Neues zu Gorleben: Irreführung durch Wikipedia seit Oktober 2008

Die Aussage, Deutschland habe kein Endlager für hoch-radioaktive Abfälle, ist nur dann richtig, wenn man die Aussage juristisch versteht. Ein formaler Beschluss steht aus. Geologisch stimmt die Aussage schon seit Jahren nicht, wir haben ein geeignetes Endlager: Es ist Gorleben.

Eine umfassende und gründliche Studie der BGR (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe) kam 2008 zu dem Ergebnis (1), dass keine Erkenntnisse gegen die Langzeitsicherheit des Salzstocks Gorleben vorliegen. Hier Auszüge aus der Zusammenfassung der Studie von 2008:

            „Die Erkundung des Salzstocks Gorleben im niedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg erfolgte von 1979 bis zum Beginn des politisch bedingten Moratoriums am 1. Oktober 2000, welches die Einstellung aller Standortuntersuchungen beinhaltet. Das Untersuchungsprogramm bestand aus der übertägigen und untertägigen geologischen und bergmännischen Erkundung sowie aus der Bearbeitung und Bewertung aller Fragen, die für eine spätere Eignungs- und Sicherheitsaussage notwendig sind.“

            „Abschätzungen zur Bedeutung der Subrosion für die Langzeitsicherheit des geplanten Endlagers ergaben, dass die Mächtigkeit des Hauptsalzes als wesentlichster sicherheitsrelevanter Bestandteil des einschlusswirksamen Gebirgsbereiches auch nach Ablauf eines  Zeitraums von bis zu einer Million Jahre aufgrund der ermittelten Subrosionsraten, der  wahrscheinlich zu erwartenden epirogenetischen Entwicklung des regionalen Umfeldes und der nur noch geringen Salzaufstiegstendenzen genügend groß ist, um einen Radionuklid-transport aus dem Endlager in die Biosphäre nachhaltig zu verhindern.“

            „Die in einigen Bohrungen und bei den Auffahrungen beobachteten Lösungsvorkommen waren an bestimmte stratigraphische Horizonte, wie z. B den Hauptanhydrit oder den Grenzbereich zwischen der Staßfurt- und der Leine-Folge, gebunden. Die Lösungszuflüsse erfolgten zeitlich begrenzt. Untersuchungen ergaben, dass von isolierten Hohlräumen oder Kluftsystemen auszugehen ist, die durch den Aufschluss während der Erkundung entleert wurden. Entsprechende Erkundungsergebnisse gelten auch für die Vorkommen von Kohlenwasserstoffen, die teilweise die Zutritte der Lösungen begleiteten und ebenfalls in ihren Mengen und ihrem zeitlichen Auftreten begrenzt waren.“

            „Aufgrund der bisherigen Untersuchungsergebnisse konnte für den Erkundungsbereich 1 die Größe der Verbreitungsfläche des Endlager-Wirtsgesteins (Hauptsalz) im Bereich der 840m-Sohle bzw. 150m unterhalb der 840m-Sohle abgeschätzt werden. Unter Berücksichtigung eines 50m breiten Sicherheitspfeilers zum Kaliflöz Staßfurt und zum Hauptanhydrit stehen im EB 1 mindestens 306.000 m2 Hauptsalz für ein mögliches Endlager zur Verfügung.“

            „Um Aussagen zur geologischen Langzeitsicherheit des geplanten Endlagers machen zu können, müssen mögliche Transportpfade für Radionuklide beschrieben werden. Als Transportpfade gelten im Salzgestein Klüfte und Störungen. Aufgrund der Kriecheigenschaften des Salzes sowie der sich mit der Zeit verringernden oder völlig versiegenden Zulaufmengen von Salzlösungen und ihres geringen Volumens muss von räumlich begrenzten, zum größten Teil verheilten Kluftsystemen ausgegangen werden, sodass nach den bisherigen Erkenntnissen kein durchgängiger Transportweg aus dem Salzstock zur Salzstock bzw. Erdoberfläche vorliegt.“

            „Trotz der bislang noch nicht abgeschlossenen Erkundung des EB 1 kann nach den bisherigen Untersuchungen festgestellt werden, dass aus geowissenschaftlicher Sicht keine Erkenntnisse aus dem Studium des Salinars gegen die Langzeitsicherheit des Salzstocks Gorleben vorliegen und dass das Hauptsalz der Staßfurt-Folge als potenzielles Wirtsgestein für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen wird.“

Autor Dr. W. Monninger, Hervorhebungen durch den Autor

Quellen:

(1) O. Bornemann, J. Behlau, R. Fischbeck, J. Hammer, W. Jaritz, S. Keller, G. Mingerzahn, M. Schramm (2008):  Standortbeschreibung Gorleben, Teil 3: Ergebnisse der über- und untertägigen Erkundung des Salinars – Geol.Jb., C 73, 5-211, 50 Abb., 7 Tab., 5 Anl.; Hannover, erschienen bei Schweizerbart Stuttgart, ISBN 978-3-510-95964-8.

http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/Publikationen/endlagerung-hochradioaktiver-abfaelle-endlagerprojekt-gorleben,property=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf

http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Geotechnik/geotechnik__node.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Endlager_Gorleben

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Ein Kommentar

  1. Wir könnten schon längst ein Endlager – nämlich Gorleben – haben, wenn die weitere Erkundung durch die früheren Umweltminister Trittin und Gabriel nicht jahrelang sabotiert worden wäre.

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