Energiewende: „Letztlich machen wir der Welt vor, wie man Ressourcen verschwendet“

Gewollte Verschwendung! Bild Fotolia

Thilo Spahl (NOVO) interviewt Prof. Joachim Weimann
Hier erklärt der Wirtschaftswissenschaftler Joachim Weimann im Gespräch mit Novo-Wissenschaftsressortleiter Thilo Spahl, dass die deutsche Energiewende alles andere als vorbildlich ist und am Klimawandel nichts ändern wird.

NovoArgumente: Hauptargument für die Energiewende ist der Klimaschutz. Welche Auswirkungen hat die deutsche Energiewende auf das Klima?

Joachim Weimann: Der Anteil Deutschlands an der weltweiten Emission von CO2 beträgt weniger als 2 Prozent. Das bedeutet, dass selbst dann, wenn wir unsere Emissionen auf Null herunterfahren, kein messbarer Einfluss auf das Klima zu erwarten ist. Deshalb gilt, dass eine Lösung des Klimaproblems, bzw. die Einhaltung des 2-Grad-Ziels, auf das sich die Staatengemeinschaft verständigt hat, nur gelingen kann, wenn sich eine große Koalition von Ländern findet, die gemeinsam in den Klimaschutz investieren. Die eigentlich spannende Frage ist deshalb, ob die deutsche Energiewende dazu beiträgt, eine solche Koalition zusammen zu bekommen. Ich glaube es nicht, denn die Energiewende wird sehr teuer und wird Deutschland stark belasten. Für eine internationale Lösung bräuchten wir aber Mittel, die wir den Ländern anbieten müssten, die weder eine moralische Verpflichtung zum Klimaschutz haben, noch ein nationales Interesse daran. Ohne Kompensationen durch die Industrieländer wird man die Schwellen- und Entwicklungsländer nicht ins Boot bekommen. Ob uns die Energiewende dafür noch Raum lässt, kann man stark bezweifeln.

Hat Deutschland eine Vorreiterrolle? Ist es wahrscheinlich oder wünschenswert, dass andere unserem Beispiel folgen?

Deutschland versucht mit der Energiewende eine Vorreiterrolle einzunehmen. Angesichts des globalen Charakters des Klimaproblems kann man so ein Vorhaben auch nur rechtfertigen, wenn man damit die Hoffnung verbindet, dass andere nachziehen werden. Wenn nur Deutschland Klimapolitik betreibt, werden alle Aufwendungen sowieso umsonst sein. Aber es stellt sich die Frage, ob wir ein gutes Beispiel geben. Das kann man zu Recht bezweifeln, denn Klimaschutz ließe sich mit anderen Instrumenten um ein Vielfaches besser gestalten, als wir es mit unserem EEG tun. Ein konsequenter Ausbau des Emissionshandels und der Verzicht auf die Subvention staatlich festgelegter Techniken würden die gleichen CO2-Vermeidungen zu erheblich geringeren Kosten ermöglichen. Letztlich machen wir der Welt vor, wie man erhebliche Mengen an Ressourcen verschwendet. Wir sollten nicht hoffen, dass uns das allzu viele nachmachen. Aber selbst wenn wir effiziente Klimapolitik machen würden, wäre keineswegs sicher, dass uns andere nachfolgen. Sowohl die empirische als auch die theoretische Forschung zu der Frage, ob „Leadership“ erfolgreich sein kann, kommen zu dem Ergebnis, dass damit wohl nicht zu rechnen ist. Die Erfahrungen, die wir auf den jährlichen Klimakonferenzen bisher gesammelt haben, scheinen das ja auch zu bestätigen. Obwohl wir uns seit Jahren als klimapolitischer Musterknabe herausputzen, ist der Einfluss Deutschlands auf den Klimakonferenzen vernachlässigbar gering.

Selbst unter den Bundesländern scheint es einen Wettstreit der Vorbildlichkeit zu geben. Der Landtag von NRW hat im Januar 2013 das erste deutsche Klimaschutzgesetz mit verbindlichen Zielen verabschiedet, NRW will damit „Vorreiter des Klimaschutzes in Deutschland“ werden, Brandenburg schmückt sich mit dem Leitstern, dem „Bundesländerpreis für Erneuerbare Energien“. Horst Seehofer will Bayern zum „Vorzeigeland für das postfossile Zeitalter“ machen. Was treibt die Politiker an? Der Kampf um moralisches Musterknabentum? Oder um Subventionen? Oder glauben sie wirklich, zu Prosperität oder zur Rettung der Welt beizutragen?

Solche Dinge gewinnen eine manchmal sehr merkwürdige Eigendynamik. Wenn der Anteil derer, die etwas stark befürworten, eine bestimmte Schwelle überschritten hat, dann fällt es Politikern – und übrigens auch Journalisten – sehr schwer, der Versuchung zu widerstehen, auf den fahrenden Zug zu springen und sich dafür feiern zu lassen, dass man ihn dabei auch noch ein bisschen anschiebt. Das funktioniert sowohl bei allgemeiner Zustimmung (alle wollen die Energiewende) als auch bei allgemeiner Ablehnung (niemand will die Atomenergie). Sie finden heute keinen Politiker und fast keinen Journalisten, der sich traut, gegen die Energiewende und für die Nutzung der Kernkraft einzutreten. Was nicht bedeutet, dass es niemanden gibt, der genau das für vernünftig hält. Warum auch, schließlich ist es genau das, was die meisten anderen Länder tun.

