Die Endlagerung, ein von der Politik geschaffenes Scheinproblem

Endlagersuche ein Schattenboxen; Bild fotolia; Alexander Wurditsch

von Dr. Lutz Niemann
In jeder Diskussion rund um die Kernenergie kommt irgendwann der Einwand nach der ungelösten Endlagerfrage. Nun handelt es sich bei Deutschlands Ausstieg aus seiner gesicherten Stromversor-gung um ein politisches Unterfangen, und in der Politik geht es um Stimmenfang für die nächste Wahl, nur der beste Mundwerker gewinnt. Zum Verständnis der Dinge zur Kernenergie und Endlagerung braucht man Kenntnisse in Physik, Strahlenbiologie, politische Verführungskunst. Das „Problem“ der Endlagerung ist kein reales Problem, es ist ein politisches „Problem“ und wurde künstlich geschaffen. Der sachlich unkundige Bürger schließt durch das Wort „Problem“ auf Gefahren, es entsteht Angst und Verwirrung, die von politischer Seite zu eigenen Zwecken genutzt wird.

Was sind Abfälle aus einem Kernkraftwerk?

In einem Kernreaktor werden schwere Atomkerne, meist des Urans, gespalten. Dabei wird Kernbindungsenergie frei, und es entstehen zwei Spaltprodukte von etwa dem halben Gewicht des Urans.

Nur diese Spaltprodukte sind Abfälle, die nicht mehr zu gebrauchen sind. Die Spaltprodukte sind radioaktiv, werden aber wegen ihrer kleinen Halbwertszeiten bald zu stabilen Elementen und strahlen dann nicht mehr.

Zu einem geringen Anteil entstehen aus Uran im Reaktor durch Einfang von Neutronen die Transurane. Diese sind schwerer als Uran. Diese sind keine Abfälle, denn sie sind entweder auch spaltbar und liefern Energie oder sie können durch weiteren Einfang von Neutronen zu schwereren spaltbaren Kernen werden. Plutonium ist das bekannteste Transuran und in einem Reaktor wird ca. die Hälfte der Energie durch Spaltung von Transuranen (insbesondere Plutonium) gewonnen. Die Zahl der spaltbaren Kerne im Brennelement sinkt mit der Zeit, bis keine Kettenreaktion mehr möglich, das Brennelement ist „abgebrannt“.

Abgebrannte Brennelemente sind ebenfalls kein Abfall, sie enthalten aber 5% Spaltprodukte, und nur dieser Anteil ist Abfall. Er wird durch die Wiederaufarbeitung der Brennelemente abgetrennt, in Glas eingeschmolzen und ist dann als Glaskokille bereit zur Endlagerung. Die Endlagerung soll laut politischem Willen in tiefen geologischen Schichten erfolgen, zu diesem Zweck wurde der Salzstock in Gorleben untersucht. Die Glaskokillen werden in Castor-Behältern transportiert und aufbewahrt. In Gorleben stehen in einer riesigen Lagerhalle mit 420 Stellplätzen 108 Castoren mit ca. 2500 Glaskokillen und 5 Castoren mit abgebrannten Brennelementen. 307 Stellplätze sind noch frei.

Was macht die Politik?

Als es 1990 zur ersten Rot-Grünen Regierung in Niedersachsen unter Ministerpräsident Schröder kam, wurde im Koalitionsvertrag festgelegt „eine Gesamtstrategie zu verfolgen, um über eine Blockade der Errichtung von Endlagern den Ausstieg aus der Kernenergie zu erzwingen.“ An diese Vereinbarung haben sich seither alle Rot-Grünen Regierungen gehalten, inzwischen haben sich CDU/CSU/FDP diesem Ziel angeschlossen. Es geht also nichts weiter, weil es die Politik nicht will.

Das Bundesamt für Strahlenschutz, das die Empfehlungen für die Politik ausarbeitet, kam nach dem Abgang seines Präsidenten Herrn Prof. Dr. Alexander Kaul um 2000 unter die Führung eines Politikers (Wolfram König), seitdem wird dort grüne Politik gemacht. Die Regierung fragt beim Thema Strahlensicherheit die Politiker im Bundesamt für Strahlenschutz, die Wissenschaft wird nicht gefragt.

