UAH und UHI – Neues zum Wärmeinseleffekt

Natürlich können Satelliten urbane Wärme sehen, wie man dieser vor Kurzem beim Treffen der AGU bei der NASA veröffentlichten Studie entnehmen kann: „Satellites Image the Urban Heat Islands in the Northeast“. Es wird auch gezeigt, dass der Wärmeinseleffekt UHI die Temperatur nach oben zieht. Mit dem Wachstum der Städte wird diese Verzerrung nach oben größer. In der Studie schreibt die NASA:“Die Innenstadt von Providence im US-Bundesstaat Rhode Island weist zum Beispiel Temperaturen auf, die etwa 12,2°C über der Temperatur der unbebauten Umgebung liegen…

Wenn man also Bilder wie das rechte hier sieht, wo die Satelliten den UHI klar erkennen können, wäre es dann nicht sinnvoll, auch die größte Wärmesenke des Planeten, nämlich die Ozeane, zu betrachten, um den Unterschied festzustellen? Schließlich gibt es in den Ozeanen keinen Wärmeinseleffekt. Lesen Sie, was Frank Lansner in diesem Gastbeitrag erklärt! – Anthony

 

UAH offenbart städtische Wärme

Gastbeitrag von Frank Lansner

Wie die UAH (Universität von Alabama, Huntsville) Temperaturmessungen von Satelliten den UHI als realen und signifikanten Faktor bei der Abschätzung der globalen Temperatur bewertet.

Temperaturen der Nordhemisphäre während der letzten Jahre:

 

Abbildung 1: Der globale Temperaturtrend nach UAH gleicht den globalen Meerestemperaturen: Der schwarze Temperaturgraph – Mittel aus RSS + UAH-Satellitendaten der Nordhemisphäre (Land + Wasser) – zeigt einen geringeren Erwärmungstrend als der andere (braune) Graph, der nur die Entwicklung über Land zeigt – aber dem kühleren Verlauf der Wassertemperatur ähnelt. (Der blaue Graph ist ein Mittel ziemlich ähnlicher Aufzeichnungen der Wassertemperatur {SST}: MOHSST6, HADSST1, HASSST2, ERSST.v3b, HADISST1 und Kaplan SST 98.)

Die Satellitendaten zeigen sowohl die Land- als auch die Wassertemperaturen – und beide sind sich ähnlich. Warum?

Die Satellitendaten und die SST haben eines gemeinsam: sie sind mit Sicherheit frei vom UHI von Städten und Flughäfen – sie schließen den UHI aus:

Abbildung 2: Hier spalten wir die Daten von der UAH nach Land und Wasser auf. Beide scheinen immer noch deutlich niedrigere Temperaturtrends zu zeigen als die Daten vom Land (braun), die zumeist in Städten und an Flughäfen am Boden gemessen werden.

Also zeigen die Werte der Temperatur an Land von der UAH einen kälteren Temperaturtrend als die Temperaturwerte der Bodenstationen. Sind die Abweichungen der am Boden gemessenen Temperaturwerte zurückzuführen auf generelle Gegebenheiten der Satellitendaten? Könnte der vom Satellit gezeigte kühlere Trend an einigen „bekannten“ Gründen oder so liegen?

Das ist unwahrscheinlich: Der Temperaturtrend der Ozeane nach UAH ist sehr ähnlich den direkt gemessenen Ozeandaten, SST. Dies beweist, dass die Satellitendaten (also auch die Satellitendaten vom Festland) wirklich brauchbar und höchstwahrscheinlich korrekt sind.

Also, wenn die Satellitendaten nicht gerade dann ausfallen, wenn der Satellit über Land fliegt, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Differenz zwischen den am Boden gemessenen Temperaturwerten (meist von Städten und Flughäfen) und den Satellitendaten hauptsächlich durch die Messungen am Boden stammen. Dieser in den Messungen der Bodenstationen zum Ausdruck kommende „Extrawärmetrend“ kann also durch den UHI + möglicherweise fehlerhafte Anpassungen der Daten sowie Probleme beim genauen Ort der Aufstellung erklärt werden (z. B. relativ zu Gebäuden).

Ein weiteres Ergebnis dürfte die Richtigkeit der UAH-Daten stützen:

Systeme wollen immer danach streben, im Gleichgewicht zu sein.

