Interview: Kohlendioxid ernährt die Welt

Sherwood B. Idso
Sherwood Idso, Ph.D., einer der weltführenden Kapazitäten auf dem Gebiet der Wirkung von Kohlendioxid auf Pflanzen, wurde im Jahre 2001 zum Präsidenten des ,Center for the Study of Carbon Dioxide and Global Change‘ berufen. Idso wurde auch auf der 9. Internationalen Konferenz zum Klimawandel (ICCC-9) im Juli 2014 für sein Lebenswerk als Beitrag zur Wissenschaft ausgezeichnet. Hier äußert er sich in einem Interview mit H. Sterling Burnett vom Heartland Institute.

Bild rechts: Sherwood B. Idso

Burnett: Bitte beschreiben Sie unseren Lesern ein wenig Ihren Forschungshintergrund und wie Sie dazu gekommen sind, den Düngungseffekt von Kohlendioxid auf Pflanzen zu erforschen.

Idso: Alle meine Universitätsgrade stammen von der University of Minnesota. Während meiner Graduierung zogen meine Familie und ich nach Phoenix in Arizona. Dort habe ich dann 34 Jahre als Forschungsphysiker beim U.S. Department of Agriculture’s Agricultural Research Service am U.S. Water Conservation Laboratory gearbeitet, während ich gleichzeitig an der Arizona State University als Assistenzprofessor in den Fachbereichen Geologie, Geographie, Botanik und Mikrobiologie tätig war.

Während meiner Berufslaufbahn habe ich über 500 wissenschaftliche Veröffentlichungen verfasst oder als Mitautor daran mitgewirkt. Außerdem gibt es von mir zwei Bücher, nämlich Carbon Dioxide: Friend or Foe? und Carbon Dioxide and Global Change: Earth in Transition. Ich war auch Redakteur beim Journal Agricultural and Forest Meteorology von 1973 bis 1993, wonach ich für viele weitere Jahre in die Redaktion von Environmental and Experimental Botany wechselte. Und während meiner gesamten Laufbahn arbeitete ich als bestellter Begutachter für 56 verschiedene Journale und 17 verschiedene Finanzierungs-Agenturen.

Als Ergebnis meiner frühen Arbeiten im Bereich Fernerkundung wurde ich mit der Arthur S. Flemming-Medaille ausgezeichnet, und zwar den Worten der Stifter zufolge in Anerkennung meiner „innovativen Forschung an grundlegenden Aspekten von Wechselwirkungen zwischen Landwirtschaft und Klimatologie, welche die Nahrungsmittel-Erzeugung betreffen, und an erreichbaren Forschungszielen, mit denen man der Abschätzung und Verbesserung der Nahrungsmittelversorgung in der Welt signifikant helfen konnte“. Dieses Zitat belegt auch den Geist, der mich zu meinen fortgesetzten Forschungen im Bereich der biosphärischen Konsequenzen des fortgesetzten CO2-Anstiegs in der Luft brachte.

Wie kam ich nun zur Erfoschung der Auswirkungen der atmosphärischen CO2-Anreicherung auf Pflanzen? Ich trat Kräften um Dr. Bruce Kimball bei, der ebenfalls am U.S. Water Conservation Laboratory arbeitete und der die Technologie entwickelt hatte, die erforderlich war, derartige Studien im Freien, genauer in Kammern mit Plastikwänden ohne Abdeckung durchzuführen. Zusammen untersuchten wir zahlreiche Ackerpflanzen und eine Anzahl von Baumarten. Eine davon, bei Orangenbäumen, erstreckte sich über 17 Jahre. Und irgendwie haben wir es auch geschafft, Studien anderer Pflanzenarten über längere Zeit durchzuführen, einschließlich einer Pflanzenart, die eine Krebs bekämpfende Substanz in unterirdischen Wurzelstöcken produzierte. Von dieser Substanz wurde erheblich mehr gebildet, wenn die Pflanze zusätzlichem atmosphärischen CO2 ausgesetzt war. Dies gilt auch für Seerosen, die wir uns vom Krokodil-Teich des Zoos von Phoenix „geborgt“ hatten.

Burnett: Sie haben buchstäblich tausende Experimente zu den Auswirkungen unterschiedlicher CO2-Konzentrationen auf das Pflanzenwachstum durchgeführt oder begutachtet. Welche Ergebnisse haben Sie dabei erzielt?

Idso: Folgendes habe ich herausgefunden: Falls der Verbrauch fossiler Treibstoffe nicht närrischerweise limitiert wird im Zuge eines abwegigen Versuches, den Klimawandel zu verhindern – zuvor globale Erwärmung genannt – wird die erwartete Zunahme der CO2-Emissionen in der Atmosphäre die Ernteerträge sowie die Wasser-Effizienz aller in der Welt erzeugten Nahrungsmittel deutlich verbessern. Dies erlaubt es uns die wachsende Weltbevölkerung weiter zu ernähren auch noch weit über das Jahr 2050 hinaus. Dann werden Berechnungen zufolge etwa 9 Milliarden Menschen auf der Erde leben, verglichen mit den heutigen 7,2 Milliarden.

