Ex- IPCC-Leit-Autor Trenberth räumt jetzt ein: Pazifischer PDO-Ozeanzyklus hat zur Erwärmungsphase 1976-1998 beigetragen

PDO positive phase global pattern; Bild Wikipedia

Sebastian Lüning
Es hat ein bisschen gedauert, aber die Ozeanzyklen als wichtige Klimafaktoren sind nun endlich auch auf der IPCC-Seite angekommen. Kevin Trenberth schreibt jetzt zusammen mit John Fasullo in einem neuen Paper im Fachmagazin Earth’s Future, dass die Erwärmungspause seit 1998 wohl mit der Pazifisch Dekadischen Oszillation (PDO) zu tun haben könnte.

Auch Trenberths Kumpel Rahmstorf hält dies nun plötzlich für eine gute Möglichkeit, wie er in seinem Klimalounge-Blog am 16. Dezember 2013 schrieb:

Der führende US-Klimatologe Kevin Trenberth forscht seit zwanzig Jahren zu diesem Thema und hat gerade einen ausführlichenerklärenden Artikel dazu publiziert. Trenberth betont die Rolle der längerfristigen Schwankungen der Klimaschaukel ENSO, genannt pazifisch-dekadische Oszillation (PDO). Etwas vereinfacht gesagt: es geht darum, dass Phasen mit häufigern El Niño und Phasen mit häufigeren La Niña Bedingungen (wie derzeit) im tropischen Pazifik bis zu zwei Jahrzehnte anhalten können. Letzteres bringt eine anhaltend etwas langsamere Erwärmung an der Oberfläche unseres Planeten, weil dafür mehr Wärme tiefer im Ozean gespeichert wird. Ein zentraler Punkt dabei: selbst wenn die Oberflächentemperatur stagniert nimmt unser Planet weiter netto Wärme auf.

Der andere “zentrale Punkt”, den Rahmstorf an dieser Stelle leider verschweigt, ist sogar noch wichtiger. Trenberth räumt nämlich in seinem neuen Paper explizit ein, dass die Erwärmungsphase 1976-1998 zu einem Teil auf die positive Phase der PDO zurückzuführen sei:

The picture emerging is one where the positive phase of the PDO from 1976 to 1998 enhanced the surface warmingsomewhat by reducing the amount of heat sequestered by the deep ocean, while the negative phase of the PDO is one where more heat gets deposited at greater depths, contributing to the overall warming of the oceans but cooling the surface somewhat. The Pacific Ocean appears to account for the majority of the decadal variability… Nevertheless, the events in the Pacific undoubtedly also affect the Atlantic, Indian, and Southern Oceans as the system acts collectively to equilibrate to these changes in the flow of energy.

Als wir das PDO-Modell Anfang 2012 in unserem Buch “Die kalte Sonne” als Mitauslöser der Erwärmung 1976-1998 ins Spiel brachten und die Ozeanzyklik als Pulsgeber für die Temperaturzyklen im Maßstab von mehreren Jahrzehnten, erlebten wir heftigen Widerstand beim deutschen Klimaestablishment. Knapp zwei Jahre später ist die kalte Sonne im Mainstream angekommen, bzw. vielmehr der klimatische Mainstream bei der kalten Sonne.

Eine ausführliche Besprechung des Trenberth & Fasullo 2013 Papers erschien von Leon Clifford auf reporting climate science.com.

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Im Schulfernsehen der Dritten Programme läuft derzeit der 15-Minuten-Film “Grönland: Erdbeeren am Polarkreis”, der sich mit dem Klimawandel in dieser Region beschäftigt. Den Clip kann man sich hier anschauen. Thema sind die verbesserten landwirtschaftlichen Ernteerträge in Grönland aufgrund der Erwärmung der letzten Jahrzehnte. Hierdurch wurde u.a. ein ehemaliger Junkie zum Kartoffelbauern. Es ist begrüßenswert, dass auch endlich einmal Vorteile der Erwärmung dargestellt werden. Allerdings fehlt der historische Kontext. Zwar wird kurz auf Grönland=Grünland angspielt, aber die Tatsache, dass es zur Wikingerzeit bereits einmal genauso warm wie heute war, wird verschwiegen. Wer weiß, vielleicht haben die Wikinger damals sogar schon Erdbeeren angebaut.

Neben dieser fragwürdigen Auslassung, werden einige andere Dinge behauptet, die nicht den Tatsachen entsprechen. Es wird gesagt, das Grönlandeis wäre viele Millionen Jahre stabil gewesen und würde erst jetzt abschmelzen. Falsch. In der letzten Zwischeneiszeit war es wärmer als heute und das Eis musste kräftig Federn lassen (siehe unseren Blogartikel “Wo ist der ominöse Kipppunkt? Vor 120.000 Jahren war es 4 Grad wärmer und das grönländische Eis hielt stand“). Auch zur Zeit des holozänen Klimaoptimums war es deutlich wärmer als heute, worunter das Eis sehr zu leiden hatte (“Ein Thema das die Medien meiden wie der Teufel das Weihwasser: Vor 5000 Jahren war es in Grönland zwei bis drei Grad wärmer als heute“). Und vor 1000 Jahren, zur Zeit der Wikinger, als es so warm wie heute war, herrschte wieder Schmelzalarm (“Grönländische Istorvet-Eiskappe war während der Mittelalterlichen Wärmeperiode kleiner als heute“). Von Millionen-Jahre-stabilem-Grönlandeis kann nicht die Rede sein. An anderer Stelle wird im Film behauptet, dass die grönländische Eiskappe heute schneller schmilzt als zuvor. Falsch. Siehe “Universität Utrecht: Grönländische Gletscher hatten ihre intensivste Abschmelzphase bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts” und “Kehrtwende bei der grönländischen Eisprognose: Eine weitere Studie bestätigt ein langsameres Abschmelzen“. Wenn Sie Lehrer sind und den Film Ihren Schülern zeigen wollen, sollten Sie diese Defizite separat aufarbeiten. Falls Sie Material benötigen, können Sie sich gerne an uns wenden.

