Versauerung der Ozeane? Geo-chemisch unmöglich !

pH Nachweis im Reagenzglas; Bild Carsten Jünger / pixelio.de

von Friedrich-Karl Ewert (Geologe) und Siefried Dittrich (Physikochemiker)
Das von vom IPCC und seinen Zuarbeitern intensiv propagierte Modell einer Versauerung der Ozeane durch höhere CO2-Konzentrationen der Atmosphäre widerspricht den naturgegebenen Fakten und sollte aufgegeben werden.

Voraussetzung:  Zusammensetzung des Magmas, der Gesteine, der Sedimente

Die Befürworter eines angeblich durch die anthropogenen Emissionen von CO2 ver­ur­sachten Kli­mawandels bekräftigen ihr Modell (Projekt), das schon auf falschen Annahmen beruht, zusätzlich mit einer Versau­erung der Ozeane. Das Argument hat Karriere machen kön­nen, weil ihren Benut­zern entweder die geo-che­mischen Grund­kenntnisse fehlen oder ihr Zweck ihre Mittel hei­ligt. Die Fakten beweisen jedoch, dass eine Versauerung der Oze­ane durch den Eintrag von CO2 aus der Atmosphäre grundsätzlich nicht möglich ist – die geo-chemischen Voraussetzungen sorgen für ein Übergewicht der basischen Komponen­ten, denn 96,1% der Gesteine der Erdkruste bestehen aus den folgenden acht 8 Elemen­ten, mit Natrium und Ka­lium als Alkali- und Kalzium und Magnesium als Erdalkali-Metalle (Anteile in Gewichtspro­zent):

49,4% Sauerstoff (O)                   

25,8% Silizium (Si)                 

  7,5% Aluminium (Al)                             

  4,7% Eisen (Fe)                                                    

  3,4% Kalzium (Ca)

  2,6% Natrium (Na)   

  2,4% Kalium (K)                   

  2,0% Magnesium (Mg)

Diese Zusammensetzung lässt erkennen, dass die Gesteine überwie­gend aus Silika­ten beste­hen. Je nach den verfügbaren Elementen haben sich meh­rere Gruppen von Sili­kat­mineralen gebildet. Sie bestehen aus ihrer negativ gelade­nen Anionenfamilie (Si­xOy) und den positiv geladenen Kationen Al, Fe, Ca, Na, K und Mg. Ein Ver­treter der Feld­spate ist z.B. der Albit (Na3AlSi3O8), ein Ver­treter der Olivine ist der Fayalith  (Ca2SiO4).

Etwa die Hälfte der Kationen gehört zu den Alkali- und Erdalkalimetallen, und beide Grup­pen sind starke Basenbildner, besonders die Alkalimetalle Kalium und Natrium. Starke Säurebild­ner haben dagegen nur einen sehr kleinen Anteil – zum Beispiel be­trägt er für Chlor nur 0,2% .

Sobald Gesteine an der Oberfläche liegen, verwittern sie. Der dabei entstehende Ge­steins­schutt wird über die Erosion der Flüsse als Kies oder Sand oder Ton in die Meere transportiert und dort abgelagert. Der Gesteinsschutt enthält auch lösliche Minerale. Vom Niederschlags­wasser werden sie aufgelöst und gelangen – oft mit Zwischenstatio­nen im Grundwasser – schließlich über die Flüsse ebenfalls in die Meere.

Verwitterung, Erosion, Transport und Sedimentation sind kontinuierliche Prozesse. Je­des Jahr wer­den weltweit zig Milliarden Tonnen als Schwebfracht oder Geröll oder in gelöster Form flussab­wärts transportiert. Allein beim Mississippi sind es jährlich 341 Mio. Tonnen Schweb­fracht, 130 Tonnen Lösungsfracht und 40 Mio. Tonnen Sand und Geröll. 

In den Ozeanen bilden sich je nach Stoffangebot neue Verbindungen, beispielsweise die Kar­bonate mit der aus CO2 entstandenen Kohlensäure. Ob sie sedimentieren oder gelöst bleiben, richtet sich nach ihrer Löslichkeit:

  • Die Löslichkeit von Kalzium­karbonat (CaCO3 – Kalk) ist mit 0,014 g/l klein, so dass es als chemisches Sediment ausfällt. Deshalb ist in der geologi­schen Vergangenheit sehr viel Kalk entstanden.
  • Die Lös­lich­keit von Natrium­karbonat (Na2CO3 – Soda) ist mit 217 g/l groß, so dass es bei dem durchschnittlichen Salzgehalt des Meerwassers von 35 g/l immer in Lö­sung bleibt.  Die Lösung aus starker Nat­ronlauge und schwacher Kohlensäure ist ba­sisch, hat also einen pH*)-Wert  > 7.

