Verlust der Religion, wenn sich die Beweise in Luft auflösen

Es war einmal zum Höhepunkt des Christentums, als Missionare in die vier Ecken unseres Globus’ ausgesandt wurden, um nach Taufwilligen zu suchen. Sie glaubten, dass ihre Mission den Einfluss Roms immer mehr erweitern würde und dass die Heiden von ewiger Verdammnis errettet werden.
Es war eine überzeugende Botschaft. Lasset euch taufen und erfreuet euch am ewigen Leben im Jenseits. Der Vorteil der Missionare war, dass die von ihnen gelehrte Religion keine Hypothesen aufwies, die getestet werden konnten. Tod – „das unentdeckte Land, aus dem kein Reisender je zurückkehrt“ – bedeutete, dass das Weiterleben nach dem Tod weder bewiesen noch widerlegt werden konnte. Glaube war das Einzige, was man brauchte.

Klimawissenschaft gleicht dem in gewisser Weise – man stelle die Belohnungen und die Katastrophen weit genug in die Zukunft, und dann glaube man daran, dass die Prophezeiungen Wirklichkeit werden. Anders jedoch als der Himmel, den wir vielleicht irgendwann erreichen werden, müssen Klima-Prophezeiungen genügend weit in der Zukunft liegen, um sie nicht testen zu können. Andererseits dürfen sie aber auch nicht zu weit in der Zukunft liegen, um die Rechtfertigung für sofortige Maßnahmen nicht zu verlieren.

Als also Paul Ehrlich 1969 behauptete, dass man wegen der globalen Abkühlung fast sicher darauf wetten könnte, ob England bis zum Jahr 2000 überleben würde, konnte man ihn nicht sofort widerlegen. Schließlich gab es in dieser Zeit eine globale Abkühlung.

Unglücklicherweise für ihn ist England immer noch bewohnt, und man erinnert sich immer noch an seine Vorhersagen. Ehrlich gehört jetzt zu den Warmisten. Wie ein guter Börsen-Analyst stellt man eher von Verkauf auf Kauf um, wenn die Firma sich nicht so entwickelt, wie man gedacht hatte, als zuzugeben, dass man falsch gelegen hat.

Als Mutter Natur sich um das Jahr 1980 entschlossen hat, den Schalter von kälter auf wärmer umzulegen, wurde eine neue Religion der globalen Erwärmung geboren – vollständig mit einer eigenen Kirche (den UN), einem Papsttum (dem IPCC) und einer Priesterschaft der globalen Erwärmung, die sich als Klimawissenschaftler verkleidet. Selbstsüchtige Menschen in reichen, verschmutzenden Ländern wurden für die Erwärmung verantwortlich gemacht und mussten als Buße für begangene Sünden armen Ländern eine materiellen Kompensation zahlen. Die Verminderung von Treibhausgasemissionen wurde zum neuen Heiligen Gral. Mit dem warmen Rückenwind haben diese Fundamentalisten Hunderte Milliarden Dollar von naiven Regierungen gesammelt, die ihren Glauben im Namen von Milliarden Menschen übernommen haben. Kein Kreuzfahrer war je so erfolgreich.

Die Botschaft war glasklar. Falls die Ungläubigen nicht sofort konvertieren, würden unsere Kinder und Enkel der Hölle auf Erden gegenüber stehen. Die Priesterschaft exkommunizierte und erniedrigte Skeptiker und Leugner. Alternative Sichtweisen wurden nicht toleriert und – wo immer möglich – unterdrückt. Hat jemand das Dunkle Zeitalter erwähnt?

Weil die neuen Arrangements die Kapitalflüsse verzerren würden, haben die Jünger ökonomische Abhandlungen verfasst, die zeigen sollen, wie ineffiziente, die Produktivität abwürgende und teure grüne Industrien tatsächlich Wirtschaft und Beschäftigung beflügeln können.

Unglücklicherweise werden mit den Kosten für die Rettung des Planeten die Armen unverhältnismäßig belastet. Dieser Transfer von Wohlstand zu den Reichen war unvermeidlich, und im Falle, dass die Armen und Schwachen vor Kälte oder Wärme sterben, weil sie sich die Energiekosten nicht leisten können, wären sie einfach Märtyrer für die hohe Sache. In jedem Falle – wohin könnten sie sich wenden? Alle politischen Parteien haben sich der neuen Religion verschrieben!

