Ist der „Arabische Frühling“ wirklich wegen unserem CO2 gescheitert? Eine von Herrn Rahmstorf begrüßte Studie legt es nahe

von Helmut Kuntz
in der Maiausgabe des Umweltmagazins zeozwei (taz) behauptete Prof. Stefan Rahmstorf (PIK), dass die Dürren der letzten 25 Jahre im Nahen Osten und Syrien nur mit Hilfe des anthropogenen Klimawandels erklärt werden können und diese sehr wahrscheinlich entscheidend zum Bürgerkrieg und zu der Landflucht beigetragen haben und beitragen werden, wobei er sich auf eine neue Studie[6] bezog.

Auf ScienceSceptical kamen dazu mehrere (kritische) Blogartikel[4] [5]  und im Spiegel wurde ebenfalls darüber berichtet, Titel: „ Umstrittene Studie: Löste Klimawandel den Syrien-Krieg aus?“. Diesmal war allerdings sogar der Spiegel kritisch und kommentierte:

[7] Den entscheidenden Beweis sollen Computersimulationen des Klimas liefern: Sie zeigen, dass ein stärkerer Treibhauseffekt die subtropische Trockenzone nach Norden schiebt, sodass auch in Syrien weniger Regen fallen würde“ und

„Doch die alarmierende Studie stößt auf harten Widerspruch. "Die ganze Arbeit ist problematisch, sie leistet der Klimaforschung einen schlechten Dienst", findet etwa Thomas Bernauer, Konfliktforscher an der ETH Zürich. Er und andere Forscher kritisieren vor allem fünf Punkte – von der These "Klimawandel treibt syrischen Bürgerkrieg" bleibt demnach nichts übrig“..

Was sagt die Studie? Leider ist diese kostenpflichtig, so dass der Autor nur die Zusammenfassung wiedergeben kann:

[6] There is evidence that the 2007−2010 drought contributed to the conflict in Syria. It was the worst drought in the instrumental record,

There has been also a long-term warming trend in the Eastern Mediterranean, adding to the drawdown of soil moisture. No natural cause is apparent for these trends, whereas the observed drying and warming are consistent with model studies of the response to increases in greenhouse gases. Furthermore, model studies show an increasingly drier and hotter future mean climate for the Eastern Mediterranean. Analyses of observations and model simulations indicate that a drought of the severity and duration of the recent Syrian drought, which is implicated in the current conflict, has become more than twice as likely as a consequence of human interference in the climate system.

Ursprünglich wollte der Autor  herauszufinden, ob sich die dortige Klimavariabilität wirklich auf einen anthropogenen Einfluss zurückführen lässt. Leider zeigte sich die Datenlage als so dürftig und undurchsichtig, dass dies (privat) nicht möglich wurde (Wissenschaftler können es ja wohl, wie die Studie zeigt). Aber durch die Recherche hatte sich einige Information angesammelt. Da es bestimmt  einige EIKE-Leser gibt, die Interesse daran haben etwas über die Klima- und Ökologiethematik sowie ein bisschen Klimahistorie im nahen Osten zu erfahren, habe ich die Informationen zu dieser  Publizierung aufbereitet.

Das Klima im nahen Osten 

Im Summary der Studie fällt der Satz auf: „It was the worst drought in the instrumental record”. Da stellt sich sofort die Frage: Wie war es dann vorher.

Die Daten über das dortige Klima sind recht spärlich und auch widersprüchlich. Vor allem sind sie oft nicht ausreichen auf bestimmte Gegenden lokalisierbar. Das ist aber wichtig, da gerade Syrien in   verschiedenen Klimazonen liegt.

Zuerst aus dem Spiegel-Kommentar zur Studien-Kritik:

[7] Aus Syrien gibt es nur wenige Daten über Temperaturen und Niederschlag; gerade aus den ersten Jahrzehnten des Untersuchungszeitraums liegen kaum Angaben vor. "Die Messdichte ist spärlich", sagt Klimaforscher Tim Brücher vom Max-Planck-Institut für Meteorologie.

Der Uno-Klimabericht stellt außerdem die Fähigkeit der Klimamodelle infrage, das Klima Syriens vertrauenswürdig zu simulieren: Die Region liege an der Grenze dreier Klimaregionen, die Wettermuster dort seien kaum verstanden, heißt es in dem Werk. Vor allem beim Niederschlag gingen die Simulationen der Klimamodelle teils weit auseinander. Es erscheine also nicht angebracht, die Ergebnisse der Modelle als Beleg für den Einfluss des verstärkten Treibhauseffekts heranzuziehen, meint Briggs.