*)     pH-Wert ist ein Maß für den sauren oder basischen Charakter einer wässrigen Lösung. pH-Werte   1 bis 7 kennzeichnen eine saure Lösung, pH-Werte 7  bis 14 eine basische.

 

pH-Wert der Ozeane

Der pH-Wert soll sich in den letzten Jahrzehnten von ca. 8,2 auf 8,1 erniedrigt haben. Diese Ab­nahme wird von den Befürwortern des Klimawan­dels als Zunahme der Versaue­rung ver­standen. Das ist doppelt falsch, denn einmal setzt das vor­aus, dass schon vorher eine Versaue­rung vorgele­gen hat, und zum ande­ren beginnt das saure Milieu erst bei pH < 7. Die Absen­kung von 8,2 nach 8,1 zeigt le­diglich eine geringe Abnahme der Alkalini­tät an, und damit außerdem die Tatsache, dass der pH-Wert der Meere  nicht konstant ist sondern veränderbar. 

Die zeitlichen und regionalen Schwankungen des pH-Wertes werden durch geogene Faktoren ver­ursacht, die nicht beeinflussbar sind:

  • Die Zusammensetzung und die Menge der von den Flüssen angelieferten Ver­witte­rungs­pro­dukte ändern sich, und damit auch die Menge der in Lösung angelieferten Al­kali- und Erd­alkali-Ionen.
  • Mit den Eis- und Warmzeiten variieren die globalen Temperaturen – beide schaf­fen im Meer­wasser jeweils eigene CO2-Kon­zentrationen.
  • Die Biosphäre der Ozeane, die Meeresströmungen und der untermeerische Vulka­nis­mus än­dern sich ebenfalls.

Wegen der Vormacht der basi­schen Elemente bleibt das Meerwasser trotz der Änderun­gen zwangsläufig immer im alkalischen Bereich, also oberhalb von pH = 7. Die Änderun­gen er­folgen zeitlich und regional unterschiedlich. Keiner kann wissen, wie viel höher oder niedri­ger die örtli­chen pH-Werte früher waren bzw. künftig sein werden.

CO2 in der Atmosphäre 

In der Politik und in der veröffentlichten Klimadiskussion wird dem CO2 soviel Beachtung und Wichtigkeit zugemessen, dass der Laie annehmen muss, sein Anteil an der Luft sei groß; selbst Abiturienten schätzen ihn schon mal auf 20%. Das Gegenteil ist der Fall, denn sein Anteil ist win­zig – CO2 ist ein Spurengas. Die Luft besteht zu ca. 78% aus Stickstoff (N), ca. 21% aus Sauerstoff (O), 0,9% aus Argon (Ar), und einem Rest von 0,05%, aus Gasen, an de­nen CO2 mit –  gegenwärtig – 0,04% beteiligt ist. In Diskussionen zum Klimawandel wird sein Anteil meist in ‚ppm’ angegeben, was ‚parts per million’ bedeutet – 0,04% sind 400 ppm.  

CO2 im Meer

CO2 ist im Wasser löslich. Die Löslichkeit wächst mit steigendem Druck und mit abnehmen­der Temperatur – sich erwärmendes Wasser gibt CO2 an die Atmosphäre ab, sich abkühlendes Wasser nimmt CO2 aus der Atmosphäre auf.. Je nach Wirksamkeit der korrigierenden Fakto­ren kann die im Wasser gelöste CO2-Menge seinen pH-Wert in geringem Maße beeinflussen.

Eine kurze Modellrechnung zeigt, dass zumindest die anthropogenen Emissionen keine Ver­änderung des pH-Wertes in den Ozeanen bewirkt haben, wenn er sich denn wirklich um den angeblichen Betrag von 0,1 zur sauren Seite hin verschoben haben sollte. Das ist jedoch unsi­cher, denn die Strömungen im Meer und die dadurch verursachten Durchmischungen beein­trächtigen die Zuverlässigkeit der Messwerte. Es würde bedeuten, dass allein durch den letz­ten Anstieg des CO2 in der Atmosphäre die H-Ionenkonzentration der Meere um ca. 30% zu­genommen hätte. Diese Zahl ergibt sich durch die logarithmische Definition des pH-Wertes

