Versickernde Sintflut

Graphik Puls

von Frank Horns*
Dank Treibhauseffekt schwelle der Meeresspiegel dramatisch an, heißt es – die Realität sieht anders aus. Auch beim UN-Klimagipfel in Paris zeigt sich: Zum Katastrophenszenario eines vom Menschen verursachten Klimawandels gehört stets der rasante Anstieg des Meeresspiegels. Ganze Länder soll er verschlingen und Millionen Menschen zu Klimaflüchtlingen machen. Nur: Es gibt zahllose Fakten, die eher das Gegenteil einer drohende Sintflut belegen.

Die Flut kommt. Höher und höher schrauben sich die Pegelstände. Schon bald werden sich auf der Hamburger Reeperbahn nur noch Makrelen und Plattfische vergnügen. Im Münchner Kaufhaus Oberpollinger werden Surfbretter zum Verkaufsschlager, weil’s zum Strand nur noch zwei Gehminuten sind. – Und der „Spiegel“ hat’s mal wieder vorhergesehen. Schon 1986 zeigte sein Titelbild einen Kölner Dom, der nur noch zur Hälfte aus dem Wasser ragt. Die klotzigen Buchstaben darunter künden von der „Klima-Katastrophe“.

Fast drei Jahrzehnte später schlägt die gleiche alptraumhafte Vorstellung immer noch hohe und höchste Wellen. Zwar kann man nach wie vor trockenen Fußes über die Reeperbahn gehen, aber der Alarmismus ist sogar noch schriller geworden. Vor allem, wenn sich rund 150 Staats- und Regierungschefs treffen, um in Paris beim 21. UN-Klimagipfel die Welt vor „Treibhauseffekt“ und „Selbstverbrennung“ zu bewahren (siehe PAZ 49, Seite 8).

Mit biblischer Wucht branden die Hiobsbotschaften von der anstehenden Sintflut heran. Sie sind ein wichtiger Teil des Katastrophenszenarios und kommen so massiv und breitgestreut daher, dass es schwer fällt nicht daran zu glauben. Dabei zeigt gerade die Auseinandersetzung mit dem Thema Meerespiegel, wie viel Skepsis bei allen Aussagen der selbsternannten Klima-Security und Kohlendioxid-Polizei angebracht ist.

Ja, es stimmt, der Meeresspiegel steigt. Aber, er tut dies nachgewiesenermaßen seit 15000 Jahren. Damals lag der Meeresspiegel um 140 Meter tiefer als heute. Er stieg an, als gegen Ende der letzten Eiszeit die Inlandsgletschermassen abschmolzen. Diese Entwicklung ist noch immer nicht zum Stillstand gekommen. Sie setzt sich fort, wenn auch mittlerweile stark abgebremst. Von 1600 – also bereits in vorindustrieller Zeit – bis heute ist die Nordsee um 135 Zentimeter gestiegen. Das sind etwa 34 Zentimeter pro Jahrhundert.

Von 1900 bis 2000 stieg der Pegel in Cuhaven nur um 25 Zentimeter, also eher im unteren Randbereich der 100-Jahres-Schwankungen.

„Der Anstieg des Meeresspiegels erfolgte in den letzten 400 Jahren noch nie so langsam wie im 20. Jahrhundert“, stellt der Physiker und Meteorologe Klaus-Eckart Puls, ehemals Leiter der Wetterämter in Essen und Leipzig, in einem Aufsatz fest. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat aus der Beobachtung des Pegels in Nor­derney ebenfalls seine Schlüsse gezogen und konstatiert:

„Ein beschleunigter Anstieg des Meeresspiegels kann nicht nachgewiesen werden.“

Das kann anderswo allerdings tatsächlich anders aussehen. 71 Prozent der Erde sind von Wasser bedeckt. Wer dessen Oberfläche genauer betrachtet, erlebt Überraschungen. So hat der Meeresspiegel keineswegs überall die gleiche Höhe. Ursache ist unter anderem die ungleichmäßige Verteilung dichter Gesteine im Erdinneren. Dadurch wird das Wasser unterschiedlich stark angezogen. Die Folge sind verblüffende Höhenunterschiede. Sie betragen zum Beispiel zwischen dem Südatlantik und dem Indischen Ozean 200 Meter.

Der Hamburger Professor für Küsteningenieurswesen Winfried Siefert stellte schon vor einigen Jahren fest:

„Der Meeresspiegel entpuppt sich bei näherer Betrachtung immer mehr als eine rechnerische Krücke, unzulänglich und vor allem wenig aussagekräftig. Besonders, wenn er allein als Maßstab dienen soll. Oder wenn aus ihm Horrorszenarien abgeleitet werden.“

Zum Beispiel die Vorstellung, dass ganze Nationen in den steigenden Fluten versinken. Immer wieder genannt wird in diesem Zusammenhang Bangladesch. Das Land am rechten Rand des indischen Subkontinents liegt zu zehn Prozent nur einem Meter über dem mittleren Meeresniveau. Der „Spiegel“ verortete es in der „Todeszone des Klimawandels“. Besonders eifrige Katastrophen-Fans prognostizieren, das ganze Land könnte bis zum Ende des Jahrhunderts unter Wasser stehen.