Wie lassen sich die Kosten für die Energiewende abschätzen? Inwieweit sind die Erneuerbaren für den Strompreisanstieg der letzten Jahre verantwortlich?

Eine halbwegs verlässliche Abschätzung der Kosten der Energiewende ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich. Dazu sind die Unsicherheiten zu groß. Alle bisher vorliegenden Schätzungen gehen von mehr oder weniger unrealistischen und sehr optimistischen Prämissen aus. Dennoch zeichnet sich bereits ab, dass es sehr teuer werden könnte. Wir müssen uns klarmachen, dass wir einen Totalumbau unseres Energiesystems brauchen, um die Stromversorgung zu 80 Prozent aus Erneuerbaren zu sichern. Wind und Sonne richten sich nicht nach der Stromnachfrage und die Speicherung großer Energiemengen zu halbwegs vertretbaren Kosten ist noch in weiter Ferne. Wir müssen deshalb mit sehr großem Aufwand dafür sorgen, dass es möglich wird, bei stark fluktuierender Einspeisung die Netzspannung konstant zu halten und die Leistung der Nachfrage anzupassen. Das wird sehr schwierig und sehr teuer. Die Tatsache, dass wir inzwischen die zweithöchsten Strompreise in Europa haben, ist zu einem erheblichen Teil darauf zurückzuführen, dass wir den Erneuerbaren so viel Raum geben. Es ist nicht davon auszugehen, dass es in Zukunft billiger wird. Beispielsweise zeigt sich immer deutlicher, dass Offshore-Anlagen viel teurer sein werden als bisher gedacht. Ohne Offshore ist aber gar nicht daran zu denken, dass das Ausbauziel der Erneuerbaren erreicht werden könnte.

Wie sieht es bei den Arbeitsplätzen aus? Kann sich die Energiewende wirklich zur Jobmaschine entwickeln?

Bemerkenswerterweise werden von den Verfechtern der Energiewende einfach die Arbeitsplätze gezählt, die im Bereich der Erneuerbaren entstanden sind. So kommt man auf erhebliche Zahlen und damit begründet man die Überlegung, dass es sinnvoll sei, diesen Sektor zu stärken. Leider macht man dabei einen folgenschweren Fehler. Man vergisst nämlich, die Arbeitsplatzverluste abzuziehen, die an anderer Stelle durch die Investitionen in Erneuerbare entstehen. Durch den staatlichen Eingriff werden Investitionen in Bereiche gelenkt, in denen sonst keine stattfänden. Diese Investitionen fehlen dann aber an anderer Stelle. Dazu kommt, dass wir für die Vermeidung von CO2 viel zu viel bezahlen. Eine Tonne CO2-Vermeidung durch Photovoltaik kostet etwa 500 Euro. Im konventionellen Kraftwerkebereich liegen die Kosten bei einem Hundertstel dieses Wertes. Die 495 Euro, die wir zu viel zahlen, fehlen an anderer Stelle als Nachfrage. Auch das hat Arbeitsplatzeffekte. Dazu kommt, dass die höheren Strompreise natürlich ebenfalls negative Effekte haben. Zieht man alle diese „Kosten“ von den Bruttoarbeitsplatzzahlen ab, erhält man den Nettoeffekt, und ob der noch positiv ist, kann man sehr stark bezweifeln. Ein weiterer Punkt kommt hinzu. Im Sektor der Erneuerbaren braucht man vor allem hoch qualifizierte Arbeitskräfte aus dem technischen Bereich. Also genau die Arbeitskräfte, die in der restlichen Industrie schon heute Mangelware sind und in Zukunft erst recht eine solche sein werden. Durch die hohen Subventionen wird der Arbeitsmarkt in einer sehr schädlichen Weise verzerrt. Hoch qualifizierte Arbeit wird nicht dorthin gelenkt, wo sie die höchste Produktivität entfaltet, sondern dorthin, wo es die meisten Subventionen gibt. Vergisst man, alle diese negativen Auswirkungen in Rechnung zu stellen und zählt nur die Bruttoarbeitsplätze und die Bruttoinvestitionen, dann ist das ungefähr so, als verwechsele ein Kaufmann Umsatz mit Gewinn. Es ist schon interessant, dass Roland Berger in seiner „Green Economy Studie“, die er für das Bundesumweltministerium angefertigt hat, genau das tut. Genauso interessant ist, dass das Ministerium eine solche Studie an einen Unternehmensberater vergibt und nicht etwa an ein unabhängiges wirtschaftswissenschaftliches Forschungsinstitut, von denen es genug in Deutschland gibt.

Ein deutsches Spezifikum der Energiewende ist ja, dass gleichzeitig auf fossile Energieträger und auf CO2-freie Atomkraft verzichtet werden soll. Welche Bedeutung hat das komplette Ausblenden der Kernenergie?

Es macht alles deutlich komplizierter und teurer. Atomkraftwerke laufen in der Grundlast. Die Erneuerbaren sind bisher nicht grundlastfähig. Allein daraus ergibt sich bereits ein Problem, denn Braunkohle, die ansonsten in der Grundlast verwendet wird, kommt ja als Ersatz nicht in Frage. Man sollte sich übrigens nicht davon blenden lassen, dass es immer wieder Jubelmeldungen gibt, dass an bestimmten, windreichen Sonnentagen die Erneuerbaren bereits soundso viele Atomkraftwerke ersetzt haben. Es geht nicht darum, diese Kraftwerke an bestimmten Tagen zu ersetzen, sondern an 365 Tagen zu jeweils 24 Stunden! Dafür braucht man ein Vielfaches der bisher vorhandenen Kapazitäten an erneuerbarer Energie und die muss auch noch so verteilt sein, dass sie immer die Atomkraftwerke ersetzen kann, ganz gleich wie stark und wo der Wind bläst!