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23 Kommentare

  1. Hallo Herr Urban #22:

    „Wenn Sie sich den Temperaturverlauf von 1850 -2013 des MetOffice Hadley Center „Global average temperature 1850-2013“ z.B. finden in dem Artikel „When did global warming begin „auf WUWT oder eine Kurve von B. Tisdale zu den Anomalien erschienen in dem Artikel Why aren’t global Surface Temperature data produced in absolute form? (ebenfalls auf WUWT) von 1950 bis Ende 2011 mit den Jahren 1950 bis 2010 als Basis, dann werden Sie finden, daß beide Kurven keinen Anstieg der Temperatur in den Jahren 1950 bis Ende der siebziger-Jahre zeigen.“

    Ok, recht viel auf einmal. WUWT bzw. Tisdale nehme ich jetzt nicht unbedingt als das hin, was wissenschaftlich sein muss, aber es gab definitiv sogar eine leichte Abkühlung von ca. 1945 bis 1975. Angeblich hauptsächlich wegen der rasant steigenden Aerosole in diesem Zeitfenster, da bin ich aber höchst skeptisch, ob diese der alleinige Grund bzw. der wirklich treibende- waren. Die Abkühlung setzte nämlich fast schlagartig ein und danach stagnierten die T über ca. 20a.

    „In einem BBC -Interview wurde Prof. Jones (den dürften Sie kennen) gefragt, ob die globale Erwärmungsrate von 1860-1880, 1910 – 1940 und 1975 – 1998 nicht identisch wären. Dies wurde von Prof. Jones bestätigt.“

    Ja, kennt man und zumindest die Erwärmung von 1910 bis 40 war in etwa gleich stark und schnell wie der letzte Schub. Sag ich ja immer.

    „Hier sind die ENSO- Ereignisse ein wesentlicher Treiber des Temperaturanstiegs. ENSO -Ereignisse können von den Klimamodellen nicht richtig beschrieben werden.“

    Möglich, aber ich denke auch an weitere, natürliche „Klimatreiber“. Für die schnelle Erwärmung der Arktis und der hohen nördlichen Breiten wird es schwierig, ENSO dirket in Verbindung zu bringen, auch über „Telekonektions“ findet man kaum Korrelationen. Es gibt also noch AMO etc. und insbesondere die stark steigenden Insolation seit der LIA mit ein paar gröberen up and downs usw.

    „Zudem herrscht wohl bei den KLimamodellieren die Meinung El Nino und Lanina -Ereignisse wären genau entgegengesetzt und würden sich gegenseitig aufheben. dies ist schlicht und ergreifend falsch.“

    Nun ja, Osziallationen heben sich nach längerer Betrachtungsdauer schon auf, daher auch der Name:-)
    Vielleicht haben sie aber Recht und mehrere Klimatreiber seztzen zufallig zur gleichen Zeit an und die einzelnen Signale werden verzerrt, underdrückt od. eben verstärkt, bewirken zusätzlich Änderungen im Albedo, in der Bewölkung usw. und genau das macht es ja so spannend und in gewisser Weise auch unbegreiflich. Kein halbwegs seriöser Klimatologe würde sagen, man hat das Klimasystem völlig verstanden, weit gefehlt. Sehr gut verstanden hat man aber den Treibhauseffekt und recht gut auch die Wirkung der THG auf die globale Strahlungsbilanz und die damit verbundenen T Änderungen im globalen Langzeitmittel. Das der zusätzliche THE vor 50-100a bestenfalls nur eine marginale Rolle spielte, die letzten Dekaden eine merkliche und in Zukunft wohl eine dominate gegenüber natürlichen Variationen in Zeitrahmen von einigen Dekaden dürfte aber verständlich sein.

  2. #7 Sehr geehrter Herr Innerhofer,
    es ist daran zu erinnern, daß das Met-Office durch seinen Statistiker selber sagt, daß diesem von Ihnen angedeuteten lineraren Anstieg der Temperatur ein statistisches Modell zugrundeliegt, daß für so etwas völlig ungeeignet ist (kürzlich auch hier auf EIKE zu lesen). Wenn Sie sich den Temperaturverlauf von 1850 -2013 des MetOffice Hadley Center „Global average temperature 1850-2013“ z.B. finden in dem Artikel „When did global warming begin „auf WUWT oder eine Kurve von B. Tisdale zu den Anomalien erschienen in dem Artikel Why aren’t global Surface Temperature data produced in absolute form? (ebenfalls auf WUWT) von 1950 bis Ende 2011 mit den Jahren 1950 bis 2010 als Basis, dann werden Sie finden, daß beide Kurven keinen Anstieg der Temperatur in den Jahren 1950 bis Ende der siebziger-Jahre zeigen. In einem BBC -Interview wurde Prof. Jones (den dürften Sie kennen) gefragt, ob die globale Erwärmungsrate von 1860-1880, 1910 – 1940 und 1975 – 1998 nicht identisch wären. Dies wurde von Prof. Jones bestätigt. Hier sind die ENSO- Ereignisse ein wesentlicher Treiber des Temperaturanstiegs. ENSO -Ereignisse können von den Klimamodellen nicht richtig beschrieben werden. Zudem herrscht wohl bei den KLimamodellieren die Meinung El Nino und Lanina -Ereignisse wären genau entgegengesetzt und würden sich gegenseitig aufheben. dies ist schlicht und ergreifend falsch.
    MfG

  3. #19, Sehr geehrter Herr Paul,
    Ganz genau. Es gilt zu klären, wie diese 60-Jahres-PDO-Zyklen entstehen. Landscheidt hat tolle Sachen gemacht, die wir jetzt allmählich wieder anschauen sollten. In unserem Buch „Die kalte Sonne“ zitieren wir eine ganze Reihe seiner Arbeiten (z.B. zur NAO auf S. 207). Aber auch Nicola Scafettas Arbeiten zu diesem Zyklus via planetare Gezeitenkräfte müssen weiter verfolgt werden. Science is settled? Mitnichten.