Burnett: Nach ihrer Pensionierung aus Ihrer Stellung bei der Regierung sind Sie dem Center for the Study of Carbon Dioxide and Global Change beigetreten. Welche Mission verfolgt diese Institution, und welcher Art ist Ihre Forschung dort?

Idso: Dieses Center wurden ins Leben gerufen, um Tatsachenberichte und vernünftige Kommentare zu verbreiten zu neuen Entwicklungen in der weltweiten wissenschaftlichen Suche nach den klimatischen und biologischen Konsequenzen des weiterhin steigenden CO2-Anteils in der Atmosphäre. Dieser Objektive wird genügt durch nahezu tägliche Mini-Begutachtungen jüngst veröffentlichter begutachteter Artikel in wissenschaftlichen Journalen, Büchern und anderen Bildungsmaterialien. Hiermit versucht das Center, Realität und Rhetorik zu trennen in der emotional aufgeladenen Debatte um die Themen Kohlendioxid und globale Änderung.

Burnett: Sie haben kürzlich am Bericht des NIPCC mit dem Titel Climate Change Reconsidered II: Biological Impacts mitgearbeitet. Welche grundlegenden Ergebnisse haben Sie dabei erzielt?

Idso: Es ist schwierig, den Inhalt eines 1110 Seiten starken Dokumentes in lediglich einige wenige Schlüsselpunkte zusammenzufassen. Aber ein paar herausragende Ergebnisse lassen sich benennen: erstens, das atmosphärische Kohlendioxid ist kein Verschmutzer. Es ist ein ungiftiger, natürlicher Bestandteil der Atmosphäre. Sowohl Langzeit- als auch Kurzzeit-Studien haben gleichermaßen gezeigt, dass der Anstieg dieses Spurengases in der Atmosphäre zu einer deutlichen Verbesserung des Pflanzenwachstums und der Wasser-Effizienz der Pflanzen führt. Zweitens, in Übereinstimmung mit Forschungen zum Einfluss steigender CO2-Niveaus auf die Pflanzen-Produktivität führt der fortgesetzte Anstieg der CO2-Konzentration zu einer großen Ergrünung der Erde. Drittens, eine moderate Erwärmung des Planeten wird zu weniger Todesfällen in Zusammenhang mit der Temperatur führen, was in starkem Widerspruch steht zu den gegenteiligen Behauptungen der Klimaalarmisten in der Welt.

H. Sterling Burnett, Ph.D. (hsburnett@heartland.org) is a research fellow with The Heartland Institute. 

Craig D. Idso, et al., Climate Change Reconsidered II: Biological Impacts, Nongovernmental International Panel on Climate Change, April 9, 2014: http://climatechangereconsidered.org/

Link: http://news.heartland.org/newspaper-article/2015/09/16/interview-carbon-dioxide-feeds-world

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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9 Kommentare

  1. zu #7: jfmatthes sagt:“…., es müsse zwischen „gutem“ und „schlechtem“ Kohlendioxid unterschieden werden.“

    Das erinnert mich an einen Beitrag im Forum vom Spiegel vor einigen Jahren.

    Ein Forist meinte, dass industrieller Zucker gesundheitsschädlich ist. Auf die Antwort, dass da keine Chemie drin ist und der auch nur aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben hergestellt wird, kam zurück, dass industrieller Zucker ungesund ist. Nur aus Zuckerrüben und Zuckerrohr selbst hergestellter Zucker sei gesund.

    Es geht also nicht mehr um Zucker oder CO2. In den heutigen Köpfen steckt der Begriff Industrie. Man muss sich da schon mal die Frage stellen, wer denen das eingeredt hat. Was ist aus dem Bildungssystem geworden?

  2. zu #1 Vogts,
    möchte ich darauf hinweisen, daß es sich bei der Klimaforschung des Potsdamer Instituts (PIK) um wissenschaftlichen Sozialismus handelt. Von der sozialistischen Wissenschaft dürfen naturwissenschaftliche Forschungen nur publiziert werden, die nach den Gesetzen des dialektischen Materialismus der Vergesellschaftung der Produktionsmittel dienen. Nach dem Hauptgutachten „Welt im Wandel – Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation“ des wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung ist für den Klimawandel das „giftige“ Kohlendioxid der fossilen Brennstoffe verantwortlich.
    Die Erkenntnisse der Forschungen von Sherwood B. Idson, daß Kohlendioxid ein ungiftiger, natürlicher Bestandteil der Atmosphäre ist, dessen Anstieg in der Atmosphäre zu einer deutlichen Verbesserung des Pflanzenwachstums und der Wasser-Effizienz der Pflanzen führt, die dem wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung widersprechen, haben keinen Anspruch auf öffentliche Publikation.
    Aus der marxistischen Perspektive wird verständlich, warum unlängst der EIKE-Kommentator Prof. Dr. Endres allen Ernstes meinte, es müsse zwischen „gutem“ und „schlechtem“ Kohlendioxid unterschieden werden.