Bekannt ist sicher jedem, dass das Klima im nahen Osten vor ca. 2000 Jahren günstiger war, denn Nordafrika war die Kornkammer Roms. Von daher wundert es nicht, dass es zwischenzeitlich offensichtlich trockener wurde.

Im Buch “Climate Change – Environment and History of the Near East[2]” ist die folgende Grafik über den historischen Klimaverlauf dieser Region enthalten  

 

Bild1[2] Aus Proxydaten rekonstruierter Langfristverlauf der Niederschlagsmengen im Nahen Osten (BCE: vor Jesu Geburt) Anm.: Zufügungen durch den Autor in Blau. MSL mid sea level

Deutlich erkennt man die seit 2000 … 4000 vor Christi beginnende Verringerung des Jahresniederschlags bis in unsere Zeit, verbunden mit enormen Schwankungen. Wie sich diese Schwankungen in historischen Zeiten darstellten, ist beispielhaft in der  Publizierung „Klimageschichte und die Kreuzzüge“ ausgeführt:

[3] Für Mesopotamien sowie für Anatolien und Armenien zeigen Quellen und Proxydaten für die erste Hälfte des 10. Jh.s eine Reihe besonders kalter und feuchter, mit Schneefall bis hin nach Bagdad verbundener Winter an, die ebenfalls zu Hungersnöten führten. Einen solchen Extremwinter belegen die byzantinischen Quellen etwa für das Jahr 927/928; der Historiker Ioannes Skylitzes schreibt: „In diesem Jahr gab es einen unerträglichen Winter mit dem Ergebnis, dass der Boden 120 Tage lang gefroren war. Eine große Hungersnot, die jene der Vergangenheit übertraf, folgte auf diesen Winter. Der Verlust an Leben war so groß, dass die Lebenden die Toten nicht begraben konnten.“

In der zweiten Hälfte des 10. Jh. stabilisierten sich die Witterungsverhältnisse im Nahen Osten, um aber im 11. Jh. von einer noch dramatischeren Periode der Kälte, aber auch der Dürre abgelöst zu werden, deren dramatischen demographischen und politischen Folgen Richard W. Bulliet schon 2009 und zuletzt der in Jerusalem lehrende historische Geograph Ronnie Ellenblum in seinem Buch „The Collapse of the Eastern Mediterranean“ (2012) zusammengefasst und gedeutet hat. Für dieser Jahrzehnte werden in der Chronik des Ibn al-Jawzi erneut mehrere Winter mit Schnee und Frost für Bagdad beschrieben; zum Winter 1026/1027 heißt es etwa: „In diesem Jahr gab es von November bis Jänner durchgehend eine Kälte, wie sie niemand zuvor gekannt hatte. Das Wasser fror ganz fest in dieser Zeit, einschließlich der Ufer des Tigris und der weiten Kanäle. Die Wasserräder und kleineren Kanäle waren gänzlich zugefroren. Die Menschen litten unter dieser strengen Kälte, und viele wurden dadurch gehindert, irgendetwas zu tun oder herumzureisen.“ (Übers. Bulliet)

Zwischen 1070 und 1180 fielen auch die Nilfluten im Durchschnitt sehr hoch aus, allerdings zeitweilig zu hoch mit katastrophalen Auswirkungen wie etwa in den 1160er Jahren – diesmal wohl zum Nachteil der Fatimidendynastie, deren Herrschaft in Ägypten 1171 von Salah ad-Din abgelöst wurde. Ab dem Ende des 13. Jh.s zeigen dann alle Indikatoren sowohl sinkende Temperaturen als auch sinkende Niederschläge für Syrien und Palästina an

Das galt übrigens für den gesamten, heute im wesentlichen europäischen Siedlungsraum, wie es die Publizierung: „20000 Jahre Klimawandel und Kulturgeschichte – von der Eiszeit in die Gegenwart“ beschreibt. 

