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Unrecht Gut gedeiht nicht: Der Solarklau geht um

“In die Solaranlage wurde bereits mehrmals eingebrochen und Panels gestohlen.  Meist wird in eine lohnenswerte Anlage öfters eingebrochen, es finden auch vorher schon kleine Testeinbrüche statt. Die Besitzer können dann leicht in die Bredouille kommen: Wenn zu oft eingebrochen wird, kündigt die Versicherung den Vertrag und wenn die Anlage über die Bank finanziert wurde, steigt die Bank ohne Versicherungsschutz auch aus.

Gefordert werden von den Versicherungen dann Maßnahmen. Teure verfügbare Maßnahmen wären etwa GPS-Sender in einzelnen Modulen, Mikrowellentechnik, elektronisch gesicherter Zaun, Überwachung durch eine Security. Meist lohnen sich diese teuren Maßnahmen nicht. Im konkreten Fall ist auch eine Infrarotüberwachung nicht möglich, da Schafe die Wiese zwischen den Panels kurz halten. Es müsste ein Zwischenzaun errichtet werden, in dem die Infrarotsensoren stecken.

Da die Einzelüberwachung von Panels irrsinnig teuer wäre, wurden kostengünstige Lösungen entwickelt, um mit Hilfe eines Testsignals im Schaltschrank zu erkennen, ob Module entfernt wurden. Die Hersteller sehen das aber nicht gerne, drohen mit Garantieverlust usw., da sie von jedem verkauften Panel leben, manchmal halt mehrmals… Aus diesem Grund gibt es auch noch keine Seriennummernpflicht für Panels. Die gestohlenen Panels werden über Hehler in Europa oder Afrika wiederverkauft.

Ein elektronischer Zaun wäre oft viel zu lang und dadurch viel zu teuer. Weitere Möglichkeiten wären, ein Schild „Achtung Wachhund“ aufzustellen, da die Diebe oft große Angst vor Hunden haben. Am besten eine Foto von mehreren Hunden dazu, das versteht man in jeder Sprache. Auch eine Überwachungskamera wäre nützlich, aber sie sie müsste wochenlang aufzeichnen, da die Anlagen vorher oft ausgekundschaftet werden. Ein Problem auch: Mit welchem Recht darf die Ökoindustrie als Prävention für die nächtlichen Beutezüge öffentliche Wege überwachen? Meist wird Freitag abends oder Montag früh eingebrochen, die Zeit, wenn die Diebe, die oft aus dem Ausland kommen, in ihre Heimatländer an und abreisen.

Alles in allem ist der Panel-Klau ein ernstes Problem, die Überwachung der Anlagen kostspielig, und eben häufig nur mithilfe von Fake-Kameras, Fake-Alarmtönen, Fake-Hundebildern und sogar Fake-Securityfirmen oder Fake-Überwachungshütten zu realisieren. Auch ein kleiner Graben vor dem Zaun sollte angelegt werden, um die Anfahrt der LKW zu verhindern. Der Standard aber ist: In 20 Minuten wird der Zaun geöffnet und der Sprinter oder gestohlene Klein-LKW mit Panels bis obenhin gefüllt und abgehauen, zwei Begleitfahrtzeuge sichern ab. Vorher wurde mehrfach ausgekundschaftet, sogar Rundgänge von Security werden genau eingeplant. Es gibt natürlich auch Spontantäter. Bei Hundewarnschildern werden vergiftete Köder ausgelegt, Zaun-Überwachungssysteme werden überbrückt, Infrarotmelder gemieden. Besonders schlimm ist es in Italien, der Versicherer Ergo hat große Probleme. Es werden auch häufig „aus Versehen“ größere Zahlen von gestohlenen Panels angegeben.

Aber auch die Qualität der Anlagen lässt zu wünschen übrig, das kommt durch den günstigen Aufbau. Da die Gleichstromtechnik nicht reguliert ist, darf jeder Hilfsarbeiter Solarpanels aufbauen. Die Stundenlöhne dieser Helfershelfer sind so gering, dass diese ihre Wekzeuge wie Schraubendreher und -schlüssel in minderwertiger Qualiät selbst herstellen, anstatt zu kaufen. Experten meinen, es kommt dadurch in Deutschland zu sehr vielen Bränden, die natürlich in der Statistik nicht vorkommen dürfen.

Ein Elektriker wird nur für den Anschluss der Anlage ans Einspeisungsnetz gebraucht. Auch die dicken Kupferkabel sind inzwischen ein beliebtes Ziel der Diebe. Natürlich kann man davon ausgehen, dass es unter den mies bezahlten Hilfsarbeitern auch Tippgeber gibt. Aber auch das Fernsehen kann helfen: Berichte über Solarpaneldiebstähle führen regelmäßig zu Nachahmungstaten und es wurden sogar schon Tipps des Fernsehens in Form von Google-Maps-Grafiken in die Beutezüge eingeplant.”

Übernommen von ACHGUT