VESTAS im Gegenwind

Nicht nur den Solarfirmen, auch der dänischen Firma VESTAS, weltgrößter Windturbinenhersteller, regnet es naß ins Kontor. Der Wert der VESTAS-Aktien kennt schon seit längerem nur eine Richtung: nach unten. Wurden sie im ersten Halbjahr 2011 auf XETRA noch um die 20 bis 30 Euro gehandelt, sind sie inzwischen bei rund 10 Euro angekommen. Der Börsenwert des Unternehmens wurde damit im Verlauf eines halben Jahrs auf die Hälfte bis zu einem Drittel reduziert.

Einige der einst gehätschelten Aktien der „Erneuerbaren“ floppen. Auch für VESTAS scheint es eng zu werden. Die Analysten der Nord LB hatten kürzlich ihre Einstufungen für Vestas deutlich gesenkt. Das Kursziel wurde von 14,50 Euro auf 8,50 Euro nach unten gesetzt, das Papier mit „Verkaufen“ eingestuft. Hintergrund war eine Gewinnwarnung des dänischen Windenergiekonzerns, der sich auch von seinen mittelfristigen Zielen verabschiedet habe, heißt es bei den Experten. Der Grund für das schlechte Börsenklima von VESTAS sei unter anderem die erschwerte Finanzierungslage aufgrund der Bankenkrise. Die Gewinnprognosen der Nord LB je Vestas-Aktie für 2011 und 2012 liegen derzeit bei 0,66 Euro und 0,77 Euro. Andere Finanzanalysten sehen zwar weiterhin generell Wachstumspotential bei den Erneuerbaren, dennoch überwogen in der vergangenen Woche die Verkaufsempfehlungen. Der kritische Beobachter kann das inzwischen zum Begründungsmantra für wirtschaftliche Probleme gewordene Wort "Bankenkrise" allerdings auch so interpretieren, dass die "Märkte" nicht mehr bereit sind, VESTAS wegen steigendem Verlustrisiko Geld zu leihen.

VESTAS scheut nicht davor zurück, mit unbewiesenen Spekulationen ihr geschäftliches Renommee aufzupolieren. So meldet der dänische Börseninformationsdienst, dass sich VESTAS mit dem in London ansässigen grünen TV-Film-Produzenten Green.TV zusammengetan hat, um eine Serie zum Thema „Extremwetter“ über das Fernsehen zu verbreiten.  Es drängt sich die Frage auf, ob derartige klar alarmistische Klima-Daten eines Maschinen- und Anlagenbauers, der an der Klima-Angst verdient, überhaupt vertrauenswürdig sein können, oder ob es im Grunde eine Marketing-Aktion ist. Green.TV wurde in Zusammenarbeit mit dem UNO-Umweltprogramm UNEP gegründet, um die Botschaften für die grüne Weltrettung zu verbreiten. Das Motto der Green.TV-Macher lautet: „Schaut hin, Engagiert Euch, Tut was!“ Partner von Green.TV sind – wie könnte es anders sein – weltbekannte Glaubenskrieger für das grüne Credo: RSPB, WWF, UNEP, Greenpeace, Oxfam, Friends of the Earth. Dass VESTAS dem dänischen Fernsehpublikum die Katastrophenprophezeiungen aus der Produktion von Green.TV nahe bringen will, ist nicht verwunderlich. Je mehr Angst erzeugt wird, desto eher hofft man auf die „kleinen Leute“ und deren Bereitschaft – getreu dem Motto von Green.TV – etwas zu tun und VESTAS-Aktien zu kaufen. Vermutlich lässt sich VESTAS dies eine Stange Geld kosten, denn TV-Fernsehzeit zu kaufen, ist auch in Dänemark teuer.

VESTAS war schon zweimal wegen vermutlich inkorrekter Informationen aufgefallen: Laut einer Reuters-Meldung vom 21. März 2011 wurde VESTAS in den USA von einem Pensionsfonds wegen Betrugs und Täuschung verklagt. Die Firma soll irreführende Angaben gemacht haben, die zu einer Aufblähung des Aktienkurses geführt hätten. VESTAS gab zu ihrer Verteidigung an, die Klage hätte mit einer Änderung der Buchführung im Jahre 2010 zu tun. Das geänderte Verfahren hatte zu Wertberichtigungen von 739 Mio. Euro Umsatz bis September 2010 geführt.

Auch in Italien war VESTAS laut einer Meldung des Bloomberg-Informationsdienstes vom 3. März d. J. wegen vermuteter steuerlicher Unkorrektheiten ins Visier der italienischen Strafverfolger geraten. Die italienischen Strafverfolger warfen VESTAS vor, Steuern in Höhe von 46 Mio. EURO hinterzogen zu haben.

Am 18. November wurde die Aktie auf XETRA um die 10 Euro gehandelt. Darüber freuen sich die Aktionäre bestimmt nicht.