[12] Römerzeitliches Klimaoptimum (2 300 – 1 600 Jahre vor heute)

Auffällig ist im weiteren Verlauf der klimatischen Entwicklung ein zyklisches Auf und Ab der Temperaturkurve im Abstand von einigen hundert Jahren. So lässt sich die Ausdehnung des Römischen Imperiums zumindest teilweise durch eine klimatisch günstige Situation unterstützen:

Die Jahresmitteltemperatur in Europa ist 1 – 1,5°C höher als heute. Die Expansion des Imperium Romanum wird erleichtert, indem beispielsweise die Alpenpässe auch im Winter benutzt werden können.(Hannibal überquerte 217 v. Chr. mit 38 000 Mann Fußtruppen, 8 000 Reitern und 40 Elephanten die Alpen.) Für 270 n. Chr. werden Abkühlung und Aridisierung auch aus Italien, Arabien und Innerasien berichtet [14]. Zwischen 300 und 400 n. Chr. lassen Dürreperioden den Handel über die Seidenstraße zum Erliegen kommen; sie verfällt

…[Nach der schwierigen Ära Karls des Großen steigen die mittleren Temperaturen im Vergleich zu heute um 1,5 – 2°C. Bereits Anfang des 14. Jahrhunderts kann man den Beginn der sogenannten ,Kleinen Eiszeit‘ ansetzen – einen erneuten Klimawandel zu kaltem, wechselhaftem Klima mit entsprechend negativen Auswirkungen auf den wirtschaftenden Menschen. 1313 bis 1319 stellten sich Extremereignisse mit Überschwemmungen ein. 1342 kam es zu einer ungeheuren Hochwasserkatastrophe in Mitteleuropa, verbunden mit einer beträchtlichen Umgestaltung der Kulturlandschaft durch Bodenerosion [16]. Während einer außergewöhnlichen Wetterlage generiert sich aus einem mehrtägigen wolkenbruchartigen Dauerregen eine ,Jahrtausendflut‘. Der Bodenabtrag auf den Nutzflächen ist gewaltig. Man schätzt, dass auf dieses eine Ereignis die Hälfte des gesamten Bodenverlustes der letzten 2 000 Jahre entfällt. Innerhalb der „Kleinen Eiszeit“ (1550 – 1850) treten auch mildere Abschnitte und sogar sehr warme Einzeljahre auf. Klimatisch ist die Phase durch eine große Variabilität und damit durch ein großes Produktivitätsrisiko gekennzeichnet.

Wie stellen sich die Klima-Schwankungen aktuell dar

Der Niederschlag verteilt sich jahreszeitlich und regional extrem unterschiedlich:

[13]. Der Niederschlag ist wohl der Klimaparameter mit der größten Bedeutung für die Region. Gleichzeitig ist er eine sehr variable Größe. Niederschlag fällt fast ausschließlich in den Monaten Oktober bis April, wobei etwa zwei Drittel des Jahresniederschlags auf die Monate Dezember, Januar und Februar entfallen. Abbildung 3.4 zeigt die räumliche Verteilung des mittleren Jahresniederschlags. Die Werte rangieren zwischen etwa 1500 mm am Mt. Hermon und unter 50 mm in den südlichen Wüstengebieten. Auffällig sind die großen Veränderungen innerhalb sehr kurzer Distanzen. So beträgt die Entfernung der Station Efrata im Hochland von Judäa (700 mm Jahresniederschlag) bis zur Station En Fesh’ha am Toten Meer (80 mm) gerade mal 25 Kilometer (Goldreich, 2003).

Was man an den folgenden Verlaufsbildern auch deutlich sehen kann. Zuerst eine etwas globale Darstellung aus einer Studie (Bild 2). Man sieht starke Schwankungen. Die rote Regressions-Gerade dürfte bei diesen  Schwankungen wenig Relevanz haben, wie es die blaue Mittelwertkurve zeigt. Jedenfalls  kann man stark bezweifeln, dass diese lineare Regression über diesen kurzen Zeitraum ausreicht, um eine stetige Fortschreibung (was sie suggerieren soll) zu dokumentieren. 

 

Bild2 [10] Verlauf des Jahresniederschlags im östlichen Mittelmeerraum ca. 1951 – 2010. Die Null-Linie (unter 300 mm) wurde durch den Autor ergänzt

Ergänzend der Verlauf des Agrar-Indexes aus der UN-Publizierung „Case study – drought in Syria“. Die Grafik wurde vom Autor aus einer Datentabelle in dieser Studie generiert.