  3. Als Herr Kuntz hier seinen Artikel zu den Äußerungen des bayerischen Landwirtschaftsministers hinsichtlich der durch die „Klimaerwärmung“ verursachten Gefahren für den Weinbau in Franken geschrieben hat, habe an den bayerischen landwirtschaftsminisster geschrieben und u.a, auf die segenreichee Wirkung des CO2 verwiesen. In der Antwort hieß es dann, ja es gäbe Vermutungen in Bezug auf diese Effekte, wären aber noch nicht hinreichend bewiesen. Dies zeigt ja wieder einmal deutlich, wie wissenschaftliche Erkenntnisse einfach ausgeblendet werden, wenn sie nicht in den Kram passen. Das es für die behauptete Klimawirkung des CO2 kein einziges Experiment gibt, stört dabei überhaupt nicht.
    mfG

  4. @ # 3 p.Egberts

    aha, Sie sind ein Wiki-Leser, wo Teile der von DESMOGBlog gesammelten Angaben wiedergegeben werden.

    Guter Mann, schauen Sie doch einfach mal nach, wieviel Geld Greenpeace, WWF, BUND und andere nebst ihre diversen kommerziellen Zweigen (Zertifizierungs- und „Forschungs“-Einrichtungen etc.) von der Fossilindustrie in den letzten 20 Jahren einkassiert haben.

    Es dürften dreistellige Millionenbeträge sein. Würden Sie diese Institutionen deshalb als Vertreter der Fossilindustrie abqualifizieren?

    Ach ja, was Qualifikationen angeht, Einstein hatte nach meiner Erinnerung keinen Abschluss in Quantenphysik vorzuweisen, Edison war kein Elektroingenieur und Archimedes hatte nicht einmal Abitur.

    Mfg

  5. Endlich ein Bericht der Zweifel endgültig ausräumt.

    Als Aquariner kenne ich das Co2 Problem; warum muss ich mit Co2 Düngen?? Berichte holländischer Gärtnereien, mit eigener Stromversorgung, Rückführung des Abgas-Co2 aus ihrem Generator in die Gewächshäuser sprechen eine deutliche Sprache. Ebenso die Tests Schweizer Forstleute, die in kritischen Höhen, unweit einer vielbefahrenen Straße, Nadelgehölze zusätzlich mit Co2 begast haben.
    In allen Fällen wurde ein deutliches Plus beim Wachstum festgestellt. Ich betone das Plus an Wachstum. Das konnte man alles bei YT finden. Das waren auch noch fundierte Berichte.

    Ich vertehe nicht wie unser „Tränauge“, und seine Gehilfen derartige Lügen verbreiten können, und dürfen.

    Ich glaube langsam muss man gegen diese Typen körperlich vorgehen. Gegendarstellungen sind bei denen, Perlen vor die Säue!

    Letzter Satz ist vermutlich schon grenzwertig, hoffe aber der geht hier gerade noch durch. Denn das was die uns vorsetzen, ist deutlich mehr als Grenzwertig. Einfach nur Lüge!

  6. Schon die ersten Sätze: Sherwood Idso, Ph.D., einer der weltführenden Kapazitäten auf dem Gebiet der Wirkung von Kohlendioxid auf Pflanzen, wurde im Jahre 2001 zum Präsidenten des ,Center for the Study of Carbon Dioxide and Global Change‘ berufen.“ …sind irreführend. der Mann ist Limnologe, also Gewässerkundler, wird sich aber sicher auch mit CO2 beschäftigt haben und er ist mit seinen beiden Söhnen einer der 3 Mitglieder (2001) des ‚center for the etc…‘ da ist es nicht so schwer zum Präsidenten berufen zu werden.
    Wenn Ihr Hier alle immer so unverrückbar recht habt und alle anderen Lügen warum dann diese Übertreibungen???

  7. Das ist wieder so ein Fleißarbeit über Altbekanntes. So kann mit dem guten Glauben den nicht existierenden atmosphärischen Treibhauseffekt die CO2 Lüge immer weiter aufrecht erhalten werden.
    EIKE sollte sich endlich einmal der CO2 Frage wirklich stellen und nicht Professoren nachlaufen, für die Publikationen mit peer review oberste Priorität haben!

  8. Wie ist es nur möglich, dass solche Erkenntnisse offenbar in den Massenmedien keine Verbreitung finden und stattdessen die Rahmstorfs, Edenkobers … immer wieder bis zum Erbrechen nachgebetet werden?

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