1

Ist der „Arabische Frühling“ wirklich wegen unserem CO2 gescheitert? Eine von Herrn Rahmstorf begrüßte Studie legt es nahe

Auf ScienceSceptical kamen dazu mehrere (kritische) Blogartikel[4] [5]  und im Spiegel wurde ebenfalls darüber berichtet, Titel: „ Umstrittene Studie: Löste Klimawandel den Syrien-Krieg aus?“. Diesmal war allerdings sogar der Spiegel kritisch und kommentierte:

[7] Den entscheidenden Beweis sollen Computersimulationen des Klimas liefern: Sie zeigen, dass ein stärkerer Treibhauseffekt die subtropische Trockenzone nach Norden schiebt, sodass auch in Syrien weniger Regen fallen würde“ und

„Doch die alarmierende Studie stößt auf harten Widerspruch. "Die ganze Arbeit ist problematisch, sie leistet der Klimaforschung einen schlechten Dienst", findet etwa Thomas Bernauer, Konfliktforscher an der ETH Zürich. Er und andere Forscher kritisieren vor allem fünf Punkte – von der These "Klimawandel treibt syrischen Bürgerkrieg" bleibt demnach nichts übrig“..

Was sagt die Studie? Leider ist diese kostenpflichtig, so dass der Autor nur die Zusammenfassung wiedergeben kann:

[6] There is evidence that the 2007−2010 drought contributed to the conflict in Syria. It was the worst drought in the instrumental record,

There has been also a long-term warming trend in the Eastern Mediterranean, adding to the drawdown of soil moisture. No natural cause is apparent for these trends, whereas the observed drying and warming are consistent with model studies of the response to increases in greenhouse gases. Furthermore, model studies show an increasingly drier and hotter future mean climate for the Eastern Mediterranean. Analyses of observations and model simulations indicate that a drought of the severity and duration of the recent Syrian drought, which is implicated in the current conflict, has become more than twice as likely as a consequence of human interference in the climate system.

Ursprünglich wollte der Autor  herauszufinden, ob sich die dortige Klimavariabilität wirklich auf einen anthropogenen Einfluss zurückführen lässt. Leider zeigte sich die Datenlage als so dürftig und undurchsichtig, dass dies (privat) nicht möglich wurde (Wissenschaftler können es ja wohl, wie die Studie zeigt). Aber durch die Recherche hatte sich einige Information angesammelt. Da es bestimmt  einige EIKE-Leser gibt, die Interesse daran haben etwas über die Klima- und Ökologiethematik sowie ein bisschen Klimahistorie im nahen Osten zu erfahren, habe ich die Informationen zu dieser  Publizierung aufbereitet.

Das Klima im nahen Osten 

Im Summary der Studie fällt der Satz auf: „It was the worst drought in the instrumental record”. Da stellt sich sofort die Frage: Wie war es dann vorher.

Die Daten über das dortige Klima sind recht spärlich und auch widersprüchlich. Vor allem sind sie oft nicht ausreichen auf bestimmte Gegenden lokalisierbar. Das ist aber wichtig, da gerade Syrien in   verschiedenen Klimazonen liegt.

Zuerst aus dem Spiegel-Kommentar zur Studien-Kritik:

[7] Aus Syrien gibt es nur wenige Daten über Temperaturen und Niederschlag; gerade aus den ersten Jahrzehnten des Untersuchungszeitraums liegen kaum Angaben vor. "Die Messdichte ist spärlich", sagt Klimaforscher Tim Brücher vom Max-Planck-Institut für Meteorologie.

Der Uno-Klimabericht stellt außerdem die Fähigkeit der Klimamodelle infrage, das Klima Syriens vertrauenswürdig zu simulieren: Die Region liege an der Grenze dreier Klimaregionen, die Wettermuster dort seien kaum verstanden, heißt es in dem Werk. Vor allem beim Niederschlag gingen die Simulationen der Klimamodelle teils weit auseinander. Es erscheine also nicht angebracht, die Ergebnisse der Modelle als Beleg für den Einfluss des verstärkten Treibhauseffekts heranzuziehen, meint Briggs.

