EU verordnet Strangulation der Wirtschaft: „Energie-Effizienzrichtlinie“ verabschiedet

EU im Umgang mit ihren Untertanen
Bild: Anna-Lena Ramm / pixelio.de

Das Europa-Parlament hat den „Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur Energieeffizienz und zur Aufhebung der Richtlinien 2004/8/EG und 2006/32/EG (KOM(2011) 370 endgültig“ durchgewunken und durch einen Kompromiss die Zustimmung des Rates der EU-Mitgliedsstaaten, dem derzeit turnusgemäß Dänemark vorsitzt, gesichert. Ziel der neuen Richtlinie ist die Umsetzung des EU-Beschlusses, im Rahmen des so genannten Klima-Energie-Pakets bis zum Jahre 2020 den Energieverbrauch in der EU um 20 Prozent zu senken.

Die bisherigen Regelungen hätten dafür nicht ausgereicht, heißt es in der Begründung des Richtlinienentwurfs. Die Kraft-Wärme-Kopplungs-Richtlinie (2004/8/EG) und die Energiedienstleistungsrichtlinie (2006/32/EG) sollen deshalb durch die neue Richtlinie aufgehoben werden. Kern der neuen Richtlinie ist eine Senkung des Energieeinsatzes in allen EU-Ländern um jährlich 1,5 Prozent. Sehr detailliert soll den verschiedenen Wirtschaftsakteuren vorgeschrieben werden, wie sie das bewerkstelligen und nachweisen können. Es geht also nicht primär um einen effizienteren Einsatz der Energie, das heißt um eine Steigerung der Wertschöpfung je eingesetzter Energieeinheit, sondern um eine absolute Drosselung des Energieeinsatzes um beinahe jeden Preis. Deshalb handelt es sich bei der offiziellen Bezeichnung der Richtlinie um Etikettenschwindel.

Die neue Richtlinie gilt als Bestandteil der „Strategie Europa 2020 für ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum“. Die Richtlinie geht also von einem positiven Einfluss des Energiesparens auf das Wirtschaftswachstum aus. Aber was ist mit Unternehmen der Mineralölindustrie, der Gas- und der Stromversorgung, deren Geschäftserfolg auf dem Verkauf wachsender Mengen von Energie beruht? Sollen diese ihre Produkte künstlich verteuern, um ihren Gewinn bei sinkenden Absatzzahlen zu sichern? Was ist mit energieintensiven Industriezweigen wie die Chemie, die auf dem Weltmarkt besonders erfolgreich sind? Sollen diese freiwillig in die roten Zahlen gehen, um die Vorgaben aus Brüssel zu erfüllen? Zwar ist es möglich, das Wirtschaftswachstum durch effizienteren Energieeinsatz ein Stück weit vom Wachstum des Energieverbrauchs zu entkoppeln. Doch ist der Umfang des Energieeinsatzes und insbesondere des Stromverbrauchs im internationalen Vergleich nach wie vor ein guter Wohlstandsindikator. Die Qualität unseres Lebens beruht zu einem guten Teil auf der Verfügbarkeit bezahlbarer Energie zu jeder Tages- und Jahreszeit.

Da nach den Vorstellungen der Brüsseler Bürokraten die 20-prozentige Energieeinsparung nur ein Etappenziel auf dem Weg zu einer 50- oder gar 80-prozentigen Drosselung des Energieeinsatzes sein soll, wollen sie den Europäern also in Wirklichkeit ein Leben auf Sparflamme verordnen. Das könnte sich als fatal erweisen, sollte sich die Erde in den kommenden Jahrzehnten, wie von Solarforschern vorausgesagt, spürbar abkühlen. Insofern ist es durchaus verständlich, dass Vertreter Berlins die besagte EU-Energiesparrichtlinie nun im letzten Moment zu verwässern suchten. Dafür wurden sie in SPIEGEL online umgehend der Sabotage bezichtigt. Es sieht aber eher danach aus, dass der neue Bundesumweltminister Peter Altmeier sich ein Fünkchen gesunden Menschenverstand bewahrt hat. Wer bislang noch nicht glaubte, dass die europäische "Elite" dabei ist, im Namen des "Klimaschutzes" Selbstmord zu begehen, der braucht nur die neue Richtlinie zu studieren.