In Abbildung 2 erkennt man eine Verteilung der Lücken zwischen den Land- und Ozeandaten der UAH. Allerdings vereinigen sich der Trend der Land- und Ozeandaten hinter diesen Lücken wieder und zeigen demzufolge trotz der zeitweiligen Abweichungen anscheinend wieder einen gemeinsamen Trend.

Ist es überraschend, dass die Temperaturen von Land und Wasser nach Ausgleich streben? Oder wäre es eher überraschend, wenn sie das nicht täten? Welche Kraft sorgt für eine dennoch größere Differenz zwischen den Trends von Land und Wasser?

Abbildung 3: Wir wollen uns auf die zeitweiligen Lücken zwischen den Satellitendaten von Land und Wasser konzentrieren. Die grüne Kurve repräsentiert eine trendbereinigte Version, zeigt also nur den Unterschied der vom Satelliten ermittelten Temperaturwerte zwischen Land und Wasser. Aus der Abbildung 3 geht hervor, dass die Temperaturen etwa dann im Gleichgewicht sind, wenn sich die Temperatur nicht schnell ändert.

Lassen Sie uns dieses Phänomen für die Jahrzehnte vor dem Satellitenzeitalter betrachten – ich habe hierfür Originaldaten der Temperatur von 1974 bis 1984 benutzt:

Abbildung 4: In dieser Illustration konnten wir bestätigen, dass sich die Lufttemperaturwerte an Land am schnellsten ändern („100%“), danach folgen die Lufttemperaturen über dem Wasser („80%“) und schließlich die SST, die das neue Temperaturniveau erreichen. Wieder sieht es so aus, dass sich nach einer bestimmten Zeit die Temperaturwerte von Festland und Ozean angleichen. Dies scheint sich innerhalb weniger Jahre abzuspielen, vor allem, wenn eine generelle Erwärmung bzw. Abkühlung unterbrochen wird oder sich umkehrt.

Da also der Anteil der vom Satelliten über Land gemessenen Temperaturen repräsentativ ist, wollen wir nun die „Extrawärme“ betrachten, die in den am Boden gemessenen Temperaturwerten zum Ausdruck kommt. Wie viel „Extrawärme“ enthalten die Bodenstationen?


Abbildung 5: Die Extrawärme in den Bodendaten nach CRUTEM3 im Vergleich zu den UAH-Daten auf der Nordhalbkugel beträgt 0,103 K pro Dekade.

Abbildung 6: Im globalen Maßstab beträgt diese Differenz 0,088 K pro Dekade (0,23 K innerhalb von 26 Jahren von 1918 bis 2007).

Wenn man diese an Land gemessene Extrawärme auf die Periode 1900 bis 2010 anwendet – nur um eine grobe Abschätzung der möglichen Auswirkung zu erhalten – über 35% bis 40% der Landgebiete wie bei HadCRUT – bekommt man eine globale Extrawärme zwischen +0,34 und +0,39 K, die sich zu der generellen Erwärmung addieren.

Dieser Betrag macht etwa die Hälfte der angenommenen globalen Erwärmung von 1900 bis 2010 aus, aber wir können in diesem Zusammenhang offensichtlich nicht behaupten, eine quantitative Präzision zu haben. Aber die grobe Schätzung von 0,34 bis 0,39 K legt nahe, dass die „Extrawärme“, die der Satellit nicht finden kann, eine bedeutende Rolle bei der Abschätzung des globalen Temperaturtrends spielt.

Das Problem der “Extrawärme” der Landtemperaturen (wahrscheinlich verursacht durch den UHI und andere Effekte) wird vom GISS deutlich übertrieben, weil GISS die am Boden gemessenen Temperaturwerte auf die Ozeane hinaus extrapoliert, anstatt die echten Ozeandaten zu benutzen [Hervorhebung vom Übersetzer]:

Abbildung 7: HadCRUT benutzt Temperaturreihen von 35% bis 40% der Landstationen zur Kalkulation der globalen Daten, aber GISS verfügt über ein Temperaturprodukt, dass den Anteil der Landgebiete doppelt nutzt, wie die Abbildung zeigt.

