Die Wahrheit über Chinas Erneuerbare Energie

Carbon Counter
Entfaltet sich in China eine Erneuerbare-Revolution? Nicht wirklich.
Im vorigen Jahr wuchs der weltweite Verbrauch erneuerbarer Energie – d. h. Wasser, Wind und Solar – um 193,7 TWh. Das entspricht einem Wachstum von 55% bei der Gesamtzunahme des weltweiten Stromverbrauchs.
Und China, wo der Verbrauch erneuerbarer Energie um 174,9 TWh gewachsen ist, macht den größten Teil dieser Zunahme aus.. Eine Revolution der Erneuerbaren entfaltet sich ganz klar.
Oder auch nicht.

Sorgfältige Leser werden die Reihenfolge der Wörter in meinem ersten Satz bemerkt haben – Wasser, Wind und Solar. Falls man die Energiedebatten genau verfolgt, wird man regelmäßig erstaunt sein, wie oft Kommentatoren so tun, als ob Wind und Solar die erneuerbare Energie dominieren. Die Tatsache, dass Bioenergie in diesem Jahrhundert stärker gewachsen ist als Wind und Solar zusammen (hier) ist etwas, dass man niemals hören wird.

Das gilt auch für die Wasserkraft. Ein repräsentatives Image von Erneuerbaren in China ist nicht das Bild oben rechts und auch nicht dieses:

 

sondern stattdessen dieses:

 

Große Wasserkraft-Staudämme wie der Drei-Schluchten-Damm oben dominieren die Erneuerbaren in China. Tatsächlich dominieren sie die gesamte Versorgung mit Low-Carbon-Energie in China.

China erzeugt mit seinen Wasserkraftwerken fünf mal mehr Energie als mit Wind und Solar zusammen. Die gesamte hydroelektrische Versorgung im Jahre 2014 belief sich auf 1064,3 TWh, während der Anteil von Windenergie 158,4 TWh und der von Sonnenenergie 29,1 TWh betragen hatte.

Die meisten dieser Wasserkraftwerke wurden in diesem Jahrhundert gebaut. Die gesamte hydroelektrische Erzeugung im Jahre 2000 hatte 222,4 TWh betragen, also nur etwa ein Fünftel der heutigen Erzeugung.

Im vorigen Jahr lag der hydroelektrische Zuwachs in China bei 144 TWh, aber Wind und Solar nahmen um 30,8 TWh zu. Fasst man alles zusammen, ergibt sich grob ein Zuwachs um drei Viertel bei der Stromerzeugung in China.

Übernehmen also Erneuerbare – oder genauer große Wasserkraftwerke – die Stromerzeugung?

Wahrscheinlich nicht.

Erstens, die Stromerzeugung in China insgesamt nimmt ab, weil die Wirtschaft Probleme hat. In der Dekade vor dem letzten Jahr nahm die Stromerzeugung Chinas im Mittel um 350 TWh pro Jahr zu. Falls Chinas Wirtschaft zu den Wachstumsniveaus zurückkehrt, die nach Ansicht der Kommunistischen Partei notwendig sind, um ein weiteres Tiananmen zu vermeiden, werden wir eine Fortsetzung solch geringer Wachstumsraten wahrscheinlich nicht sehen.

Zweitens, Wasserkraft war künstlich erhöht infolge des Wetters.

Wasserkraft-Staudämme funktionieren nach einem einfachen Prinzip. Fließendes Wasser wird in Strom umgewandelt. Mehr fließendes Wasser bedeutet mehr Strom. Grob gesagt erzeugen also Staudämme bei nasserem Wetter mehr Strom.

Und genau das war im vorigen Jahr in China der Fall. Offizielle Daten zeigen, dass die Kapazitäts-Faktoren der Wasserkraft-Staudämme in China im vorigen Jahr um 8,7% zugenommen hat. Mit anderen Worten, wären die klimatischen Bedingungen die Gleichen wie im Jahr 2013 gewesen, hätte der Wasserkraft-Output nur um 48 TWh und nicht um 144 TWh zugenommen.