Aber infolge der Selbsttäuschung durch eine Periode mit Erwärmung und ihrer bestätigenden Verzerrung wurde die Priesterschaft von Hybris überwältigt und verkündete immer Extravaganteres. Uns wurde eingehämmert, dass Armageddon sogar noch eher bevorstand.

Bedauerlicherweise für die Religion der globalen Erwärmung sind deren Vorhersagen dabei, auf immer sandigerem Grund zu stehen, und die Konvertiten, von denen viele ihren Arbeitsplatz verloren und Wohlstand eingebüßt haben, verlieren den Glauben. Noch schlimmer, ketzerische Wissenschaftler haben viele der Vorhersagen, die in der IPCC-Bibel beschrieben werden, inzwischen als falsch entlarvt. Sie können nicht zum Schweigen gebracht werden.

Natürlich können die IPCC-Texte unterschiedlich interpretiert werden, und ganz offensichtlich haben die Skeptiker die falsche Interpretation gewählt.

Wenn die atmosphärische Temperatur, auf die wir uns verlassen haben, nicht daran denkt, den Prophezeiungen zu folgen, instruierte man die Zauderer, auf die Wassertemperatur der Ozeane und auf steigende Meeresspiegel zu schauen.

So weit, so gut. Allerdings hat der britische Zweig des Klima-Establishments in aller Stille eine Enzyklika veröffentlicht, der zufolge es keinen erkennbaren Anstieg der globalen Temperatur seit 1997 bis zum August dieses Jahres gegeben hat.

Dieses Kommuniqué wurde durch eine ketzerische Zeitung, die Daily Mail, ans Tageslicht gebracht, die darauf hinwies, dass diese Periode etwa genauso lang war wie die Periode mit steigender Temperatur von 1980 bis 1996.

Natürlich waren die Hohepriester schnell bei der Hand, um die Bedeutung dieses Vorgangs herunter zu spielen. Phil Jones, bekannt durch Klimagate, behauptete, dass dies zu erwarten war, und er bestand darauf, dass 15 oder 16 Jahre keine signifikante Periode seien.

Und doch sagte er im Jahr 2009, dass ein “fehlender Aufwärtstrend insgesamt 15 Jahre dauern müsste, bevor wir uns Sorgen machen”. Aber das war damals, und heute ist heute, und er ist nicht dabei, seine Religion aufzugeben, einfach weil der Beweis seine Aussage nicht stützt.

Und natürlich gibt es immer mildernde Umstände. El Nino und La Nina sind zur Stelle, wenn man sie braucht, um vergessen zu werden, wenn die Temperaturen steigen oder an die man sich erinnert, wenn es um Abkühlung geht. Und es gab eine Rekordschmelze in der Arktis. Aber man erwähnt besser nicht den Sturm, von dem die NASA einräumt, dass er das Eis aufgebrochen und nach Süden getrieben hat, und auch nicht den Rekord-Eiszuwachs in der Antarktis.

Vielmehr müssen wir den Novizen der australischen Climate Change Commission lauschen, die gegen alle Beweise den Supersturm SANDY mit der globalen Erwärmung in Verbindung gebracht hat.

Wenigstens halten die Jünger in Gestalt der Medien den Glauben aufrecht, indem sie wo immer möglich betonen, was das Evangelium unterstützt, und alles verwerfen, bei dem das nicht der Fall ist. Neue bekräftigende Enthüllungen erfreuen sich weit verbreiteter Publicity. Falls die gleichen Ergebnisse später wegen des Fehlens wissenschaftlicher Genauigkeit widerrufen werden, werden sie einfach kommentarlos unter den Teppich gekehrt.

Und doch, trotz all dem, die Zahl der Gläubigen der globalen Erwärmung nimmt ab. Es wird einer außerordentlichen Kreuzfahrt bedürfen, sogar noch schlimmere Klima-Konsequenzen zu weissagen, um den Glauben an den Warmismus zu verteidigen, bevor die Abtrünnigen der Religion wieder beitreten. Sollte auch das scheitern, ist es an der Zeit, Skeptiker lebendig zu verbrennen. Das aber würde die CO2-Emissionen in die Höhe treiben. Mit Sicherheit ein Dilemma.

