Rekordeisschmelze auf der antarktischen Halbinsel? Forscher haben offenbar Schwankungen in den Schneefallmengen übersehen

Aus dem Blog „Die Kalte Sonne“:
Unterhaltsamer Klimahorror am 22. Mai 2015 von Roland Knauer in der Stuttgarter Zeitung:
„KLIMAWANDEL: DAS GROSSE SCHMELZEN BESCHLEUNIGT SICH ZUSEHENDS: Das Eis auf der Antarktischen Halbinsel schmilzt seit 2010 weitaus schneller als gedacht. Ursache sind unter anderem wärmere Strömungen aus dem Norden, die durch den Klimawandel nun weiter in den Süden reichen“

Ein starkes Stück. Gerade erst hat sogar das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung prognostiziert, dass die antarktische Gesamteismasse in den kommenden Jahrzehnten wohl anwachsen wird (“Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung: Antarktisches Inlandeis wird im Zuge der Erderwärmung anwachsen“), da verfällt die Stuttgarter Zeitung schon wieder in altüberholte Muster. Wundert es, dass Knauer es versäumt hatte, über die PIK-Studie und das überraschende Resultat zu berichten? Stattdessen stürzt sich der Journalist auf einen Minibereich des siebten Kontinents, wo das Eis in der Tat noch schmilzt. Immerhin räumt der AWI-Mann im Artikel der Stuttgarter Zeitung auch sofort ein, dass es sich quantitativ um keine nennenswerten Massen handelt:

In Teilen der Antarktis schmilzt das Eis seit 2010 erheblich schneller als in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts. Geophysiker und Eisbedeckungsspezialisten wie Veit Helm vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven wissen zwar, dass der Klimawandel die Temperaturen im Norden der Antarktischen Halbinsel rasch steigen lässt, und registrieren dort auch hohe Schmelzraten. „Dort sind aber verhältnismäßig kleine Eismassen betroffen“, erklärt der AWI-Forscher.

Haben Sie es auch bemerkt: Es wird das Jahr 2010 mit dem Beginn der 2000er Jahre verglichen. Klimatisch hat dies wenig Wert, da dies ein sehr kurzer Zeitraum ist. Natürliche Schwankungen dominieren auf diesen kurzen Zeitskalen. Knauer behauptet, die Temperaturen im Norden der Antarktischen Halbinsel würden rasch ansteigen.Das wollen wir gerne etwas genauer wissen und schauen uns die Messdaten der Faraday-Station an. Die Überraschung ist groß: In den letzten 30 Jahren ist keine größere Erwärmung zu erkennen (Abbildung 1). Wo hat Knauer seine Informationen nur her? Es würde sich für ihn wirklich einmal lohnen in die realen Daten hineinzuschauen, anstatt Behauptungen von irgendwo ungeprüft abzuschreiben.

Abbildung 1: Temperaturentwicklung auf der Antarktischen Halbinsel, gemessen an der Faraday-Station. Quelle: GISS.

Zudem versäumt die Stuttgarter Zeitung zu erwähnen, dass die nacheiszeitlichen Temperaturen der antarktischen Halbinsel 7000 Jahre lang auf dem heutigen Niveau lagen. Überrascht?

Mittlerweile wird Kritik an der alarmistischen Studie laut, selbst aus Reihen des Weltklimarats selber. So kritisierte der IPCC-Autor Andrew Shepherd von der Leeds University, dass die Autoren offenbar Änderungen in den Schneefallmengen übersehen hätten. In den irischen RTE News heißt es dazu:

Aber Andy Shepherd, ein Direktor des Centre for Polar Observation and Modelling an der University of Leeds sagte, dass ihre Berechnungen Veränderungen der Schneefälle übersehen haben könnten. „Ich glaube, dass die neue Schätzung von Eisverlusten (berechnet aus der Verdünnung des Eises) viel zu hoch sind, weil die Gletscher in diesem Bereich einfach nicht so viel schneller geworden sind“, sagte er.

Siehe auch Beitrag im Examiner. [Dieser hoch interessante Beitrag wird demnächst für das EIKE übersetzt! – Chris Frey]

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Dieser Beitrag war zuerst bei der „Kalten Sonne“ hier erschienen. Übersetzung des (kurzen) englischen Absatzes von Chris Frey EIKE.

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In diesem Zusammenhang weist das EIKE auf eine Anfrage an den AWI-Mann Helm vom 10. Juni 2015 hin, und zwar hier:http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/awi-wissenschaftler-sieht-kuestenstaedte-durch-antarktischen-schelfeisabbruch-bedroht-verweigert-aber-antworten-auf-simple-fragen/. Die Anfrage ist bis heute nicht beantwortet worden!