Wie gefährlich ist Atommüll, das „Gift bis in alle Ewigkeit“?

Dazu ist es nützlich, einen Vergleich mit der Radioaktivität in unserer natürlichen Umwelt anzustellen. Unsere gesamte Welt enthält Radioaktivität: die Luft, das Wasser, der Boden, der Mensch und auch unsere Nahrung. Ein Kubikkilometer der Erdkruste enthält im Mittel 10^15 bis 10^16 Becquerel Radioaktivität, das bedeutet daß in jeder Sekunde 1000 000 000 000 000 bis 10 000 000 000 000 000 Atomkerne zerfallen und Strahlen aussenden. Die Halbwertszeiten liegen im Bereich Millionen bzw. Milliarden von Jahren, die Erde und auch der Mensch strahlen daher bis in alle Ewigkeit.

Eine Glaskokille mit eingeschmolzenen Spaltprodukten enthält heute etwa so viel Radioaktivität wie ein Kubikkilometer der Erdkruste. Es lagert also in Gorleben in den Castoren so viel Radioaktivität, wie in etwa 2500 Kubikkilometern der Erdkruste enthalten ist. Wenn diese Glaskokillen ins das Endlager in 1km Tiefe gebracht worden sind, dann lagert oberhalb dieser Kokillen auf der Fläche Deutschlands noch immer viel mehr als das Hundertfache von deren Radioaktivität. Wie sollte die Radioaktivität in der Tiefe eine Gefahr darstellen, wenn die hundertfach höhere Radioaktivität der Erdkruste für die Menschen nie gefährlich war?

Die Radioaktivität in den Glaskokillen klingt schnell ab. Nach 500 Jahren Abklingzeit ist sie auf die Radioaktivitätsmenge von 15 Kubikkilometern der Erdkruste gesunken. Dann ist das „tödliche Erbe der Atomenergie“ – so die Gegner – auf etwa ein 20 000-stel von Deutschlands Boden gesunken.

Zur Strahlenbiologie

Radioaktivität birgt Gefahren, aber schon Paracelsus wusste vor 500 Jahren: „allein die Dosis macht das Gift“. Nur eine hohe Dosis ist schädlich. Dazu muß aber der radioaktive Stoff in den Körper des Menschen gelangen oder die Strahlung nicht genug abgeschirmt sein. Bei den Kokillen in den Castoren in Gorleben bestehen diese Gefahren nicht, denn niemand kann von einer Glaskokille abbeißen und der dickwandige Castor-Behälter schirmt die Strahlung ab.

Wird eine hohe Dosis über längere Zeit verteilt, so ist sie nicht schädlich. Jedermann kennt das von einer Flasche Schnaps.

Bei Strahlung von radioaktiven Stoffen wird seit den Anfangsjahren um 1950 die Annahme gemacht, daß jede noch so kleine Dosis unabhängig von der Zeit schädlich sei, der Schaden aber nicht nachweisbar sei (Konjunktiv!!!). Die Erkenntnis des Herrn Paracelsus wird ignoriert. Auf dieser Annahme beruht weltweit die Strahlenschutzgesetzgebung, sie gilt in ihrer strengen Form nur in der Kerntechnik. Ein nicht nachweisbarer Schaden ist aber NULL, es gibt ihn nicht, er existiert nicht.

Bei der Strahlung vom Erdboden, bei Höhenstrahlung oder in der Medizin bei Patienten gelten die strengen Gesetze nicht bzw. es wurden andere Grenzen festgelegt.

Die ausgebildeten Strahlenschützer wissen natürlich um diese Ungereimtheiten. In der Fachliteratur liest man gelegentlich vorsichtig formulierte Hinweise. Der Gesetzgeber und die breite Bevölkerung GLAUBEN an die Strahlengefahr, so wurde die Kernenergie zum „Teufelszeug“, wie Kardinal Marx es sagte. Medienleute besitzen in der Regel keine Fachkenntnis, und sie folgen der Politik. Wer sich sachgerecht informieren will, sollte ausländische Literatur benutzen.

Was geschieht in Deutschland?