Die Firma hat dennoch auf ihrer letzten Presse- und Analystenkonferenz Zuversicht verbreitet. Trotz der in diesem Jahre unbefriedigenden Erlös-Situation, glaube man an die Zukunft der Windenergie. Zur Überwindung der derzeitigen schlechteren Geschäftslage soll reorganisiert und die Kosten gesenkt werden. Kostensenkung bei Industriefirmen heißt aber immer Entlassungen. Womit sich das Prinzip der Nachhaltigkeit mit bitterer Ironie für die Betroffenen wie für die Aktionäre durchsetzt: Die durch Subventionierungen erzeugten grünen Arbeitsplätze sind gewiß nicht NACHHALTIG, ebenso wenig wie die Geldanlagen.

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8 Kommentare

  1. In 2010 gab es weltweit einen kräftigen Einbruch bei der Errichtung von Windenergienanlagen. 2011 sieht es auch nicht viel besser aus. Der RENIXX-Index des weltweiten öko-industriellen-Komplexes bewegt sich langsam auf den 0-Wert zu und zeigt die trüben Zukunftsaussichten der Branche.
    http://www.iwr.de

  2. @ E.Teufel #6

    „vom Markt (Weltmarktführer)“

    Welcher Markt?

    Ohne staatlich verordnete Subventionen gäbe es diese Firmen doch gar nicht.

  3. „Einige der einst gehätschelten Aktien der „Erneuerbaren“ floppen.“
    Wer ist es denn noch außer Vestas? Wie laufen denn die Umsätze so? Nicht das Vestas von Enercon, Siemens und RePower und und und nur vom Markt (Weltmarktführer) vertrieben wurden. Der Artikel könnte schon etwas mehr sein, als nur das nachgeplapper einschlägiger Medien. Also bitte, Ihr wollt doch besser sein.

    E.T.

  4. #2

    Sie geben einen guten Tipp.
    Jedenfalls ich habe immer dicke Hochglanz-Wälzer von Solar Müllenium bekommen. Fragen Sie mich nicht, was diese Aktionen kosten!
    Ich bin überzeugt, daß in der von Ihnen angesprochenen Branche der Anteil von Werbung überproportional hoch ist.
    Mehr oder weniger unterschwellige Werbung macht ja auch Hollywood seit Jahren mit diversen Klimahorrorfilmen. Wenn da keine Kapitalgeber von „Erneuerberen“ mit dahinter steckten, fress ich einen Besen. Aber bitte aus nachwachsenden Rohstoffen! 😉

  5. Wie war doch gleich die Standardfloskel der grünen Weltretter?
    „Die Atomlobby […]“

    Und sowas wird auch unseren Kindern von gewissen- und hirnlosen Lehrern an Schulen eingetrichtert.
    EIKE muß einfach mehr Verbreitung finden!

  6. zuerst eliminiert ein s.g. „grüner“ Job drei reguläre, danach sich selber! Und das mit Hilfe von Milliarden Subventionen.
    ergo: Ironie on KEINE Sorge, es läuft alles nach Plan, Volksvermögen (von unten nach oben verteilt), Jobs, Natur & Tiere werden vernichtet und somit die Voraussetzungen für den dunkelroten Welt-Kommunismus in „grünem“ Gewand geschaffen…off

    Hat aber auch etwas Gutes: Die Wut der Bürger steigert sich ins Unermessliche, der Backclash wird fürchterlich. Gott sei Dank wird die Implosion des Schneeballsystems Fiat-Money diesem Spuk bald ein Ende setzen!!!

  7. Lobbyismus

    da Erneuerbare Energien zur Gaenze auf staatlichen Subventionen basieren erstaunt es nicht das die einschlaegigen Unternehmen wesentlich mehr Geld als andere Branchen in die Medien- und Politikpflege stecken. Ein interessanter Artikel war beispielsweise Die Sonnenkoenige in der FTD. Grossartig wuerde ich es finden wenn sich jemand im Forum die Arbeit machen koennte und die Geschaeftsberichte der einschlaegigen Firmen auf die Kosten fuer PR zu untersuchen.

    Die Anforderungen an Akteure des Grauen Kapitalmarktes und und derer der Erneuerbaren Energien sind aehnlich. Es gilt eine Illusion zu wecken und das erhaltene Geld in einem Nichts verschwinden zu lassen. Insofern wird man noch haeufig ueber Unstimmigkeiten von Geschaeftszahlen lesen.

    Vandale

  8. So wie die VESTAS-Aktie in den Abgrund gerissen wird, wird die Ökokanzlerin Merkel das deutsche Volk in den Abgrund fallen lassen!
    Grüne Politik = menschenfeindliche Ideologie und hat mehr mit Computertraumwelten zu tun als mit der Realität!
    Dieser ganze Ökozirkus ist ein einziger BETRUG/VERRAT an den deutchen Bürger!

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