Die geheimen Milliarden von Big Green

Ron Arnold
Die Mainstream-Medien haben keine Ahnung davon, dass die Geldtaschen von Big Green noch tiefer sind als die von Big Oil.
Die Kampagne „Weg mit der Keystone XL-Pipeline“ ist nicht der Kampf von David gegen den Goliath Big Oil. Wie üblich ist konventionelles Wissen Nichtwissen, wenn die Mainstream-Medien grundsätzlich immer die falschen Fragen stellen und entsprechende Antworten bekommen.
Der Gigant Big Green stellt Big Oil hinsichtlich des Einkommens um Größenordnungen in den Schatten – falls man weiß, wie man dem Geld hinterherlaufen kann.

Die Mainstream-Medien wissen das nicht. Wie die meisten Linken sind ihre Redaktionen mit etwas befallen, dass der Futurist Herman Kahn im 20. Jahrhundert „gebildete Unfähigkeit“ genannt hat – die erlernte Unfähigkeit, ein Problem zu verstehen oder überhaupt erst zu erkennen – geschweige denn dass sie Lösungen wissen.

Man hat sie gelehrt, blind zu sein – unfähig zu erkennen, dass Big Green über viel mehr Gelder verfügt als Big Oil. Und deswegen schauen sie auch nicht danach.

Sie würden niemals entdecken, dass die Steuererklärung, Formular 990, des American Petroleum Institute im letzten Jahr ein Einkommen von 237,9 Millionen Dollar auswies, während der National Resources Defense Council [eine US-Umweltorganisation] 241,8 Millionen Dollar eingenommen hatte.

Auch würden die Mainstream-Medien nie herausfinden, wer die Anti-Keystone-Kampagne zuerst losgetreten hat. Das war der Rockefeller Brothers Fund mit 789 Millionen Dollar (gegründet 1940). Das Programm des Funds wird in einer Power-Point-Präsentation aus dem Jahr 2008 ausgebreitet mit dem Titel „The Tar Sands Campaign“ [etwa: Die Ölsande-Kampagne]. Autor hiervon war der Programmierer Michael Northrop, der auch für die Koordination und Förderung von einem Dutzend umweltlicher und anti-unternehmerisch eingestellter Angriffsgruppen gesorgt hat. Strategie: „die Negativa steigern, die Kosten steigern, Infrastruktur  verlangsamen und anhalten sowie Aus für Pipelines“. Tom Steyers Soloaktion ist mit 100 Millionen Dollar vergleichsweise niederes Niveau.

Mainstream-Reportern scheinen sich über die Komponenten, aus denen Big Green besteht, nicht klar zu sein: Umweltaktivisten-Gruppen, gemeinnützige Anwaltskanzleien, gemeinnützige Immobilien-Trusts (Nature Conservancy allein hält ein Vermögen von 6 Milliarden Dollar), wohlhabende Stiftungen, die Zuwendungen per Anordnung zuweisen und Agenden erzeugende Kartelle wie die Environmental Grantmakers Association mit über 200 Mitgliedern.

Unsichtbare Tatsache: Die Umweltbewegung ist ein ausgereiftes, hoch entwickeltes Netzwerk, deren oberste Führung einem riesigen institutionellen Gedächtnis dient, ein extrem loyaler Kader kompetenter sozialer und politischer Operationen. Falls nötig, können sie Millionen Mitläufer mobilisieren.

Die Grundlage dieser Mitgliedschaften ist eine installierte PR-Maschine, die auf einen Knopfdruck auf soziale Medien politisch einflussreiche „Bildungs“-Signale aussendet, die in Wahlberichten nicht auftauchen.

Big Oil verfügt über nichts dergleichen, sondern muss zahlen für Lobbyisten, PR-Unternehmen und Unterstützer-Gruppen, die sehr wohl in den Berichten erscheinen.

Man braucht kein Expertenwissen, um die Punkte Keystone XL – Ölsande in Alberta – Klimaänderung – Big Green zu einer Linie zu verbinden.

Andererseits bracht man detaillierte Kenntnisse, um Big Green in seine konstitutionellen Teile zu zerlegen. Ich habe mit dem leitenden Politik-Analytiker bei CFACT Paul Driessen gesprochen, der sagte: „Die Umwelt-Aktivistengruppen in den USA bilden eine Industrie mit einem Umsatz von 13 Milliarden Dollar pro Jahr – und es geht nur um PR und die Mobilisierung der Truppen. Ihre Kampagne zur Klimaänderung allein kostet jährlich deutlich über 1 Milliarde Dollar, und professionelle Schlachten gegen Bohren, Fracking, Ölsande und Keystone bekommen davon einen großen Teil ab, wie der Rockefeller-Angriff gezeigt hat“.

Dann entdeckte Driessen die am meisten vernachlässigte aller Geldquellen bei Big Green: „Den linken (liberal) Stiftungen, die gezielt Zuwendungen an Big Green für Aktionen verteilen, stehen weit über 100 Milliarden Dollar zur freien Verfügung“.

Diese Zahl wird bestätigt durch die Datenbasis des Stiftungszentrums der 100 führenden Stiftungen. Aber wieviel geht nun tatsächlich an Umweltgruppen? Die Jahresberichte des Giving USA Institutes weisen von 2000 bis 2012 über 80 Milliarden Dollar an Empfänger aus dem Umweltbereich aus.