Von den menschengemachten CO2-Emissionen verbleiben vermutlich ca. 50% in der Atmo­sphäre, was pro Jahr zu einem Anstieg von knapp 2 ppm führt. Der Rest wird zu etwa glei­chen Teilen von den Ozeanen und der Biosphäre aufgenommen. Es gelangt also jährlich nicht mehr als 1 ppm CO2 in die Meere. Für die Auflösung des CO2-Eintrages steht mit dem Volu­men der Ozeane ein sehr großer Speicher zur Verfügung. Etwa das 50-fache der in der Luft befindlichen Menge soll sich z.Z. im Wasser befinden. Dies wären bei dem jetzigen CO2-Ge­halt der Luft von 400 ppm etwa 20000 ppm im Meer. Das ist noch nicht alles an CO2, denn zusätzlich treten ständig neue CO2-Mengen aus den CO2-emittierenden Schloten am Boden der Ozeane hinzu. Umgekehrt verbrauchen Algen und alle ande­ren Arten des Phyto-Planktons große Mengen von CO2 zu ihrer Ernährung, was die CO2-Verfüg­barkeit reduziert.

Auf der alkalischen Seite liefern die Flüsse große Mengen an alkali- und erdalka­lireicher Lö­sungs­fracht, und außerdem gibt es aus den unterseeischen Vulkanen die Aus­flüsse von Magma, die ebenfalls geschmolzene Alkali- und Erdalkalimetalle enthalten. Es sind also in großer Menge starke Basenbildner vorhanden, die schließlich die im Meerwasser vorhande­nen H-Ionen neutrali­sieren, und die wegen ihrer stärkeren Alkalinität die saueren Kompo­nenten domi­nie­ren und pH-Werte >7 erzeugen. 

Wer die biologischen, chemischen und physikalischen Grundla­gen berücksichtigt, weiß, dass der zuvor genannte Eintrag von 1 ppm pro Jahr keine Ver­sauerung verursachen kann. Oder kann sich irgend jemand vorstellen, dass in letzter Zeit der Eintrag von 1 ppm pro Jahr gegen­über der gewaltigen Menge an bereits vorhandenem CO2 eine Zunahme der H-Ionenkon­zentration um 30% bewirkt haben soll?

CO2 als biogener Gesteinsbildner

Die wichtige Funktion des im Meerwasser gelösten CO2 als Gesteinsbildner blieb hier unbe­achtet, denn sie wurde bereits in früheren Berichten behandelt, die im EIKE-Archiv zu fin­den sind.  Hier soll der Hinweis reichen, dass während der Hunderte von Millionen Jahren der CO2-Gehalt der At­mosphäre phasenweise sehr viel höher war als heute, was auch immer ei­nen höheren CO2-Gehalt der Ozeane bedingt hat. Der Entwicklung der Biosphäre hat das ge­nützt, beispielsweise mit dem wiederholten Wachstum von gewaltigen Korallenriffen schon vor 400 bis 380 Millionen Jahren in den Meeren der Devon-Zeit; der CO2-Gehalt der Atmo­sphäre betrug damals 2200 ppm – im Ver­gleich zu 400 ppm heute. Diese Riffe bilden die ‚Massenkalke’, die vielerorts in den deutschen Mittelgebirgen vorhanden sind – und für die Gewinnung von Kalk abgebaut werden.

Zusammenfassung

Ausschlaggebend für die stabile Alkalinität des Meerwassers ist folglich die grund­legende Tatsa­che, dass das Magma und die dann daraus entstehenden gesteinsbil­denden Mine­rale als Kationen der Silikate außer Eisen und Aluminium die stark basischen Alkali- und Erd­alkali-Elemente enthalten. Auch sie gelangen in gelöster Form ständig über die Flüsse in die Oze­ane. Die von ihnen bewirkte Alkalinität ist stärker als die Wir­kung der im Meer­was­ser gelös­ten zumeist schwachen Säuren, so dass ein ba­sischer pH-Wert resul­tiert. So­wohl die CO2-Übertritte aus der Atmosphäre in die Ozeane als auch das aus den (Mini-Vul­kan-)Schloten am Meeresboden auf­steigende CO2 sind zu schwach, als dass sie gegen die Menge der starken Basenbildner eine Versauerung der Ozeane er­reichen könn­ten. Die CO2-Lieferanten der Meere haben aber eine intensiv wachsende Biosphäre ermöglicht, die auch große Kalkstein-Vorkommen und Kohlenwasserstoff-Lagerstätten entstehen ließ.