Edgar Gärtner EIKE; zuerst erschienen auf eigentümlich frei

 Internet:

Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur Energieeffizienz und zur Aufhebung der Richtlinien 2004/8/EG und 2006/32/EG (KOM(2011) 370 endgültig

SPIEGEL online: Deutschland torpediert europäischen Stromsparplan

SPIEGEL online: EU-Richtlinie verfehlt Klimaschutzziel

20. Juni 2012

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20 Kommentare

  1. Kommentar 16 Vollklar

    Sie schreiben…

    heutige Dieselmotoren liefern schon über einen breiten Bereich 40%-45% Wirkungsgrad an die Welle

    Ich sprach von einem normalen Fahrzyklus mit Staus, Beschleunigen, Bremsen, kriechen. Nach einigen technischen Berichten erreicht ein PKW Motor in einem derartigem Zyklus mit vielen Lastwechseln, Diesel, Benzin etc. einen Wirkungsgrad von etwas unter 20%.

    Ich meine, Sie sollten sich diesen Dieselmotor patentieren lassen.

    Vandale

  2. Allgemein und zu 12#: „…Wenn sauber gemessen wird, wird es mit der Zeit schwieriger werden, grüne Energiemärchen weiter zu verbreiten, weil dann die tatsächlichen Zahlen mit der Zeit den Tisch kommen….“
    Ein guter Ansatz, der jedoch um nicht wieder Energiesparmärchen zu erzeugen, den bisherigen Weg von Laborversuchen, Computer-Hochrechnungen, Modellen und Simulationen hinzu realen, individuellen Datenerhebungen erfordert. Wir wissen selbst z.B. beim Autofahren wie individuell von variablen Faktoren abhängend der tatsächliche Verbrauch nicht der Herstellerangabe entsprechen kann. Maßgeblich für die Einstufung und Effizienzbewertung, C02-Auswurfmarker sind jedoch die Herstellerwerte. Man weiß, dass die ursprünglich als Rechenhilfsmittel kreierten K- und neu U-Werte, die zwischenzeitlich leider einen alles beherrschenden allgemein anerkannten Status und sich in allen auf Bauen auswirkenden Energiesparverordnungen haben, sich nicht aus realen Datenerhebungen an bestehenden Gebäuden ergeben, sondern in der Dunkelkammer der Labore entwickelt wurden und werden. Nur eine penible enge Datenerhebung am Bestand und Verbrauch würde zu realeren Werten kommen, denen dann auch pragmatischere Maßnahmen folgen könnten. Was gilt jedoch für die meisten Häuslesbauer – der Bedarfsausweis – ein fiktiver Wert. Ein Schelm wer Böses dabei denkt?. Oder Realist.

    Der Krux beim Messen ist nicht unbedingt, dass Messmethoden dem jeweils technischen wie auch bezahlbaren Stand realisiert werden die Daten entsprechend der Qualität daraus sind. Nein, was nützt die zig-Kommastelle und eine noch so kleinste Nachweismenge, wenn daraus die falschen Schlussfolgerungen gezogen werden. Der technokratisch-bürokratische bestimmende Ansatz spiegelt mit jeder dieser Effizienz- und Sparverordnungen nur den Wahn wieder, alles messen, regeln, steuern und gestalten – alles beherrschen – zu können. Das biblische Wort macht Euch die Erde untertan pervertiert und falsch verstanden. Genau dieser wieder mit der Effizienz-Richtlinie und der auferlegten nationalen Umsetzungen durchscheinenden Anspruch auf alles und für jeden zu regeln ist als Ausdruck Freiheit.- und Marktfeindlicher Aktivitäten zu verstehen und zu werten!