Allerdings muss man zwei Dinge feststellen. Erstens: Solange bis zu 80 Prozent der Bevölkerung die Atomtechnik ablehnen, muss die Politik sich diesem Willen beugen und aussteigen. Zweitens, der Ausstieg aus der Atomenergie bedeutet nicht, dass man eine Energiewende fahren muss, wie sie die Bundesregierung ausgerufen hat. Das ginge auch deutlich einfacher und ohne die enormen Risiken, die uns aus Gründen der politischen Opportunität auferlegt werden.

Mit welchen negativen Auswirkungen der Energiewende müssen wir rechnen?

Eine offensichtliche Folge wird sein, dass Energie immer teurer werden wird. Man kann nicht auf der einen Seite das Ziel verfolgen, den Stromverbrauch um 20 Prozent zu senken und auf der anderen Seite den Strompreis konstant halten. Dazu kommt, dass der Umbau des Energiesystems per se sehr teuer werden wird. Es ist auch zu befürchten, dass die Versorgungssicherheit, die wir bisher als selbstverständlich hingenommen haben, in Gefahr gerät. Es kann sein, dass es zu Blackouts wegen Überlastung oder wegen mangelnder Kapazitäten bei Spitzenlast kommt. Schließlich kann es passieren, dass unsere Wettbewerbsposition leidet. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die USA einen erheblichen Standortvorteil aus der Gas- und Ölschwemme haben, die sich dort entwickelt. Jedenfalls machen sich schon heute viele energieintensive Unternehmen auf den Weg in die USA. Wir werden den Nachteil hoher Energiekosten nicht durch Export von Energietechnik kompensieren können, denn wie das Beispiel der Solarbrache zeigt, können reife Technologien (und bei Wind und Sonnenkraftwerken handelt es sich teilweise schon jetzt darum) in anderen Teilen der Erde kostengünstiger hergestellt werden als bei uns. Wir fahren unsere Exporterfolge durch Innovationen ein, aber die fördern wir mit dem EEG ja nicht, denn das EEG subventioniert nur den Einbau vorhandener Technik. Insgesamt steht einem ökologischen Scheingewinn des EEGs damit ein erheblicher ökonomischer Schaden gegenüber.

Angenommen, es herrschte Einigkeit, dass CO2-Vermeidung wichtig und richtig ist. Wie könnte dann eine sinnvolle Strategie zur Senkung von globalen CO2-Emissionen aussehen?

Inzwischen glaubt kaum noch jemand daran, dass die großen Klimakonferenzen, die wir jährlich veranstalten, jemals einen Erfolg bringen könnten. Das war auch nie zu erwarten. Die Zahl der Verhandlungsteilnehmer ist zu groß und die Interessen zu heterogen, als dass man eine große Lösung erwarten könnte. Der einzige Weg, der nach meinem Eindruck Aussicht auf Erfolg verspräche, besteht darin, ausgehend von dem europäischen Emissionshandel sukzessive zu versuchen, die Anzahl der am Handel teilnehmenden Länder zu vergrößern. Also statt eines Top-down-Ansatzes einen Bottom-up-Ansatz, bei dem Verhandlungen mit einzelnen Ländern geführt werden, mit denen die Bedingungen einer Beteiligung am Handel auszuhandeln sind. Das würde nur gehen, wenn die reichen Länder dazu bereit wären, die armen Länder zu kompensieren. Beispielsweise könnte dies über die Zuweisung von Emissionsrechten geschehen, die die Industrieländer den Entwicklungsländern abkaufen müssten, wenn sie ihre Emissionen decken wollen. Mit anderen Worten, wir müssten dazu bereit sein, andere Länder für ihre Vermeidungsanstrengungen zu bezahlen. Ein erster Schritt könnte eine Fusion des EU-Handels mit den Handelssystemen in Australien und Kalifornien sein. Wie auch immer: Unter den Ökonomen gibt es einen sehr weitgehenden Konsens darüber, dass nur ein globales Emissionshandelssystem eine vernünftige Lösung des Problems wäre.

Sie haben Ihre Einschätzung im letzten Jahr im Auftrag der Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität – Wege zu nachhaltigem Wirtschaften und gesellschaftlichem Fortschritt in der Sozialen Marktwirtschaft“ zusammengefasst. Haben Sie den Eindruck, dass die Argumente zu einem Umdenken führen?

Um ehrlich zu sein, habe ich den Eindruck, dass die meisten Mitglieder der Unterkommission, in der ich meine Expertise vortragen durfte, diese überhaupt nicht zur Kenntnis genommen haben. Jedenfalls hinterließ die Diskussion, die nach meiner Präsentation geführt wurde, diesen Eindruck. Die mündliche Vorstellung der Expertise fand übrigens unter sehr merkwürdigen Bedingungen statt. Der Vortrag wurde kurzfristig in einen viel zu kleinen Raum verlegt und es gab eine strikte Redezeitbegrenzung, die es unmöglich machte, auch nur die wichtigsten Argumente so vorzustellen, dass sie jemand nachvollziehen konnte, der die Expertise nicht gelesen hatte. Einige Tage nach der Präsentation in Berlin haben sich einzelne Abgeordnete bei mir gemeldet und sich für die Art und Weise, wie mit mir umgegangen wurde, entschuldigt. Das wäre nicht nötig gewesen, aber es war einfach schon sehr klar, dass meine Argumente der Mehrheit der Kommissionsmitglieder nicht willkommen waren und deshalb (erfolgreich) der Versuch unternommen wurde, sie gar nicht erst zur Kenntnis zu bringen. Das sagt viel über das Demokratieverständnis unserer Parlamentarier.