 

Bild 3 [9] Aus Table 2. Annual Vegetation Healthy Index (VHI), for the Winter Seasons 2000/2001 – 2009/2010 gebildete Verlaufsgrafik  Y: Fläche (million ha)

Auch dieses Bild zeigt  wie bereits das Bild 2 starke Schwankungen. Aber auch keinen wirklichen Trend, eher eine unterlagerte, starke  Periodizität. Die grünen (positiven) Gebiete sind die zum Mittelmeer liegenden, schon immer Niederschlags-reicheren Gebiete (die auf keinen Fall signifikant abnehmen) und die roten sind die schon immer vorhandenen, wüstenartigen Teile Syriens (auch diese ohne einen erkennbaren, starken Trend). Dass (nur) im Winter 2007/2008 (im Winter ist dort die Wachstumsperiode) der Niederschlag plötzlich fast völlig ausfiel, kann nicht vom seit 1850 stetig steigenden CO2 verursacht sein.

Kann man den Niederschlag in dieser Region genau simulieren?

Der  Autor fand eine Diplomarbeit, in der das untersucht wurde[13]. Ergebnis: Die Klima-Projektionsprogramme sind nicht in der Lage, die Niederschlagszenarien dieser Gegend abzubilden – und bestätigt damit die gleich lautende Aussage im UN Klimabericht:

[13Grundlage für die Untersuchungen sind Datenreihen bestehender Klimasimulationen. Diese wurden mit regionalen Klimamodellen (MM5 und RegCM3) erzeugt mit deren Hilfe die Ergebnisse globaler Modelle (ECHAM4 bzw. ECHAM5) dynamisch auf das Untersuchungsgebiet regionalisiert wurden. Die Zeitreihen beschreiben zum einem das bestehende Klima (1961-90), zum anderen enthalten sie Klimaprojektionen bis zum Jahr 2050. Diese beruhen wiederum auf definierten Emissionsszenarien. Die betrachteten Klimaelemente sind Lufttemperatur, Niederschlag, Globalstrahlung, Windgeschwindigkeit und relative Luftfeuchte.

Beim Niederschlag zeigen die Modelle unterschiedliche Tendenzen. Die ECHAM4-MM5/A2 Simulation zeigt einen Anstieg des Jahresniederschlags um 15 Prozent im Unteren Jordaneinzugsgebiet. Die ECHAM5-RegCM3/A1B Simulation zeigt eine leicht negative Tendenz für das ganze Jahr. Diese resultiert allerdings aus einem starken Niederschlagsrückgang (ca. 20 Prozent) in den Wintermonaten (DJF) und einem positiven Trend für das Restjahr. Bei den restlichen Klimaelementen gibt es größtenteils nur sehr moderate, bzw. gar keine signifikanten Veränderungen. Klare Trends für Niederschlagsextreme lassen sich höchsten in Teilgebieten feststellen. Allerdings je nach Modell in sehr unterschiedlicher Ausprägung.

Allgemein lässt sich zunächst feststellen, dass teilweise deutliche Unterschiede zwischen den beiden Modellsimulationen bestehen. …. Generell kann man die Differenzen als Hinweis auf die relativ hohen Unsicherheiten werten, die in den Modellsimulationen liegen. 

Trotzdem sind die Werte der Simulationen aus der Diplomarbeit äußerst interessant, denn sie zeigen praktisch keine – und wenn, dann  eher positive –  Veränderung für die Zukunft.           

[13] Daten aus Tab. 8.2: Simulierte Klimaparameter und Änderungen mit ECHAM5-RegCM3/A1B für das Einzugsgebiet des Unteren Jordan

Klimaparameter    1961-90   2021-2050

Niederschlag (mm) 264.6       301.9 (Simulation A)

                                376.0 3             361.8 (Simulation B)

Interessant wäre es natürlich, wenn ein Blogleser Zugang zur vollständigen Studie[6] hat und nachsieht, wie es dort gelungen sein soll. Denn der Autor kann sich nicht vorstellen, dass es erheblich genauere und längere Datenreihen gibt, als die von ihm bereits recherchierten.

Wie sorgfältig wird in einer solchen  Wasser-Notstandsgegend mit dem kostbaren Nass umgegangen

Dazu ein Ausschnitt aus einem archäologischen Expeditionsbericht von 1998 (Hervorhebungen durch den Autor):

[14] …fanden die zahlreichen Ruinenorte Mittelsyriens, das heißt, der wasserarmen innersyrischen Wüstensteppen, weitaus weniger Beachtung. Doch fordern gerade diese Siedlungen, die an den alten Karawanenstraßen liegen und in der Antike über ein hervorragendes Bewässerungssystem verfügten, dazu heraus, die Lebensbedingungen der damaligen Zeit und die Grundlagen für den offensichtlichen Wohlstand ihrer Einwohner zu erforschen.