  4. Lieber Herr Luening, #17,

    „Es muss Solarverstärker geben, da ansonsten die zahlreichen geologischen Hinweise auf eine signifikante Klimawirkung der Sonne nicht erklärbar wären.“

    Korrelationen zwischen Proxys fuer den solaren Zylus bzw. seit direkten solaren Messdaten der Sonnenaktivitaet (wobei man da auch spezifizieren muss, welche kennzahl dafuer) und klimatischen oder allg. „geosphaerischen“ Ereignissen sind seit Jahrzehnten bekannt. Es gibt dort die tollsten Funde. Aber es gibt eben noch viel mehr solche „geosphaerischen“ Ereignisse, die eben keine Korrelation mit der Sonnenaktivitaet zeigen. 

    Sie und andere postulieren die Notwendigkeit eines „Solarverstaerkers“. Ueber moegliche Mechanismen wird viel diskutiert. Vielleicht koennen Sie mir mal erklaeren, ob das nur ein Mechanismus oder mehrere verschiedene sind, und wie der/diese die festgestellten Korrelation erklaeren und die andere moegliche ausschliessen. 

    „Sie schreiben „Die Trendfortsetzung der Quasizyklen ist so wissenschaftlich wie ein Horoskop.“ Wenn sich ein Zyklus bereits vielfach wiederholt hat, ist es nur vernünftig, eine Extrapolation in Klimabetrachtungen mit einzubeziehen.“

    Wie gesagt die Modelle haben diese Dynamik in den Gleichungen im Prinzip drin, und es gibt ja auch Modelle, die die Zyklen wiedergeben. Eine Prognose des Klimas auf physikalischer Modellbasis ist daher nicht weniger treffsicher als eine auf Extrapolation. 

    „Das hat nichts mit Horoskop oder Astrologie zu tun, sondern fällt in den Bereich der Empirie. Leider sind die Klimawissenschaften noch nicht so weit, alles und jedes zu erklären.“

    Glauben Sie, dass die PDO nicht grundlegend erklaert ist? 

    „Die realen Daten sollten Ankerpunkte sein. “

    Sicher, die nehmen Modelle auch her, wenn sie kuerzere Zeitabschnitte laufen.

    „Und wenn eine negative PDO jedesmal die Temperaturen nach unten zieht, dann sollte man das auch für die Zukunft annehmen.“

    Das ist ja nicht der Punkt. Zur Modellierung der PDO gehoert natuerlich auch, dass das zugehoerige Temperaturmuster und alle anderen meteorologischen Muster, die die PDO charakterisieren wiedergegeben werden.

    „Es wäre schön, wenn Sie einmal einige belastbare Arbeiten nennen könnten, die eine globale Aerosolrekonstruktion der letzten 100 Jahre enthalten.“

    Was verstehen Sie unter „belastbar“? 

    „Macht es Ihnen keine Sorge, dass derzeit jeden Monat eine neue Arbeit erscheint, die die CO2-Klimasensitivität im Bereich deutlich unter 3 Grad pro CO2-Verdopplung sieht? Siehe http://tinyurl.com/pdllgue

    Ihr link ist etwas unueberlichtlich. Ich habe da auf die Schnelle nur eine Arbeit von Spencer/Braswell gesehen, die auf 1,3 K fuer eine transiente Klimasensitivitaet kommen. Die koennen Sie aber nicht mit den 3 K der ECS vergleichen. 

    Wenn das Erd-Klimasystem in Wirklichkeit eine geringere Klimasensitivitaet haette als man heute abschaetzt, so waere das alles andere als ein Grund zur Sorge.  

  5. #9: Sehr geehrter Herr Sebastian Lüning,
    jetzt fehlt nur noch die URSACHE der PDOs.
    Warum beschäftigt man sich denn nicht mit einem Man,
    der sie RICHTIG vorausgesagt hat
    und der im Ausland sehr angesehen ist?

    Dr. Theodor Landscheidt

    mfG

  6. #17, Lieber Herr Baecker,
    Es muss Solarverstärker geben, da ansonsten die zahlreichen geologischen Hinweise auf eine signifikante Klimawirkung der Sonne nicht erklärbar wären. Siehe http://tinyurl.com/p4ck762

    Sie schreiben „Die Trendfortsetzung der Quasizyklen ist so wissenschaftlich wie ein Horoskop.“ Wenn sich ein Zyklus bereits vielfach wiederholt hat, ist es nur vernünftig, eine Extrapolation in Klimabetrachtungen mit einzubeziehen. Das hat nichts mit Horoskop oder Astrologie zu tun, sondern fällt in den Bereich der Empirie. Leider sind die Klimawissenschaften noch nicht so weit, alles und jedes zu erklären. Die realen Daten sollten Ankerpunkte sein. Und wenn eine negative PDO jedesmal die Temperaturen nach unten zieht, dann sollte man das auch für die Zukunft annehmen. So einfach ist das.

    Es wäre schön, wenn Sie einmal einige belastbare Arbeiten nennen könnten, die eine globale Aerosolrekonstruktion der letzten 100 Jahre enthalten.