Bekannt ist sicher jedem, dass das Klima im nahen Osten vor ca. 2000 Jahren günstiger war, denn Nordafrika war die Kornkammer Roms. Von daher wundert es nicht, dass es zwischenzeitlich offensichtlich trockener wurde.

Im Buch “Climate Change – Environment and History of the Near East[2]” ist die folgende Grafik über den historischen Klimaverlauf dieser Region enthalten  

 

Bild1[2] Aus Proxydaten rekonstruierter Langfristverlauf der Niederschlagsmengen im Nahen Osten (BCE: vor Jesu Geburt) Anm.: Zufügungen durch den Autor in Blau. MSL mid sea level

Deutlich erkennt man die seit 2000 … 4000 vor Christi beginnende Verringerung des Jahresniederschlags bis in unsere Zeit, verbunden mit enormen Schwankungen. Wie sich diese Schwankungen in historischen Zeiten darstellten, ist beispielhaft in der  Publizierung „Klimageschichte und die Kreuzzüge“ ausgeführt:

[3] Für Mesopotamien sowie für Anatolien und Armenien zeigen Quellen und Proxydaten für die erste Hälfte des 10. Jh.s eine Reihe besonders kalter und feuchter, mit Schneefall bis hin nach Bagdad verbundener Winter an, die ebenfalls zu Hungersnöten führten. Einen solchen Extremwinter belegen die byzantinischen Quellen etwa für das Jahr 927/928; der Historiker Ioannes Skylitzes schreibt: „In diesem Jahr gab es einen unerträglichen Winter mit dem Ergebnis, dass der Boden 120 Tage lang gefroren war. Eine große Hungersnot, die jene der Vergangenheit übertraf, folgte auf diesen Winter. Der Verlust an Leben war so groß, dass die Lebenden die Toten nicht begraben konnten.“

In der zweiten Hälfte des 10. Jh. stabilisierten sich die Witterungsverhältnisse im Nahen Osten, um aber im 11. Jh. von einer noch dramatischeren Periode der Kälte, aber auch der Dürre abgelöst zu werden, deren dramatischen demographischen und politischen Folgen Richard W. Bulliet schon 2009 und zuletzt der in Jerusalem lehrende historische Geograph Ronnie Ellenblum in seinem Buch „The Collapse of the Eastern Mediterranean“ (2012) zusammengefasst und gedeutet hat. Für dieser Jahrzehnte werden in der Chronik des Ibn al-Jawzi erneut mehrere Winter mit Schnee und Frost für Bagdad beschrieben; zum Winter 1026/1027 heißt es etwa: „In diesem Jahr gab es von November bis Jänner durchgehend eine Kälte, wie sie niemand zuvor gekannt hatte. Das Wasser fror ganz fest in dieser Zeit, einschließlich der Ufer des Tigris und der weiten Kanäle. Die Wasserräder und kleineren Kanäle waren gänzlich zugefroren. Die Menschen litten unter dieser strengen Kälte, und viele wurden dadurch gehindert, irgendetwas zu tun oder herumzureisen.“ (Übers. Bulliet)

Zwischen 1070 und 1180 fielen auch die Nilfluten im Durchschnitt sehr hoch aus, allerdings zeitweilig zu hoch mit katastrophalen Auswirkungen wie etwa in den 1160er Jahren – diesmal wohl zum Nachteil der Fatimidendynastie, deren Herrschaft in Ägypten 1171 von Salah ad-Din abgelöst wurde. Ab dem Ende des 13. Jh.s zeigen dann alle Indikatoren sowohl sinkende Temperaturen als auch sinkende Niederschläge für Syrien und Palästina an

Das galt übrigens für den gesamten, heute im wesentlichen europäischen Siedlungsraum, wie es die Publizierung: „20000 Jahre Klimawandel und Kulturgeschichte – von der Eiszeit in die Gegenwart“ beschreibt. 

