abhandlung gebracht hat und ich erwarte nun Erklärungsansätze, Vermutungen und Meinungen zur gestellten Aufgabe, den ermittelten Ergebnissen und den Aussagen des DWD. Mein Essay endet auch mit einer Frage.

  18. #6: Hallo Hans-Dieter Schmidt und vor allem unseren unermüdlichen Naturbeobachter Kowatsch vielen Dank!
    Eine ähnliche fundierte Langzeitanalyse im möglichst wärmeinselfreien Bereich betreiben die Dänen:
    Frank Lansner and Nicolai Skjoldby
    Gott sei Dank wieder online
    http://hidethedecline.eu

    besonders mit ihren aufwendigen „RUTI“ Analysen auch für Deutschland.
    Sie zeigen, dass es vielerorts in Mitteleuropa bis ca. 1940 wärmer als heute war.

    In Russland dem größten Flächenstaat der Welt mit entsprechend deutlich größerem Einfluss auf die „Global-Berechnung“ ist der Unterschied Stadt/Land noch deutlicher.

    mfG

  19. #2 Herr Teufel

    Sicher hätte man all diese Dinge berücksichtigen können, aber ich verstehe den Beitrag als Erwiderung auf die falschen Behauptungen des DWD, der genau die Eisheiligen meinte, wie sie im Kalender stehen. Sie hätten also diesen ihren Kommentar zunächst einmal an den DWD schicken sollen.

    Krass ist hier das absolute Minimum des Jahres 1978, als ein Kaltluftkörper direkt aus der Arktis über Skandinavien hinweg mit hoher Geschindigkeit nach Mitteleuropa zog. Am 10. Mai 1978 maß die Radiosonde Lindenberg bei Berlin im 850-hPa-Niveau eine Temperatur von -13°C (minus dreizehn!)
    Wäre dieser Kaltluftvorstoß außerhalb des hier betrachteten Zeitraumes aufgetreten und also in Abb. 1 nicht abgebildet worden, wäre der Abwärtstrend vielleicht sogar noch etwas deutlicher ausgefallen.

    Hoffentlich kommen wir nicht demnächst wieder in solche Zeiten, denn es gab damals, soweit mir erinnerlich, Frostschäden für die Landwirtschaft in den Hunderttausenden D-Mark.

    Dipl.-Met. Hans-Dieter Schmidt

  20. Eisheilige sind Voodoo Science, es gibt keine Kalendergebundenen Witterungsregelfälle. Schaut man sich lange Reihen an, ist es so, dass sg. Kälterückfälle von April bis Juni gleich verteilt vorkommen, eine Woche nach den „Heiligen“ z.B genau so häufig wie zwei Wochen früher etc. etc…

  21. „Und da Meteorologen 30 Jahre als Klimaeinheit definierten, soll auch dieser Zeitraum untersucht werden. Beginnen wollen wir aber mit 50 Jahren, einem recht langen Betrachtungszeitraum.“

    Sehr geehrter Herr Kowatsch, es ist richtig, dass Meteorologen einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren für ihre Klimaaussagen betrachten. Das bezieht sich aber auf ein ununterbrochenes Intervall. Sie hingegen betrachten jeweils 5 Tagesabschnitte a 50 Jahre. Das macht in Summe 5*50=250 Tagesdurchschnitte, was nicht mal ein ganzes Jahr ergibt. Es sollte auch für Sie nachvollziehbar sein, dass das statistische Rauschen hier viel größer ist als bei einem vollständigen 30-Jahres-Intervall.

    Sie sind sehr weit davon entfernt, statistisch signifikante Aussagen zu bekommen, wenn sie die Eisheiligen der letzten 50 Jahre beobachten. Das würden sie schon allein daran merken, wenn sie das Konfidenzintervall ihrer Regressionsgeraden berechnen.

  22. Hallo,

    die Klimakatastrophe wird immer kälter. In einem meiner Weinberge, der mit Auxerrois-Reben (Burgunderart) bestockt ist, ist ein großer Teil der Knospen der Reben erfroren! Wann kommt die vorhergesagte Hitzewelle?

  23. Hallo Herr Naturforscher Kowatsch,

    Vor diesem Artikel sollte man zuerst den Begriff der Eisheiligen klären. Als Eisheilige bezeichnet man die Tage vom 11. Mai bis 15. Mai (Mamertus bis kalte Sophia; mit regionalen Unterschieden). Bis zur kalten Sophia so sagt es die Bauernregel sollte man mit der Aussaat warten, denn es kann noch Frost kommen. Nun ist es allerdings so, dass diese aus dem Mittelalter stammende Bauernregel in unterschiedlichen Regionen zu unterschiedlichen Zeitpunkten einer Kalenderreform unterzogen wurde. Und es ist nicht anzunehmen, dass das Wetter zwischen julianischem und gregorianischem Kalender unterscheiden kann. Der Kalender wurde beginnend im 16 Jhrd. um damals 10 Tage nach vorne verschoben. Dementsprechend muss man mit Frost im heutigen gregorianischen Kalender auch bis zum 10. Tag nach der kalten Sophia rechnen. Das wäre der 25. Mai. (wobei sich der julianische Kalender ja auch langsam verschoben hatte, deswegen ist die Verschiebung nicht ganz 10 Tage; würde jetzt aber zu weit führen und ist letztenendes egal). Das Wetterphänomen der Eisheiligen verschiebt sich dmenach auch um bis zu 10 Tage nach hinten.
    Allein deswegen erscheint es mir unlogisch sich auf die kalendarischen Eisheilige zu beziehen und nur diese Tage in dem Artikel auszuwerten.
    Hinzu kommt die Tatsache, dass die Eisheiligen keineswegs pünktlich sind. Man kann die Bauernregel auch so interpretieren, dass man bis zur kalten Sophia warten soll, ohne dass ausgesagt wird, wann und ob der Frost kommt. Man wäre auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
    Wenn man mal alle Maien der letzten Jahre durchgeht und schaut, wann ein Kälteeinbruch kam, da wird man feststellen, dass dies zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten im Mai war.
    Wenn man sich dann die Tage mit den jeweils größte Temperatureinbrüchen ansieht, sieht man dass die Temperaturen am Tag des Einbruchs über die Jahre einen signifikant positiven Trend aufweisen.

  24. Herr Kowatsch Temperatursturz
    :
    http://tinyurl.com/hehwm4p
    :
    haben Sie sowas auch schon mal beobachtet, gesehen?
    Wie der Oberflaeche Temperatur mal in den Keller geht, erstes Diagramm zeigt das, doch aus wolkenfreiem Himmel und bei genuegend CO2? wozu es da auf diesen Seite leider keinen Messschrieb gibt.

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