    Macht es Ihnen keine Sorge, dass derzeit jeden Monat eine neue Arbeit erscheint, die die CO2-Klimasensitivität im Bereich deutlich unter 3 Grad pro CO2-Verdopplung sieht? Siehe http://tinyurl.com/pdllgue

  7. Lieber Herr Lüning, #16

    „Empirisch ist jedoch klar, dass es diese Verstärker geben muss. „

    Wieso?

    „Es wäre wirklich schön, wenn die Modelle die Ozeanzyklen endlich in den Griff kriegen könnten, und sei es mit einer speziellen Initialisierung. Das quasizyklische Signal ist deutlich zu erkennen. Die PDO und AMO pulsieren seit vielen Jahrhunderten wie geologische Studien überzeugend zeigen konnten.“

    Nun ja, die Amplituden von ein paar Zehntel Grad im globalen Jahresmittel sind ja nicht wirklich klima-alarmierend. Wie gesagt, das ist nur für die Klimaprognose im Zeitraum weniger Jahre und regionaler Auflösung interessant, wobei die wissenschaftlichen Fortschritte meteorologisch vor allem das Tropen betrifft und nicht die Extratropen oder Polargegebiete.

    „Latif hatte die Zyklen frühzeitig verstanden und vor einer Erwärmungspause gewarnt. Rahmstorf lachte ihn aus…. Hat Judith Curry unrecht?“

    Eine Betrachtung auf diesem „Kaffeeklatsch-Niveau“ ignoriert die wirklichen wissenschaftlichen Fragen, die abseits von blogs und gegenseitigem „in die Pfanne hauen“ behandelt werden.

    „Die simple Extrapolation von PDO und AMO deutet auf eine Fortsetzung der Erwärmungspause bis in die 2030er Jahre hin“

    … inklusive des eigenwilligen Reduzierens des treibhausbedingten Anstiegs. Die Trendfortsetzung der Quasizyklen ist so wissenschaftlich wie ein Horoskop.

    „ohne Aerosol-Joker“

    Was heißt hier „Joker“? Der Aerosoleinfluß ist keine Ratepartie oder ein „Fitparameter“, den man willkürlich einstellen kann. Da gibt es umfangreiche wissenschaftliche Arbeiten.

    „ Die Zyklik passt überraschend gut mit PDO/AMO, oder etwa nicht?“

    Überraschen? Nein, interessanter sind die Feinstrukturen, die man durch EOF-Analysen findet und die in die Langfristprognostik einfließen. Da ist die Korrelation zum globalen Temperaturmittel ja nur ein „Abfallprodukt“.

    „Wann fliegt der übertriebene Aerosoleffekt aus den Modellen endlich raus?“

    Wenn Ihnen naturgesetzlichen Zusammenhänge zwischen aerosolen und Klima da zu „übertrieben“ erscheinen, so beschweren Sie sich bei der Natur. Diese jedoch im Modell zu ignorieren, um statt dessen seinem „Wunschkandidaten“ Platz zu schaffen, ist offensichtlich weder wissenschaftlich noch systematisch.
    Ein Klimamodell dient dem physikalischen Verständnis der Kausalzusammenhänge. Das bekommen Sie nicht, wenn Sie die Naturgesetze willkürlich umskalieren, um Wunschzusammenhängen Platz zu schaffen.

    „ Dann müsste natürlich auch die CO2-Klimasensitivität runtergesetzt werden.“

    Die CO2-Klimasensititvität kann nicht runtergesetzt werden, weil diese output des Modells ist und nicht input.

    Die wissenschaftliche „roadmap“ in der Klimamodellierung ist ziemlich klar: räumliche und zeitliche Übereinstimmung zwischen Beobachtung und Modell mit höherer Auflösung. Aber dies nicht unter Einführung dubioser Fits, sondern auf Basis physikalischer Kausalzusammenhänge. Nur mit letzterem ist es schließlich möglich, auch die Auswirkungen zu testen, wenn man an den Ursachen dreht. Das ist bei einem „starren“ Fit nicht möglich, denn der ist nicht extrapolierbar, wenn der Kausalzusammenhang nicht quantifiziert ist.

  8. #13: Lieber Herr Innerhofer,
    Eine tolle Abbildung des ZAMG: Die Sonnenaktivität erreicht in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts extrem hohe Werte. Aber es ist ja nicht nur das reine TSI. Dazu kommen natürlich noch Verstärkungsmechanismen über UV und/oder kosmische Strahlung. Hier muss die Wissenschaft noch weiterkommen. Empirisch ist jedoch klar, dass es diese Verstärker geben muss.

    #14: Lieber Herr Baecker,
    Es wäre wirklich schön, wenn die Modelle die Ozeanzyklen endlich in den Griff kriegen könnten, und sei es mit einer speziellen Initialisierung. Das quasizyklische Signal ist deutlich zu erkennen. Die PDO und AMO pulsieren seit vielen Jahrhunderten wie geologische Studien überzeugend zeigen konnten. Beispiel: http://tinyurl.com/pdwjvpr

    Latif hatte die Zyklen frühzeitig verstanden und vor einer Erwärmungspause gewarnt. Rahmstorf lachte ihn aus. Die simple Extrapolation von PDO und AMO deutet auf eine Fortsetzung der Erwärmungspause bis in die 2030er Jahre hin, siehe http://tinyurl.com/ootc8oj Hat Judith Curry unrecht?
    Es wäre zudem schön, wenn die Modelle auch die Temperatur-Hindcasts der letzten 150 Jahre ohne Aerosol-Joker hinkriegen könnten. Die Zyklik passt überraschend gut mit PDO/AMO, oder etwa nicht? Wann fliegt der übertriebene Aerosoleffekt aus den Modellen endlich raus? Dann müsste natürlich auch die CO2-Klimasensitivität runtergesetzt werden.