[12] Römerzeitliches Klimaoptimum (2 300 – 1 600 Jahre vor heute)

Auffällig ist im weiteren Verlauf der klimatischen Entwicklung ein zyklisches Auf und Ab der Temperaturkurve im Abstand von einigen hundert Jahren. So lässt sich die Ausdehnung des Römischen Imperiums zumindest teilweise durch eine klimatisch günstige Situation unterstützen:

Die Jahresmitteltemperatur in Europa ist 1 – 1,5°C höher als heute. Die Expansion des Imperium Romanum wird erleichtert, indem beispielsweise die Alpenpässe auch im Winter benutzt werden können.(Hannibal überquerte 217 v. Chr. mit 38 000 Mann Fußtruppen, 8 000 Reitern und 40 Elephanten die Alpen.) Für 270 n. Chr. werden Abkühlung und Aridisierung auch aus Italien, Arabien und Innerasien berichtet [14]. Zwischen 300 und 400 n. Chr. lassen Dürreperioden den Handel über die Seidenstraße zum Erliegen kommen; sie verfällt

…[Nach der schwierigen Ära Karls des Großen steigen die mittleren Temperaturen im Vergleich zu heute um 1,5 – 2°C. Bereits Anfang des 14. Jahrhunderts kann man den Beginn der sogenannten ,Kleinen Eiszeit‘ ansetzen – einen erneuten Klimawandel zu kaltem, wechselhaftem Klima mit entsprechend negativen Auswirkungen auf den wirtschaftenden Menschen. 1313 bis 1319 stellten sich Extremereignisse mit Überschwemmungen ein. 1342 kam es zu einer ungeheuren Hochwasserkatastrophe in Mitteleuropa, verbunden mit einer beträchtlichen Umgestaltung der Kulturlandschaft durch Bodenerosion [16]. Während einer außergewöhnlichen Wetterlage generiert sich aus einem mehrtägigen wolkenbruchartigen Dauerregen eine ,Jahrtausendflut‘. Der Bodenabtrag auf den Nutzflächen ist gewaltig. Man schätzt, dass auf dieses eine Ereignis die Hälfte des gesamten Bodenverlustes der letzten 2 000 Jahre entfällt. Innerhalb der „Kleinen Eiszeit“ (1550 – 1850) treten auch mildere Abschnitte und sogar sehr warme Einzeljahre auf. Klimatisch ist die Phase durch eine große Variabilität und damit durch ein großes Produktivitätsrisiko gekennzeichnet.

Wie stellen sich die Klima-Schwankungen aktuell dar

Der Niederschlag verteilt sich jahreszeitlich und regional extrem unterschiedlich:

[13]. Der Niederschlag ist wohl der Klimaparameter mit der größten Bedeutung für die Region. Gleichzeitig ist er eine sehr variable Größe. Niederschlag fällt fast ausschließlich in den Monaten Oktober bis April, wobei etwa zwei Drittel des Jahresniederschlags auf die Monate Dezember, Januar und Februar entfallen. Abbildung 3.4 zeigt die räumliche Verteilung des mittleren Jahresniederschlags. Die Werte rangieren zwischen etwa 1500 mm am Mt. Hermon und unter 50 mm in den südlichen Wüstengebieten. Auffällig sind die großen Veränderungen innerhalb sehr kurzer Distanzen. So beträgt die Entfernung der Station Efrata im Hochland von Judäa (700 mm Jahresniederschlag) bis zur Station En Fesh’ha am Toten Meer (80 mm) gerade mal 25 Kilometer (Goldreich, 2003).