Prof. Joachim Weimann lehrt und forscht an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg. Zuletzt erschien von ihm gemeinsam mit Andreas Knabe und Ronnie Schöb Geld macht doch glücklich: Wo die ökonomische Glücksforschung irrt (Schäffer-Poeschel 2012, S. 214, EUR 29,95).

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Mit Dank übernommen von NOVO Argumente

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26 Kommentare

  1. @Dirk Weißenborn, #25: „Herr Hader, könnte einer dieser Gründe nicht auch in den unsicheren politischen Rahmenbedingungen hinsichtlich der Kernenergienutzung zu finden sein?“

    Das spielt mit Sicherheit eine wichtige Rolle. Die politischen Rahmenbedingungen sind allerdings von Land zu Land sehr unterschiedlich. Beispielsweise kann man den angelsächsischen Ländern nicht nachsagen, dass die Regierungen eine äußerst kritische Haltung zur Kernenergie haben. Trotzdem wurden dort in den letzten drei Jahrzehnten kaum noch Neuanlagen gebaut.

  2. #23 S. Hader

    „Wenn dem so ist, wieso fällt es den Betreibern dieser Anlagen so schwer, Geldgeber für ihre Investitionen zu finden?“

    Herr Hader, könnte einer dieser Gründe nicht auch in den unsicheren politischen Rahmenbedingungen hinsichtlich der Kernenergienutzung zu finden sein?

    Das deutsche Beispiel wurde vielleicht auch in anderen Staaten beobachtet…

    Und „Gutmenschen“ gibt es auch woanders.

    mfG

    Dirk Weißenborn

  3. @ #22

    Mit dem „Probieren“ läßt sich 1. das dumm gehaltene Volk täuschen und 2. viel Geld an die persönliche Klientel verteilen.

  4. @B. Klebelsberg, #13: „Sicherlich sind moderne KKW der Gen 3+ nicht billig. Dafür werden sie bei minimalen Brennstoffkosten betrieben, bei einer Auslegungslebensdauer von 60 Jahren welche mit Sicherheit überausgeschöpft werden wird.“

    Wenn dem so ist, wieso fällt es den Betreibern dieser Anlagen so schwer, Geldgeber für ihre Investitionen zu finden? Selbst Banken sind bei der Vergabe von Krediten sehr zögerlich. Der wirtschaftliche Worst-Case ist doch, wenn das KKW deutlich unter diesen 60 Jahren Dauerbetrieb bleiben. Und das ist nicht sehr unwahrscheinlich, das so etwas passiert. Ich will gar nicht die technische Evolution auf dem Gebiet bestreiten, nur werden die Kosten bei Neuanlagen auf absehbare Zeit ansteigen.

    „Vermutlich werden Gen4 Reaktoren das Rennen machen. Auch die werden nicht billig sein können was bei den hervorragenden Erntefaktoren keine Rolle spielt. Die Vorteile und die relativ geringen Kosten sind überzeugend, genauso wie der Dreck der Kohlenkisten nicht überzeugend ist.“

    Sorry, Sie widersprechen sich selbst. „nicht billig sein können“ und „relativ geringen Kosten sind überzeugend“ im nächsten Satz passt nur schwer zusammen. Bei vielen ist immer noch nicht angekommen, dass den KKW gerade wegen ihrer Kostenentwicklung eine langfristige Stagnation droht, die schon seit mindestens zwei Jahrzehnten weltweit andauert. Der Anteil an der Primärenergie ist eher sinkend.

  5. #20, Andreas Demming sagt:

    ‚…Die Konkurrenz mit Dieselmotor ist flexibler und kostet in der Anschaffung etwa nur ein Drittel…‘

    Na das denke ich mir. Aber Mutti und die grüne CDU könnten es doch trotzdem nochmal probieren. Schließklich ist man ja gewählt worden …

  6. #16: Alina Alanka, sehr gut,
    aber das geniale bei ‚Smartgrid‘ haben Sie noch gar nicht deutlich genannt:
    Sie kommen gar nicht mehr selbst an den Strom ran,
    das wird „smart“ VON AUßEN GESTEUERT.
    Also wenn es nachts sehr kalt und windstill ist,
    kriegen nur noch die Klimaforscher und Politiker Strom.

    mfG

  7. #15 ; #17 Elektrobusse

    Mit Batterie und Ladestationen: Feldversuch Mitte der 70er in Dortmund – eingestellt wegen zu hoher Wartungskosten, auch war es zusätzlich unwirtschaftlich, weil man ja immer den Anhänger mit den Batterien schleppen musste.

    Oberleitungsbusse
    Gab es in vielen Städten (D und anderswo)
    Die Infrastruktur ist einfach zu teuer, selbst wenn in Österreich der Strom sehr preiswert dafür zur Verfügung steht (In Innsbruck läuft er noch).
    Die Konkurrenz mit Dieselmotor ist flexibler und kostet in der Anschaffung etwa nur ein Drittel.

  8. @ #18

    Und der nächste Nullsatzschreiber meldet sich zu Wort. Irgendwo in der Schweiz habe ich ne O-Bus-Linie gesehen. Das wars dann mit den Elektrobussen. In HH testet man gerade Hybridbusse. In Stockholm fuhren vor Jahren welche mit Wasserstoff … .