Von der Asphaltstraße aus führen einige Pisten quer durch steiniges, staubiges Ackerland nach el Anderin. Es war in der Antike ein blühender Ort, der über ein durchdachtes System zur Gewinnung von Grund- und Niederschlagswasser verfügte und bekannt war für seinen guten Wein. Winterregen mit durchschnittlich 250 und maximal 300 mm Niederschlag.

bestimmten damals wie auch heute die Lebensbedingungen dieser Gegend. Es waren also nicht klimatische Veränderungen, sondern zuerst der Verfall der antiken Bewässerungsanlagen und dann der intensive Abbau der Holzgewächse in der Neuzeit, die dazu führten, daß der Anteil der ackerfähigen Steppe erheblich reduziert wurde. Nach etwa 1940 begann in diesem „Jungsiedelland“ der Bewässerungsfeldbau mit Hilfe von Grundwasserbrunnen und Motorpumpen, der nicht nur den Anbau von Gerste und Weizen, sondern auch die wasserintensiven Baumwollpflanzungen ermöglichte. Daß die intensive Nutzung des Grundwassers ohne ständige Kontrolle der Gesamtzahl der Brunnen katastrophale Folgen haben kann, zeigte sich Ende der sechziger Jahre im Umkreis des von Androna nicht weit entfernten Selemiye (Salaminias). Dort sank der Grundwasserspiegel bedrohlich ab, die Brunnen versiegten und zahlreiche Dörfer mußten aufgegeben werden. 

Das hat sich danach nicht wesentlich verändert, wie ein Exkursionsbericht von 2010 ausweist:

[10] Die Wasserversorgung ist ein weiteres Problem Syriens. Wasser und auch Strom ist im Vergleich zu anderen Ländern sehr billig, obwohl Syrien einen enormen Wassermangel zu verzeichnen hat. Das führt zu einem unnötigen Verbrauch.

Fazit

Herrn Rahmstorfs Aussage über den CO2-Einfluss auf das Klima in Syrien (und damit das der zugrundeliegenden Studie) kann der Autor aufgrund seiner eigenen Recherche nicht teilen. Er hält es deshalb (wie auch der Redakteur der Spiegel-Kritik) für höchst unwahrscheinlich, dass „unser“ CO2 am Bürgerkrieg in Syrien schuld sein sollte.

Die wiederholte Erkenntnis zur Klimawissenschaft ist aber, dass man sich in dieser Zunft mit wirklich nichts blamieren kann – sofern es CO2-alarmistisch ist.

Allerdings fällt dem Autor ebenfalls wiederholt auf, dass von Klimavariabilitäten offensichtlich stark betroffene Länder keinerlei Maßnahmen treffen, an den Ursachen und Auswirkungen etwas zu verändern. Ein exemplarisches Extrem- Beispiel ist das Verhalten der Maledivischen Inselregierung, die Korallenriffe durch Ausbaggerungen und Verschmutzung zu zerstören und als (von der deutschen GIZ und Greenpeace unterstützten) Lösung CO2-Neutralität bis hin zum Kauf von CO2-Zertifikaten anzustreben (EIKE-Artikel: Ist der reiche Westen (wirklich) an den Inselflüchtlingen schuld, weil er CO2 emittiert? Teil1 Die Malediven).

Quellen

[1]

Institut für Hydrologie  Uni Freiburg, Diplomarbeit B. Giebel 2008: Klimaszenarien und historische Extreme im Jordan Einzugsgebiet

https://www.yumpu.com/de/document/view/22393074/klimaszenarien-und-historische-extreme-im-jordan-einzugsgebiet

[2]

Arie S. Issar, Mattanyah Zohar 2007: Climate Change – Environment and History

of the Near East

[3]

Österreichischen Akademie der Wissenschaften: Blogartikel: Regen für Saladin 16.01.2015: Klimageschichte und die Kreuzzüge

http://www.dasanderemittelalter.net/news/regen-fur-saladin-klimageschichte-und-die-kreuzzuge/

[4]

ScienceScepticalBlog 8. September 2015: Die Flüchtlinge, der Klimawandel und die Klimaschützer

Die Flüchtlinge, der Klimawandel und die Klimaschützer

[5]