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10 Kommentare

  1. Sehr geehrter Hr. Ketterer,

    genau wie (Hr./Fr.) Buehner in Kommentar #8 ist mir auch schleierhaft was sie mit ihrem Kommentaren in #5 und #7 versuchen darzustellen.

    Nachfolgend nochmals ein Auszug aus Wikipedia (nicht die beste Quelle, ich weiß):

    Textauszug:
    „Durchschnittlich ist die Baumgrenze in den Hohen Tauern auf etwa 2000 m – 2200 m zu finden, kann aber an sonnigen Hängen der Südseite bis 2400 m reichen. Diese Höhenlage ist jedoch auf umfangreiche Rodungen der Zirbenwälder für den Gewinn von Bauholz und Weideland zurückzuführen, die natürliche Baumgrenze würde 200 bis 300 Meter höher liegen. Die gerodeten, aber einstmals bewaldeten Gebiete werden heute von Zwergstrauchheiden, insbesondere von Alpenrosen bedeckt. Auch heute wird im Nationalpark noch Weidewirtschaft betrieben. Ab etwa 2800 m beginnt die Nivalstufe.“

    Quelle: http://tinyurl.com/o2sca3z

  2. Pasterze leitet sich vom slawischen Begriff für Kuhweide her. Sieht aus, als wäre der Gletscher gerade mal an die 600 Jahre alt.

  3. @ #5: F.Ketterer

    „Ich komme auf die Idee, dass der Gletscher, der den Baumstamm konservierte heute wieder in einer Höhe endet, die wir schon lange nicht mehr mit dem Gletscher-Terminus erreicht hatten.“

    Richtig!

    Vor langer, langer Zeit, als die bösen Menschen den CO2-Unfug noch nicht erfunden hatten, war dort vielfältige Vegetation.

    Ich frage mich, was Sie mitteilen möchten. Bitte belehren Sie mich umfassend! Es ist sehr spannend, was Sie da schreiben.

  4. #6: Uwe Klasen sagt:
    am Donnerstag, 02.07.2015, 13:47

    Nachfolgend ein Bericht zum Fund der Zirbe mit Bildern, eine Baumgrenze ist nicht zu erkennen.

    http://tinyurl.com/ozlaasz
    ##########################

    Sehr geehrter Herr Klasen,

    danke für den Link; in youtube kann man die Arbeiten auch im Film sehen.

    aber Bilder können täuschen:

    http://tinyurl.com/tree-Line-Tauern

    Das Gletschervorfeld der Pasterze liegt auf ca. 2100m Höhe.

    In #5 hatte ich die Zahl vergessen:

    Damit liegt der Fundort ca. 200-300 Höhenmeter tiefer als die lokale Baumgrenze in den Hohen Tauern.

  5. #1: Gerhard Bleckmann sagt:
    am Mittwoch, 01.07.2015, 13:11

    Nationalpark Hohe Tauern: Pasterze gibt nach tausenden von Jahren einen meterlangen Baumstamm frei: http://tinyurl.com/phne8rf

    #################

    Im Artikel steht, dass die Zirbe aus dem Gletschervorfeld geborgen wurde. Damit liegt der Fundort ca. Höhenmeter tiefer als die lokale Baumgrenze in den Hohen Tauern.
    Auf welche komischen Ideen kommen Sie denn , Keks.

    Ich komme auf die Idee, dass der Gletscher, der den Baumstamm konservierte heute wieder in einer Höhe endet, die wir schon lange nicht mehr mit dem Gletscher-Terminus erreicht hatten.

  6. Auch hat die ‚Veröffentlichung fast ein Jahr gebraucht!
    Zitat:
    Im Herbst 2014 kamen nun erstmals große Baumstücke aus glazialen Hangsedimenten im Gletschervorfeld der Pasterze zum Vorschein.

  7. Ok, bleibt abzuwarten wann der Nationalpark Hohen Tauern systematisch nach solchen Fundsachen gesucht wird um diese Fundsachen dann anschließend zu beseitigen.
    Die Leute die diesen Baumstamm gefunden haben dann überredet werden nichts davon zu sagen und das Ereignis aus dem Internet gelöscht wird.

    Klingt noch utopisch, aber wer weis.s

  8. #1: Gerhard Bleckmann sagt:

    „Nationalpark Hohe Tauern: Pasterze gibt nach tausenden von Jahren einen meterlangen Baumstamm frei: http://tinyurl.com/phne8rf

    Hallo Herr Bleckmann

    schönen Dank für den Link.
    Davon wird in den von den Ökofaschisten kontrollierten Medien nicht berichtet.
    Man könnte ja auf komische Ideen kommen…

    MfG

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