    Erstaunlich, daß diese Technik sich nicht durchgesetzt hat. Könnte es sein, daß die unrentabel ist?

    Ach ja, ich vergaß die Ergebnisse der PISA-Studien … .

    Wird es demnächst einen Martin Luther der Ökokirche geben?

  9. @#15 Thomas Heinzow:

    Klasse Argument. Das wäre doch was für Mutti. Ein paar Modellprojekte mit elektrifizierten Stadt- und Überlandbuslinien. An jeder Endstation eine Ladestation und jeder Bus fährt mit zwei Wechselakkus. Das gäbe einen schönen Feldversuch bei dem man nach zwei Jahren mal Bilanz ziehen und mit Erdgas und Diesel vergleichen könnte.

  10. Hallo Herr Hader, ich zitiere Sie:
    „Ich habe prinzipiell nichts dagegen, wenn man Strom zum heizen nutzt, nur muss das in ein Energiekonzept integriert werden. Findet es nur als isolierte Aktion statt, dann müsste man deutlich mehr Kraftwerke bereitstellen.“

    Mit dezentral im Land verteilten Kraftwerken dürfte das Heizen mit Strom in einem Energiekonzept kein sonderliches Problem sein. Für den Winter weiss man, was bevor steht und kann integral die Kraftwerksfahrpläne erstellen. Mit Sonne und Wind eben nicht. Auch in einem ‚Smartgrid‘ verteilen sie entweder ihren jeweiligen Mangel (nachts und bei Flaute) oder ihren Überschuss bei Starkwind oder blauen Himmel übers Land. Zu im voraus nicht planbaren Phasen.
    Der Clou ist ja zudem – so lange wir verlässliche Kraftwerke im Netz haben, dass der massenhafte Ausfall der Sonnen- und Windgeneratoren nicht bemerkt wird. Von keinem Verbrauche. Also ist dieser 2. Kraftwerkspark aus EEG-Anlagen überflüssig, unnütz und teuer. Mit der Folge, dass sich immer mehr gut verdienende Verbraucher auf Eigenversorgung einstellen und damit die Entsolidarisierung der Gesellschaft betreiben.
    Alina Alanka

  11. @ #12
    „Ich denke, es wird in Zukunft beides geben, Elektromobilität und weiterhin Verbrennungsmotoren, die aber dann immer mehr mit synthetischen Methan betrieben werden.“

    Au weia, S. Hader, der Nullsatzschreiber und Nachplapperer des Ökoevangeliums gibt vor denken können zu wollen. Denken will (kann?) er jedenfalls offensichtlich nicht, denn sonst hätte er ja darüber nachgedacht und das Ergebnis pflichtschuldigst hinausposaunt, warum es in D immer noch keine neuen Elektrobuslinien gibt.

  12. @ #3 B. Klebelsberg

    „Wie kann es nur sein dass einige vermeintliche Gutmenschen eines an sich leidlich technikaffinen Landes derartigen Schaden anrichten wollen? “

    Schauen Sie sich an, in welchen politischen Kadern diejenigen tätig waren und prüfen Sie die Hypothese der Fernsteuerung von jenseits der Elbe. Sie können aber auch das Buch „Rote Lügen im grünen Gewand“ lesen und die darin angegebenen ausführlichen Quellen prüfen.

  13. #6 S. Hader
    Sicherlich sind moderne KKW der Gen 3+ nicht billig. Dafür werden sie bei minimalen Brennstoffkosten betrieben, bei einer Auslegungslebensdauer von 60 Jahren welche mit Sicherheit überausgeschöpft werden wird. Und welch unvorstellbares Wunder: sie können 24/7 Strom bereitstellen auch in der Nacht oder bei Flaute. Dass dieses Modelle der G3+ langfristig als die beste Technologie betrachtet werden bezweifle ich. Vermutlich werden Gen4 Reaktoren das Rennen machen. Auch die werden nicht billig sein können was bei den hervorragenden Erntefaktoren keine Rolle spielt. Die Vorteile und die relativ geringen Kosten sind überzeugend, genauso wie der Dreck der Kohlenkisten nicht überzeugend ist. Dabei geht es nicht um CO2, über das man hier besser nicht spricht, sondern um die ganzen Restprobleme welche die die Fossilen so mit sich bringen.
    Unsere Folgegeneration wird sich als Witz erzählen dass man einmal die Nutzung der Kernenergie vebieten wollte.
    Wenn dann die nuklearen Brennstoffvorräte zu Ende sind haben Wind und Solaranlagen vielleicht wieder eine -witschaftliche- Chance, so in 10.000 Jahren vielleicht.

  14. #8: „Nicht das Ziel wird in Frage gestellt, sondern den Weg, den man bisher eingeschlagen hat. Und da finde ich, haben sie plausible Einwände gebracht und konstruktive Verbesserungen vorgeschlagen, die man teilen kann.
    ————->
    Das ist m.E. nur die halbe Miete. Denn wenn auch das Ziel fragwürdig ist, brauchen wir keine besseren Wege, dahin zu kommen.“

    Gegen diese Schlussfolgerung ist absolut nichts auszusetzen, Herr Landvoigt. Nur wird das Ziel von besagten Leuten nicht als fragwürdig angesehen und ich schließe mich dem an.

