Unrecht Gut gedeiht nicht: Der Solarklau geht um

Solarklauer bei der Abeit Bild Fotolia - Urheber: Sergey

von Dirk Maxeiner
Wer glaubt, die Besitzer von großen Solarfeldern müssen nur die Hand aufhalten und können abkassieren, der täuscht sich. Theoretisch sind die Anlagen ein prima Geschäft, praktisch sieht es oft ganz anders aus. Das hat auch etwas mit unvorhergesehenen Nebeneffekten zu tun. So hat sich eine florierende Diebstahl-Branche auf Solarpanels spezialisiert. Ein Achse-Leser, der mit einem Experten unterwegs war, hat mir den folgenden Bericht geschickt (Namen und Orte werden nicht genannt, weil die Betroffenen Nachahmer-Taten befürchten).

“In die Solaranlage wurde bereits mehrmals eingebrochen und Panels gestohlen.  Meist wird in eine lohnenswerte Anlage öfters eingebrochen, es finden auch vorher schon kleine Testeinbrüche statt. Die Besitzer können dann leicht in die Bredouille kommen: Wenn zu oft eingebrochen wird, kündigt die Versicherung den Vertrag und wenn die Anlage über die Bank finanziert wurde, steigt die Bank ohne Versicherungsschutz auch aus.

Gefordert werden von den Versicherungen dann Maßnahmen. Teure verfügbare Maßnahmen wären etwa GPS-Sender in einzelnen Modulen, Mikrowellentechnik, elektronisch gesicherter Zaun, Überwachung durch eine Security. Meist lohnen sich diese teuren Maßnahmen nicht. Im konkreten Fall ist auch eine Infrarotüberwachung nicht möglich, da Schafe die Wiese zwischen den Panels kurz halten. Es müsste ein Zwischenzaun errichtet werden, in dem die Infrarotsensoren stecken.

Da die Einzelüberwachung von Panels irrsinnig teuer wäre, wurden kostengünstige Lösungen entwickelt, um mit Hilfe eines Testsignals im Schaltschrank zu erkennen, ob Module entfernt wurden. Die Hersteller sehen das aber nicht gerne, drohen mit Garantieverlust usw., da sie von jedem verkauften Panel leben, manchmal halt mehrmals… Aus diesem Grund gibt es auch noch keine Seriennummernpflicht für Panels. Die gestohlenen Panels werden über Hehler in Europa oder Afrika wiederverkauft.

Ein elektronischer Zaun wäre oft viel zu lang und dadurch viel zu teuer. Weitere Möglichkeiten wären, ein Schild „Achtung Wachhund“ aufzustellen, da die Diebe oft große Angst vor Hunden haben. Am besten eine Foto von mehreren Hunden dazu, das versteht man in jeder Sprache. Auch eine Überwachungskamera wäre nützlich, aber sie sie müsste wochenlang aufzeichnen, da die Anlagen vorher oft ausgekundschaftet werden. Ein Problem auch: Mit welchem Recht darf die Ökoindustrie als Prävention für die nächtlichen Beutezüge öffentliche Wege überwachen? Meist wird Freitag abends oder Montag früh eingebrochen, die Zeit, wenn die Diebe, die oft aus dem Ausland kommen, in ihre Heimatländer an und abreisen.

Alles in allem ist der Panel-Klau ein ernstes Problem, die Überwachung der Anlagen kostspielig, und eben häufig nur mithilfe von Fake-Kameras, Fake-Alarmtönen, Fake-Hundebildern und sogar Fake-Securityfirmen oder Fake-Überwachungshütten zu realisieren. Auch ein kleiner Graben vor dem Zaun sollte angelegt werden, um die Anfahrt der LKW zu verhindern. Der Standard aber ist: In 20 Minuten wird der Zaun geöffnet und der Sprinter oder gestohlene Klein-LKW mit Panels bis obenhin gefüllt und abgehauen, zwei Begleitfahrtzeuge sichern ab. Vorher wurde mehrfach ausgekundschaftet, sogar Rundgänge von Security werden genau eingeplant. Es gibt natürlich auch Spontantäter. Bei Hundewarnschildern werden vergiftete Köder ausgelegt, Zaun-Überwachungssysteme werden überbrückt, Infrarotmelder gemieden. Besonders schlimm ist es in Italien, der Versicherer Ergo hat große Probleme. Es werden auch häufig „aus Versehen“ größere Zahlen von gestohlenen Panels angegeben.