Was man an den folgenden Verlaufsbildern auch deutlich sehen kann. Zuerst eine etwas globale Darstellung aus einer Studie (Bild 2). Man sieht starke Schwankungen. Die rote Regressions-Gerade dürfte bei diesen  Schwankungen wenig Relevanz haben, wie es die blaue Mittelwertkurve zeigt. Jedenfalls  kann man stark bezweifeln, dass diese lineare Regression über diesen kurzen Zeitraum ausreicht, um eine stetige Fortschreibung (was sie suggerieren soll) zu dokumentieren. 

 

Bild2 [10] Verlauf des Jahresniederschlags im östlichen Mittelmeerraum ca. 1951 – 2010. Die Null-Linie (unter 300 mm) wurde durch den Autor ergänzt

Ergänzend der Verlauf des Agrar-Indexes aus der UN-Publizierung „Case study – drought in Syria“. Die Grafik wurde vom Autor aus einer Datentabelle in dieser Studie generiert.

 

Bild 3 [9] Aus Table 2. Annual Vegetation Healthy Index (VHI), for the Winter Seasons 2000/2001 – 2009/2010 gebildete Verlaufsgrafik  Y: Fläche (million ha)

Auch dieses Bild zeigt  wie bereits das Bild 2 starke Schwankungen. Aber auch keinen wirklichen Trend, eher eine unterlagerte, starke  Periodizität. Die grünen (positiven) Gebiete sind die zum Mittelmeer liegenden, schon immer Niederschlags-reicheren Gebiete (die auf keinen Fall signifikant abnehmen) und die roten sind die schon immer vorhandenen, wüstenartigen Teile Syriens (auch diese ohne einen erkennbaren, starken Trend). Dass (nur) im Winter 2007/2008 (im Winter ist dort die Wachstumsperiode) der Niederschlag plötzlich fast völlig ausfiel, kann nicht vom seit 1850 stetig steigenden CO2 verursacht sein.

Kann man den Niederschlag in dieser Region genau simulieren?

Der  Autor fand eine Diplomarbeit, in der das untersucht wurde[13]. Ergebnis: Die Klima-Projektionsprogramme sind nicht in der Lage, die Niederschlagszenarien dieser Gegend abzubilden – und bestätigt damit die gleich lautende Aussage im UN Klimabericht:

[13Grundlage für die Untersuchungen sind Datenreihen bestehender Klimasimulationen. Diese wurden mit regionalen Klimamodellen (MM5 und RegCM3) erzeugt mit deren Hilfe die Ergebnisse globaler Modelle (ECHAM4 bzw. ECHAM5) dynamisch auf das Untersuchungsgebiet regionalisiert wurden. Die Zeitreihen beschreiben zum einem das bestehende Klima (1961-90), zum anderen enthalten sie Klimaprojektionen bis zum Jahr 2050. Diese beruhen wiederum auf definierten Emissionsszenarien. Die betrachteten Klimaelemente sind Lufttemperatur, Niederschlag, Globalstrahlung, Windgeschwindigkeit und relative Luftfeuchte.

Beim Niederschlag zeigen die Modelle unterschiedliche Tendenzen. Die ECHAM4-MM5/A2 Simulation zeigt einen Anstieg des Jahresniederschlags um 15 Prozent im Unteren Jordaneinzugsgebiet. Die ECHAM5-RegCM3/A1B Simulation zeigt eine leicht negative Tendenz für das ganze Jahr. Diese resultiert allerdings aus einem starken Niederschlagsrückgang (ca. 20 Prozent) in den Wintermonaten (DJF) und einem positiven Trend für das Restjahr. Bei den restlichen Klimaelementen gibt es größtenteils nur sehr moderate, bzw. gar keine signifikanten Veränderungen. Klare Trends für Niederschlagsextreme lassen sich höchsten in Teilgebieten feststellen. Allerdings je nach Modell in sehr unterschiedlicher Ausprägung.