ScienceScepticalBlog 25. April 2015: Neue Studie: Ein Grund für den Bürgerkrieg in Syrien ist der vom Menschen verursachte Klimawandel!

http://www.science-skeptical.de/blog/neue-studie-ein-grund-fuer-den-buergerkrieg-in-syrien-ist-der-vom-menschen-verursachte-klimawandel/0013837/

[6]

Studie: Climate change in the Fertile Crescent and implications of the recent Syrian drought. Colin P. Kelleya,1, Shahrzad Mohtadib, Mark A. Canec, Richard Seagerc, and Yochanan Kushnirc

 [7]

SPIEGEL ONLINE Von Axel Bojanowski 07.03.2015: Umstrittene Studie: Löste Klimawandel den Syrien-Krieg aus?

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/syrien-loeste-klimawandel-den-buergerkrieg-aus-a-1022106.html

[9]

UN  ISDR Publikation: Case study – drought in Syria. Ten Years of Scarce Water (2000 – 2010)

[10]

Universität Leipzig Publikation: SYRIEN Bericht zur kulturgeografischen Exkursion 4.-14.3.2010

[11]

D Sivan at al. 02.07.2004: Ancient coastal wells of Caesarea Maritima, Israel, an indicator for relative sea level changes during the last 2000 years

[12]

Universität Stuttgart Prof. Dr. rer. nat. Wolf Dieter Blümel:  20000 Jahre Klimawandel

[13]

Institut für Hydrologie  Uni Freiburg, Diplomarbeit 2008: Klimaszenarien und historische Extreme im Jordan Einzugsgebiet

[14]

Universität Heidelberg Archäologisches Institut 1998 Prof. Dr. Christine Strube: Grabung in el Anderin, dem antiken Androna

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15 Kommentare

  1. „Trotzdem sind die Werte der Simulationen aus der Diplomarbeit äußerst interessant, denn sie zeigen praktisch keine – und wenn, dann eher positive – Veränderung für die Zukunft.“

    Die Simulationen des ECHAM4 und auch des ECHAM5 sind viel zu grob, als daß sie ohne Korrektur der systematischen Fehler in irgendeiner Weise genutzt werden dürfen. Das ECHAM5 ist nachweislich nicht validiert worden und weist im Bereich Nordamerika nicht tolerierbare Differenzen zu den gemessenen „Klimawerten“ auf.

    Dem Diplomanden hätte das auffallen müssen, denn wenn es in einer Region systematische Differenzen gibt, gibt es die überall. Ist auch nicht verwunderlich, da viele Prozesse in den Modellen parametrisiert sind.

  2. Trittbrettfahrer gab es schon immer …

    “ … und diese sehr wahrscheinlich entscheidend zum Bürgerkrieg …“

    Lieschen Müller oder der Standardmichel werden das auch glauben, so wie sie ja auch hinter Papst F. oder ex-B. K. aus Hannover, die besoffen mit dem Auto sündigte, hinterherlaufen, allerdings die sog. „Gotteshäuser“ meiden.

    Ja, der wahre Katholik glaubt an Wunder und das, was ihm die geweihten Priester erzählen.

    Es gab sogar Zeiten, da wurde ein Schauspieler mit Herr Professor angeredet, wenn ihm die Menschen begegneten. Der Einfluß der flimmerkiste ist enorm und die Volksverdummung beginnt bereits in den Kitas, wo Kinder mit Windmühlen Strom erzeugen …, wenn sie kräftig pusten … .

  3. Ich warte darauf (hoffentlich nicht mehr lange) dass die Klimamodelle ein ähnliches Desaster erleben, wie ein deutscher Automobilhersteller in den USA mit seiner getunten Software.
    (Man wird ja noch träumen dürfen).