    Wie wohltuend dagegen der Ansatz es dem freien Markt und den freien Marktteilnehmern zu überlassen und vielleicht „nur“ die ethischen Mindestspielregeln dabei zu bestimmen. Die Kehrseite dieser Wohltat, das Aushalten des eben nicht alles gleichmachenden und in die Zwangknute bringen können, ist die Kernangst der Herrschenden wie auch der Beherrschten. Der Herrschendem vor Machtverlust und Bedeutungslosigkeit; der Beherrschten vor Verantwortung und Freiheit und Verlust der Bequemlichkeit und der vordergründig “einfachen“ Lösungen, die der Staat und Industrielobbys anbieten.

  3. Meine Herren: Der Wirkungsgrad ist nur eine Größe von vielen. Was nützt mir der „schönste“ Wirkungsgrad, wenn ich dafür:
    – höhere Preise
    – erschwerten Zugang
    – geringeren Komfort
    – Einschränkung meiner individuellen Bedürfnisse
    etc.
    in Kauf nehmen muss?

    Woher wollen die EU-Betonköpfe wissen, was für mich/ den einzelenen Bürger wichtig und richtig für mein/sein Leben ist? Klare Antwort: diverse Lobbyisten der verschiedenen Interessensverbände und NGO flüstern ihnen das zu. Der Bürger hat es danach zu schlucken. Die Sparlampenverordnung ist so ein marktfeindliches Beipsiel. Es zeigt aber auch, dass einige Marktteilnehmer eines (ehemals) freien Marktes bestrebt sind, diesen für sich mit „unfreiheitlichen Verordnungen“ zu vereinnahmen. So wird der Verordungsgeber zum Handlanger einiger Interessensgruppen und versagt somit gänzlich als neutraler Wettbewerbshüter. Pfui Teufel. Wer ist daran schuld? „Vier alle“. Weil wir es es mangels Engagement (für die Freiheitlichkeit) zu lange abgewartet haben und damit eine Negativauslese im politischen Betrieb zuliessen. Jetzt haben wir den Salat. Die Rückgewinnung der Freiheit wird immer teurer – Womit wir sie auch früher oder später bezahlen müssen.

  4. @Horst Trummler:

    heutige Dieselmotoren liefern schon über einen breiten Bereich 40%-45% Wirkungsgrad an die Welle

    Elektromotoren mögen 90% liefern, doch geht hier weitere Energie in der Leistungsregelung, im Energiespeicher (Lade-/Entladeverluste) und in der Stromübertragung verloren. Zudem sind die E-Fahrzeuge aufgrund der schweren Akku schwerer (mindestens 10%-20%).

    Die Lade/Entladeverluste liegen in der Praxis schnell bei >20% (vor allem wenn das LiIon-Akku nicht mehr ganz neu ist).

    Ein Wirkungsgrad von 85% für den Antrieb ab Akku dürfte schon eher gut sein.

    Die Netzübertragungsverluste betragen ca.6%

    Das Mehrgewicht von ca.15% kostet volle 15% mehr Energieverbrauch, es sei denn man bewegt sich in höherem Geschwindigkeitsbereich

    Die Heizenergie muss zudem aus dem Akku genommen werden. Und diese beträgt im Winter bei niedriger Geschwindigkeit schnell mehr als für den Antrieb nötig.

    Mit einem Kohlekraftwerk bei 44% Wirkungsgrad ergäbe sich für das E-Auto:

    Wirkungsgrade für
    [Kohlekraftwerk]*[Netzübertragung]*[Speicherwirkungsgrad]*[Antiebstrang+Leisungregelung]*[Mehrgewicht]

    44%*96%*80%*85%*90%=25,8% (wenn keine Heizung nötig!)