Allgemein lässt sich zunächst feststellen, dass teilweise deutliche Unterschiede zwischen den beiden Modellsimulationen bestehen. …. Generell kann man die Differenzen als Hinweis auf die relativ hohen Unsicherheiten werten, die in den Modellsimulationen liegen. 

Trotzdem sind die Werte der Simulationen aus der Diplomarbeit äußerst interessant, denn sie zeigen praktisch keine – und wenn, dann  eher positive –  Veränderung für die Zukunft.           

[13] Daten aus Tab. 8.2: Simulierte Klimaparameter und Änderungen mit ECHAM5-RegCM3/A1B für das Einzugsgebiet des Unteren Jordan

Klimaparameter    1961-90   2021-2050

Niederschlag (mm) 264.6       301.9 (Simulation A)

                                376.0 3             361.8 (Simulation B)

Interessant wäre es natürlich, wenn ein Blogleser Zugang zur vollständigen Studie[6] hat und nachsieht, wie es dort gelungen sein soll. Denn der Autor kann sich nicht vorstellen, dass es erheblich genauere und längere Datenreihen gibt, als die von ihm bereits recherchierten.

Wie sorgfältig wird in einer solchen  Wasser-Notstandsgegend mit dem kostbaren Nass umgegangen

Dazu ein Ausschnitt aus einem archäologischen Expeditionsbericht von 1998 (Hervorhebungen durch den Autor):

[14] …fanden die zahlreichen Ruinenorte Mittelsyriens, das heißt, der wasserarmen innersyrischen Wüstensteppen, weitaus weniger Beachtung. Doch fordern gerade diese Siedlungen, die an den alten Karawanenstraßen liegen und in der Antike über ein hervorragendes Bewässerungssystem verfügten, dazu heraus, die Lebensbedingungen der damaligen Zeit und die Grundlagen für den offensichtlichen Wohlstand ihrer Einwohner zu erforschen.

Von der Asphaltstraße aus führen einige Pisten quer durch steiniges, staubiges Ackerland nach el Anderin. Es war in der Antike ein blühender Ort, der über ein durchdachtes System zur Gewinnung von Grund- und Niederschlagswasser verfügte und bekannt war für seinen guten Wein. Winterregen mit durchschnittlich 250 und maximal 300 mm Niederschlag.

bestimmten damals wie auch heute die Lebensbedingungen dieser Gegend. Es waren also nicht klimatische Veränderungen, sondern zuerst der Verfall der antiken Bewässerungsanlagen und dann der intensive Abbau der Holzgewächse in der Neuzeit, die dazu führten, daß der Anteil der ackerfähigen Steppe erheblich reduziert wurde. Nach etwa 1940 begann in diesem „Jungsiedelland“ der Bewässerungsfeldbau mit Hilfe von Grundwasserbrunnen und Motorpumpen, der nicht nur den Anbau von Gerste und Weizen, sondern auch die wasserintensiven Baumwollpflanzungen ermöglichte. Daß die intensive Nutzung des Grundwassers ohne ständige Kontrolle der Gesamtzahl der Brunnen katastrophale Folgen haben kann, zeigte sich Ende der sechziger Jahre im Umkreis des von Androna nicht weit entfernten Selemiye (Salaminias). Dort sank der Grundwasserspiegel bedrohlich ab, die Brunnen versiegten und zahlreiche Dörfer mußten aufgegeben werden. 

Das hat sich danach nicht wesentlich verändert, wie ein Exkursionsbericht von 2010 ausweist:

[10] Die Wasserversorgung ist ein weiteres Problem Syriens. Wasser und auch Strom ist im Vergleich zu anderen Ländern sehr billig, obwohl Syrien einen enormen Wassermangel zu verzeichnen hat. Das führt zu einem unnötigen Verbrauch.