Das Mo­dell einer Versauerung der Ozeane durch hö­here CO2-Konzentrationen der Atmo­sphäre wi­derspricht den naturgegebenen Fakten und sollte auf­gegeben werden.

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28 Kommentare

  1. Nr. 23 (P. Herbst)
    Danke für die hilfreiche Auskunft!
    Der Eintrag scheint unbedeutend zu sein:
    Dieser Vorgang ist jedoch unenendlich, und ich denke, dass er auch durch Beschlussfassung nicht gestoppt werden kann.
    Immerhin beträgt (nach Ihrer Rechenweise) der Beitrag zur Erhöhung des Meeresspiegels nach 15000 Jahren fast einen halben Meter.

    Ich grüße Sie
    W. Eckardt

  2. @ # 22 H. Sommer @ # 25 Jürgen Hartung,

    Lieber Hr. Sommer, lieber Hr. Hartung,

    danke für Ihre erklärenden Hinweise aus der Realität der wissenschaftlichen Praxis.

    Es gibt ein Beispiel aus der Physik: Die Bestimmung der Temperatur eines Raums mit hoher Genauigkeit, beispielsweise mit 100 Sensoren. Je mehr man versucht, die Genauigkeit hochzutreiben, desto unglaubwürdiger das ermittelte Resultat. Diese verdammte Inhomogenität aber auch, und die unverschämten Turbulenzen, so eine Frechheit der Physik…

    Ignoriert man dann zusätzlich noch alle physikalisch-chemischen Grundlagen, wie das heute immer mehr zur Mode wird, so werden die Ergebnisse schnell völlig unwissenschaftlich.

    Ein Bekannter hat mir mal im Vertrauen gesagt, eines seiner Probleme beim wissenschaftlichen Nachwuchs sei die unglaubliche Computergläubigkeit der jungen Leute. Er beklagte sich über „Mäuse-Schubser“ ohne jegliches Verständnis für die Praxis.

    Auf gut Deutch: Vor mehr als 40 Jahren konnte man eine Concorde, ein U2 oder Ueberschallflugzeuge für Mach 3 noch weitgehend ohne die heutigen ausgefuchsten Softwarepakete bauen. Heute haben wir tolle Software, die Leistungen der Maschinen haben dagegen nicht die gleichen Steigerungen erfahren.

    Fazit: Viele sogenannte Wissenschaftler verwenden Rechner als Ersatz für das eigene Nachdenken. Das Resultat ist der fliessende Uebergang von Science zu Fiction, so wie auch in der ganzen AGW-Diskussion.

    Mfg

  3. @21Dr.Friedrich Buer#21
    Sehr geehrter Herr Dr. Buer, Ihre Frage ist wirklich interessant. Seit Jahren mißt man „Seewasser“-pH-Werte(großspurig) spektroskopisch: tinyurl.com/p5k2uhn, indem man einen Farbindikator verwendet und das Spektrum entsprechend auswertet. Damit kommt man auf eine Pseudo-„Precision“ von sage und schreibe 0,0004 pH-Einheiten!
    Bei mir, der über 30 Jahre pH-Werte potentiometrisch unter Laborbedingungen mißt und weiß, welche Aussagefähigkeit schon die zweite Stelle nach den Komma hat, rollen sich da regelmäßig die Fußnägel hoch.
    Und dann noch die modellierten Mittelungen – ja über was eigentlich – mit der Endaussage „die Versauerung der Ozeane hat um 30% zugenommen“ das ist halt gekaufte Wissenschaft des 20 Jh.
    Freundliche Grüße
    JH

  4. #20 Hallo Herr Kowatsch:
    Methylrot, eigentlich ein Klassiker unter den Indikatoren für die Bestimmung von Hydrogencarbonat, sieht im schwach alkalischen genau so aus wie auf dem Bild.
    Freundliche Grüße
    JH

  5. #17 W.Eckart:
    1. Nach Turekian (Turekian, K. K. (1985). Die Ozeane. 202 Seiten. Stuttgart: Ferdinand Enke Verlag) beträgt der Sedimenteintrag über Suspension durch die größeren Flüsse etwa 30*10^15 g/a, das sind ca. 12 km³ pro Jahr. Gemittelt auf die gesamte Meeresfläche (362*10^6 km² entspricht das einer Sedimentationsrate von etwa 30 mm/1000a.

