Eiszeit oder Heißzeit?

Bildquelle: Prof. Dr. G. Patzelt

Um sich über die Klimavariabilität der Gegenwart ein Urteil zu bilden, ist es zielstellend, sich zuerst der Klimavergangenheit zuzuwenden. Was können wir von ihr lernen? Ist die Klimaentwicklung seit Beginn der industriellen Revolution ungewöhnlich, oder fügt sie sich in die Abläufe der Vergangenheit zwanglos ein? Im letztgenannten Fall wären wir gemäß dem bewährten Paradigma des Ockham-Prinzips nicht gezwungen, zur AGW-Hypothese zu greifen. Und was weiter, falls die Klimaveränderungen der vorindustriellen Vergangenheit noch weit stärkere Veränderungen aufweisen sollten, als wir sie von den letzten hundert Jahren kennen?

Eine Reihe von Fachwissenschaftlern, die meisten bereits im Ruhestand, können auf diese Fragen fundiert antworten. Es handelt sich zum einen um den ehemaligen wissenschaftlichen Stab der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Hannover (BGR). Die BGR fuhr unter früherer Leitung noch einen unabhängigen wissenschaftlichen Kurs, der seinen Höhepunkt in dem bis heute wohl besten deutschen Klimabuch "Klimafakten" fand. Dieses Buch wird trotz starker Nachfrage nicht mehr nachgedruckt, eine weitere Konsequenz politischer Bemühungen, die "Klimafakten" endlich verschwinden zu lassen. Dass dies keine "Verschwörungstheorie" ist, belegen Aussagen des SPD-Politikers und ehemaligen Bundesumweltministers Sigmar Gabriel gegen die BGR: "Da werde aus der Tiefe des Gemüts Propaganda gegen den Klimaschutz gemacht" und weiter "er fände es gut, wenn die Bundesanstalt dies zukünftig einstellen würde". Wir wollen diese unschönen Entgleisungen nicht weiter verfolgen, sie sind bekannt. Heute ist die BGR nicht so kritisch, die gegenwärtige Politik braucht nichts mehr zu befürchten.

Der Geologe Prof. Dr. Klaus-Dieter Meyer war zwar kein Mitarbeiter der BGR sondern des Niedersächsischen Landesamts für Bodenforschung. Er stand aber mit den Kollegen vom BGR in fachlichem Austausch und lehrte zudem an der TU Braunschweig. Längst im Ruhestand hat er es sich als Mitglied des e.V. "Lübsche Sammlerverein für Fossilien, Mineralien und Geschiebe" nicht nehmen lassen, seine profunden Kenntnisse der Klimageschichte – ergänzt und gewonnen aus eigenen Arbeiten – in einer kleinen Vereinsschrift zusammenzufassen. Der Autor dankt Kollegen Meyer und Herrn Dr. Frank Rudolph (Verleger der Schrift) für die freundliche Zusendung des pdf-Files und die Genehmigung, sie zu nutzen. Welcher Nutzen könnte besser sein, als diese allgemeinverständlich aufgebaute und wissenschaftlich interessante Arbeit einem größeren Leserkreis, hier den EIKE-Lesern, zur Kenntnis zu bringen? Sie ist hier als pdf angefügt.

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

EIKE Pressesprecher

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8 Kommentare

  1. Ich bin den Hannoveraner Kollegen, und vor allem Herrn Berner und Herrn Streif als Herausgeber, sehr dankbar, dass sie für die Nachwelt dokumentiert haben, wie die offizielle Geologie in Deutschland diesen sogenannten Klimawandel beurteilt hat, denn diese Erkenntnis wird später im post-pseudoökologischen Zeitalter geschätzt werden. Vielleicht wollen auch unsere Enkel wissen, ob die Geologen ihre Erdgeschichte vergessen hatten und gemeint haben könnten, das zukünftige Klima unserer 4,5 Mrd Jahre alten Erde lasse sich schon aus der Sicht von knapp einhundert Jahren voraussagen. Das kann man schließlich nur, wenn man nicht weiß, dass man nichts weiß.

    Nach der Lektüre des rechtzeitig erworbenen Buches ‚Klimafakten’ habe ich, wohl auch in Erinnerung an die im geowissenschaftlichen Grundstudium besuchten Klimatologie-Vorlesungen und –Seminare, begonnen, Langzeit- und Kurzzeitreihen detailliert auszuwerten. Nachdem ich das nun 4 Jahre lang getan und dabei die Aufzeichnungen von etwa 1500 Stationen im Detail ausgewertet habe, ist festzustellen, dass hier unten auf der Erde in den Temperaturganglinien keine Anzeichnen für einen von uns Menschen verursachten Klimawandel zu entdecken sind – entgegen aller theoretisch-physikalischen Kaffeesatzleserei in und oberhalb der Wolken-Kuckucks-Heime. Alles was wir heute messen, hat es in den früheren Jahrhunderten (und früher) schon gegeben, und meist viel stärker.

