Die nächste Schiefer-Revolution: Tiefkühl-Fracking

Gasfelder in Colorado könnten schon bald als ein Laboratorium dienen, um ein alternatives Verfahren zu testen, um Schiefergestein zu brechen – ein Verfahren, bei dem nicht Millionen Liter Wasser in den Untergrund gepumpt werden oder verschmutztes Abwasser freisetzen.

Bild rechts: Flüssiger Stickstoff wird als Fracking-Fluid getestet

Sogar wenn Umweltaktivisten Bemühungen wiederaufleben lassen, hydraulisches Brechen in dem US-Bundesstaat zu untersagen, arbeiten Petroleum-Ingenieure in Colorado daran, die Schwierigkeiten eines Prozesses zu überwinden, den man Tiefkühl-Fracking [cryogenic fracturing] nennt. Dabei wird Wasser durch extrem kalten flüssigen Stickstoff oder flüssiges Kohlendioxid ersetzt.

Das Fracking mit Wasser hat die USA zu einem der größten Energieerzeuger weltweit gemacht.

Wissenschaftler an der Colorado School of Mines in Golden hoffen, dass die ultrakalten thermalen Schocks, zu denen es kommt, wenn der flüssige Stickstoff mit Schiefergestein in Kontakt kommt, die gleichen Auswirkungen wie Wasser hat, nämlich genug Spannung im Gestein zu erzeugen, die unterirdischen Speicher von Öl und Gas zu sprengen.

Abstand nehmen von Wasser würde einiges der Umweltopposition zu Fracking beruhigen. Und weil der flüssige Stickstoff im Untergrund verdunstet, könnte Tiefkühl-Fracking größere Kanäle für Öl und Gas öffnen als Fracking auf Wasserbasis. Die Öl- und Gaserzeugung würde damit erheblich gesteigert.

„Im Wesentlichen absorbieren einige Schieferformationen sehr schnell Wasser, und die gesamte Formation schwillt an und schließt irgendwelche Kanäle“, sagte Kent Perry, Vizepräsident für Onshore-Programme bei der Research Partnership to Secure Energy for America. Diese Institution hat einen 2,6 Millionen schweren Vertrag mit dem Energieministerium für das Projekt geschlossen. „Wenn man Wasser in Schieferformationen verwendet, ist die Erholung selbst bei einer erfolgreichen Entwicklung immer noch niedrig, und das Einfangen von Wasser ist ein Teil davon“.

Drastischer Unterschied

Im Grunde funktioniert Fracking wie heißes Wasser, das man auf eine gefrorene Windschutzscheibe gießt. Es kommt zu einem scharfen Temperaturkontrast, bei dem das Glas zerspringt.

In der Praxis würden flüssiger Stickstoff oder flüssiges Kohlendioxid durch Rohre aus Stahl oder Fiberglas als Fracking-Flüssigkeit in den Untergrund gepumpt, und zwar an Stelle von Wasser, dass üblicherweise im Untergrund zusammen mit Chemikalien und Sand oder künstlichen Beimengungen den gefrackten Fels offenhalten soll.

Full story

Link: http://www.thegwpf.com/the-next-shale-revolution-cryogenic-fracturing/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Hinweis des Übersetzers: Bei Science Skeptical ist hier ein ausgezeichneter Artikel erschienen, in dem begründet wird, warum der Schiefer-Boom nicht so schnell zu Ende gehen dürfte. Die hier beschriebene ganz neue Technik wird sicher ein Übriges tun!

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8 Kommentare

  1. Zu #6 von R. Engler
    “Die Folgen des deutschen Ökowahns sind vielfältig. Ein sehr unangenehmer Nebeneffekt: zur Zeit wächst eine ganze Generation von „Öko“-Pseudowissenschaftlern heran. Hier der „Umweltsoziologe“: http://tinyurl.com/k7awu52