    2. Ein Einfluss der Nutzung fossiler Grundwässer auf den Meeresspiegel wird schwer zu ermitteln sein, da dieses Wasser in den gesamten Wasserkreislauf eingeht. Wasserverlust aufgrund der Nutzung eher durch Verdunstung als durch Abfluss. Man kann diese Größenordnung aber meiner Meinung nach vernachlässigen, wenn man die Gesamtressource von ca. 1,5 Mrd km³ Wasser betrachtet.
    MfG PH

  6. @Johannes Herbst,#14,#15

    Eine kurze Zusammenfassung für die angebliche Ozeanversauerung im Alkalischen wäre: ‚Viel Lärm um nichts‘. Das ist reinstes ökologistisches „Grünsprech“, Propaganda zur Irreführung der Öffentlichkeit und besonders der Politiker, die die Forschungsgelder verteilen und das neue Forschungsschiff genehmigen.

    Zur Begriffsklärung: Die logarithmische pH-Skala geht zwar von pH0 bis pH14, besteht aber eigentlich aus zwei Teilen: dem ’sauren‘ Bereich pH0 bis pH7, in dem die Konzentration der sauren Ionen (H+) größer als die der alkalischen Ionen (OH-) ist, und dem alkalischen Bereich von pH7 bis pH14, in dem die alkalischen Ionen überwiegen. Bei pH7 sind die Konzentrationen beider gleich groß, das ist der sog. Neutralpunkt.
    Wenn der Ozean-pH von 8,1 auf 8,0 sinkt, bedeutet das immer noch 100-fach mehr (OH-)Ionen als saure (H+)Ionen (wegen der log-Skala) – der Ozean ist also alkalisch und nicht ‚versauert‘. Im übrigen sind die Ozeane selbst im Kambrium (vor 500 bis 550 Millionen Jahren), bei 6000 ppm atmosphärischem CO2, dem 15-fachen des heutigen Gehaltes, nicht versauert gewesen.
    Erklärung siehe Herr F.F.Müller in #5: Ozeane als Puffersystem.

    Für die biologischen Abläufe in den oberen Schichten (200m -300m) der Ozeane spielt der pH kaum eine Rolle. Man beobachtet z.B. lokal und regional Schwankungen zwischen pH7,5 und pH10 in Algenfeldern. Am Tage kann der pH aufgrund der ‚CO2-verbrauchenden‘ Photosynthese auf pH9 bis 10 steigen, um dann nachts wieder auf unter pH8 zu fallen.
    Ursache hierfür sind gegenläufige Prozesse wie die oxidative Zersetzung von abgestorbenen Organismen und Respiration, die CO2 freisetzen.

    Die Ursache für die Korallenbleiche war nicht ‚Ozeanversauerung‘ sondern eine lokal bzw. regional hohe Wassertemperatur. Die Koralle (der Polyp) lebt in Symbiose mit einzelligen Algen, die mittels Photosynthese aus CO2 und H2O Kohlehydrate herstellen und dem Polypen zur Verfügung stellen. Bei Wassertemperaturen von ca. 29 C bis 30 C stellt der Symbiont seine Tätigkeit
    ein, ist damit nutzlos und wird abgestoßen. Da der Einzeller für die Farbe der Koralle sorgt, bleibt eine farblose Koralle zurück.
    Die Koralle ist aber nicht ‚abgestorben‘, sondern sucht sich neue einzellige Algen nach Temp-Rückgang und erholt sich nach einigen Jahren wieder, wie auch beobachtet wurde.

    Die Meeresorganismen sind viel widerstandsfähiger gegen „MVSIA“ (MeeresVerSauerung Im Alkalischen) als uns die Alarmisten glauben machen wollen.

  7. Vielen Dank für diese Klarstellung!
    Die Ozeane bedecken Zweidrittel der Erdoberfläche und sind im Durchschnitt 3,5 km tief. Angesichts dieser Dimensionen frage ich mich, wer den pH-Wert der Ozeane auf 0,1 genau messen kann.

  8. Das Reagenzglasbild als Erkennungssymbol des Artikels ist etwas unglücklich gewählt. Bei der durch einen Indikator angezeigten Flüssigkeit handelt es sich um eine Säure. Gelbgrün weist immer auf schwache Säuren hin.Ich kenne keinen Indikator, bei welchem diese Farbe eine schwache Lauge anzeigen würde.