    „Korrekt. Bleiben wir beim DFR als Zukunftskonzept, oder einer ähnlichen Variante: Wenn Strom so billig wird und fast unbegrenzt verfügbar, kann man auch mit Strom heizen.“

    Da sehe ich folgendes Problem; wenn man Strom zum heizen nutzt, dann wird im Winter die Spitzenlast erhöht, während sie im Sommer beim alten Stand bleibt. Gerade Frankreich zeigt ja, dass man eigentlich mehr Atomkraftwerke bereitstellen müsste, um noch mehr mit Strom zu heizen, die dann im Sommer Däumchen drehen. Ich habe prinzipiell nichts dagegen, wenn man Strom zum heizen nutzt, nur muss das in ein Energiekonzept integriert werden. Findet es nur als isolierte Aktion statt, dann müsste man deutlich mehr Kraftwerke bereitstellen.

    „Für die Mobilität halte ich nichts von den Elektroautos, aber man kann mit neuen, synthetischen Kraftstoffen die erforderliche Energiedichte auch kostengünstig liefern.“

    Ich denke, es wird in Zukunft beides geben, Elektromobilität und weiterhin Verbrennungsmotoren, die aber dann immer mehr mit synthetischen Methan betrieben werden.

  15. #10 Nachtrag

    Was einer Partei möglich ist, wenn sie sich klar gegen die Mär vom Menschen gemachten CO2 Klimawandel erklärt, kann man gegenwärtig in Australien verfolgen. Der neu Ministerpräsident von Australien Tony Abbot sagte vor der Wahl zu Reportern: „Man-made Climate Change is Bullshit“ und machte die Abschaffung der CO2 Steuer (Carbon Tax)zum Thema Nr. 1 und wurde deswegen mit überragender Mehrheit gewählt.

    Die abgewählte Rot/Grüne Regierung von Rudd/Gillard war übrigens jene, die als erste in der Welt, unter großem Applaus der deutschen Medien, den Verkauf der Sparlampen zum Gesetz machten und Glühbirnen verboten.

    Tony Abbot schloss sofort nach Amtsübernahme Ende September 2013 die Abteilung „Climate Change“ im Umweltministerium, untersagte alle weiteren staatlichen Zahlungen an Universitäten und Institute für Klimaprojekte. Machte Greg Hunt zum Umweltminister. Hunt ist ein erklärter und profilierter Gegner des CO2 Dogmas. Abbot wird nun im Parlament das Carbon Tax Gesetz wieder abschaffen.

    Geht doch, denkt man nun. Warum nicht auch in Deutschland?

    Geht eben nicht, weil in Australien die Presse zu 70% gegen das CO2 Dogma anschrieb während in Old Germany ja wohl annähernd 90 % der Medien diesen Schwachsinn unterstützen.

    Wer glaubt daran, dass solches in Deutschland möglich wird?

    Frank Abels
    Perth
    Australia

  16. #9
    Laßt fahren alle Hoffnung, dass die AfD hinsichtlich einer Revision der deutschen EEG
    Klimapolitik etwas bewegen würde.Professor Lucke hat hier offenbar den gleichen Standpunkt wie Professor Sinn: Was von akademischen Kollegen mit Professorentiteln kommt (z.B. Schellnhuber oder Rahmsdorf) muss allemal als richtig angesehen werden. Das wurde recht bald während des Wahlkampfes klar und dürfte die AfD vermutlich die relativ wenigen Stimmen gekostet haben, die der AfD bis zu den 5 Prozent noch fehlten.Schade, eine vertane Chance, weil ich nicht erwarte, dass diese Partei noch einmal das
    Momentum bei einer zukünftigen Bundestagswahl entwickeln kann, welches diesesmal überraschenderweise eintrat.
    Darüberhinaus musste ich feststellen, dass auch in der Basis dieser Partei erstaunlich viele EEG Befürworter anzutreffen waren.

  17. @#3 B. Klebelsberg

    Ihr drastisch-schönes Abkanzeln dessen, was in Deutschland in Sachen Klimawandel geschieht und die vielen weiteren Veröffentlichungen bei EIKE lindern die Verzweifelung über den wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Irrsinn. Das ist wohltuend, ändert aber nichts. Wenn der Ökosozialismus gebremst werden soll, wenn ein rationaler Umgang mit Klimadaten, Energieerzeugung, Kernkraft wieder wieder möglich werden soll in unserem Land, dann muss gehandelt und nicht gejammert werden. Erfolgreiches Handeln heißt, den „Marsch durch die Institutionen“ zu starten, diesmal in Richtung fortschrittlich, modern, MINT- statt „MUPS“-orientiert (MUPS = beherrscht von Medien, Umweltideologien, Politikerkasten und Sozialwissenschaften ohne Wissen über die Folgen ihrer Machtausübung). Konkret heißt dass, eine neue politische Kraft anschieben, eine Bewegung, eine Partei, die auf ihre Fahnen schreibt, was man bei EIKE lesen kann. Ich denke, die AfD könnte z. B. ein Ausgangspunkt sein, wenn sie den Mut aufbringt, das Thema Energie auf der Basis von naturwisenschaftlich-technisch-wirtschaftlichen Fakten in ihr Programm aufnimmt (ich bin kein AfD-Mitglied). Jedenfalls braucht Deutschland dringend ein hörbares Sprachrohr in der Politik, dass in unserer wichtigsten Zukunftsfrage eine Alternative bietet.

  18. #6: S.Hader sagt:

    Nicht das Ziel wird in Frage gestellt, sondern den Weg, den man bisher eingeschlagen hat. Und da finde ich, haben sie plausible Einwände gebracht und konstruktive Verbesserungen vorgeschlagen, die man teilen kann.
    ————->
    Das ist m.E. nur die halbe Miete. Denn wenn auch das Ziel fragwürdig ist, brauchen wir keine besseren Wege, dahin zu kommen.