Man will einen neuen Standort für die in Gorleben lagernden Glaskokillen suchen. Es ist heute absehbar, daß die Suche nach einem neuen unterirdischen Endlager frühestens in 2080 zu einem betriebsbereiten Endlager führen kann. Bis dorthin ist ein Großteil der Radioaktivität in den Glaskokillen abgeklungen, d.h. sie ist verschwunden. Daher kann man die Glaskokillen auch bis zum Sanktnimmerleinstag oberirdisch in Gorleben belassen, ohne daß jemals ein Mensch durch die Strahlung zu Schaden kommen wird. Die Endlagerkommission meldete im April 2015, daß zwischen 2095 und 2170 das neue Endlager geschlossen werden könnte, und daß die Kosten bis dorthin 50 bis 70 Milliarden EURO erreichen würden. Diese Ausgaben kann man sparen, wenn man die Vorschriften ändert und bei oberirdischer Lagerung bleibt.

Es gibt noch 26 mit Glaskokillen gefüllte Castoren, die laut Vertrag aus La Hague/Sellafield nach Deutschland zurückgeführt werden müssen. Obwohl in der Lagerhalle in Gorleben noch 307 leere Stellplätze vorhanden sind, ist inzwischen in Deutschland Gesetz geworden, daß diese 26 Castoren an anderer Stelle in noch zu schaffenden Räumlichkeiten aufzubewahren sind. Durch diese Bestimmung entstehen weitere „Probleme“ und unnötige Kosten.

Es wurde von der Schröder/Fischer-Regierung bestimmt, die abgebrannten Brennelemente aus den Kernkraftwerke in Castoren zu stecken und in neu zu bauenden Zwischenlagern an den Standorten der Kraftwerke zu lagern. Das ist inzwischen geschehen, die Lager sind fertig, sie sind auf 40 Jahre genehmigt. Es ist heute unsinnig zu spekulieren, was nach 40 Jahren mit den abgebrannten Brennelementen geschehen könnte. Sie sind keine Abfälle sondern Wertstoffe, wie schon gesagt wurde. Sie enthalten nur zu 5% Abfall. In den Medien (und auch bei manchem Fachmann) werden die abgebrannten Brennelemente heute in irreführender Weise oft als Abfall bezeichnet. Damit wird die Abfallmenge erhöht und das „Problem“ und die Angst der Menschen vergrößert.

In der ASSE lagern 3 * 10^15 Becquerel Radioaktivität (Angabe 2002). In 100 Jahren wird diese Radioaktivität um zwei Größenordnungen abgesunken sein. Dann haben wir eine Situation, wo das Deckgebirge über dem ASSE-Endlager eine hundertfache Radioaktivitätsmenge enthält wie in der Tiefe. Es ist daher unsinnig die Abfälle aus der ASSE wieder an die Oberfläche zu holen. Das Programm der Rückholung der Abfälle aus der ASSE ist ein politisches Programm, das einzig und allein dem Zweck der Förderung der Strahlenangst dient.

Heute ist die Bank, auf die man alle Aktivitäten rund um die Endlagerung geschoben hat, fast unendlich lang geworden. Nur die Halbwertszeit der Radioaktivität im menschlichen Körper ist noch größer. Die Schreckenswörter „Gift“, „Radioaktivität“, „Gefahr“, „Strahlung“, „Hochrisikotechnik“ u.a.m. haben ihre Wirkung entfaltet. Deutschland will davon weg. Das solare Zeitalter lockt in der Ferne, es erscheint den Menschen als ein Paradies, denn schließlich schickt die Sonne keine Rechnung. Die Realität der Gefahr der Strangulierung unserer Volkswirtschaft durch unnötige Kosten und fehlenden Strom wird nicht gesehen, einfach verdrängt.