  9. Zu K16 und K17
    Lieber Herr Eckhardt
    Ihre Fragen sind sehr gut und natürlich an uns alle gerichtet, zum prüfenden Nachdenken. Ich möchte noch eine anschließen: Seit 1000 Jahren wird Europa reguliert und trockengelegt. Das Wasser abgeleitet ins Meer. Germanien früher und Deutschland heute sind zwei vollkommen verschiedene Oberflächen. Dazu werden täglich 50 km2 Regenwald gerodet und das bereits seit Jahrzehnten, der Wasserspeicher Regenwald wird kleiner. Alles gespeicherte Wasser landet im Meer und erhöht den Meerespiegel. Fest steht: durch die Erwärmung von 1,5 C seit 1850 hat sich nichts merkliches erhöht, was jedermann anhand des Ausdehnungsfaktors von Wasser nachrechnen kann. Die Anstiegshöhe ergibt sich aus dem Quotient h = Wasservolumen/Meeresoberfläche

  10. Eine Herde der Spezies „homo sapiens (???), tritt hier ein Angstobjekt (Versauerung der Ozeane) noch breiter, als eine Herde der Spezies Elefanten (oder Rindvieh) das jemals mit einigen Tonnen Schlamm (oder Quark) machen könnte:
    Jedes armselige Molekül CO2, das die Nutzung lebenswichtiger Energie dem Gemüse erneut anbietet, hat doch früher schon einmal die frische Luft erlebt. Schließlich haben „Gemüse et al.“ mindestens 25% auf ein Minimum von 0,02% reduziert, das sich – leider etwas schwächlich – inzwischen wieder auf 0,04% erholt hat. Die Seegurken waren niemals sauer, oder?

  11. Guten Tag,
    Frage an die Herren Ewert und Dittrich:
    1. Welchen Beitrag leisten die in die Meere eingeleiteten Flusssedimente und jene antiken Wassermengen, die zusätzlich zum Niederschlagswasser den Ozeanen zugeführt werden, bei der Erhöhung des Meeresspiegels ?

    Dank für Ihre Antwort

  12. Fragen an die Herren Ewert und Dittrich:
    1. Welche Mengen an Sedimenten verfrachten die Flüsse jährlich ins Meer? Welcher Beitrag ist das bezüglich der Erhöhung des Meeresspiegels ?
    2. Welchen Beitrag leisten jene Wassermengen, die aus antiken Reservoiren gefördert werden bezüglich der Erhöhung des Meersspiegels ?

    Dank für Ihre Antwort.

  13. Schön wäre jetzt noch eine Antwort auf die Aussagen, dass man die Beschädigung der Korallenriffe (Stichwort Ausbleichung) beobachten kann.

  14. Einer der Artikel, der wirklich die Grundlagen erklärt und der als solcher leicht zugänglich bleiben sollte.

    Nur gibt es viele Menschen, wie zum Beispiel mich, die lange brauchen um das alles bis in die Einzelheit zu verstehen (okay, ich bleib dran…). Eine knackige Zusammenfassung ( ähem… „für Dummies“)wäre da hilfreich.

  15. @F.Ketterer #11
    Zitat:
    —–
    „Es gibt bei uns genug Gewässer, deren pH-Wert Grund zur Sorge ist. Im Gegensatz zu den Meeren finden wir in den Messreihen vieler Fließgewässer, die nicht wie die Kocher in kalkreichen Gebieten entstammen Grund zur Sorge.“
    —–
    Gehen Sie mal in das Amazonas Gebiet und messen da pH Werte, da hat niemand Sorge wegen des pH Wertes, weil es dort keine kalkhaltigen Quellgbiete gibt. Die Schwarzwässer dort sind teilweise saurer als Essig (pH 4), und unsere Aquarianer hierzulande haben manchmal Probleme, das dortige Wasser, in das die Schwarzwässer einfließen „nachzubilden“, um die dort lebenden Fische hier zur Nachzucht zu bringen.
    Schwarzwässer sind natürlichen Ursprungs und kein Grund zur Sorge, außer für manche Öks, wenn sie das Wort „sauer“ hören.

  16. „und zum ande­ren beginnt das saure Milieu erst bei pH < 7." Sind die Autoren des Artikels wirklich der Meinung, die Wissenschaft würde unter "Versauerung" ein Absinken des PH-Wertes unter 7 verstehen, also ein tatsächliches erreichen eines saueren Milieus?