Maurice Newman, The Australian

Maurice L. Newman ist ein ehemaliger Vorsitzender von ABC.

The Australian, 5 November 2012

Link: http://www.thegwpf.org/maurice-newman-losing-religion-evidence-cools/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkung des Übersetzers: Autor Maurice Newman beschreibt hier die Verhältnisse in Australien. Zitat: „Alle politischen Parteien haben sich der neuen Religion verschrieben!“ Kennen wir das nicht von irgendwoher?

C. F.

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8 Kommentare

  1. @ #6: P.Große sagt am Freitag, 09.11.2012, 23:47
    „Autor Maurice Newman beschreibt hier die Verhältnisse in Australien. … Obén stehende Anmerkung des Übersetzers haben Sie sicherlich überlesen“

    Gilt in Australien eine andere Physik als in Deutschland? Ich halte so eine Ansicht für einen Witz.

    @ #7: D. Glatting sagt am Samstag, 10.11.2012, 13:05
    „aus der Schreibe des Erfinders des Konvektionsstoppparadoxons, wirkt das lächerlich.“

    Wer noch nicht mal weiß, das ein adiabatischer Temperaturgradient nur in der Troposphäre existiert und Folge der Konvektion ist und in der Stratosphäre kein adiabatischer Gradient ist und dann – um seine Unkenntnis zu kaschieren vom „Erfinder des Konvektionsstoppparadoxons“ schreibt, ist derjenige, der lächerlich ist.

    #7: D. Glatting sagt am Samstag, 10.11.2012, 13:05
    „Und wenn man dann noch bedenkt, dass … Ebel sich zur Ökonomie äußert, kann man den Kommentar nur noch als hochgradig lächerlich einstufen.“

    Sie sollten sich mal über Ökonophysik informieren, z.B. http://tinyurl.com/a2epz9v

    Sie können auch mal googln nach „Ökonophysik“ oder „economics physics“.

    MfG

  2. @#5: Ebel,

    “ keine Ahnung von Physik hat“
    aus der Schreibe des Erfinders des Konvektionsstoppparadoxons, wirkt das lächerlich.

    Und wenn man dann noch bedenkt, dass SED Ebel sich zur Ökonomie äußert, kann man den Kommentar nur noch als hochgradig lächerlich einstufen.

    Wie kommt es eigentlich, dass die SED, der Umweltschutz egal war, die mit Klimaschutz nie was am Hut hatte und bei der Stromversorgung gerne mehr Kernkraftwerke gehabt hätte, in ihren Nachfolgeorganisationen das komplette Gegenteil propagiert.

  3. 5: Ebel sagt:am Freitag, 09.11.2012, 15:23

    So ein Leitartikel kommt heraus, wenn der Schreiber keine Ahnung von Physik hat und sich bei Wirtschaftsaussagen auf die Aussagen von Mainstreamökonomen verläßt.

    Anmerkung des Übersetzers: Autor Maurice Newman beschreibt hier die Verhältnisse in Australien. Zitat: „Alle politischen Parteien haben sich der neuen Religion verschrieben!“ Kennen wir das nicht von irgendwoher?

    Herr Ebel, ich bin eigendlich auch dafür, das in Zukunft nur noch Leute Leitartikel schreiben dürfen die Ahnung von Physik haben und sich nicht von Mainstreamökonomen beeinflussen lassen.
    Obén stehende Anmerkung des Übersetzers haben Sie sicherlich überlesen, oder Sie sind echter Kenner dortiger Verhältnisse und stehen über den Dingen.

    Eine kleine Unsicherheit gibt es da aber noch.