    Aber es ist nicht nur eine absolute Einschätzung (die Stabilisierung des CO2 Anteils) ist gut oder schlecht, sondern vor allem die Gewichtung. Wer dieses Ziel auf Position 79 seiner Prioritätenliste hat, wird hier nicht viel Aufwand rein stecken.

    Weiter:
    —————–
    Gerade die modernen, sicheren Kernkraftwerke sind ausgesprochen teuer, wie die aktuellen Neubauten in Finnland und Frankreich zeigen oder die Pläne in Großbritannien.
    ——————>
    Volle Zustimmung. Zwar ist der EPR sicher ein Fortschritt, aber bei dieser Wirtschaftlichkeit sehe ich nicht, warum wir den einsetzen sollten. Kernkraft ist dann zu präferieren, wenn sie sicher und kostengünstig ist.

    ——————-
    In den Bereichen Mobilität und Gebäude-Klimatisierung in Verbindung mit Kernkraft ist noch fast gar nix geschehen.
    ——————>
    Korrekt. Bleiben wir beim DFR als Zukunftskonzept, oder einer ähnlichen Variante: Wenn Strom so billig wird und fast unbegrenzt verfügbar, kann man auch mit Strom heizen.
    Für die Mobilität halte ich nichts von den Elektroautos, aber man kann mit neuen, synthetischen Kraftstoffen die erforderliche Energiedichte auch kostengünstig liefern.

    Wenn die Energie billig zu haben ist, könnte sich auch Power to Gas rechnen.

  19. #6 S.Hader

    Sie schreiben:

    „Wenn man sich schon für die Kernkraft als Motor einer Energiewende einsetzen will, dann muss man auch neue Konzepte entwickeln, die nicht seit 30 Jahren stehen geblieben sind.“

    Seit wann ist der DFR 30 Jahre alt?

    Übrigens wäre mit konzeptionell neuen Kernkraftwerken auch die Möglichkeit gegeben, per Wasserstofferzeugung die Brennstoffzellen zahlreicher Fahrzeuge zu betreiben.

    Dazu bedürfte es nicht irgendeines Power to Gas Verfahrens, welches bei volkwirtschaftlich nennenswerter Wasserstofferzeugung tausende von Windkraftanlagen in Natur- und Kulturlandschaften benötigt.

    mfG

    Dirk Weißenborn

  20. @Kommentar,#1: „Es ist doch interessant zu sehen, dass selbst Befürworter des Märchens vom AGW erkennen, dass seine „Bekämpfung“ zwar riesige Kosten, hohen Ressourcenverbrauch, aber keinerlei Erfolg verheißt. In diese Kategorie Wissenschaftler gehört auch Prof. Sinn. Den hatten wir merhmal sachlich informiert. Seine Antwort: Er könne das nicht beurteilen, und glaube deshalb der „Mehrheit“ der Wissenschaftler. Hier ist es genauso.“

    Sie scheinen einen wesentlichen Punkt zu übersehen. Leute wie Prof.Weimann oder Prof.Sinn hegen keinen Zweifel an den Erkenntnissen der Klimawissenschaften. Sie befürworten wie die große Mehrheit der Bevölkerung, dass wir unsere CO2-Emissionen weltweit stark reduzieren sollten. Nur wie man da am besten hinkommt, gibt es alternative Ansichten. Nicht das Ziel wird in Frage gestellt, sondern den Weg, den man bisher eingeschlagen hat. Und da finde ich, haben sie plausible Einwände gebracht und konstruktive Verbesserungen vorgeschlagen, die man teilen kann.

    @B.Klebelsberg, #3: „Wir haben eine mangelhafte Grundversorgung und installieren zusätzliche Notstromaggregate als dritten Kraftwerkspark falls die beiden anderen sich gegenseitig lahm legen?“

    Wo haben wir eine mangelhafte Grundversorgung?

    „Für einen minimalen Bruchteil der bereits jetzt verprassten Ressourcen hätten wir mit der forcierten Entwicklung inhärent sicherer Kernkraftwerke der Welt und der Umwelt sogar einen einen wirklich CO2 freien Gefallen tun können.“

    Gerade die modernen, sicheren Kernkraftwerke sind ausgesprochen teuer, wie die aktuellen Neubauten in Finnland und Frankreich zeigen oder die Pläne in Großbritannien. Und selbst Frankreich mit über 80% Strom aus KKW ist bei den CO2-Emissionszahlen pro Kopf noch lange nicht am machbaren angekommen. Wenn man sich schon für die Kernkraft als Motor einer Energiewende einsetzen will, dann muss man auch neue Konzepte entwickeln, die nicht seit 30 Jahren stehen geblieben sind. In den Bereichen Mobilität und Gebäude-Klimatisierung in Verbindung mit Kernkraft ist noch fast gar nix geschehen.

  21. @ #2 Elmar Oberdörffer

    Hans-Werner Sinn versucht (sinngemäss) folgende Begründung (in seinem Buch ‚Das grüne Paradoxon‘):

    Wenn die vorhandenen monetären Ressourcen für eine Tätigkeit verwendet werden, die höher bezahlt und stärker automatisiert ist, dann gehen netto Arbeitsplätze verloren. Dies ist – wie von Prof. Weimann angeführt – bei den EE der Fall.