veröffentlicht in http://ngowatch.de/

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17 Kommentare

  1. Stimmt, Zum Unterschied von den mehr als 30 anderen KE-Ländern ist in D (und A) die Endlagerfrage zu einem rein politischen Problem geworden. Geprägt von Ideologie aber auch Eigeninteressen. Sicherlich aber nicht von Sachverstand. Gefördert in einer fast peinlicherweise von einer ’grünen’ CDU/CSU Bundeskanzlerin.
    Angesichts der Tatsache, dass nach einer Kernspaltung alle instabilen Teilchen solange zerfallen, bis sie ihren stabilen Zustand erreicht haben (wobei bei 99% von ihnen das schon innerhalb einer Minute der Fall ist, für den Rest das aber auch Millionen von Jahren bedeuten kann), stellt sich nun die zentrale Frage, ob auch das letzte oder das vorletzte der zerfallenden radioaktiven Elemente noch eine Gefahr für den Menschen darstellen kann oder nicht.
    Kernenergiegegner propagieren den ersteren Fall. Sie stützen sich dabei auf eine LNT (’linear-no-threshold’)-Theorie, wofür im Jahre 1946 auch ein Nobelpreis an Hermann Muller vergeben wurde. Basierend auf Versuchen mit Fruchtfliegen, die einer Bestrahlung von 2,750 mSv und mehr ausgesetzt worden waren. Er extrapolierte diese Ergebnisse, trotz gegenteiliger Erkenntnisse, auf 100 mSv. Diese Aussage für niedere Dosisraten wurde mittlerweile zigfach widerlegt. Trotzdem scheint auch die deutsche Regierung dieser Erweiterung der LNT These zu folgen. Mit der Konsequenz, dass ohne Rücksicht auf Kosten Endlagerstätten geplant werden, die in der Lage sein sollten, jedes dieser Einzelteilchen auch für Jahrtausende sicher einzuschließen. Gleichzeitig ist diese Annahme auch einer der Gründe, dass einer gutgläubigen Bevölkerung (aber auch Journalisten und Bischöfen) noch immer Horrorzahlen über Strahlenverseuchungen der Umwelt nach einem Kernschmelzunfall von ’zehn, ja sogar zehntausenden bis einer Million von Jahren’ aufgetischt werden können. Kein Wunder, dass diese sowohl national als auch vor allem global wichtige Energieform hier so emotional und heftig abgelehnt wird.
    Im zweiten und doch wohl mehr ernst zu nehmenden Fall wird auf die Tatsache Rücksicht genommen, dass es ganz natürlich ist, wenn Zellen organischer Substanzen absterben und neue wieder erschaffen werden. Und das aus vielerlei Gründen (natürliche Ursachen, Kälte, Sonnenstrahlen, aber eben auch Gamma-Strahlung). Und das dies erst ab einer gewissen Grenze zu gesundheitlichen Schäden führen kann. Zusätzlich ist zu beachten, dass auf Grund der Kenntnis der Halbwertszeiten (HWZ) zwei (!!) Aussagen über das Nachzerfallsverhalten der Mittel- und Langfristigstrahler getroffen werden können: Die strahlende Masse ist nach einer HWZ auf die Hälfte gefallen (Nach 10 Zyklen sind z. B. nur noch rd. ein Tausendstel an Ausgangsmasse vorhanden). Eine zweite Bedeutung der Halbwertszeit, die allerdings vielen oft nicht bewusst ist, zeigt zusätzlich an, wie schnell diese Masse zerfällt, und damit, welche Dosisleistung (also Strahlen pro Sekunden) dabei freigesetzt wird. Wegen der oben beschriebenen Zelleigenschaften kann aber nun durch rein logische Überlegungen und der ungünstigsten Annahme, dass die Strahlendosisleistung unmittelbar auf den Körper trifft, eine grobe Abschätzung des Schwellenwertes zwischen harmloser und für den menschlichen Körper schädlicher Strahlung gemacht werden, Und damit der maximal möglicher Zeitpunkt bestimmt, ab wann im Rahmen des Nachzerfalls der Rest der mittel- und langfristigen Strahlung (entweder wegen ihrer abnehmenden Masse oder der vorgegebenen niederen Intensität) im Meer der sowieso vorhandenen natürlichen Strahlung versinkt. Dieser gravierende Unterschied zwischen einer ’Strahlung’ und einer (für Mensch und Tier) ’gefährlichen’ Strahlung wird leider von der Öffentlichkeit meist übersehen.
    Dabei ist I-131 (HWZ=8,3 Tage) als Vertreter der Mittelfristigstrahler nach rd. 83 Tagen praktisch nicht mehr wirksam. Es bestimmt somit nach einer gewissen Abkühlphase nur noch die Masse, ob die (nun nur langsam abflauende) Strahlung noch gefährlich ist oder nicht, d. h. wegen ihrer geringen Dosisleistung unterhalb der Gefahrengrenze liegt oder nicht. Deshalb bilden als Hauptproblem bei der Endlagerung das in einem abgebrannten Brennelement (neben den Spaltprodukten mit rd. 5 % Gesamtanteil) noch vorhandene und noch nicht verbrauchte Uran und Thorium (bzw. entsprechende Isotope davon). Außerdem noch das neu gebildete Tritium bzw. die Transurane (mit dem Hauptvertreter Plutonium). Kann man diese in einer Wiederaufbereitungsanlage (die ja in Deutschland erfolgreich torpediert wurde) vorher abtrennen, dann könnte der Rest in Fässern oberirdisch gelagert werden.
    Wie ist es daher möglich, dass von selbst ernannten Experten noch immer Horrorzahlen über mögliche Verstrahlungen nach einem Unfall oder im Rahmen der Endlagerung genannt werden dürfen. Dass diese über Billionen von EUR entscheidende, rein physikalische Frage von den dafür zuständigen regierungsnahen Forschungsinstituten noch immer nicht in wissenschaftlich korrekter Weise verbindlich gelöst werde konnte. Und das seit mehr als 30 Jahren Diskussionszeit (miteinbezogen ein von der Regierung veranlasstes offizielles 10-jähriges Moratorium).