    Wer hat Ahnung von Physik und wer kann auch gleichzeitig noch einen Leitartikel schreiben der australische Verhältnisse wiederspiegelt?
    Ist diese von Physikahnung nur so strotzende Person auch gleichzeitig noch von anderen Physikahnenden Personen anerkannt im Sinne von “ Ich habe Ahnung von Physik“ ?
    Die dann auch noch beeindruckende Kombination von Physikahnung und Mainstreamökonom sprengt sicherlich die Vorstellungskraft jener Schreiber die Ahnung von Physik haben und sich nicht auf die Wirtschaftsaussagen von Mainstreamökonomen oder auch nur unter Verdacht stehender Mainstreamökonomen verlassen.
    Ich habe da schon einige Personen im Blickfeld die diesen Kriterien entsprechen würden.
    Sie auch?

    MfG

    P.Große

  4. So ein Leitartikel kommt heraus, wenn der Schreiber keine Ahnung von Physik hat und sich bei Wirtschaftsaussagen auf die Aussagen von Mainstreamökonomen verläßt.

    MfG

  5. @ #2: Rainer Steppan
    Das mit Frieden reden und Kriege planen ist kein so gutes Argument: Denn immerhin haben die NATO und die Bundeswehr von Anfang an Kriege gegen den Ostblock geplant. Und wie erst kürzlich veröffentlicht wurde, haben die Herren vom BND sogar während der Kuba-Krise einen Atomangriff auf die DDR gefordert. Und das sollen angeblich nicht einmal die Abgeordneten des Bundestages gewußt haben…
    Also: vorsichtig sein mit Vergleichen gegen die DDR; die achso demokratische BRD war in vielerlei Hinsicht nicht besser, nur redegewandter und hat ihre wahren Absichten immer versucht, schön zu reden. Aber das wiederum sehen und hören wir ja heutzutage ständig: Wirtschaftskrise, die „nur“ eine Währungskrise sein soll, „globale Erwärmung durch vom Menschen erzeugtes Kohlendioxid“, „Erneuerbare“ Energien, „alternativlose“ Rettungspakete für die Eurozone, und, und, und…

  6. Sehr schöner und runder Artikel.

    So stelle ich mir die Zusammenfassung eines Altertumsforschers in ferner Zukunft vor, der aus dieser Entfernung die Gründe für den Niedergang der europäisch/amerikanischen Kultur im 21. Jahrhunderts untersucht. Warum naturwissenschaftlich-technisch-medizinisch grossartige Leistungen vollbringende, der „Aufklärung“ verpflichtete Gesellschaften sich intellektuell-geistig zurückentwickeln konnten in glaubensgeprägte mittelalterliche Machtsysteme.

  7. Wenn man sich Reden der Grünen im Bundestag anhört, kommt in darin in fast jedem Satz „ökologisch“ und „nachhaltig“ vor. Die Reden bzw Äusserungen haben immer einen mindestens leicht religiösen Charakter.
    In der DDR war in jeder Rede das Wort „Frieden“ das häufigste. Wie ernst man es mit dem Frieden wirklich nahm (Angriffsplan auf die BRD), ist heute bekannt. Geht es den Grünen im Prinzip AUCH um etwas Anderes? Die anderen Parteien folgen ihnen sogar halbwegs.
    Soll mit einer Religion eine neue Weltordnung installiert werden? Mit Klimaschutz-Diktatoren?
    Ich äusserte diese Vermutung mal wo anders, erntete dafür die Bezeichnung „Holocaust-Leugner“. Das aber schon nur weil ich gegen die Religion schrieb.

  8. Tsja, so ist das mit dem Glauben und der Religion. Diese Leben von der Angst der Menschen. Von einer düsteren Weissagung der Zukunft.
    Anstatt sich am heute und jetzt zu erfreuen, wird immer mit Angstmärchen ein dumpfer depressiver Schleier über das Glaubensvolk gehalten. Die Aufklärung war und ist für die Glaubenswelt und den Angstmachern immer der größte Feind.
    Die Aufklärung durch die Naturwissenschaften ist die Befreiung des Menschen von einem diktierten und unselbständigen Lebens des Glaubens.

    Was ist schon der Tod?! Der Tod ist doch nur ein Zwischenschritt zu einem neuen weiteren Leben.
    Also machen wir doch das Beste aus dem Jetzt und Heute. Lasst uns Leben und uns nicht vom Angstgedanken der menschengemachten CO2-Klimawandel Propheten leiten.
    Der Mangel an Energie/Wissen und Vernunft ist unser Problem und nicht der Überfluss!

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