    Wer ist Matthias Groß?
    Googel weiß fast alles :
    “Wir freuen uns, Prof. Dr. Matthias Groß am Institut für Soziologie willkommen zu heißen. Ab diesem Wintersemester übernimmt er eine Professur für Umweltsoziologie und trägt somit zur Erweiterung unserer inhaltlichen Schwerpunktsetzung bei. Die Berufung erfolgte gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ, Leipzig, an welchem Matthias Groß weiterhin tätig ist. Matthias Groß bietet im Wintersemester 2013/14 das Master-Seminar „Klassiker der Umweltsoziologie – Umweltsoziologie im Wandel“ an.
    Seit WS 2013/14
    Professor für Umweltsoziologie, in gemeinsamer Berufung mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ, Leipzig, Leiter des Departments Stadt- und Umweltsoziologie
    05/2005 bis 09/2013
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter (seit 2009 in Festanstellung) am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ. Seit Juni 2008 stellvertretender Leiter des Departments Stadt- und Umweltsoziologie
    Sommersemester 2012
    Vertretungsprofessur für Wirtschafts- und Umweltsoziologie, Institut für Soziologie, Martin-Luther-Universität Halle
    11/2008
    Habilitation: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Venia: Soziologie (Umhabilitierung von der Universität Bielefeld)
    04/2002 – 03/2005
    Nachwuchsgruppenprojekt „Realexperimente“, Institut für Wissenschafts- und Technikforschung (IWT), Universität Bielefeld
    08 – 12/2003
    Gastwissenschaftler und Dozent am Department of Sociology und dem Environmental Studies Program, Loyola University Chicago, USA
    07/2001 – 03/2002
    Post-Doktorand (DFG Stipendiat), Institut für Wissenschafts- und Technikforschung (IWT), Universität Bielefeld
    06/2001
    Dr. rer. soc., Soziologie, Universität Bielefeld
    02 – 07/2000
    DAAD Fellowship, Department of Rural Sociology, University of Wisconsin, Madison, USA
    04/1999 – 06/2001
    Doktorand am Graduiertenkolleg der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) „Genese, Strukturen und Folgen von Wissenschaft und Technik“, Institut für Wissenschafts- und Technikforschung (IWT), Universität Bielefeld
    01/1998 – 03/1999
    Wissenschaftliche Hilfskraft, Fakultät für Soziologie, Universität Bielefeld
    01/1998
    Diplom, Soziologie, Universität Bielefeld („mit Auszeichnung“)
    08/1995 – 07/1996
    Graduate Student, Department of Sociology, Humboldt State University, USA
    10/1992
    Beginn Studium der Soziologie an der Universität Bielefeld“

    Uni Bielefeld ?
    Hort der biodynamischen Landwirtschaft
    “Hohe Bedeutung für den Verbraucher und den Ökomarkt Produkte aus Biologisch-Dynamischer Landwirtschaft genießen beim Verbraucher ein hohes Vertrauen. Zum Demeter e. V. gehören neben Landwirten etwa 330 Demeter-Hersteller und –Verarbeiter sowie Vertragspartner aus dem Naturkost- und Reformwaren-Großhandel. Der weltweite Umsatz mit biologisch-dynamischen Produkten wird auf rund 220 Millionen Euro geschätzt. Dieses Verbrauchervertrauen muss weiterhin durch eine solide Forschung erhalten und begleitet werden.“

    Noch Fragen? ?

  2. Zitat:
    „Woher kommt die Ablehnung von Tiefenbohrungen? Hat das mit Vorstellungen von Hölle zu tun?“

    Die Folgen des deutschen Ökowahns sind vielfältig. Ein sehr unangenehmer Nebeneffekt: zur Zeit wächst eine ganze Generation von „Öko“-Pseudowissenschaftlern heran. Hier der „Umweltsoziologe“: http://tinyurl.com/k7awu52

    Von diesem „Umweltsoziologen“ stammt obiges Zitat. Herr, beschütze uns vor dieser Armee von Pseudowissenschaftlern.

  3. #2
    Dafür sind die Kommentare auf die ausgewogene Berichterstattung ernüchternd.
    Da haben wohl alle Umweltvereinigungen ihre Mitglieder zum Kommentieren angeregt.

    Anm.: Dass in Berichten etwas anderes drin steht, als im politisch korrekt ausgerichteten Vorwort oder der Zusammenfassung erlebe ich häufiger. Gilt aber nicht nur zu EEG und Umweltthemen, sondern auch in der Medizin (z.B. Nutzen von Vorsorgeuntersuchungen).

  4. “Panorama vom 4.9.2014:

    http://tinyurl.com/o6yw74w:

    “Laut Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes, ist Fracking eine Risikotechnologie.“ “

    Diese Dame muß es doch wissen :

    Ihr Lebenslauf:
    Studium der Soziologie und Anglistik an der Universität München
    Studium der Verwaltungswissenschaften an der Universität Konstanz
    Abschluss als Diplomverwaltungswissenschaftlerin.
    Vor ihren Tätigkeiten in Berlin und Lübeck arbeitete die heute 59-Jährige in unterschiedlichen Funktionen für die Stadt- und Umweltverwaltung von Wuppertal.

    BTW
    M.E. ist die einzige einigermaßen attraktive Energiequelle unter den „Erneuerbaren“ die geothermische Wärme.
    Aber um die effektiv zu nutzen, ist es fast immer erforderlich, die heißen Gesteine irgendwie zu fracken.

  5. Sehr geehrte Herr Frey, die in dem Artikel genannte Flüssiggase sind ein Abfallprodukt entweder bei der Luftzerlegung (N2)oder bei Herstellung verschiedenen Produkten in der chemischer Industrie (CO2).
    MfG

  6. Schon bei der Übersetzung habe ich mich gefragt, ob das wirklich geht. Dass das Gestein bei so einem Kälteschock aufbricht, kann ich mir schon vorstellen, aber die Tiefkühlung verbraucht ja auch eine Menge Energie. Ob sich das rechnet?

    Chris Frey

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