    Wenn Sie einzig und allein Arbeitsplätze schaffen wollen, dann müssten Sie ihr Geld für möglichst manuelle Tätigkeiten ausgeben: Gehen Sie zum Friseur und lassen Sie sich eine Dauerwelle legen; gehen Sie in ein Restaurant und lassen Sie sich aufwendig bekochen; lassen Sie Haus, Garten und Auto säubern, etc. etc.

  22. Emissionshandel: Die Idee ist eigentlich sehr gut. Sie kann tatsächlich helfen, Aufforstungsmaßnahmen und Naturschutz zu fördern. Sicher, dies baut auf der These auf, dass CO2 Emissionen schädlich seien, und das bezweifele ich auch, aber unter dieser Prämisse wäre die Idee gar nicht schlecht.

    Allerdings setzt sie voraus, dass sie flächendeckend betrieben wird, ansonsten stellt sie nur einen lokalen Kostenfaktor für die Produkton dar, die die Deallokation von ökonomischen Mitteln unterstützt. Tatsächlich hat sich auch Kyoto als unbrauchbar erwiesen, ein globales, flächendeckendes System zu etablieren.

    Zweitens: Es dürfen keine anderen Förderinstrumente für CO2 Einsparungen angesetzt werden. Entweder das Eine oder das Andere. Beides zusammen wirkt völlig kontraproduktiv. Denn wenn ich mit relativ wenig Aufwand einen Schutz von Regenwäldern bewirken kann, aber sehr ineffizient PV fördere, dann ist das Regelinstrument eigentlich absurd. Zudem: Wenn man mit viel Aufwand bei PKWs scharfe Grenzwerte installiert, die die Herstellung mit tausenden von Euros belasten, die Einsparung aber zu frei werdenden Zertifikaten führt, damit man für billiges Geld doch wieder das gleiche in die Luft pusten darf, funktioniert das Instrument eben nicht. Dazu bedarf es eigentlich keiner großen Denkleistungen.

    Angesichts dessen, dass beide Voraussetzungen nicht praktiziert werden, ist der Emissionshandel, selbst wenn man an die Schädlichkeit des CO2 glaubt, völlig dysfunktional und darum schnellstens abzuschaffen.

  23. Herr Prof. Weimann zeigt Wissenslücken. „Zieht man alle diese „Kosten“ von den Bruttoarbeitsplatzzahlen ab, erhält man den Nettoeffekt, und ob der noch positiv ist, kann man sehr stark bezweifeln.“ es gibt Studien, z.B in Spanien, die genau diese Frage untersucht haben. Das Ergebnis war, daß für jeden neu geschaffenen Arbeitsplatz in den Ökoenergien mehr als zwei Arbeitsplätze in der sonstigen Industire verloren gehen. Der Nettoeffekt ist also stark negativ. Weiter ist seinem Interview zu entnehmen, daß er den Handel mit CO2-Emissionsrechten für eine wirksame Maßnahme hält, den weltweiten CO2-Ausstoß zu mindern. Das mag ja sein, aber auch diese Maßnahme kostet Geld, verteuert den Strom und hat keinen meßbaren Effekt auf das Klima. Verschwendung von Geld, das man anderweitig für nützliche Dinge verwenden könnte.

  24. Ressourcen zu schonen = Umweltschutz und Klugheit. Das Gegenteil nennt man landläufig Dummheit. Natürlich kann man dieses oder jenes tun um eine an sich fehlkonstruierte unzuverlässige Stromversorgung abzupuffern. Speicherkühlschränke und Wäschewaschen wenn die Sonne scheint oder Wind weht und der Strom angeblich umsonst ist. Was machen eigentlich die Eisenbahn oder die Herzoperation oder die Autofabrik oder die Wasserversorgung und die Heizungspumpen, warten die dann auch ? Aber nein denn,das müssen die nicht, dazu haben wir ja jetzt wir jetzt zwei Kraftwerkparks von denen immer einer nichts zu tun hat außer Strom für die Tonne zu produzieren. Wir haben eine mangelhafte Grundversorgung und installieren zusätzliche Notstromaggregate als dritten Kraftwerkspark falls die beiden anderen sich gegenseitig lahm legen? Coole Sache das, man hätte ja auch etwas richtig Dummes mit unseren Ressourcen machen können , Schulen in Deutschland renovieren, in Afrika solche finanzieren oder Naturschutzprojekte realisieren oder irgendwelche Krankheiten aus der Welt forschen. Nein,aber aber, wir doch nicht, nur Deppen wie Bill Gates machen so dümmlichen asozialen Scheiß.

    Unsere Horsts ziehen diesen Verschwendungsirrsinn bedenkenlos durch! Wir wollen die totale Wende! Für einen minimalen Bruchteil der bereits jetzt verprassten Ressourcen hätten wir mit der forcierten Entwicklung inhärent sicherer Kernkraftwerke der Welt und der Umwelt sogar einen einen wirklich CO2 freien Gefallen tun können. Wie kann es nur sein dass einige vermeintliche Gutmenschen eines an sich leidlich technikaffinen Landes derartigen Schaden anrichten wollen?

    Scheint eine nationale Eigenheit zu sein, totaler Perfektionismus und Pflichterfüllung auch im Wahnsinn, kommt in Deutschland schon mal vor. Auch wenn es in Schutt und Asche endet, wir haben recht!

  25. Warum erscheinen bei EIKE Artikel, in denen die Autoren keinerlei Zweifel an dem CO2 Dogma erkennen lassen. Ich denke ein Satz, in dem zum Ausdruck gebracht wuerde,dass all die gemachten Aussagen nur unter der Bedingung Wert haetten,dass die These von der antrophogenen Ursache des Klimawandels bewiesen ist.

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