  9. #3 : Kowatsch Josef
    „In ähnlicher Art wie der Text beschreibt wurde soeben in den SWR-nachrichten gemeldet, dass 2013 laut NASA weltweit das zweitwärmste Jahr seit den Aufzeichnungen gewesen sein soll. Ich habe sofort reagiert und geschrieben, ob diese Tatsache stimmt, werde ich erst überprüfen“

    Auszug aus der u. g. Quelle (NCDC/NOAA)vom 22.01.2013:

    „Das Jahr 2013 ist in Verbindungen mit 2003 als vierte global wärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880. Die jährliche globale kombinierten Land- und Meeresflächen Temperatur betrug um 0,62 ° C (1,12 ° F) über der 20. Jahrhundert Durchschnitt von 13,9 ° C (57,0 ° F).

    2013 war die globale Durchschnittsandoberflächentemperatur um 0,99 ° C (1,78 ° F) über den 20. Jahrhundert Durchschnitt von 8,5 ° C (47,3 ° F), das vierthöchste Jahreswert der Aufzeichnungen.

    2013 war der Weltdurchschnitt der Ozeantemperatur um 0,48 ° C (0,86 ° F) über den 20. Jahrhundert Durchschnitt von 16,1 ° C (60,9 ° F) und mit 2006 als acht höchste Jahrestemperatur…“
    Der o. g. Text wurde mit Google übersezt.

    Quelle: http://www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/2013/13

    M.f.G.

  10. Lieber Herr Lüning #9

    „Der Schlüssel liegt wirklich in diesem Satz von Trenberth:
    „The picture emerging is one where the positive phase of the PDO from 1976 to 1998 enhanced the surface arming somewhat“.
    Das wurde in der Vergangenheit von den IPCC-Anhängern nicht so gesehen. Ich saß selber bei einem der führenden deutschen Modellierer im Büro, der erklärte, er hätte die Ozenzyklen nur als Rauschen im Modell mit drin.“

    Daß PDO’s und andere Zyklen Modellrauschen ist, ist doch klar? Was denn sonst? Schließlich entstehen die Zyklen aufgrund der nicht-linearen Wechselwirkungen. Rauschen hat natürlich ein zeitliches Muster bzw. im Frequenzraum ein charakteristisches Spektrum. Es gibt eben verschiedene Arten von Rauschen, und die Zyklen (sind ja nur Quasizyklen) gehören ursächlich dazu (eben der Rauschanteil der Zeitskala einiger Jahre, bzw. der Ausschnitt des Spektrums des entsprechenden Frequenzintervalls).
    Sie haben wahrscheinlich die falsche Vorstellung, daß man die PDO zusätzlich ins Modell implementieren müßte. Das ist falsch. Die Gleichungen dafür sind schon immer drin.

    Wie ich schon sagte, die Ursachen (also Wechselwirkungen) für Zyklen/Rauschen auf der Zeitskala einiger Jahre sind explizit in den Modellen drin. Da hat sich gegenüber früheren Modellen nichts geändert. Der Punkt ist alleine, daß man die Phasen der Zyklen mit kaltstartenden Modellen nicht modelliert bekommt. Dafür muß man Anfangswerte aus Beobachtungen nehmen und nicht per Kaltstart selbständig modellierte (die nicht genau genug sind). Da bekanntlich der Fehler in nicht-linearen Modelltermen mit der Zeit quasi exponentiell wächst, laufen Modell und Realität für die Zyklen mit der Zeit auseinander während eher lineare Effekte wie der Treibhauseffekt robuster gegenüber Fehlern in den Anfangsbedingungen sind.
    Die Forschung geht nun dahin, auch die Dynamik auf der Zeitskala weniger Jahre richtig abbilden zu können, was notwendig macht, daß man die Anfangsbedingungen genauer erfaßt und die Modelle kürzer laufen läßt.

    „Es ist sicher noch ein weiter Weg, bis die Ozeanzyklen voll anerkannt sind, da wird noch viel getrickst werden.“

    Nun, auf diese unwissenschaftliche Behauptung kann man kaum wissenschaftlich antworten. Wenn man etwas nicht versteht, ist es wohl das einfachste, einfach zu behaupten, es sei getrickst worden.

  11. Lieber Herr Lüning #9

    auch ich bin der Meinung, dass ein guter Teil der Erwärmung vom Ende der sg. LIA weg auf die Sonne bzw. die zunehemnde Insolation zurück zu führen ist.
    Dabei gilt es aber wie so oft, den Teufel im Detail zu suchen, denn lt. IPCC oden den PIK Herrschaften sind doch die Änderungen der Insolation so gering, dass man daraus kaum ein forcing konstruieren kann, welches die Erwärmungstrends über die letzten 150 bis 200a plausibel erklärt. Aber, man beachte mal diese Abb. auf der ZAMG Seite:

    http://tinyurl.com/9agwut7

    man erkennt ca. +1,6W/m² an zusätzlicher Strahlungsleistung im globalen Mittel an der Oberfläche. Das enstpricht ca. dem gesamten CO2 Forcing bis heute! Bedenkt man, dass als Folge der zunehmenden Insolation freilich ua auch das Schnee/Eis Albedo Feedback dazu kommt, so liegen wir demnach wohl schon bei 2-3W/m² und damit wird auch die so oft unterdrückte Erwärmung von ca. 1900 bis 1940 besser erklärbar, diese war genau betrachtet ziemlich gleich stark wie die über die letzten 3-4 Dekaden und THG können zu dieser Zeit bestenfalls eine marginale Rolle gespielt haben.
    Erlärungen zu den Studien im Link gibt es, ich kann jedoch nicht beurteilen, ob andere Studien, welche teils enorme Unterschiede zeigen (um den Faktor 5! weniger Änderungen in der Insolation!)nun glaubwürdiger sind als jene auf der doch sehr seriösen Klimaseite der ZAMG. Ins „IPCC Bild“ passt diese Version freilich gar nicht:-)