    In der Stadt verbraucht die Heizung schnell mal 50% der Energie (wegen der niedrigen Geschwindigkeit: 2,5kW*5h=12,5kWh):

    25,8%*50%=12,9%

  5. @#14: Beim Thema Energiesparen scheint es, ähnlich wie beim Thema Atomkraft, einen kollektiven Denkfehler zu geben. Wo sollte man jemals etwas „sparen“ müssen? Nur dort, wo etwas nicht in ausreichender Menge verfügbar ist, um den ungezügelten Verbrauch zu erlauben. Soweit man als Endverbraucher oder als Unternehmen mit Energiesparen bezweckt, Geld zu sparen, ist das logisch und sinnvoll, denn Geld ist in privaten Händen meistens knapp, vor allem hierzulande. Wenn nun aber die Politik als ein „Dritter“, als Aussenstehender Beobachter der Wirtschaft, bewirken will, daß diese Energie spart, dann muss man sich an den Kopf fassen: was soll das bringen? In der Volkswirtschaft gibt es Stromerzeuger und Netzbetreiber, die Strom erzeugen und transportieren, und Stromkunden die diesen nachfragen und abkaufen. Warum sollte man hier eingreifen und verhindern daß diese Produktion und dieser Konsum zu groß „ausufern“? Warum kann die Volkswirtschaft nicht heute 100 GW produzieren, und in 10 Jahren vielleicht 500 GW und später einmal 1000 GW? Solange jeder für seinen Strom bezahlt muss das nicht unmöglich sein, und schon gar nicht unethisch!
    Das einzige nicht-ideologische Argument das die Politik dagegen einzuwenden hat, ist die Litanei von den endlichen Rohstoffen. Diese liessen sich doch aber vermeiden mit den „Erneuerbaren“, und zum anderen hat man sich diese Knappheit ja selbst auferlegt mit dem Atomausstieg. Warum wirbt niemand damit, daß wir mit den „Erneuerbaren“ Energie im Überfluss haben werden? Warum baut man neue Stromerzeuger, und erwähnt immer im Gleichen Atemzug die Notwendigkeit des „Energiesparens“? Das ist so als würde man ein Auto verkaufen und gleichzeitig auf die Notwendigkeit hinweisen, mehr zu Fuss zu gehen.

  6. Herr Sander hat es in seinem Kommentar #1 ja schon gesagt: Energie einsparen hat bisher recht gut ohne Politik funktioniert. Und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Energie ist für jedermann ein Kostenfaktor. Wir brauchen Energie für jede erdenkliche Tätigkeit. In der Industrie verteuert der Kostenfaktor Energie die Preise, deswegen wird (von Ausnahmen, die es überall auf jedem Gebiet gibt, abgesehen), so sparsam wie möglich mit Energie umgegangen. Und als Privatmensch haben wir bei höhrerem Energieverbrauch eben auch weniger Geld in der Tasche.
    Ich kenne jedenfalls niemanden in meinem privaten Umfeld, der zuhause in allen Räumen Licht brennen lässt, alle Fernsehgeräte und Radios laufen lässt, die Heizung auf volle Pulle dreht und dabei die Fenster öffnet usw… also jemanden, der Energie sinnlos verschwendet.
    Und in meiner beruflichen Tätigkeit sehe ich in fast allen Unternehmen das Bemühen, Energie einzusparen – eben, weil es ein Kostenfaktor ist.

    Wer aber Energieverbrauch mit Energieverschwendung gleichsetzt, so wie es die grünen Weltverbesserer tun, der hat natürlich noch fast grenzenloses Einsparpotential.

  7. Kommentar 12 Vollklar

    Ich meine, dass Sie den Wirkungsgrad irgendwie als losgelöste Grösse sehen.

    Ein Erdgas GUD Kraftwerk kann im Grundlastbetrieb! einen Wirkungsgrad von knapp 60% erreichen. Allerdings erfordert der Betrieb teures, knappes Erdgas.