    Für einen Klimawandel reichen einige Zehntel Grad ohnehin nicht aus – das sind bisher immer noch nur die üblichen Temperaturschwankungen. Ohne Computer und den damit erhaltenen Möglichkeiten der Klimasimulationsmodellierungen hätte noch keiner einen Klimawandel entdeckt. Erst als die pseudo-wissenschaftlichen Klimaforscher einen Klimawandel modellieren und errechnen konnten, machte er Karriere. Ihre Panikprognosen dienten der Finanzierung ihrer ‚Forschungs’-Projekte und der Absicherung ihrer Arbeitsplätze. Es brauchte dann nur noch das Grundgesetz der Medien zu wirken, um eine Pseudoreligion zu schaffen, deren Nützlichkeit sich die Politik sogleich bediente. Selbst einschlägige Studienabschlüsse waren dabei nicht mehr hinderlich.

    Die offizielle Geologie ist durch diesen angeblichen Klimawandel beschädigt worden, denn inzwischen wurde die Amts-Geologie domestiziert. Dürfte man, beispielsweise, heute noch eine wirklich objektive Beurteilung des Salzstockes Gorleben erwarten? Anzeichen sprechen dagegen und dafür sorgte ein neuer Präsidenten mit zeitgemäßer Grundeinstellung. Einmal durfte auch ich sie kennen lernen: Ein Bundesministerium hatte mich zu einem Klima-Vortrag nach Berlin eingeladen, und um zu erfahren, was wohl meine Botschaft sei, reiste ein Kollege aus Hannover an, um von dort zu berichten. Ich hätte ihm auch am Telefon gesagt, wie richtig und überzeugend die Verfasser der „Klimafakten“ recherchiert und geschrieben hatten.

    Eine Frage bleibt zum Schluss: Auch die 4. vollständig überarbeitete Auflage 2004 der „Klimafakten“ wurde im Auftrag der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, des Instituts für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben und des Niedersächsischen Landesamtes für Bodenforschung, alle Hannover, herausgegeben. Was also publiziert worden war, durfte als amtliche Meinung gelten. Man darf annehmen, dass BGR, GGA und NLfB im Einklang mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland gehandelt haben. Was wurde an ihren Prinzipien geändert, dass es nicht schon wieder eine neue Auflage gibt ? Schließlich würde das Buch immer noch gerne gekauft werden.

  2. Danke für den wertvollen verlinkten Beitrag.
    Klimaangst als Folge der durch Menschen verursachen Freisetzung von CO2 ist sehr in Frage zu stellen. Der Beitrag zeigt sehr schön die dramatische Klimageschichte, welche die Erde ganz ohne Menschen durchmachte.
    Der Autor Klaus-Dieter Meyer kommt jedoch in Bezug auf die Nutzung fossiler Energieträger zu der auch von mir vertretenen Aussage:

    „Um nicht falsch verstanden zu werden: niemand weiß besser als der Geologe, dass fossile Brennstoffe endlich sind und dass schon deshalb alle Möglichkeiten zur Entwicklung alternativer Energien und zur Einsparung genutzt werden sollten. Auch die Reduzierung der Emission echter Luftschadstoffe ist nicht nur in Entwicklungsländern dringend geboten. Den Lebensstoff Kohlendioxid aber als „Klimakiller“ zu diffamieren ist ebenso unwissenschaftlich wie naiv.“

  3. Hallo,

    wen es interessiert, bei lehmanns.de gibts die Ausgabe von 2003 noch für 39,99 €:
    TinyURL.com/a3ys47m

    Captcha: einige 🙂

  4. Auch ich habe das Buch damals 2008 gekauft (zusammen mit dem von Prof. Lüdecke)
    Nun mal wieder daran erinnert: Immer noch eine sehr gute und auch gut dargestellte Erläuterung.
    Meesrespiegel Historie – es war schon viel höher
    Und in der Wüste finden sich Spuren von frühesten Gletschern.

    Es war jedoch mit Sicherheit viel günstiger als 111Euro – Vielleicht werden unsere „Skeptiker“ Bücher mal wahre Geldanlagen?
    Ob dann die Fiction-DVD von Al Gore auch im Wert steigt?

  5. #1 Herr Haxthausen,

    vor ca 3 Stunden waren es noch 2 Bücher für jeweils 85,00 Euro. Das nenne ich Markwirtschaft!

    mfG Gerd STender

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