Die Zunahme der Gesamt-Energieerzeugung in China mittels Erneuerbarer war daher doppelt so hoch als es bei trockenerem Wetter der Fall gewesen wäre.

Fazit: Nicht nur, dass Wasserkraft bei den Erneuerbaren in China dominant ist, sondern auch, dass wir unglaublich sorgfältig vorgehen müssen, wenn man die Änderungen von Jahr zu Jahr auf der Grundlage veränderter Niederschlagsbedingungen interpretieren.

Dies gilt auch weltweit.

Zu den Zahlen:

Daten zur Erzeugung stammen aus der jüngsten Statistischen Übersicht der Weltenergie von BP.

Link: http://www.thegwpf.com/the-truth-about-chinas-renewable-energy/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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14 Kommentare

  1. Die Wahrheit über Chinas Erneuerbare Energie

    China hat begonnen, rissige PV-Anlagen zu bauen und ist der weltweit größte Investor in PV.

    Machen aber auch dieselben Fehler wie in D, zu hohe Einspeisevergütung und zu wenig Netz.
    Gut den Netzausbau den machen die Chinesen schneller als die D und bei der Einspeisevergütung wird das auch nach unten gehen.

    http://shuu.de/ten

    http://shuu.de/tCc

    Gruß

  2. Hallo Herr Gerald Pesch #2 und #7

    In China sind,s die Kraftwerke

    FANGJIASHAN-1 mit 1GW ab 2014-11-04
    FUQING-1 mit 1 GW ab 2014-08-20
    NINGDE-2 mit 1 GW ab 2014-01-04

    Welche haben Sie noch auf den Schirm die ich nicht kenne, die 2014 ans Netz gegangen sind?
    Die Zahlen von der Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) betrachte ich erst mal als glaubwürdig.
    http://shuu.de/tbi

    Zusammen komme ich und die IAEA auf ca. 3 GW da ist noch Luft zu den 7GW die gesetzt sind.

    Auch sind die Zahlen für:

    Wasserkraftwerke 22 GW, Inbetriebnahme 2014
    Windkraftanlagen 18 GW, Inbetriebnahme 2014
    Solaranlagen 13 GW, Inbetriebnahme 2014
    Nicht nachvollziehbar für 2014

    Gaskraftwerke 6 GW
    Kohlekraftwerke 22 GW
    Bei Gas und Kohle habe ich nicht nachgeschaut, ob das OK ist.

    Ich habe da so diesen Größenordnungen im Bauch / Kopf für China 2014.
    Wasserkraftwerke ca. 40 GW, Inbetriebnahme 2014
    Windkraftanlagen ca. 50 GW, Inbetriebnahme 2014
    Solaranlagen ca. 50 GW, Inbetriebnahme 2014
    Kernkraftwerke ca. 3 bis 4 GW

    Die Kernkraft hat in China einen Anteil von ca. 2,5% der Stromherstellung und bei den Neubauten sind die Kernkraftwerke in China nur noch eine Randerscheinung.
    Die sich in Bau Befindlichen werden noch fertig gebaut und einige Zusätzliche kommen vermutlich noch.

    ++++++++++++++++++++++++++++

    Hallo Admin, Kommentar zu #10

    Die angegebene Quelle ist nicht aussagekräftig und macht keine Angaben, welche Kernkraftwerke das in China sein sollen, um das quer zu lesen.

    Bitte befreien Sie mich auf meiner Unwissenheit, um welche Kernkraftwerke es sich noch handelt in China.

    Im Moment habe ich so den einduck das die Jungs bei IEEFA.ORG noch eine Unterweisung beim Taschenrechner nötig haben, ich lass mich aber auch gerne vom Gegenteil überzeugen, bei den 7 GW in 2014.

    Gruß
    Werner

  3. Tatsächlich, da weiß jemand 2015 noch nicht, ob nun in 2014 in China 5GW oder 7GW zugebaut wurden.

    Ich hab was gelesen von Yangjiang 1, Hongyanhe 2 und Ningde 2, zusammen 3,2GW.