Fazit

Herrn Rahmstorfs Aussage über den CO2-Einfluss auf das Klima in Syrien (und damit das der zugrundeliegenden Studie) kann der Autor aufgrund seiner eigenen Recherche nicht teilen. Er hält es deshalb (wie auch der Redakteur der Spiegel-Kritik) für höchst unwahrscheinlich, dass „unser“ CO2 am Bürgerkrieg in Syrien schuld sein sollte.

Die wiederholte Erkenntnis zur Klimawissenschaft ist aber, dass man sich in dieser Zunft mit wirklich nichts blamieren kann – sofern es CO2-alarmistisch ist.

Allerdings fällt dem Autor ebenfalls wiederholt auf, dass von Klimavariabilitäten offensichtlich stark betroffene Länder keinerlei Maßnahmen treffen, an den Ursachen und Auswirkungen etwas zu verändern. Ein exemplarisches Extrem- Beispiel ist das Verhalten der Maledivischen Inselregierung, die Korallenriffe durch Ausbaggerungen und Verschmutzung zu zerstören und als (von der deutschen GIZ und Greenpeace unterstützten) Lösung CO2-Neutralität bis hin zum Kauf von CO2-Zertifikaten anzustreben (EIKE-Artikel: Ist der reiche Westen (wirklich) an den Inselflüchtlingen schuld, weil er CO2 emittiert? Teil1 Die Malediven).

Quellen

[1]

Institut für Hydrologie  Uni Freiburg, Diplomarbeit B. Giebel 2008: Klimaszenarien und historische Extreme im Jordan Einzugsgebiet

https://www.yumpu.com/de/document/view/22393074/klimaszenarien-und-historische-extreme-im-jordan-einzugsgebiet

[2]

Arie S. Issar, Mattanyah Zohar 2007: Climate Change – Environment and History

of the Near East

[3]

Österreichischen Akademie der Wissenschaften: Blogartikel: Regen für Saladin 16.01.2015: Klimageschichte und die Kreuzzüge

http://www.dasanderemittelalter.net/news/regen-fur-saladin-klimageschichte-und-die-kreuzzuge/

[4]

ScienceScepticalBlog 8. September 2015: Die Flüchtlinge, der Klimawandel und die Klimaschützer

Die Flüchtlinge, der Klimawandel und die Klimaschützer

[5]

ScienceScepticalBlog 25. April 2015: Neue Studie: Ein Grund für den Bürgerkrieg in Syrien ist der vom Menschen verursachte Klimawandel!

http://www.science-skeptical.de/blog/neue-studie-ein-grund-fuer-den-buergerkrieg-in-syrien-ist-der-vom-menschen-verursachte-klimawandel/0013837/

[6]

Studie: Climate change in the Fertile Crescent and implications of the recent Syrian drought. Colin P. Kelleya,1, Shahrzad Mohtadib, Mark A. Canec, Richard Seagerc, and Yochanan Kushnirc

 [7]

SPIEGEL ONLINE Von Axel Bojanowski 07.03.2015: Umstrittene Studie: Löste Klimawandel den Syrien-Krieg aus?

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/syrien-loeste-klimawandel-den-buergerkrieg-aus-a-1022106.html

[9]

UN  ISDR Publikation: Case study – drought in Syria. Ten Years of Scarce Water (2000 – 2010)

[10]

Universität Leipzig Publikation: SYRIEN Bericht zur kulturgeografischen Exkursion 4.-14.3.2010

[11]

D Sivan at al. 02.07.2004: Ancient coastal wells of Caesarea Maritima, Israel, an indicator for relative sea level changes during the last 2000 years

[12]

Universität Stuttgart Prof. Dr. rer. nat. Wolf Dieter Blümel:  20000 Jahre Klimawandel

[13]

Institut für Hydrologie  Uni Freiburg, Diplomarbeit 2008: Klimaszenarien und historische Extreme im Jordan Einzugsgebiet

[14]

Universität Heidelberg Archäologisches Institut 1998 Prof. Dr. Christine Strube: Grabung in el Anderin, dem antiken Androna