  12. Herr Reichart #10:

    „Nun frage ich, wer hat diese Messlatten eigentlich bestimmt?
    30 Jahre sind der Zeitraum nach dem wir das „Klima“ bestimmen.
    30 Jahre sind auch der Zeitraum nach dem wir eine Generation bestimmen.
    In 30 Jahren hat also eine Generation die Weisheit mit Löffeln gefressen?
    Mitnichten , sie bildet sich das nur ein.“

    Ich bilde mir gar nichts ein, naja, fast gar nichts. Tatsache ist, dass es ua in der Technik und Wissenschaft sehr wohl enorme Fortschritte gibt, ich hoffe, sie haben das nicht verschlafen.
    Meteorologen und anderen haben vor einigen Dekaden erkannt, dass man für Klimaanalysen möglichst lange Zeitreihen betrachten sollte. Als kürzest plausible wurden eben die 30a definiert über welche zB. ein Mittel gezogen wird, an dem man dann gewissen Abweichungen ausmachen kann. Wenn sie bessere Ideen haben, bitte einreichen.

    „Gunnar ich habe etwas ausgeholt, aber ich habe irgendwie den Eindruck das ganze Öko-Gedöns geht Dir auch auf den Senkel.“

    Ja, meistens schon und ich halte auch wenig bis gar nichts vom meisten EE Zeugs.

    „Die Wetterberichte die Ihr heute noch abliefern dürft, sind doch eine Frechheit.
    Kein Wort zur Windrichtung, Luftfeuchte, oder zum Luftdruck. Klingt zur eher alles so wie; Morgen werden wir auch wieder ein Wetter haben, zwischen +9°C, und – 2°C, es kann zeitweise die Sonne scheinen, überwiegend Hochnebel. Mit Niederschlag, Regen, Niesel, Schnee, kann gerechnet werden, glatte Straßen möglich. So in etwa war der heutige Wetterbericht, wunderbar ich kann es mir aussuchen was zutrifft, alles ist möglich.“

    Oje, du hast scheinbar völlig übersehen, dass auch am Gebiet des Forecastings enorme Fortschritte erziehlt wurden. Du konsumierts wohl eher die sg. Gratisprodukte aus den Medien und da muss ich dir Recht geben, die sind zum Teil wirklich schlechter geworden, obwohl die Modelle etc. im Hintergrund sehr gute Vorlagen bieten. Zusätzlich werden oft extrem kurze Zeitlimits für die Ansagen vorgegeben und dann kommt eben so ein oberflächlcher Quatsch raus. Das liegt aber nicht an der Meteorologie an sich.

    „Nichts gegen Dich als Wetterfrosch, aber mit og. Berichten tun wir nur noch sogenannten Warm-aholics einen Gefallen.“

    Wetterfrosch ist eine lustige Bezeichnung, trifft aber eher sg. Forecaster bzw. Wetteransager im TV od. so, die häufig keine Ausbildung in Meteorologie genossen haben aber dennoch als „Wetterfrosch“ etc. behandelt werden. Ich bin übrigens nicht mehr in der Forecasterrei tätig sondern hauptsächlich in alpiner Klimatologie.

    mfg

  13. #10: Völlig richtig, Herr A. Reichart
    dummerweise widersprechen sich die beiden Sätze von Innerhofer.
    Entweder ist der erste richtig (voll einverstanden),
    dann ist der 2. falsch!

    Aber mit logischen Maßstäben darf man die modernen „Klimawissenschaft“ ja nicht messen. 🙂

    mfG

  14. @ 7 Gunnar

    ich zitiere:
    „Egal wie man es dreht, betrachtet man möglichst lange Zeitreihen heben sich die positiven und negativen Phasen in Summe doch halbwegs auf …..“ Ende.

    Genau das ist es! Die Erde hat immer ihren Mittelweg gefunden!

    ich zitiere nochmal:
    „Jedenfalls erklären diese nicht den T Verlauf über die letzten 100a bis heute und schon gar nicht die um ca. 0,6K höhere T der letzten 50a gegenüber den 50a davor. ….“ Ende.

    Nun frage ich, wer hat diese Messlatten eigentlich bestimmt?
    30 Jahre sind der Zeitraum nach dem wir das „Klima“ bestimmen.
    30 Jahre sind auch der Zeitraum nach dem wir eine Generation bestimmen.
    In 30 Jahren hat also eine Generation die Weisheit mit Löffeln gefressen?
    Mitnichten , sie bildet sich das nur ein.

    Ein Satz eines alten Bergbauern, nachdem ein Bergrutsch nach Schlechtwetter, Hotels und Wohnhäuser in die Tiefe gerissen hatte.
    „Das haben doch schon unsere Vorfahren gewusst, dass man da nicht hin baut! Aber die jungen Leute wissen ja alles besser.“ Er bekam einen vielsagenden Ausdruck in sein faltiges Gesicht.
    (Das war vor ca. 30 Jahren.) Heute sind wir natürlich schon wieder eine Generation gescheiter.
    Dafür bekommen wir einen Flughafen überhaupt nicht mehr gebacken. Gymnasien reißen wir im ersten Jahr des Bezugs schon wieder halb ab; Pfusch am Bau! Das selbe Spiel am Campus einer TU. Weit sind wir gekommen.

    Zum Vergleich:
    Das Walchensee-Kraftwerk wurde innerhalb 4 Jahren in Betrieb genommen.
    Dazu wurde ein Stollen durch den Berg gesprengt, Druckrohre mit 170 m Höhenunterschied verlegt. Ein Maschinenhaus plus Trafostation gebaut, die Isar umgeleitet, das Netz zur Verfügung gestellt.
    Der erste Generator lief unter 4 Jahren an! Tolle Leistung, Hochachtung!