    Der Internationale Atomenergiebehörde IAEA kann man ja leider auch nicht mehr trauen. Erst laufen die derzeit tatsächlich abgeschalteten japanischen AKWs als „Langzeitstillstand“, dann wird dieser „Schreibfehler“ korrigiert, damit wieder 437 Reaktoren „in Betrieb“ auf dem Papier stehen.

    https://www.iaea.org/pris/

    Übrigens stehen drei Blöcke des AKW Kashiwazaki Kariwa schon seit dem Erdbeben 2007 still, werden aber offiziell noch immer in der Kategorie „in Betrieb“ geführt.

    Und das älteste spanische Atomkraftwerk Santa Maria de Garoña ist endgültig abgeschaltet – in der offiziellen Statisik allerdings noch nicht.

    Wie heisst es doch: Traue nur der Statistik, …

  4. Wo haben Sie den die Zahlen her das 2014, 7 GW an Kernkraftwerksleistung ans Netz gegangen sind in China?
    Ich hab da noch was von 3 oder 4 GW im Kopf .

    Bitte mal die Quellenangabe für die 7 GW in 2014 nennen.

    Gruß
    Werner

  5. Herr Bleckmann

    Das ist wohl eher satirisch gemeint, nicht wahr? In dem Artikel steht, dass China sich vorbehält noch bis zum Jahr 2030 weiterhin steigende CO2-Emissionen zu beabsichtigen. Und was in 15 Jahren sein wird … das kann heute noch keiner sagen. Bis dahin haben sie dann erst mal Ruhe vor ständig nörgelnden Klimaalamisten.

    Es ist eher erschütternd, dass man den Anteil von rund 80% Kohle eigentlich nicht reduzieren will. Diesen hat man heute bereits, denn rund 15% kommen aus den riesigen Wasserkraft-Anlagen und die fehlenden Prozente werden durch einen steigenden Anteil von KKWs erledigt. Eigentlich kümmert man sich recht wenig um den Klimaschutz, will aber international nicht gerne am Pranger stehen.

    Die Hilfen für die erneuerbaren in Entwicklungsländern dienen gleich einem doppelten Nutzen: Zum einen kann die notleidenden Solarproduzenten für eine Entlastung ihrer Lagerbestände und unausgelasteten Produktionskapazitäten führen. Zum anderen schwächt das die jeweiligen Mitbewerber, denn damit wächst keine industrielle Konkurrenz heran.

    Ich halte es für absurd, das gerade Klimaalarmisten wie German Watch dies auch noch beklatschen. Auf mich wirkt das völlig durchgeknallt.

  6. #2: Silke Mikosch sagt:
    am Samstag, 04.07.2015, 10:40
    Halten wir fest:

    2013 sind in China ans Netz gegangen:

    Wasserkraftwerke 30 GW
    Windkraftanlagen 14 GW
    Solaranlagen 11 GW
    Kohle-/Gaskraftwerke 37 GW
    Kernkraftwerke 2 GW

    http://t1p.de/Zubau-China-2013

    2014 sind in China ans Netz gegangen

    Wasserkraftwerke 22 GW
    Windkraftanlagen 18 GW
    Solaranlagen 13 GW
    Gaskraftwerke 6 GW
    Kohlekraftwerke 22 GW
    Kernkraftwerke 7 GW

    http://t1p.de/Zubau-China-2014

    Oder einfacher ausgedrückt:

    – Erneuerbare Energien werden drastisch ausgebaut
    – Kohle ist auf dem Rückzug
    – Kernenergie ist eine Randerscheinung

    So einfach ist das und mit einem mehr oder weniger nassem Jahr in China hat die ansteigende Strommenge aus Erneuerbaren Energien exakt so viel zu tun, wie ein Sack Reis, der im Land der Morgenröte aufgeht.