  2. Dank an Lutz Niemann für die erneute sachbezogene Darstellung der vom Volk gefühlten Strahlengefahr aus den „Rest-Kernbrennstoffen“.
    Sehr erstrebenswert ist die Vermittlung dieses Wissens an breite Kreise der Bevölkerung.
    Dieses Wissen sachbezogen zu verbreiten wäre z.B. die Aufgabe der öffentlich rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten in unserer Republik.
    Die „scobel-Sendung“ vom 30.11. ließ die Hoffnung aufkeimen, daß damit begonnen würde.
    Während der erste Teil der Sendung „Tabu Kernforschung“ recht gut gelungen ist, kam im 2. Teil das „Tabu Kernforschung“ leider nicht mehr vor, sondern Gert Scobel diskutierte mit einer Historikerin und einem Psychologen
    „das Tabu“ frei nach Sigmund Freud.
    Da hat Gert Scobel sich was getraut, aber leider traute er sich nicht genug.
    Wann trauen sich die FernsehjournalistInnen das zu tun, wozu sie nach den diversen Länder-Rundfunkgesetzen verpflichtet sind, nämlich zu einer vorurteilsfreien Berichterstattung? Mit anderen Worten, warum erfüllen die Sender ihre gesetzlichen Vorgaben nicht?
    Erich Grantzau

  3. @ #13 L.Stiller

    Es steht geschrieben in der Broschüre „Endlagerung radioaktiver Abfälle als nationale Aufgabe“ des Bundesamtes für Strahlenschutz aus dem Jahre 2005 auf Seite 18.

    In 2005 stand das Bundesamt für Strahlenschutz schon unter der politischen Leitung des Präsidenten Wolfram König. Meine ganz persönliche Meinung ist es, daß dieser entlarvende Satz von den Leuten im BfS in die Broschüre geschrieben wurde, die mit der Politik des Präsidenten Herrn König nicht konform gingen (die gab es durchaus, ich hatte damals einen persönlichen Kontakt zu einem der Mitarbeiter im Amt).

  4. „eine Gesamtstrategie zu verfolgen, um über eine Blockade der Errichtung von Endlagern den Ausstieg aus der Kernenergie zu erzwingen.“

    Ist das ein Originalzitat? Gibt es irgendwo den Koalitionsvertrag wo ich das im Original nachlesen kann?

  5. Wieso korrigiert niemand das Versehen von Herrn Dr Niemann?
    Statt “ Ein Kubikkilometer der Erdkruste enthält im Mittel 1015 bis 1016 Becquerel Radioaktivität…“ muß es heißen: “ Ein Kubikkilometer der Erdkruste enthält im Mittel 10^15 bis 10^16 Becquerel Radioaktivität… „

  6. #8: Lutz Niemann sagt:

    Oder anders ausgedrückt: Jeder Patient müßte durch Bestrahlung 3-fach tot sein.
    —————-
    Der war gut.