  17. #8: R. Kuth sagt: am Sonntag, 30.11.2014, 18:57
    Das mit den versauerten Meeren ist fürs gemeine Volk genau wie der saure Regen als Verursacher fürs Waldsterben – kaum jemand versteht was das sein soll, dafür hört es sich aber gruselig schlimm an.
    Kommentar:
    Das ist ja auch die Absicht.
    mfG
    Admin
    #########################################
    Nur dass die Sache mit dem sauren Regen nicht ganz so einfach ist. Es gibt bei uns genug Gewässer, deren pH-Wert Grund zur Sorge ist. Im Gegensatz zu den Meeren finden wir in den Messreihen vieler Fließgewässer, die nicht wie die Kocher in kalkreichen Gebieten entstammen Grund zur Sorge. Bei diesen spielt der Karbonatpuffer keine Rolle mehr.

  18. #7: Jürgen Hartung sagt: am Sonntag, 30.11.2014, 17:49
    [. . . ]
    Der Anteil der Kationen spez. der Natriumionen ist mit ca. 3 % gelöstem Natriumchlorid ohnehin konstant.
    Herr Ketterer, mir ist neu, das NaOH als „Natron“ bekannt sein soll.
    JH
    ########################
    Mein Fehler, ich war mit den Kommata zu sparsam:
    Schon Arrhenius wusste, dass die Lösung des Salzes, entstanden aus einer schwachen Säure („H2CO3“) und einer starken Base (NaOH), bekannt als Natron in aller Regel nicht neutral, sondern ziemlich basisch ist.

  19. @Fred F. Müller#5
    So ist es Herr Müller,
    deshalb finde ich auch die Aussage
    „Ausschlaggebend für die stabile Alkalinität des Meerwassers ist folglich die grund­legende Tatsa­che, dass das Magma und die dann daraus entstehenden gesteinsbil­denden Mine­rale als Kationen der Silikate außer Eisen und Aluminium die stark basischen Alkali- und Erd­alkali-Elemente enthalten.“ zumindest sehr unglücklich gewählt.
    JH

  20. Das mit den versauerten Meeren ist fürs gemeine Volk genau wie der saure Regen als Verursacher fürs Waldsterben – kaum jemand versteht was das sein soll, dafür hört es sich aber gruselig schlimm an.

  21. Bisher habe ich immer gedacht, das der pH-Wert im Meer von den Konzentrationen und den Konzentrationsverhältnissen der Säure/Base Hydrogencarbonat und der Base Carbonat abhängig ist. Kationen (Mg2+, Ca2+) spielen insofern nur eine Rolle, als dass sie mehr oder weniger schwerlösliche Carbonate bilden, deren Löslichkeit wiederum vom pH-Wert bzw. von der gelöstem Säure CO2 abhängt.
    Der Anteil der Kationen spez. der Natriumionen ist mit ca. 3 % gelöstem Natriumchlorid ohnehin konstant.
    Herr Ketterer, mir ist neu, das NaOH als „Natron“ bekannt sein soll.
    JH

  22. Vielen Dank den Autoren für diese einfache und verständliche Arbeit, in der alles drinsteht. Ich habe den link gleich an unseren Forstamtleiter weitergegeben. Vielleicht hätte man noch stärker hervorheben können, dass es nirgendwo längere Messreihen gibt, welche eine Versauerung (pH-Wert Änderung von 8,2 auf 8,1) zeigen. Das ist einfach so dahergeredet, genauso wie Kinder vom Christkind erzählen. Im Rahmen meiner 10jährigen Kocheruntersuchungen mit Umweltgruppen haben ich auch das Wasser mehrere Weltmeere mituntersucht, rein zufällig und gerade von dort bezogen, wo die Schüler gerade Urlaub machten.
    1)Alle pH-Werte lagen immer zwischen 8 und 8,5.
    2)Keine einzige Meeresstelle lieferte einen sauren oder neutralen pH-Wert. Bei dieser Zufallsüberprüfung gab es also keine einzige Stelle auf der Erde, wo das Meerwasser auch nur zeitweise leicht sauer war. Bei den heutigen Panikartikeln über die angebliche Versauerung wird auch niemals irgendeine Stelle genannt, wo man einen pH-Wert unter 7 gemessen hätte. Aus gutem Grund, das könnte von jedermann leicht überprüft werden. Und auf so ein Glatteis begeben sich Schellnhuber und Co nicht.