  4. Naja, irgendwie hat man wohl in den Politbüros darüber beraten wie man den Klimagipflel in Paris mit den derzeitigen Hauptthemen der Nachrichtensendungen verknüpfen kann, dass dieser nicht nur nicht in den Hintergrund rückt sondern hier die Dramatik der Situation noch verschärft wird. Und siehe da, Herr Rahmstorf hat da was gefunden oder finden müssen und der unbedarfte Konsument lässt sich mal wieder so richtig an der Nase herumführen. Ja schlimmer noch vertritt er zuweilen mit Inbrunst die Thesen der Klimakirche ohne eigene Recherche ( frei nach dem Motto – Bild‘ dir meine Meinung ) und reagiert mitunter aggressiv auf gegenteilige Meinungen. Und je jünger der unbedarfte Konsument ist je aggressiver ist die Reaktion. Die Manipulation der Massen hat eine Perfektion erreicht die mir Angst macht. Das meiste von dem was wir vorgesetzt bekommen ist so wie präsentiert nie passiert, dass sollte uns immer bewusst sein!
    „Wir stehen am Rande einer weltweiten Umbildung, alles was wir brauchen ist die richtige allumfassende Krise und die Nationen werden in die neue Weltordnung einwilligen“ ( David Rockefeller 1994, vor dem UN-Business-Council )
    Inzwischen hat sich die Klimakirche mit Hilfe ( und nur mit Hilfe ) der Medien weltweit formiert und in Stellung gebracht und duldet keinen Widerspruch….ja überlegt offensichtlich ob man Abtrünnige nicht jagt, einsperrt und mund(Tod) macht. Die Medien sind der Schlüssel für die allumfassende Verdummung der Massen. Wissen ist Macht doch wer die Medien beherrscht ist mächtiger!

  5. @ #5 W. Nowak

    „Diese Typen hätte man früher in die Irrenanstalt gesteckt.“

    Sie tun den unverschuldet kranken Menschen Unrecht. Was Sie machen ist Diskriminierung Behinderter oder verbale Euthanasie.

    In Hamburg gab es ein Krankenhaus, wo die „Irren“ arbeiten konnten (Arbeitstherapie). Die angeblich „Normalen“ aus der Umgebung ergötzten sich an den Kranken, so daß man zum Schutz dieser Menschen einen Zaun und zwei Pförtnerhäuschen errichtete, damit die Kranken nicht mehr belästigt werden konnten.

    Was das andere Problem betrifft, so handelt es sich um Überzeugungstäter, ähnlich denen, die sich an den Hexenverbrennungen beteiligten. Gibt ja immer noch studierte Priester, die Exorzismus betreiben, auch in D.

    Und Herr Prof. Edenhofer ist Katholik, der an Wunder glaubt. Konnte man letztens im SPIEGEL lesen. Ach ja, die Massen rennen jetzt einem Papst hinterher … .

  6. Moderator @#2: Danke für die Erklärung. Es ist aber traurig, dass Leute, die das Gesetz brechen und Anderdenkende vorsätzlich diffamieren, von den Medien auch noch hofiert werden. Ich sage immer, dass ich andere Meinungen respektiere und auch gegen jegliche Zensur bin. Das bedeutet aber nicht, dass ich die anderen Meinungen akzeptiere oder übernehme.

    #6 und Moderator @#6:

    Wir hatten von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderte Projekte, auf Details auch zur Begutachtung bei der DBU möchte ich hier nicht eingehen. Die DBU schreibt den Umweltpreis aus. Latif und Co wurden wohl von einer Lobby-Gruppe vorgeschlagen, und der Verdacht liegt nahe, dass die Gutachter aus einer einschlägigen Richtung kamen. Ich habe alle meine Daten aus deren Datenbank löschen lassen. Ich stehe der DBU aus Gewissensgründen nicht mehr zur Begutachtung zur Verfügung, und ich habe auch keine Ambitionen mehr, dort noch Projekte zu beantragen, die Ablehnung wäre eh garantiert, die Abrechnung von DBU-Projekten ist nicht wirklich erfreulich. Gegen den uns damals betreuenden Projektmanager, den ich namentlich nicht nennen werde, habe ich nach wie vor nichts, er war zwar schon immer grün orieniert war aber stets auf dem Boden der Realität geblieben. Bis zur Abdriftung der DBU in die grüne Ideologie habe ich mich gut mit ihm verstanden.

  7. @Gerald Pesch #6

    Zur Ergänzung….

    Heute am 23.09.2015 kehrt der Winter in den Bergen zurück. Ab 1.400 Meter soll es in den Bayerischen Bergen Schnee geben.

  8. @ Welan
    wenn Sie die Stuttgarter Quatnar Ausstellung gesehen haben werden Sie ,wie auch ich, überrascht gewesen sein, wieviele Seen und Tümpel es vor 3400 Jahren dort gegeben hat.

  9. Ich finds immer wieder schön, wenn ich den Nachhaltigkeitsaposteln die Begriffe Entropie und Entelechie um die Ohren hauen tu. Dann ist meistens ganz schön schnell Ruhe in der Hütte.