    Stellen wir uns vor, dass unsere Kanzlerin an Krebs erkankt, und einer Strahlentherapie bedürfte. Natürlich wünschen wir es ihr das nicht, und wir hoffen auf eine erfolgreiche Therapie im Fall das …

    Aber wäre dieser fiktive 3-fache Tod nicht die Höchststrafe für die zentrale Entscheiderin, die wegen ihrer Strahlenangst Milliardenwerte in der Energieversorgung vernichtete?

  7. #8: Lutz Niemann völlig richtig und das wird leider politisch festgelegt in den staatlich vorgeschriebeben „Strahlenschutzkursen“ auch den Ärzten beigebracht mit dem theoretischen Konzept der linearen dosisunabhängigen Wirkung (LNT).
    Diese LNT ist nun zigfach widerlegt, ganz abgesehen davon, dass sie extrem unbiologisch wäre. Ein biologisches Lebewesen kann man nicht mit einem Stück Metall o.ä. vergleichen.
    Die epidemiologische Beobachtung zeigt eine gesundheitsfördernde Wirkung bis etwa 100 mSv/Jahr

    mfG
    (ein Strahlenschutzsachkundiger)

  8. @ #3 Herr Landvoigt,

    es gibt noch viel zu reden zu diesem Thema, heute folgendes:
    Üblicherweise wird immer so argumentiert, daß eine geringe Strahlendosis mit einer großen Men-schenanzahl multipliziert wird derart, daß sich eine Opferzahl ergibt, die wesentlich kleiner ist als die Anzahl der Krebsopfer von etwa 200 000 Todesfällen in Deutschland pro Jahr. Es heißt dazu dann das absolute Risiko von 25% werde durch 1mSv erhöht auf z.B. 25,005%. Es rechnet z.B. Prof. Breckow — einer der wirklichen Fachleute im Fachverband Strahlenschutz — vor in einem seiner Vorträge:
    „Eine Röntgenaufnahme mit 1 mSv bedeutet eine Risikoerhöhung von 25% auf 25,005%. Das sind bei 100 Millionen Röntgenaufnahmen 5000 zusätzliche Krebstodesfälle pro Jahr in Deutschland, we-der verifizierbar noch falsifizierbar.“ (gerechnet mit dem Risikofaktor 5% pro Sv). Dieses kann man einsehen, 5000 sind unter 200 000 Todesfällen nicht auszumachen.

    Hinter dieser Rechnung steckt Absicht. Man sollte auch den Fall der Bestrahlung nach einer Krebs-OP bedenken, und da wird in der Regel mit rund 60 Sv bestrahlt (an 30 Tagen je mit 2 Sv, verteilt auf 6 Wochen). Das ergäbe bei Bestrahlungen von 200 000 Krebspatienten 600 000 zusätzliche Krebsto-desfälle pro Jahr in Deutschland. Oder anders ausgedrückt: Jeder Patient müßte durch Bestrahlung 3-fach tot sein. Und jetzt habe ich noch nicht einmal berücksichtigt, daß die angegebene Dosis von 2 Sv pro Tag die Organdosis irgendwo im Inneren des Körpers ist. Die Haut erhält dann immer eine höhere Dosis, da kann man auch mit dem doppelten rechnen.

    Es wird mit Absicht gemogelt und zwar so, daß man es der sachunkundige Bürger nicht erkennt. Das stört mich schon bei den hauptamtlichen Strahlenschützern. Viele der Kernis kennen nicht die Bestrahlungsdosis nach Krebs-OP, ich kenne es von etlichen Leuten im Bekanntenkreis und auch aus dem Deutschen Ärzteblatt.

  9. #4: Gerald Pesch sagt:

    am Freitag, 30.10.2015, 14:29

    Gestern Abend lief auf 3.Sat eine Reportage über die Kernkraft. Tabu Kernforschung.“

    Die Sendung bot keine Lösung sondern liess den Zuschauer im Ungewissen. Eine Lösung hiesse z.b.:

    „Deutschland sollte mit einem Forschungsprojekt in das internationale Generation IV Programm für fortgeschrittene Kernreaktoren einsteigen“.

    Aber dazu wollte sich die gleichgeschalteteten Öko-Agitprop-Autoren wohl nicht hinreissen. Stattdessen übte man sich im üblichen, gehässigen und unwisschenschaftlichen grün-religiösen Agitprop-Muster:

    „Atomkraft ist unbeherrschbar, böse und der Mensch muss sein Hände von dieser Teufelsgeburt lassen“.