    Nun soll ebenda noch ein Pumpspeicher-Kraftwerk, mit wenig Leistung, auf dem Jochberg errichtet
    werden, eine gemütliche Alm soll versinken, ist zugleich Naturschutzgebiet, Artenschutz.
    Bauzeit 10 Jahre; Ich krieg das Kotzen! Ach ja es ist auch eine sehr labile Hanglage am Walchensee. Der Verkehr ist, wegen des Steilufers, im Sommer Gewichtsbeschränkt.
    Zu wenig Wasserspiegel, dann kommt der Herzogstand runter. Das weiß ich seit meiner Schulzeit und die war in den 50ern. Darum bin ich gegen weitere Experimente!

    Gunnar ich habe etwas ausgeholt, aber ich habe irgendwie den Eindruck das ganze Öko-Gedöns geht Dir auch auf den Senkel.
    Die Wetterberichte die Ihr heute noch abliefern dürft, sind doch eine Frechheit.
    Kein Wort zur Windrichtung, Luftfeuchte, oder zum Luftdruck. Klingt zur eher alles so wie; Morgen werden wir auch wieder ein Wetter haben, zwischen +9°C, und – 2°C, es kann zeitweise die Sonne scheinen, überwiegend Hochnebel. Mit Niederschlag, Regen, Niesel, Schnee, kann gerechnet werden, glatte Straßen möglich. So in etwa war der heutige Wetterbericht, wunderbar ich kann es mir aussuchen was zutrifft, alles ist möglich.
    Nichts gegen Dich als Wetterfrosch, aber mit og. Berichten tun wir nur noch sogenannten Warm-aholics einen Gefallen. Jeder Wetterfurz kann auf den Klimawandel geschoben werden. So leicht dürfen wir denen das nicht machen. Auch denke ich, Du hast auch so etwas wie eine Berufsehre entwickelt, dann lässt man sich nicht mehr so leicht von Dünnpfiff beeinflussen.
    Ich habe mir diese Ehre erarbeitet, und bin zeitlebens zu ihr gestanden. Genauso nehme ich an, dass Du nicht mit allen Berufskollegen konform gehst. Ich kenne einige abtrünnige, und die klingen einiges glaubwürdiger, da sie sich nicht hinter merkwürdigen Formeln verkriechen.
    Ganz einfach; Klima = Wetter, Wetter = Chaos, Chaos = höhere Mathematik, da haben kurze „Messlatten“ nichts verloren. Setzt eure Messlatten beliebig an, bei 75 Jahren, 102 Jahren, 252 Jahren, oder 485 Jahren, da habt ihr dann was zu rechnen; Und ich wette!, jedesmal kommt was anderes raus.

    Dann der Ökowahnsinn endlich beendet.

    Apropos Ökologie; Ich habe da nicht nur in meinem Kopf gekramt sondern auch noch woanders.
    Herkunft griechisch: oikos = Haushalt, und logos = Lehre, also Haushaltslehre.
    Zuwas ist dieses Wort verkommen? Zu irgendetwas was vorgibt mit “Umwelt” zu tun zu haben.
    Jetzt brauch ich was zum trinken. Das Land der D.u. D wird nicht grün sondern böd!

    Auch das Chaptcha passt, „Morast“

  15. #1 U. Langer und #6 NicoBaecker
    Der Schlüssel liegt wirklich in diesem Satz von Trenberth:
    „The picture emerging is one where the positive phase of the PDO from 1976 to 1998 enhanced the surface warming somewhat“.
    Das wurde in der Vergangenheit von den IPCC-Anhängern nicht so gesehen. Ich saß selber bei einem der führenden deutschen Modellierer im Büro, der erklärte, er hätte die Ozenzyklen nur als Rauschen im Modell mit drin. Es ist sicher noch ein weiter Weg, bis die Ozeanzyklen voll anerkannt sind, da wird noch viel getrickst werden.

    #7, Gunnar Innerhofer
    Das stimmt, die Ozeanzyklen gleichen sich im Jahrhundertmaßstab wieder aus. Langfristig spielt meiner Meinung nach vor allem die Sonne die Hauptrolle. In den letzten 100 Jahren hat sich das Sonnenmagnetfeld verdoppelt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war die Sonne so aktiv wie selten in den letzten 10.000 Jahren. Alles nur ein doofer Zufall? Ich glaube nicht.

  16. Sehr geehrter Herr Bäecker,
    im Moment habe keine Zeit hier in die Details zu gehen. Lesen Sie doch einfach mal bei Bob Tisdale nach, was die Modelle können und was nicht und wer die tatsächlichen Klimatreiber sind nänlich die ENSO – Ereignisse, die die Modelle überhaupt nicht nachbilden können.
    mfG

  17. na und?

    Was soll am Ganzen so neu oder erstaunlich sein?

    Egal wie man es dreht, betrachtet man möglichst lange Zeitreihen heben sich die positiven und negativen Phasen in Summe doch halbwegs auf und über zB. 100a gesehen zeigen dann auch die T Trends ein Auf und Ab, am Ende jedoch eine „flatline“, Oszillationen eben.
    Jedenfalls erklären diese nicht den T Verlauf über die letzten 100a bis heute und schon gar nicht die um ca. 0,6K höhere T der letzten 50a gegenüber den 50a davor.

  18. „Es ist begrüßenswert, dass auch endlich einmal Vorteile der Erwärmung dargestellt werden.“

    Tja, eigentlich schade für die Grönländer, daß diese Erwärmung wenn es nach Vahrenholt et al. geht nicht lange anhält.