Tatsächlich verliert Bangladesch kein Land an die Fluten, sondern gewinnt welches.

Das stellte das Institut für Umwelt und Geographie mit Sitz in der Hauptstadt Dhaka fest. Es wertete die Satellitendaten mehrerer Jahrzehnte aus. Das Ergebnis: Bangladeschs Landmasse nimmt jährlich um 20 Quadratkilometer zu. Seit 1973 summierte sich der Landgewinn auf rund 1000 Quadratkilometer. Ursache sind unter anderem die großen Mengen Schwebstoffe, die von den Strömen Brahmaputra und Ganges in die Flussmündungen getragen werden. Dort lagern sie sich dann ab.

Ebenfalls über wachsenden Landbesitz können sich die Bewohner vieler südlicher Inselstaaten freuen, klammheimlich am besten, denn wie so viele Staaten fordern sie von den Industrienationen eine Menge Geld, um sich gegen den drohenden Klimawandelzu wappnen. Da kommt es gar nicht gut,

wenn Wissenschaftler feststellen, dass beispielsweise einige der Fidschi-Inseln in den letzten Jahren um bis zu 30 Prozent gewachsen sind.

Hier sind keine Schwebstoffe, sondern Korallen für den Landgewinn verantwortlich. Die koloniebildenden, kalkablagernden Nesseltiere scheren sich keinen Deut um angeblich steigende Meeresstände. Für sie zählt einzig die Realität knapp unter dem Meeresspiegel.  ===================================================================

)* Anmerkung der EIKE-Redaktion:

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in Preuß.Allg.Z., 11.12.2015, S.2 ;

Wir danken dem Autor Frank Horns und der PAZ für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.

PDF anbei.

=================================================================

Related Files

image_pdfimage_print

7 Kommentare

  1. @#6,

    die Erde ist keine Kugel, sondern ein Rotationsellipsoid. Der Unterschied des Erdradius zwischen Äuquatorebene und Polkappen beträgt 21km.
    Wasser das im Golfstrom nach Norden fliesst, verliert somit ca. 10km an „Höhe“ bezogen auf den Erdmittelpunkt.
    Was soll da eine pauschale Angabe eines „Meeresspiegels“; das kann immer nur eine lokale Größe sein.

  2. Das hier kann nicht stimmen: „Die Folge sind verblüffende Höhenunterschiede. Sie betragen zum Beispiel zwischen dem Südatlantik und dem Indischen Ozean 200 Meter.“
    Vielleicht sind es 200mm?

  3. Meine geliebten Damen und Herren, einige strenge und klare Worte.

    a. Das Copyright für die Sintflut ist nicht zu erwerben. Jede Zuwiderhandlung sollte mit einem freundlichen und verständnisvollen Lächeln entgolten werden.

    b. Der Originaltext sagt eindeutig, es wird keine weitere Sintflut mehr geben können. Das ist ausgeschlossen. Und logisch.

    Diese Argumentation verläuft allein auf textlicher Ebene. Das hat mit Glauben absolut nichts zu tun. Es ist eine Tatsache, eine unwiderlegbare, es steht sinngemäß so drin.

    Mit sehr freundlichen und siegreichen Grüßen

    P.S.: Dies müsste man den falschen Papst um die Ohren werfen. Apropos falscher Papst. Die Freimaurer, aus Aachen, die Intriganten mit dem Karlspreis, wollen diesem Chaoten aus Rom, der den wahren Christen in den Rücken fällt, und reiheinweise Messer zückt, einen Preis verleihen.

    Damit der weniger gut infomierte Leser auch mitdenken kann, korrekt, und im Sinne der Objektivität, so viel. Vor hundert Jahren in etwa, würde kein arroganter Freimaurer es wagen, einem Papst, so einen korrupten Dreckspreis zu verleihen. Die Tatsache, dass es heute geschehen kann, sagt fast alles. Da die Freimaurer sich nicht ändern können, hat man einen Intriganten, in Rom einsetzen lassen. Es sind die gleichen Personen, die für den Nächsten nur Verachtung übrig haben können und wollen!! Ein aufrechter Christ würden diesen Preis niemals akzeptieren WOLLEN!! Eine dreiste Frechheit. Die wähnen sich auf der Siegerstraße.