    Silke M.
    ########################################,
    Ach Frau Mikosch, auch das mit der Durchflussmenge und dem Energieertrag eines Hydrokraftwerks nicht verstanden? Eines muss man Ihnen zu Gute halten, es gehört schon Mut dazu sich mit so wenig Ahnung von Physik und Technik soweit aus dem Fenster zu hängen. Aber da sind Sie ja nicht alleine, die Fensterbank ist voller grüner Akademiker-Schlümpfe die u.a. das Ohmsche Gesetz im Bundesanzeiger suchen…..

  7. #2: Silke Mikosch sagt:
    „- Kernenergie ist eine Randerscheinung“

    Stimmt sogar:
    -Frankreich
    -Schweiz
    -Tschechien
    -Polen

    Alle am deutschen Rand…

  8. @2

    „- Kernenergie ist eine Randerscheinung“

    Die „Randerscheinung“ wird pro Jahr mehr Strom liefern als die „drastisch ausgebauten“ EE. Und billiger wird es auch noch.

  9. #2 Silke Mikosch

    Oder einfacher ausgedrückt:

    – „Erneuerbare“ von 55 auf 53 GW leicht rückläufig
    – konventionelle von 39 auf 35 GW leicht rückläufig
    – Kernkraft von 2 auf 7 GW gesteigert, also mehr als verdreifacht

  10. @ #2 S. Mikosch

    Meinen Sie ernsthaft, daß Sie mit der Ihrigen Primitivpropaganda hier einen Stich landen können?

    Sie können noch nicht einmal GW-Nennleistung von GW-effektive-Nennleistung unterscheiden. Windmühlen mit 10 GW-Nennleistung entsprechen im Jahresmittel in Deutschland 16000/8760 GW-effektive-Nennleistung = 1,9 GW. Das entspricht dann in etwa zwei Kraftwerken des Typs Moorburg in Hamburg.

  11. Halten wir fest:

    2013 sind in China ans Netz gegangen:

    Wasserkraftwerke 30 GW
    Windkraftanlagen 14 GW
    Solaranlagen 11 GW
    Kohle-/Gaskraftwerke 37 GW
    Kernkraftwerke 2 GW

    http://t1p.de/Zubau-China-2013

    2014 sind in China ans Netz gegangen

    Wasserkraftwerke 22 GW
    Windkraftanlagen 18 GW
    Solaranlagen 13 GW
    Gaskraftwerke 6 GW
    Kohlekraftwerke 22 GW
    Kernkraftwerke 7 GW

    http://t1p.de/Zubau-China-2014

    Oder einfacher ausgedrückt:

    – Erneuerbare Energien werden drastisch ausgebaut
    – Kohle ist auf dem Rückzug
    – Kernenergie ist eine Randerscheinung

    So einfach ist das und mit einem mehr oder weniger nassem Jahr in China hat die ansteigende Strommenge aus Erneuerbaren Energien exakt so viel zu tun, wie ein Sack Reis, der im Land der Morgenröte aufgeht.

    Silke M.

  12. Die Energie der aus dem tibetischen Hochland kommenden wasserreichsten Flüsse Südostasiens wird, noch bevor diese Ströme China verlassen oder sie ins ca. 4000 m tiefer liegende Meer münden, bereits heute mithilfe von hunderten von bis zu 400 m hohen Staumauern genutzt.

    Die Höhendifferenz bis zum Meer erlaubt jedoch auch die Umleitung dieser Flüsse in Trockengebiete wo Milliarden durstiger Menschen wohnen und Wasser als Ressource für ihre Güterproduktion benötigen.
    Im so genannten Himmelskanal könnten bis zu 300 Milliarden Kubikmeter Wasser pro Jahr bis nach Peking abfließen . Das entspricht mehr als der vierfachen Wassermenge des Rheins.
    Da die meisten dieser Staudämme in Erdbebengebieten liegen werden auch die chinesischen Planer zu überlegen haben, ob nicht Entwicklung und Bau von sicheren Kernkraftwerken zur Energie- und Wasserversorgung weniger riskant und aufwändig ist.

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