    Das war höchstens ein Auftakt. Wir werden sehen wie es mit dieser Diskussion weitergeht.

  10. In der Endlagerfrage oder der Weiterverarbeitung oder Weiternutzung des sogenannten strahlenden Abfalls darf es doch nach Ansicht der politischen Meinungshohheit gar keine Lösung geben. Die Lösung wäre doch der Tod des Problems. Und dieser Tod ist zu verhindern, allerdings nach meiner Ansicht unausweichlich wie jeder andere Tod auch. Um den Untoten so lang wie möglich präsentieren zu können, dürfen Fachleute, Fakten und Zahlen natürlich keine Rolle spielen, nur Propaganda. Ich bin seit 1949 DDR Bürger gewesen, mir kommt das sehr bekannt vor, sag mir keiner, dass es sowas nur in der DDR gegeben hat.Die Frage ist halt nur, wieviel Schaden bis zur Erkenntnis angerichtet sein wird. Wir sind diesbezüglich international sowieso schon zum Gespött geworden und das wird auch ökonomische Auswirkungen haben. Aber es wird ja immer noch ausreichend grün gewählt und medial bedient, 8% Wahlstimmen bei der letzten Bundestagswahl aber gefühlt 80% Medienpräsenz. Das kann dauern.

  11. Gute Zusammenfassung!

    Selbst unter den Spaltprodukten gibt es jedoch solche, die auch nutzbar sein können – sofern ein durchführbares Verfahren zu ihrer Isolation angewendet würde.

    Dazu zählt u.a. Bi 213. In Komplexbindung in der Nuklearmedizin einsetzbar. Das Unternehmen Flibe Energy in Huntsville, Alabama widmet sich neben der Entwicklung eines MSR’s auch diesem Anwendungsbereich.

    Auch „synthetisches“, stabiles Rhodium – in der Erdkruste ein extremer Exot – liesse sich gewinnen. Katalysatoren könnten billiger werden.

    Dass man nach 350 Jahren auf einer Glaskokille mit eingegossenen Spaltprodukten reiten kann ohne zu erkranken, lässt sich leider nicht in unsere Öffentlichkeit bringen.

    Definitiv wird es keine „Lösung“ des Endlagerproblems in tiefen geologischen Formationen in Deutschland geben. Kaum ein Standort in Deutschland kann den strengen Kriterien des AKEnd und anderen genügen. Oft wird übersehen, dass diese Tatsache nicht nur für das Wirtsgestein Steinsalz, sondern auch für Granit und Ton gelten. Bohrlöcher aller Art und Altbergbau – ich denke hier z.B. gerade an das Fichtelgebirge – können von jedem Repräsentanten der Gegner einer „Endlagerung“ als letztes Mittel ins Gefecht geworfen werden.

    Die Gegner kommen oft aus der gleichen Ecke, wie diejenigen Politiker und Aktivisten, welche die Endlagersuche angeblich neu anwerfen wollen.

    Das wird auf absehbare Zeit nichts.

  12. Gestern Abend lief auf 3.Sat eine Reportage über die Kernkraft. Tabu Kernforschung.
    Darin klangen so ganz leise erste Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Deutschen Atomausstiegs an. Natürlich ließ man zuerst eine Anti KKW Oma sowie ein 11-jähriges Kind! zu Wort kommen, die bar jeder Ahnung vom Thema noch einmal die schrecklichen Gefahren der Kernkraft beschworen. Dass es aber im Ausland weiter Forschung und Betrieb von KKW gebe, und Deutschland international völlig bedeutungslos werde in Sachen Atompolitik, das wurde dann trotzdem kritisch angemerkt. Dass es hier zu Lande zwar noch namhafte Forschungseinrichtungen gebe, die aber sterben gelassen werden wurde ebenfalls kritisch gesehen. Dazwischen verließ die Autoren immer wieder der Mut, und man pries Österreich mit seinem Entschluss zu Null KKW als Beispiel an, sowie Italien wo trotz Atomausstieg „verlässlich der Strom fließt“ (ist zwar KKW Strom aus Frankreich, aber das verschwieg man). Trotzdem forscht man weiter in Italien an Reaktoren im Kleinformat als Alternative zu den Großkraftwerken. Alles in allem ein TV-Beitrag der erstmals, wenn auch nur in Ansätzen, die Sinnhaftigkeit des Deutschen Sonderwegs in Frage stellte. Vielleicht bewegt sich doch noch etwas im Land der grünen Schlümpfe ehe man sich vollends aus der internationalen Spitzenforschung verabschiedet hat…