A

Abbildung 8 stand bis 2008 auf der Website von NASA/GISS online und illustriert den Vergleich zwischen Land- und Ozeantemperatur. Wie oben ausgeführt, deuten die Satellitendaten darauf hin, dass die am Boden gemessenen Temperaturdaten einen etwa doppelt so starken Trend zeigen als die Satellitendaten – und auch zweimal den Erwärmungstrend in den SST. Diese Tendenz wird in Abbildung 8 bestätigt. Von 1880 bis 2007 gab es im Ozean einen Erwärmungstrend um 0,6 K und auf dem Festland um 1,2 K – also genau das Doppelte.

Noch einmal: In 30 Jahren Temperaturmessung mit Satelliten hat sich gezeigt, dass die Daten ziemlich gut zu den im Ozean selbst gemessenen Daten passen. Falls das auch an Land gilt, deutet sich die Extrawärme mit einem Betrag von 0,6 K durch den UHI an, und zwar von 1880 bis 2007.

****
Artikel, aus dem die meisten Graphiken entnommen wurden:
http://hidethedecline.eu/pages/posts/the-perplexing-temperature-data-published-1974-84-and-recent-temperature-data-180.php

Begutachtung und Rückmeldung des obigen Artikels durch E. M. Smith, Denker von der Chiefio:  “The rewritten past”: http://chiefio.wordpress.com/2010/12/13/the-rewritten-past

Übersetzt von Chris Frey für EIKE

Bemerkung des Übersetzers: In eindrucksvoller Weise wird hier im globalen Maßstab bestätigt, was die Herren  Leistenschneider & Kowatsch vor einiger Zeit hier auf EIKE für Deutschland gefunden haben: Dass nämlich der UHI voll auf die Rechnungen der offiziellen Institutionen (IPCC) bzgl. der globalen Temperatur durchschlägt (absichtlich?). Einmal mehr ist damit der Beweis erbracht, dass die von diesen Institutionen behaupteten Temperaturentwicklungen grob verzerrt sind.

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22 Kommentare

  1. Herr Dr. Bäcker,
    der link funktioniert bei mir!
    Loggen Sie sich als Gast und dann können sie zu der link gelangen.

    mfg

  2. Lieber Herr Heinzow,

    „Die Uzuverlässigkeit der UHSCN-Daten ist zweifelsfrei nachgewiesen.

    Eine der ja so unbestreitbar repräsentativen Stationen findet man hier:

    http://tinyurl.com/349e3jb

    >Der link geht nicht.
    Zeigen sie, dass diese Station(en) in die Berechnung des globalen Mittels unkorrigiert einberechnet wurde und wie groß der Fehler dadurch im Resultat wird.

  3. @#10

    Herr Dr. Bäcker,

    welchen Grund im Gegensatz zu Ihnen sollte ich haben, mir manipulierten Datenschrott zu beschaffen?

    Ich bin auch nicht verpflichtet meine sauberen Methoden der Datennutzung hier vorzustellen. Die Uzuverlässigkeit der UHSCN-Daten ist zweifelsfrei nachgewiesen.

    Eine der ja so unbestreitbar repräsentativen Stationen findet man hier:

    http://tinyurl.com/349e3jb

    Wer sich ohne Hinweis solcher unzuverlässiger Zeitreihen bedient, wie Sie offenbar, ist ein Scharlatan und hat in der Wissenschaft nichts verloren.

    mfg

  4. Lieber Herr langer,

    nur um keine Missverstaendnisse aufkomen zu lassen oder eingeschlichene zu verstaerken:

    Natuerlich ist es bei der Ermittlung der Steigung egal, wie die Kurven gegeneinander verschoben wurden. Aber man muss eben ermitteln, ob die festgestellten Steigungen statistisch ueberhaupt signifikant sind, oder nur Resultat des Zufalls des Rauschens sein koennen. Die Signifikanzpruefung ist hier unbestechlich. Das hilft auch optisch schoenes Darstellen nichts.

    Wie ich schon sagte, weiss man (siehe IPCC) um die signifikanten Unterschiede zwischen untere Troposphaere, Land und Meer. Nur weiss man auch, dass diese nicht vor allem durch WI zustandekomt. Watts solte einfach mal die wissenschaftliche Literatur verstehen.

  5. Lieber Herr Langer,

    und was soll ich bei ihnen nun missverstanden haben? bitte um klaerung.

    zu den kurvenvergleichen: nur die steigungen bei verrauschten kurven zu vergleichen, ist datenanalytisch ziemlicher unsinn. denn so gaukelt man groessere unterschiede vor, als die daten unter beruecksichtigung ihrer genauigkeit wirklich hergeben.