    Ein Leichtwasser Kernkraftwerk verwandelt 1/3 % der möglichen Spaltenergie in Strom. Andererseits gibt es in der Erdkruste Billionen to Uran und 1 Kg desselben hat den Energieinhalt von ca. 2 Mio. m3 Erdgas.

    Ein Elektromobil kann mit Strom betrieben werden, der aus preiswerter Kohle, oder Kernenergie erzeugt wurde. Der Elektromotor hat dann mit ca. 90% einen wesentlich höheren Wirkungsgrad als ein Benzinmotor von 10 – 20% im realem Betrieb. Der Gesamtwirkungsgrad dürfte beim Elektromobil nicht geringer sein als beim Benziner.

    Der Wirkungsgrad hat eine technische Bedeutung ist aber kein Wert an sch.

    Vandale

  8. Das Ziel, Energie einzusparen bzw. die Ausgaben für fossile Energieträger zu reduzieren, halte ich an sich für sinnvoll. Die entscheidende Frage ist, WIE es erreicht oder erzwungen werden soll.

    Daher ich diese neue Richtlinie überflogen. Sie scheint an sich recht allgemein zu sein, bis auf die KWK-Geschichte (die an sich ja auch nicht falsch ist, sofern die Wärme sinnvoll genutzt wird, was aber nur im Winter der Fall sein dürfte).

    Zudem spricht man hier von Primärenergie/Energieprodukten, womit wohl auch Einsparungen abseits der fossilen Energieträger enthalten wären. Tauscht man ein AKW mit relativ niedrigem elektrischem Wirkungsgrad gegen ein Gas-Kraftwerk, würde man hier unglaublich viel Effizienzerhöhung erhalten. Wenn man damit nicht den AKW-Ausstieg künstlich günstiger rechnen will?

    Zudem: dieses Papier wäre wohl der Tod für die Elektromobile, denn deren Effizienz ist verglichen mit dem Verbrennungsmotor, der bei uns im Winter eine traumhafte KWK-Anlage ist, peinlich niedrig. Die Milchmädchenrechnungen zum elektrischen Fahren würden so schnell auffliegen.

    Weiter kann man Effizienzverbesserungen erst beurteilen, wenn der Energieverbrauch in allen Ebenen exakt gemessen wird. Genau das wird gefordert. An sich ist es ein guter Ansatz, zu fordern, dass der Energieverbrauch auch gemessen wird, um so einen wirklichen Überblick zu erhalten. Erst dann kann man Verbesserungen erkennen und bestimmen. Wenn sauber gemessen wird, wird es mit der Zeit schwieriger werden, grüne Energiemärchen weiter zu verbreiten, weil dann die tatsächlichen Zahlen mit der Zeit den Tisch kommen.

    Von daher halte ich diese Richtlinie für den richtigen Weg. Meine Frage wäre, wie es damit weiter geht bzw. wie die richtigen Ansätze mit der Zeit verwässert werden.

  9. Das Alte Spiel in einem Europa mit vielen Interessen. Was diese Interessen einigt ist entweder eine Ideologie oder das Streben nach Macht und Geld. Das war schon immer so und ist mit der neuen Ökosozialistischen Ideologie nicht anders.
    Diese neue „grüne Ideologie“ ist mit den Wahn eines Napoleons, der Cesaren, Hitler, den Glaubenskriegen (30 jähriger Krieg) usw. gleichzusetzen.
    Wer Energiemangel fordert, der soll dem Volk auch die Wahrhheit sagen.
    Energiesparen = Wohlstandsverlust!
    Die „neue schöne Grüne Sozialistenwelt“ ist nichts anderes als eine wiederholte Einschränkung des „Freien Markts“ und damit die zwangsläufige Einschränkung unserer Freiheit selbst mit zu bestimmen! Die Energiewende/Einsparung wird zusehends von einer Ideololgie diktiert und nicht vom „Freien Markt“ im gegenseitigen freien Wettbewerb ermittelt!

