Britische Wirtschaft protestiert gegen die Kosten der grünen Energie-Reformen

Emily Gosden
Die UK-Wirtschaft hat ihren schweren Bedenken Ausdruck verliehen hinsichtlich der Kosten der 110 Milliarden Pfund teuren gründlichen „grünen“ Überprüfung des Energiesektors in UK. Sie glaubt, dass deren Risiken das Land nicht mehr wettbewerbsfähig machen.
Forschungen des Energieversorgers npower zufolge machen sich drei Viertel der hauptsächlichen Energieverbraucher Sorgen über die Auswirkungen der Reformen auf ihre Geschäfte.

Mehrere Minister drücken ein Energiegesetz durch das Parlament, das Milliarden Pfund langzeitlicher Subventionen einführen soll für Low-Carbon-Energiequellen wie Windparks und Kernreaktoren.

Mit den Plänen wird beabsichtigt, ältere und schmutzigere Kohlekraftwerke zu ersetzen, die abgeschaltet werden, damit UK die gesetzlich vorgeschriebenen Ziele hinsichtlich Kohlenstoff-Reduktion und erneuerbare Energien erreichen kann.

Aber die grünen Technologien sind nicht kommerziell lebensfähig ohne die Subventionen. Aufgebracht werden sie durch Zuschläge zu den Stromrechnungen der Verbraucher.

Unberechenbare neue Energiequellen wie Wind machen auch die wirtschaftlichen Aspekte des Baus von Gaskraftwerken schwieriger, da sie nicht länger ununterbrochen laufen werden. Es wird Anreize geben, neue Gaskraftwerke zu betreiben, wenn sie gebraucht werden, z. B. wenn der Wind nicht weht. Die Politik beschreibt das als „eine Premium-Versicherung gegen das Risiko von Blackouts“.

Offiziellen Zahlen zufolge ist der Einheitspreis für Strom als Folge dieser Politik bereits um 30 Cent gestiegen und wird bis zum Jahr 2020 um 50 Cent steigen. Allerdings bestehen die Minister darauf, dass dies billiger wäre als gar nichts zu tun, weil ihren Worten zufolge Gaskraftwerke immer teurer im Betrieb werden.

Eine Umfrage von npower unter 66 leitenden Energiemanagern in wesentlichen industriellen und kommerziellen Unternehmen in UK sowie Energieberatern ergab, dass weniger als die Hälfte von ihnen genau verstanden hat, wie ihre Geschäfte betroffen sein würden.

Drei von vier sagten, sie seien besorgt bzgl. der Reformen. Die meisten führten die Kosten als ihre Hauptsorge an.

Wayne Mitchell, Direktor für industrielle und kommerzielle Verkäufe und Marketing bei npower sagte: „Es zeigt sich, dass die Firmen über die Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit von UK besorgt sind. Dabei ist das Letzte, was die Regierung will, dass Firmen ins Ausland gehen, um die Folgen der Energiereformen zu umgehen“.

Diese Warnung ist ein Spiegelbild dessen, was auch die Organisation der Hersteller EEF sagte: „solange wir die Preisspirale nach oben nicht im Griff haben, bergen stark steigende Strompreise das Risiko, dass UK zu einer zunehmend unattraktiven Örtlichkeit für Investitionen der Industrie wird, was die Bemühungen zur wirtschaftlichen Erholung unterminiert“.

Die Minster haben bereits Pläne, wesentliche Energieverbraucher von einigen der Kosten der Reformen auszunehmen. Aber Kritiker sagen, dass das nicht weit genug geht, um die Kosten wirklich zu lindern.

Link: http://www.telegraph.co.uk/finance/newsbysector/energy/10278434/Businesses-protest-over-cost-of-green-energy-reforms.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Bemerkung des Übersetzers: Hier geht es zwar um UK, aber warum fällt mir bei so etwas immer auch unser Land ein?

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3 Kommentare

  1. #2: Joachim Bremer am Mittwoch, 04.09.2013, 19:51

    Genauso ist es. Die Schuldzuweisung den Ausnahmen ist ein reines Ablenkungsmanöver.
    Eigentlich der aktuelle Missstand kommt uns billiger zustehen, da die Kosten direkt getragen werden. Fallen die Ausnahmen weg, werden wir zwar auf der Strom Seite eine Entlastung feststellen können (vielleicht), indirekt jedoch jede kWh durch den Veredelungsprozess noch teurer bezahlen müssen.

    Am Beispiel vom Kupfer. Der Kupferproduzent verlangt jetzt für die dort versteckte kWh x% mehr, der Kupferdrahtproduzent schlägt auf die kWh Verteuerung seine % auf und addiert seine kWh Zusatzkosten, das Gleiche macht der Kabelproduzent, darauf schlägt der Großhändler seine %, dann der Elektriker, dann der Bäcker, wo der Elektriker die Kabel verlegt hat, auf seine Brötchen … und damit haben wir den beliebten „Zinseszinseffekt“. Fast unsichtbar steckt jetzt die Umlage mehrfach „verzinst“ in jedem Produkt.

  2. @#1: Hallo Herr Weißenborn, sie unterliegen m.E. einem Denkfehler. Diese Ausnahmen von der EEG-Umlage werden gerade von denen, die diese EEG-Umlage geschaffen haben nun angeführt als der „Kostenmacher“ für den Bürger um von der eigentlichen Fehlleistung „EEG“ abzulenken. Und dies wird – obwohl diese Ausnahmen nur einen kleinen Teil der Gesamtumlage ausmachen bzw. die Abschaffung der Ausnahmen die Umlage für den Privatverbraucher nur marginal senken würde – tw. auch noch geglaubt.

    Der Denkfehler liegt m.E. hierin: auch die Kosten, die man den (bösen) Betrieben überstülpt, fallen ja letzendlich wieder auf den Bürger zurück. Sei es dadurch, daß die Lohnsteigerung geringer ausfällt, sei es dadurch, daß der ein oder andere Arbeitsplatz ins Ausland abwandert und damit der eine sein Einkommen verliert und die anderen für diesen Arbeitslosen aufkommen, sei es dadurch, daß dadurch ein Betrieb Pleite geht ode sei es dadurch, daß sich die Preise dadurch erhöhen.

    Wenn dem nicht so wäre, könnte man die Umlage ja komplett den „bösen“ Betrieben „anlasten“, und alles wäre gut und keiner hätte mehr zu zahlen.

  3. „Die Minster haben bereits Pläne, wesentliche Energieverbraucher von einigen der Kosten der Reformen auszunehmen. Aber Kritiker sagen, dass das nicht weit genug geht, um die Kosten wirklich zu lindern.“

    Wohl zuviel bei Frau Bundeskanzlerin Merkel und ihrer schwarz-gelben Regierung abgeschaut.

    In Großbritannien sollte sich auch schon herumgesprochen haben, dass der deutsche Sonderweg in die Kostenfalle für Kleingewerbe und Privathaushalte führen muß. Dieser Weg ist ein Irrweg. Besser nicht kopieren.

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