    „Der andere “zentrale Punkt”, den Rahmstorf an dieser Stelle leider verschweigt, ist sogar noch wichtiger. Trenberth räumt nämlich in seinem neuen Paper explizit ein, dass die Erwärmungsphase 1976-1998 zu einem Teil auf die positive Phase der PDO zurückzuführen sei:“

    Was ist daran neu? Wurde dies denn explizit mal ausgeschlossen? In den Modellen sind diese Zyklen ja schließlich drin.

    Ich bezweifle, daß der Autor das wissenschaftlich Neue (was die Veröffentlichung rechtfertigt) in Trenberths Arbeit überhaupt verstanden hat.

  19. Da sieht man, dass sich nicht nur Journalisten, sondern auch „Wissenschafter“ bedenkenlos abschreiben. Was ENSO und PDO sind, erklärt Bob Tisdale im untenstehenden, von Chris Frey super übersetzten Artikel, der gestern hier veröffentlicht wurde. Unbedingt lesen! Auch die Bücher von Bob sind Pflichtlektüre für am Klima Interessierte.

  20. Zu den ganzen Aussagen zum PDO und dessen Einfluß auf das Klima, finde ich, sollte sich jeder ausführlich auf der Blog-Seite von Bob Tisdale zum Thema ENSO und PDO informieren. Da wird ihnen geholfen und man kann eine Menge lernen.
    MfG

  21. Vielen Dank für die guten Informationen.
    In ähnlicher Art wie der Text beschreibt wurde soeben in den SWR-nachrichten gemeldet, dass 2013 laut NASA weltweit das zweitwärmste Jahr seit den Aufzeichnungen gewesen sein soll. Ich habe sofort reagiert und geschrieben, ob diese Tatsache stimmt, werde ich erst überprüfen. Aber deutschlandweit sei 2013 das zweitkälteste Jahr seit 17 Jahren gewesen und diese Messungen stammen vom DWD.

  22. Danke für den link „Grönland: Erdbeeren am Polarkreis“.

    Leider wissen wir zu wenig von der Wikingerzeit und damit kann man nichts wirklich vergleichen.

    Wie kann man sagen das eine Erwärmung einen Nachteil bringt? Es bringt eine Veränderung und nichts anderes. Warum immer negative und pessimistisch?
    Genauso kann man in einer wärmeren Gegend eine Kuehlung im selben Temperatungbereich als negative und pessimistisch sehen.

    Unsere Vorfahren vor langer Zeit sind gewandert. Diese Völkerwanderung war wohl auch wegen einer Änderung im Klima verursacht. Deswegen wurden auch nördlichere Gegenden bevölkert da es dort wärmer war, oder?

    Als die gute Zeit der Wikinger vorbei war sind zumindestens die jungen Menschen ausgewandert und die Älteren vielleicht nicht. http://tinyurl.com/a2bwmdp

    Sowas ähnliches sieht man jetzt wegen der Wirtschaftsprobleme in einigen Ländern. Die jungen Menschen und die in der Lage sind wandern aus. Beispiel: ca. 80.000 Iren sind seit 2008 nach Australien ausgewandert.
    Meine Kinder werden, wenn sich nichts in Irland ändert, nach dem College wohl auch darüber nachdenken.

    Wer kann passt sich an und eine Auswanderung (Völkerwanderung) ist nichts anderes.

  23. Sehr geehrter Herr Lüning,

    ich glaube, Sie missverstehen die jüngsten Aussagen der AGW-Jünger um Trendberth und Rahmstorf zu den Ozeanzyklen gründlich! Diesen Herren geht es nicht darum, die wirklichen Ursachen von Klimaveränderungen herauszufinden. Ihr ganzes „Forschen“ ist darauf gerichtet, das CO2 im Einzelnen und den Menschen im Allgemeinen als Verursacher einer katastrophalen Klimaerwärmung darstellen zu können. Die derzeitige Hinwendung der AGW-Gemeinde zu den Ozeanzyklen dient ausschließlich dazu, die „Erwärmungspause“ der letzten Jahre erklären zu können, ohne irgendwelche Abstriche bei AGW machen zu müssen. Es soll nur irgendwie „gezeigt“ werden, dass die vom Menschen verursachte Erwärmung sich gerade für ein paar Jahr durch El Nino (Trendberth) oder PDO (Tollefson) oder irgend etwas anderes in den Tiefen des Ozeans oder wo auch immer versteckt hat. Wenn die Ozeanzyklen sich dann wieder ändern, wird die Klimakatastrophe ihren gewollten Lauf nehmen. Es geht nur darum zu verhindern, dass die AGW-These durch die Erwärmungspause einen nachhaltigen Schaden erleidet.
    Das was diese Herren machen, ist also gar keine Wissenschaft im eigentlichen Sinne, sie huldigen einem religiösen Kult, denn das Endergebnis ihrer „Forschungen“ steht von vorn herein fest:
    “Climate scientists, meanwhile, know that heat must still be building up somewhere in the climate system, but they have struggled to explain where it is going, if not into the atmosphere.” (J. Tollefson in nature, wobei er unter “climate Scientists” ausschließlich Anhänger der AGW-These versteht, wie sein davorstehender Satz deutlich macht).
    Prof. v. Storch hat dieses Vorgehen der Alarmisten vor kurzem sinngemäß sehr treffend als unwissenschaftlichen Aktivismus bezeichnet.

    Was von dem Versuchen von Trendberth und Tollefsen, die Erwärmungspause durch das Verstecken der Erwärmung in den Tiefen der Ozeane und durch die PDO zu erklären, aus wissenschaftlicher Sicht zu halten ist, können Sie auch hier auf EIKE in den Artikeln von Bob Tisdale nachlesen. (direkt vor Ihrem Artikel und hier: http://tinyurl.com/nqutx5r)

    MfG

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