  10. @Sabrina Schwanczar: Nicht der Markt hat die Franzosen zur Anschaffung von Elektroheizungen verleitet, sondern Dekrete der Zentralregierung. Neubaugebiete wurden von vornherein nicht ans Gasnetz angeschlossen und die neuen Häuser haben auch keine geeigneten Kamine. Sie wurden von vornherein für einen güstigen Stromtarif konzipiert. Inzwischen steigen übrigens etliche Franzosen von den ungesunden E-Konvektoren auf Infrarot-Strahler (oft versteckt unter Reproduktionen bekannter Gemälde) um. Diese sind effektibver und jedenfalls gesünder als die in Deutschland noch immer als Standard geltenden gußeisernen Heizkörper.

  11. re #3: wir hatten um 1990 ein Haus auf der plaine de Valensole. ~500 Meter über Seehöhe, 44° nördliche Breite. Im Winter wurde es ebenso kalt wie in weiten Teilen Deutschlands. Das Haus hatte 64 qm WF, hatte ein T-Trägergerüst und außen Betonplatten angeschraubt. Innen:Mi-Wolle+Gipskarton.
    Das Haus hatte einen Anschlußwert von 9 kW und wurde voll elektrisch beheizt. Bei den damaligen und noch heutigen Strompreisen der EdF, wäre es unsinnig gewesen, eine Wasserheizung zu installieren. Heute würde ich allenfalls wegen der Sommerhitze eine Klimaanlage einbauen, die dann auch im Winter heizen könnte.
    Werden Sie erwachsen, das Ökomärchenland gab´s nur in Ihrer Kindheit.

  12. @#3, Frau Schwanczar,

    ob „die Franzosen“ uneffektive Elektroheizungen haben oder nicht, können Sie nur beurteilen wenn Sie sich mit den Details auseinander setzen.
    Von einem französischen Kollegen aus der Branche habe ich erfahren dass in großen Teilen Frankreichs die Winter wegen der Nähe zum Atlantik oder zum Mittelmeer nicht so streng sind wie bei uns, so dass sich dort die Installation teurer Heizungssysteme oder auch die thermische Isolierung der Gebäude oft nicht lohnt.
    Für die relativ kurze Heizperiode ist es am effektivsten, elektrisch zu heizen. Sogar die Installation von teureren Speicherheizungen mag da unwirtschaftlich sein; am effektivsten ist hier die elektrische Direktheizung.
    Diese führt aber natürlich zu Lastspitzen, die unangenehm werden können. Hier ist zu entscheiden, ob ggf. Speicherheizungen doch helfen könnten.
    Sie sehen, die Definituion von „Effizienz“ ist nicht so einfach, wie sich das Lieschen Müller vorstellt.

  13. #3 Frau Schwanczar

    Sehr geehrte Frau Schwanczar,
    diese Heizungsvorliebe der Franzosen – Was lernen wir daraus:
    Die können denken, wenn das die wirtschaftlichste Methode ist um die Wohnung zu wärmen.
    Kosten für aufwendige Infrastruktur gespart, Wärme nur gezielt dann, wenn es notwendig ist, und die Energieversorgung setzen genügend ab, damit die Sache sich lohnt. Ähnliches wurde uns schon mal mit Direktheizungen und Nachtspeicher schmackhaft gemacht.
    Was soll daran falsch sein?