  23. @ # 3 Jürgen Hartung

    Sehr geehrter Hr. Hartung,

    gestatten Sie mir einen kleinen Hinweis: Beim pH-Wert des Meerwassers handelt es sich um eine gepufferte Reaktion. Zu diesem Thema kann man bei Wikipedia nachlesen: „Ein Puffer ist ein Stoffgemisch, dessen pH-Wert (Konzentration der Oxoniumionen) sich bei Zugabe einer Säure oder einer Base wesentlich weniger stark ändert, als dies in einem ungepufferten System der Fall wäre.“

    Und speziell zum Thema Meerwasser: „Der Carbonatpuffer (eine Mischung aus Kohlensäure und Hydrogencarbonaten) regelt die CO2-Konzentration zwischen Atmosphäre, Ozeanen und der Biosphäre. Er ist auch der Hauptteil des Blutpuffers. Dieser hält den pH-Wert des Blutes zwischen pH 7,35 und 7,45 und gleicht die durch den Stoffwechsel verursachten Schwankungen aus. Bei einem pH-Wert unterhalb von 7,35 spricht man von einer Azidose, über 7,45 von einer Alkalose…“ (hier angegebene pH-Werte sind auf Blut bezogen).

    Das sind seit langem bekannte Zusammenhänge. Ich denke, damit ist Ihre Frage beantwortet.

    Mfg

  24. am Sonntag, 30.11.2014, 13:22

    Aus der Zusammenfassung:
    „Ausschlaggebend für die stabile Alkalinität des Meerwassers ist folglich die grund­legende Tatsa­che, dass das Magma und die dann daraus entstehenden gesteinsbil­denden Mine­rale als Kationen der Silikate außer Eisen und Aluminium die stark basischen Alkali- und Erd­alkali-Elemente enthalten. Auch sie gelangen in gelöster Form ständig über die Flüsse in die Oze­ane. Die von ihnen bewirkte Alkalinität ist stärker als die Wir­kung der im Meer­was­ser gelös­ten zumeist schwachen Säuren, so dass ein ba­sischer pH-Wert resul­tiert.“
    Stützt sich diese Aussage auf eine neue Säure-Basentheorie so das man Arrhenius, Brönstedt und Pearson nun in die Tonne kloppen kann?
    fragt JH
    #############################
    Bevor Sie hier fragen, fragen Sie doch Ihr Chemiebuch: Schon Arrhenius wusste, dass die Lösung des Salzes entstanden aus einer schwachen Säure („H2CO3“) und einer starken Base (NaOH) bekannt als Natron in aller Regel nicht neutral, sondern ziemlich basisch ist.

  25. Aus der Zusammenfassung:
    „Ausschlaggebend für die stabile Alkalinität des Meerwassers ist folglich die grund­legende Tatsa­che, dass das Magma und die dann daraus entstehenden gesteinsbil­denden Mine­rale als Kationen der Silikate außer Eisen und Aluminium die stark basischen Alkali- und Erd­alkali-Elemente enthalten. Auch sie gelangen in gelöster Form ständig über die Flüsse in die Oze­ane. Die von ihnen bewirkte Alkalinität ist stärker als die Wir­kung der im Meer­was­ser gelös­ten zumeist schwachen Säuren, so dass ein ba­sischer pH-Wert resul­tiert.“
    Stützt sich diese Aussage auf eine neue Säure-Basentheorie so das man Arrhenius, Brönstedt und Pearson nun in die Tonne kloppen kann?
    fragt JH

  26. Und ? Eine Erderwärmung durch eine « Gegenstrahlung » au ir-aktivierten CO2 Molekülen ist physikalisch genauso unmöglich, ist aber Basis der Energiepolitik der BRD. Warum sollte man dann keine Politik mit der Versauerung der Ozeane durch CO2 machen? Geht doch alles, so lange die Medien die Klimalügen verbreiten und die Schulen sie lehren spielt es doch gar keine Rolle ob das wahr ist oder nicht. Die Realität ist nicht wichtig, wichtig ist das, was das Stimmvieh für die Realität hält…..

  27. Lieber Hr. Prof. Ewert, lieber Hr. Dr. Dittrich

    vielen Dank für diese einfach und verständlich geschriebene Beweisführung, welche einen wichtigen Argumentationsstrang der Klimawandel-Hysterie als schlichten Humbug ohne wissenschaftliche Grundlage entlarvt.

    Eigentlich sollten sich die diversen Leute, die immer mal wieder auf Kongressen und in Veröffentlichungen von der Ozeanversauerung sprechen, in Grund und Boden schämen – ebenso wie die Redaktionen der angeblich „peer-reviewten“, in Wahrheit pseudo-wissenschaftlichen Zeitschriften, die den Unsinn annehmen.

    Mfg

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