Aber auch die Qualität der Anlagen lässt zu wünschen übrig, das kommt durch den günstigen Aufbau. Da die Gleichstromtechnik nicht reguliert ist, darf jeder Hilfsarbeiter Solarpanels aufbauen. Die Stundenlöhne dieser Helfershelfer sind so gering, dass diese ihre Wekzeuge wie Schraubendreher und -schlüssel in minderwertiger Qualiät selbst herstellen, anstatt zu kaufen. Experten meinen, es kommt dadurch in Deutschland zu sehr vielen Bränden, die natürlich in der Statistik nicht vorkommen dürfen.

Ein Elektriker wird nur für den Anschluss der Anlage ans Einspeisungsnetz gebraucht. Auch die dicken Kupferkabel sind inzwischen ein beliebtes Ziel der Diebe. Natürlich kann man davon ausgehen, dass es unter den mies bezahlten Hilfsarbeitern auch Tippgeber gibt. Aber auch das Fernsehen kann helfen: Berichte über Solarpaneldiebstähle führen regelmäßig zu Nachahmungstaten und es wurden sogar schon Tipps des Fernsehens in Form von Google-Maps-Grafiken in die Beutezüge eingeplant.”

Übernommen von ACHGUT

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9 Kommentare

  1. #8: Dafür „bestehlen“ Sie die Allgemeinheit. Subventionen sind politische Willkür.

    Die gesetzlichen Vorgaben hat der Bundestag beschlossen, nicht ich.
    Selbst die Kanzlerin hat die Energiewende zur Chefsache gemacht und die Leute zu Investition aufgefordert im EEG Bereich.

    Die Investitionen im EEG Bereich sind ja nicht sonderlich lukrativ, da wird man mit 10 bis 15% an Rendite abgespeist.
    Die großen Wirtschaftskonzerne haben ja so um die 20%-Eigenkapitalverzinsung, da sind die 10 bis 15% bei EEG noch am unteren Rand.

    Ihre Logik ist etwas verwunderlich, wer nach Recht und Gesetz handelt, „bestehlen“ jemanden.

    Da ist dann doch irgendwie an der Realität vorbei.

    Gruß
    Werner

  2. #7: Dafür „bestehlen“ Sie die Allgemeinheit. Subventionen sind politische Willkür.

    Zitat:
    „Dummheit muss bestraft werden, sagt der Volksmund.“

    Nur, was der Volksmund nicht wissen kann, es gibt sehr viel mehr Torheit, als diejenigen, die sich darauf berufen wollen, in deren kühnsten Träumen erahnen wollen. Und dann wären die total erschrocken, über eine Strafe. Andere strafen ist toll, solange man sich auf der Gegenseite wähnen will.

    Der Wahn ist hochgefährlich, vor allem der scheinheilige im Namen der Wissenschaft.

  3. #1 „Tja, Kernkraftwerke leisten sich eine teure Security und sind trotzdem wirtschaftlich.“

    Ich leiste mir keine Security bei den PV-Anlagen.
    Das erledigt eine Fernüberwachung (Handy + Mikrocontroller) die Kosten sind einmalig ca. 8 Stunden Zeit + ca. 50 Euro und 15€ Prepaid-Gebühr im Jahr.
    Damit haben wir bereits 3 Leute für ca. 4 Jahre einen Aufenthalt im „Kaffee-Viereck“ vermittelt.
    Die wo sich die Module abschrauben lassen sind doch selber schuld.
    Wenn da was ist das einen Wert von 1.000, 10.000 oder 100.000€ hat und das nicht gesichert ist, ist doch selber Schuld wenn die Sachen sich in Luft auflösen.

    Dummheit muss bestraft werden, sagt der Volksmund.