  10. ….Der Kieler Klimaforscher Mojib Latif und der schwedische Nachhaltigkeitsexperte Johan Rockström bekommen in diesem Jahr den Deutschen Umweltpreis. …

    Pinocchio bekommt also einen Preis, wer hätte das gedacht. Zur Erinnerung: „Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben“, sagt der Wissenschaftler Mojib Latif vom Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie (SPIEGEL im Jahre 2000). In Deutschland haben die Irren die Leitung der Anstalt übernommen….

  11. Da haben diese Experten wohl die Staudämme in der Türkei vergessen(700 weiter kündigte man in Jahre 2009 an so das Abendblatt)die den Syrern das Wasser abgraben(spätestens dann wäre es wohl auch zum Krieg gekommen-wie sollen sie ohne Wasser überleben???)-aber die Sonne ist ja auch nicht für die Erwärmung verantwortlich,nicht wahr?Diese Typen hätte man früher in die Irrenanstalt gesteckt.

  12. Ganz aktuell von einem FAZ- Gastautor namens REINHARD MERKEL am 22.09.2015:
    „DIE KLIMAFLÜCHTLINGE KOMMEN:
    Die reichen Staaten sollten sich auf eine andere, gewaltige Flüchtlingsbewegung gefasst machen: die Klimaflüchtlinge. Deren Abweisung dürfte noch schwieriger werden. Die Grenze des Zumutbaren aber ist ein rechtliches und moralisches Dilemma.“

    http://tinyurl.com/nosah3x
    Mit derartigen Artikeln erreicht hoffentlich auch die FAZ- Redaktion bei ihren verbliebenen treuen Abonnenten allmählich die Grenzen des Zumutbaren!!

  13. Insbesondere IM Erika und andere werden als Schutzheilige dieser Person bald komplett abgewirtschaftet haben und mit Schimpf und Schande verabschiedet werden. Ganz sicher nicht ganz ohne andere mitzureissen. Stichwort „Ich bin falsch beraten worden“ – kennt man ja.
    Auch die sogenannte „Energiewende“ ist ein zu dicker Brocken als das man diese Sauerei kaschieren könnte – wenn dann nach den Propagandainitiatoren und den willigen Helfern gefragt wird bleibt zu hoffen dass die Simulationsspezialisten genug Ehre im Leib haben um das einzig richtige zu tun.

  14. Ich habe mal gehört, Stefan Rahmstorf wäre vorbestraft. Abgesehen davon, der Mann ist genauso wie Schellnhuber doch nicht mehr ernst zu nehmen. Beide sind von der Politik hochgezüchtete Ideologen, die am Ende der Wissenschaft so viel Schaden zugefügt haben werden, dass deutschen Wissenschaftlern so schnell niemand mehr glauben wird. Vielleicht ist das PIK einer der Mosaiksteine zur Abwirtschaftung Deutschlands. Furchtbar! Allerdings wächst die Zahl der Deutschen, denen klar wird, dass irgendwas wohl gewaltig schief läuft bei uns. Man kann ein ganzes Volk nicht ewig an der Nase herumführen – das haben die „Granden“ der DDR auch lernen müssen.

    Zum Glück gibt es in den meisten Institutionen, Organisationen und in der Politik viele viele Menschen, die sich für den Erhalt der anständigen Wissenschaft einsetzen und dieses Land erhalten wollen. Das gibt mir ein wenig Hoffnung, dass sich unser Land, wenn sich der CO2- und „Endlichkeit der Ressourcen“-Unsinn mal erledigt hat, schnell wieder erholen wird. Leider wird es auch dann Spinner geben – da kann man wohl nichts machen.

  15. Vor 4.000 Jahren war es in weiten Teilen des heutigen Syriens richtig feucht. Archäologen haben dort sogar eine eigene Elefantenart entdeckt. Es war die minoische Warmzeit, die Teile der syrischen Wüste in fruchtbares Land verwandelte, denn es war deutlich wärmer als heute. Und Wärme verursacht mehr Verdunstung und drängt folglich das kontinentale Klima zurück. Ramstorf erscheint immer mehr als eine Witzfigur, die aus ihren selbst gebastelten Lügen nicht mehr rauskommt. Aber bestimmt wird Rahmstorf demnächst mit Hilfe von Michael Manns Proxydaten beweisen, dass die minoische Warmzeit viel kälter war als es jetzt ist.

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