    P.P.S.: Zu Bangladesh, vielleicht noch dies. Ein Datenpunkt, der etwas andeutet, und nichts direkt mit dem Klima zu tun hat, aber doch erwähnenswert ist und das Kernproblem von diesem Land sein muss (auch als Ost-Pakistan bezeichnet, in der Vergangenheit).

    Ein Ökonom, dessen Name mir jetzt entfällt, der die viele Armut dort nicht ansehen wollte, kam auf die Idee eine Bank für Arme zu gründen, eine Art Mikrokredit-Bank. Man wird mich verstehen wollen. Egal ob die Idee neu war oder nicht, sein Unternehmen florierte und half vor allem sehr viele Frauen aus der Armut. Die Idee wurde kopiert und der Mann gefeiert. So weit so gut. Er wurde auch in Europa gefeiert und gelobt.

    Wie sieht die Situation heutzutage aus? Die Intrigantenhochschule hat beste Arbeit geleistet. Mittlerweile ist diesem Pack gelungen, den Gründer der Mikro-Bank und Verfechter dieser Idee, aus seinem (!) eigenen (!) Unternehmen, mit Tricks, die auf den ersten Blick sogar legal erscheinen mögen, hinauszuwerfen. Eine traurige und bittere Geschichte. Und nicht zum Besten der Armen. Ganz im Gegenteil.

    Was wollen Sie damit sagen, Frau M.? Nun, die Probleme Bangladesh sind weder das Wetter noch das Wasser.

    Für diesen kleinen Ausflug, bitte ich den Admin um Verzeihung.

    Aber, egal (!!) wie man zum Originaltext stehen will, objektiv betrachtet, ganz legal, es wird nie wieder eine Sintflut geben können. Das ist eine logische Schlußfolgerung. Es hat eine gegeben. In der Vergangenheit. Das ist ebenso sicher. Aber, selbst darüber streitet die falsche Wissenschaft bis heute. Oh Kant, Sie Narr. Was haben Sie nur angestellt? Hhm?

  4. #1
    In meinem EIKE-Artikel: Gehen die Südseeinseln wirklich wegen des Klimawandels unter, Teil 2
    ist ein Link auf eine kaltesonne-Publizierung zu Bangladesh. Dort sind weitere Unterinfos verlinkt.

  5. Sehr geehrter Herr Schulz,
    vorkurzem hat Herr Kuntz hier auf EIKE einen Bericht veröffentlicht,der sich u.a. auch mit den angeblichen drohenden Überschwemmmungen befaßte. Da wurde auch Bangldesch behandelt: Ergebniss Bangladesch wächst durchschnittlich um 20 km². In diesem Bericht finden sich auch Quellenangaben.
    MfG

  6. Danke für den Bericht. Ich habe eine Frage. Haben Sie neue Zahlen zu der Fläche von Bangladesh? Das letzte Mal als ich von diesen Phänomen hörte, ist schon einige Jahre her. Gibt es dort neue Erkenntnisse durch Satellitenbilder?

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:

  1. Bitte geben Sie Ihren Namen an (Benutzerprofil) - Kommentare "von anonym" werden gelöscht.
  2. Vermeiden Sie Allgemeinplätze, Beleidigungen oder Fäkal- Sprache, es sei denn, dass sie in einem notwendigen Zitat enthalten oder für die Anmerkung wichtig sind. Vermeiden Sie Schmähreden, andauernde Wiederholungen und jede Form von Mißachtung von Gegnern. Auch lange Präsentationen von Amateur-Theorien bitten wir zu vermeiden.
  3. Bleiben Sie beim Thema des zu kommentierenden Beitrags. Gehen Sie in Diskussionen mit Bloggern anderer Meinung auf deren Argumente ein und weichen Sie nicht durch Eröffnen laufend neuer Themen aus. Beschränken Sie sich auf eine zumutbare Anzahl von Kommentaren pro Zeit. Versuchte Majorisierung unseres Kommentarblogs, wie z.B. durch extrem häufiges Posten, permanente Wiederholungen etc. (Forentrolle) wird von uns mit Sperren beantwortet.
  4. Sie können anderer Meinung sein, aber vermeiden Sie persönliche Angriffe.
  5. Drohungen werden ernst genommen und ggf. an die Strafverfolgungsbehörden weitergegeben.
  6. Spam und Werbung sind im Kommentarbereich nicht erlaubt.

Diese Richtlinien sind sehr allgemein und können nicht jede mögliche Situation abdecken. Nehmen Sie deshalb bitte nicht an, dass das EIKE Management mit Ihnen übereinstimmt oder sonst Ihre Anmerkungen gutheißt. Wir behalten uns jederzeit das Recht vor, Anmerkungen zu filtern oder zu löschen oder zu bestreiten und dies ganz allein nach unserem Gutdünken. Wenn Sie finden, dass Ihre Anmerkung unpassend gefiltert wurde, schicken Sie uns bitte eine Mail über "Kontakt"

*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.