Ich habe die US-Handelskammer abgeklopft und fand ein Vermögen von 147,3 Millionen Dollar, während der Umweltgeldgeber Gordon E. und Betty I. Moore Foundation 5,2 Milliarden Dollar gepostet hat.

Driessen wies auch auf einen anderen nicht wahrgenommenen Sektor von Big Green hin: Zuwendungen seitens der Regierung. „Unter Präsident Obama haben Regierungsagenturen Zehner-Millionen Dollar an gemeinnützige Gruppen für Anti-Kohlenstoff-Kampagnen verteilt“.

Der Mitbegründer des Weather Channel John Coleman fügt hinzu: „Die Bundesregierung [der USA] gibt derzeit 2,6 Milliarden Dollar pro Jahr für die Klimaforschung aus (und nur diejenigen bekommen Zuwendungen, die die These unterstützen, dass „Kohlendioxid ein Verschmutzer/ein starkes Treibhausgas ist“).

In diesem Netz ideologischer Seelenverwandtschaft gibt es wie in allen Bewegungen Revierkämpfe und Uneinigkeiten bzgl. der Rangfolge, aber – wie aus Tonbandmitschnitten von Konferenzen hervorgeht –alle Teile der Bewegung stimmen überein in einem eingefleischten Hass auf den Kapitalismus, ein inbrünstiges Vertrauen darin, dass die Natur alles am besten kann und einen unerschütterlichen Glauben, dass Menschen nicht natürlich, sondern der Erzfeind von allem Natürlichen ist.

Der Anwalt Christopher Manes schrieb: „Grüne Wut: Radikaler Umweltaktivismus und die Zerschlagung der Zivilisation“. Manes ist jetzt in Palm Springs als Anwalt für Steuerrecht tätig.

Der legale Zweig von Big Green ist mannigfaltig. Earthjustice (ehemals Sierra Club Defense Fund) strich während der letzten fünf Jahre 133,8 Millionen Dollar ein – vergleichbar mit vielen ähnlichen legalen Organisationen. Juristisch höchst aktive Angriffsgruppen, die Zuwendungen der Regierung erhalten, sind zahlreich und blühen, wie z. B. das Center for Biological Diversity (29,2 Millionen Dollar während der letzten 5 Jahre).

Es ist nicht ungewöhnlich für die Erben von Big Money, von der Zerstörung der Quelle ihres Wohlstands zu träumen. Laura Rockefeller-Chasin vom Rockefeller Family Fund sagte einmal: „Es ist sehr schwierig, das Geld auf eine Weise wieder loszuwerden, die eher nützlich als schädlich ist. Einer der Wege besteht in der Subventionierung von Menschen, die versuchen, das System zu ändern und Menschen wie wir loswerden wollen“.

Die der Federal Election Commission bekannt gemachten Gelder sind kaum mehr als die Spitze des Eisbergs dessen, was wirklich vor sich geht. Es zeigt einem nicht die mobilisierten Stiefel von Big Green auf dem Boden, die zahlreichen Tweets, die aufgeregten Protestierer, die Facebook-Fanatiker oder die Feierlichkeiten, auf denen die Enthaltsamkeit bzgl. Kohlenstoff gepredigt wird, und zwar aus den Lounges der Privatjets.

Wenn selbstgerechte Opfer der ‚Gebildeten Unfähigkeit’ darauf bestehen, dass Big Oil die armen kleinen Greenies völlig aussticht, sollte man sich an die Berge des Steuererklärungs-Formulars 990 erinnern, eingereicht von tausenden Gruppen, Land-Kartellen, Anwaltskammern, Stiftungen und Agenda-Antreibern, die nur darauf warten, dass Amerika aufwacht und die geheimen Hunderte-Milliarden von Big Green erschnuppert.

Link: http://tinyurl.com/l23xdj8

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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4 Kommentare

  1. Es gibt auch gute Nachrichten: Die australische Regierung hat gerade beschlossen den Etat für Klimaforschung von 5,7 Milliarden $ (vermutlich australische) für dieses Jahr auf 500 Millionen $ für die nächsten 4 Jahre zu reduzieren.
    MfG

  2. Danke für diesen Beitrag. Den Verdacht hatte ich schon lange. Auch die deutsche Politik ist in diesem Kartell gefangen, anders kann man sie nicht verstehen.

  3. Hallo Herr Dampf #1,

    auch von mir vielen Dank! Kaum ist es zu glauben, aber ich gebe offen zu, dass diesen Tatbestand eben erst von Ihnen gelernt habe!

    Ich betone das deswegen, weil ich sich mir dadurch jetzt der Sinn eines anderen Textes (der nichts mit Klima oder Energie zu tun hat), viel besser erschließt!

    Und nicht zu vergessen: Vielen Dank auch für den freundlichen und sachlich-konstruktiven Ton!

    Chris Frey

  4. Sehr geehrter Herr Frey,
    zunächst einmal herzlichen Dank für Ihre unwemüdliche Übersetzungsarbeit. Aber nach meiner Meinung hat sich ein Fehler in Ihrem Text eingeschlichen. Im amerikanischen Sprachgebrauch steht das Wort „Liberal“ für einen (extrem)Linken, es hat also die entgegengestzte Bedeutung des Deutschen „Liberal“

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