  14. @ #3: Sabrina Schwanczar
    Können Sie Ihr Gestammel mal übersetzen? Was will uns die grosse Künstlerin (im Angsthaben) damit sagen?
    Ich finde da leider keinen Zusammenhang. Und wenn ich sogar dafür bezahlt werde, deutschen Zipfelmützen ihren Schrottstrom abzunehmen, dann nehme ich den natürlich- allerdings nur in solchen Mengen, dass ich mir damit nicht mein Netz „flachlege“ und dieses ohne Aufwand frequenz-und phasenstabil bleibt. Und dafür gibt es Querregel- Transformatoren…

  15. @#3: Was soll an E-Heizungen schlecht sein? Die Franzosen heizen mit ein paar Gramm Uran eine Wohnung, fuer die hier jedes Jahr hunderte Liter Heizoel oder Erdgas verheizt werden. Zudem sparen sich die Franzosen die jaehrlichen Abgaskontrollen, Schornsteinfeger, Heizungsinstallateure usw.
    Nur jemand, der von der Oel/Gas-Lobby und Handwerker-Lobby ist, wuerde soetwas befuerworten (und genau das vermute ich bei den Atomkraftgegnern).

    Zudem: Meines wissens gibt es nur eine Religion auf der Welt, nach der hoher Energieverbrauch – fuer den jeder Cent selbst bezahlt wurde – als moralisch schlecht (mit dem Begriff „Verschwendung“) verteufelt wird: die Oeko-Religion!

  16. Die Franzosen haben dank billigem Strom uneffektive Elektroheizungen in Ihren Wohnungen stehen.

    Die mussten dann in der Kälteperiode im Februar Strom noch importieren.

    Anders ausgedrückt: Der Markt kann zwar vieles, aber er hat eben grenzen.

    Und warum haben die Franzosen schlecht E-Heizungen ? Weil die eben in der Summe mit dem billigen Strom billiger waren, als effizientere Heizungen.

    Man muss wie so oft genauer hinschauen.

  17. Das Aufmacherbild, eine Szene vom „Ehebrunnen“ in Nürnberg, gibt mir Anstoß auf den „Wissenschaftstag der Europäischen Metropolregion Nürnberg“ hinzuweisen. Teilnahme kostenlos, aber Anmeldung erforderlich.
    http://tinyurl.com/7kpe7xl

    13:00 Uhr am Freitag, den 20.Juli 2012,in den Hörsälen der Uni Erlangen. Anmeldeschluß am 12.Juli.
    Unterschiedliche Schwerpunktthemen (Panels), von denen eines auch „Energie“ ist. Wie in den letzten Jahren sind wieder hochrangige Referenten eingeladen.

    Ich gehe hin und würde mich freuen, auch mit einem der Eike Teilnehmer in Kontakt zu kommen.
    Bis bald, A. Demmig

  18. Zwei Dinge sollte man ergänzen:

    1. Die EU hat vor etwa 7 Jahren den Energieverbrauch in der Elektro-/Elektronikindustrie per Gesetz beachtlich erhöht.

    2. Jede Umwandlung und Verarbeitung von Materialien erfordert Energie. Das ist ein physikalisches Grundgesetz. Wollen wir etwas für Umweltschutz und Nachhaltigkeit tun, so ist Recycling eine wesentliche Grundlage. Das erfordert aber mehr Energie.

    Leider kann man das Politikern nicht erklären. Sie verstehen es nicht.

    Wenn Politiker sich mal die Geschichte ansehen würden, so könnten sie feststellen, dass der Energieverbrauch in den vergangenen 100 Jahren gesunken ist. Das ist ganz einfach durch die Entwicklung neuer Techniken und Technologien passiert. Dazu brauchte es keine bürokratischen Vorgaben von Politikern.

    Von Politikern (und Ökofreaks) wird immer wieder der extreme Verbrauch von PCs kritisiert. Nur würden sie mal nicht nur auf die mögliche Leistung eines PC-Netzteils gucken, sondern messen, was die Dinger wirklich verbrauchen, so würden sie feststellen, dass der Stromverbrauch extrem gesunken ist. Dabei ist gleichzeitig die Verarbeitungsleistung gestiegen.

    Ebenso haben Maschinen und Anlagen in der Industrie heute einen geringeren Verbrauch als noch vor 20 oder 100 Jahren. Der Eingriff der Politik war dazu nicht notwendig.

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