  13. Danke für diese nüchterne und sachliche Darstellung.

    Lediglich eine Formulierung erscheint mir als kritisch und diskussionsbedürftig:

    „Ein nicht nachweisbarer Schaden ist aber NULL, es gibt ihn nicht, er existiert nicht.“

    Inhaltlich sehe ich es ähnlich, aber das Problem liegt in der Stringenz der Argumentation. Denn die Gegner behaupten ja, dass die nicht nachweisbaren Schäden eben nicht null seien und diese lediglich wegen des fehlenden Nachweisverfahrens nicht erkannt würden. Dies bedarf der näheren Betrachtung:

    Die vorhandenen Nachweisverfahren gruppieren sich in drei Kategorien:

    1. Direkte Nachweise von Schädigung durch Strahlungsexposition. Meist in Tierversuchen.

    2. Langzeitstudien über Strahlenexposition bei Menschen, im Besonderen bei Hiroshima-Opfern

    3. Großräumige statistische Analysen über Krankheitsfälle nach einem Ereignis, im Besonderen nach Tschernobyl.

    Alle drei Verfahren erbrachten keine Hinweise auf verborgene Schäden durch reale Gefahren. Im Besonderen zu 3. wird angenommen, dass sich die Erkrankungen in der Menge der natürlichen Krankheitsfälle verbergen.

    Dieses Argument ist erstaunlich, denn es nimmt offensichtlich zur Kenntnis, dass es natürliche Erkrankungen, z.B. durch Krebs, gibt, bzw. diese durch zivilisatorische Kanzerogene ausgelöst wird, die sich nicht auf die Kernkraft beziehen. Warum unter diesen Umständen eine besondere Gefahr erfunden wird, ist rein politisch-psychologisch erklärbar und hat mit Vernunft nichts mehr zu tun.

  14. Das unfreiwillig komische an der Sache ist, daß die Anhänger der Ökoreligion zwar beim „Atommüll“ so tun als würde der sichere Strahlentod schon hinter der nächsten Ecke lauern, gleichzeitig wird aber in Stollen in denen man aus Sicherheitsgründen bestimmt kein Gramm Atommüll lagern dürfte, fässerweise Giftmüll eingelagert als handelte es sich um ungefährlichen Bauschutt. Das der Giftmüll auch nach 1000 Jahren nichts von seiner Gefährlichkeit eingebüßt hat und in dem Fall, daß er ins Trinkwasser gelangt unabsehbaren Schaden verursachen könnte scheint dabei völlig unwichtig.

    Bezeichnend ist auch, daß ein Kernkraftwerk, emittierte es soviel Strahlung in die Umgebung wie ein durchschnittliches Kohlekraftwerk, unverzüglich unter lautstarker Empörung der üblichen Verdächtigen dichtgemacht würde. Es kommt also offensichtlich darauf an, wo die Strahlung herkommt.

    Die Diskussion ist meines Erachtens an Absurdität jedenfalls nur schwer zu überbieten.

  15. „Nun handelt es sich bei Deutschlands Ausstieg aus seiner gesicherten Stromversor-gung um ein politisches Unterfangen, und in der Politik geht es um Stimmenfang für die nächste Wahl, nur der beste Mundwerker gewinnt.“

    Womit das ganze Elend und Verbrechertum dieses Systems auf den Punkt gebracht wurde. Es wird im Zeitraum bis zur nächsten Wahl agiert und der Stimmenkauf, koste er was er wolle, Hauptsache er kostet es erst nach der Wahl, haben Deutschland / den Westen zerstört.

    Niemals sonst hätte man solche Schuldenberge, „Energiewende“, Umvolkung, Haß auf das eigene Volk, Euro, EUdSSR, … gemacht. Und das dumme Wahlvieh wieherte immer begeistert und fordert(e) mehr davon.

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