    Gruß
    Werner

  4. Hallo,
    das die Anlagen geklaut werden ist ja ein tolles Argument, da sollten wir vielleicht auch das Autofahren, besonders von Luxusautos, sein lassen, die werden auch geklaut.
    Die Vermutung die Täter kämen meist aus dem Ausland könnte auch von einer Pegida-Veranstaltung stammen: Niveau-Limbo!
    Am besten ist aber: „Die Stundenlöhne dieser Helfershelfer sind so gering, dass diese ihre Wekzeuge wie Schraubendreher und -schlüssel in minderwertiger Qualiät selbst herstellen, anstatt zu kaufen.“ Habe ich noch nie gesehen das sich in Deutschland jemand einen Schraubenzieher selber baut Wehm der cent-Preis im Baumarkt zu teuer ist kann immer noch auf den Flohmarkt gehen und wie will man die den bauen ohne Werkzeugmaschienen? Mit Feile und Eisensäge??? Das halte ich in Deutschland für ziemlich ausgeschlossen genauso wie das jemand einen Hilfsarbeiter mit selbstgebautem Schraubenzieher an seine nagelneu nicht ganz billige Anlage lässt nur um ein paar Euro zu sparen.
    Letztendlich scheinen die Dinger aber doch ganz gut zu funktionieren wenn es sich lohnt die zu klauen und weiterzuverkaufen…

  5. #3:“Zurück bleibt eine nicht funktionierende Energiewende und ein zerstörter Kraftwerkspark (Kohle, Gas und Kernkraft).“
    Das erinnert eben an spätrömische Dekadenz. Der Export brummt, die Steuereinnahmen sprudeln (noch), da glaubt man sich solche Energiewende-Orgien leisten zu können. Würd‘ mich mal interessieren, was in Griechenland aktuell zur „Energiewende“ läuft, denn die haben Glück (?), die nämlich haben andere Sorgen…….

  6. @ Jörg Haber #1
    Solarmodule sind halt leichter und vor allen schneller abzumontieren als ein Kern- Kohle oder Gaskraftwerk.
    Und bei den Windmühlen und Solarmodulen kommt ja nicht nur der „Diebstahl“ als Sabotageakt hinzu, sondern auch die Tatsache, dass ich mit den Wind und und der Sonne von vornherein einen Saboteur im eigenen Haus (Stromversorgung) mir eingefangen habe.
    Neben den Launen der Natur (Wind, Sonne) als Saboteure der Stromerzeugung gibt es da auch noch den anderen Saboteur und dieser nennt sich EEG.
    Dieses politische Subventionsgesetz (EEG) baut erst eine unwirtschaftliche EE-Branche auf, um diese dann mit ihren Reformen (=marktwirtschaftliche Realität) wieder einzureißen.
    Somit steht die Energiewende jetzt nicht mehr auf 3 Seulen, sondern nur noch auf einen Bein (Windkraft)
    Die Photovoltaik ist eingebrochen und auf den Rückzug. Die Biogasanlagen sind eingebrochen und auf den Rückzug. Und die verbleibende Windkraft ist sowas von windig, dass diese in Zukunft von der Realität davon geweht wird.
    Zurück bleibt eine nicht funktionierente Energiewende und ein zerstörter Kraftwerkspark (Kohle, Gas und Kernkraft). Ob Deutschland und Europa in Zukunft noch die politische und vor allen wirtschaftliche Kraft haben werden, um diesen Schaden wieder zu beheben, dass ist in der heutigen Globalen Zeit (Standortwettbewerb) sehr zu bezweifeln. Die USA haben zwar auch einen Grünen Politiker (Obama) aber die USA haben das Glück, dass nächstes Jahr die Wahlen anstehen und die Republikaner eine Partei ist, die diesen „Grün-Sozialistischen“ Obama Wahn ein Ende bereiten wollen.
    In Deutschland fehlt so eine Partei „noch“. Hoffe die AfD hat den Mut der Republikaner der USA in Sachen Wirtschaft und Energiepolitik.
    Weil eines ist klar, wenn die Republikaner in den USA die Wahlen gewinnen, dann wird es für EU-Deutschland noch schwerer seine Wirtschaft im eigenen Land zu halten. Der Wettbewerbsstandort ist heut zu tage Global ausgerichtet. Und nur wer billige Energie und ein zuverlässige Stromversorgung anbieten kann, der wird das Rennen um die zuküftingen wichtigen Wirtschaftsstandort gewinnen.

  7. Wenn das mit der Energiewende schiefgeht (was zu erwarten ist), dann hat man wenigstens neben den „Klimaleugnern“ einen weiteren Schuldigen zur Hand, den „Klimadieb“.

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