  6. Sehr geehrter Herr Bäcker,

    wie wär´s, wenn Sie erst versuchen würden, meine Argumentation zu verstehen, bevor sie beginnen, dagegen zu argumentieren. Ansonsten ist es eher peinlich, wenn man wie Sie meine Aussage „…dann muss auch kein Regelmechanismus gefunden werden…“ mit der Aussage „In diesem Fall trifft es doch gar nicht zu, dass man nach Regelmechanismen suchen musste.“ widerlegen will.

    „…und damit verloren Sie die Vergleichbarkeit….“ – Quatsch!

    MfG

  7. Lieber Herr Langer, #14

    „2) Die Wahl des Ausgangspunktes 1981 ist keineswegs dilettantisch, wie Sie vermuten. So etwas wird im Prinzip bei allen Temperaturdatenreihen gemacht“

    Sie haben Herrn Fischers nicht verstanden. Die Kurven wurden alle mit unterschiedlichen (!)Beträgen auf 1981 zu Null gezogen, und damit verloren Sie die Vergleichbarkeit. Somit stimmt die Skala am Graph nur noch für höchstens eine der Kurven!

    Normalerweise zieht man immer den gleichen Betrag ab, wählt also den Skalenausschnitt so, dass der Effekt der Untersuchung gut abbildet wird.

    #15

    „Nehmen Sie doch einmal an, dass der Treibhauseffekt bisher nur eine Erwärmung von 0,1°C verursacht hat (z.B., weil in Ihrem bei #12 beschriebenen Modell die negative Rückwirkung der Bewölkung zu klein abgeschätzt wurde), dann muss auch kein Regelmechanismus gefunden werden, der den Treibhauseffekt kompensiert. “

    Ihr Gedanken strotzt auch nicht gerade von Logik. In diesem Fall trifft es doch gar nicht zu, dass man nach Regelmechanismen suchen musste. Die Kandidaten sind doch in der Meteorologie seit eh und je bekannt. Der Punkt ist, dass man die Auswirkungen der Rückkopplungen genauer quantifizieren muss, also dies noch vor ein paar Jahren möglich war.

    „Und auch beim Betrachten der globalen Temperaturentwicklung sei 1950 erkennt man schnell, dass es solche negativen Rückkopplungen offensichtlich gibt, denn eigentlich müssten die Temperaturen konstant gestiegen sein, was sie aber nicht taten. So sind die Temperaturen von 1950 bis 1980 und seit 2000 nicht entsprechend gestiegen. Für 2/3 des betrachteten Zeitraumes war der Treibhauseffekt nicht der entscheidende Klimafaktor!“

    Dem Treibhauseffekt sind bekanntlich andere Effekte überlagert, die komplizierter sind. Die Forschung der letzten Jahre hat sich vor allem diese angeguckt, um auch das Auf und Ab in der Temperaturkurve zu erklären.

    Die Vorstellung „Abkühlung ist kein Treibhauseffekt“, jeder „Anstieg ist Treibhauseffekt“ ist zu einfach. Es zählt die quantitative Summe aller Effekte. Und da kommt raus, dass der verstärkende Treibhauseffekt zu 80% oder sowas für den Anstieg der letzten 100 Jahre vorantwortlich ist.

  8. @ U. Langer #15
    Sehr geehrter Herr Langer,

    Rückkopplungseffekte durch Wolken usw. sind gar nicht nötig, da die AMO diese Schwankungen hervorgerufen hat. Durch diese atmosphärische Oszillation lassen sich die jährlichen und langfristigen Schwankungen sehr einfach erklären.

    MfG

  9. Sehr geehrter Herr Ebel,

    ich denke, sie haben die Kritik von besso keks (#9) deutlich missverstanden. Es geht nicht um eine Negierung der Existenz eines Treibhauseffekts, sondern darum, dass Ihre Aussage in #4 logisch falsch ist.

    Nehmen Sie doch einmal an, dass der Treibhauseffekt bisher nur eine Erwärmung von 0,1°C verursacht hat (z.B., weil in Ihrem bei #12 beschriebenen Modell die negative Rückwirkung der Bewölkung zu klein abgeschätzt wurde), dann muss auch kein Regelmechanismus gefunden werden, der den Treibhauseffekt kompensiert.

    Und auch beim Betrachten der globalen Temperaturentwicklung sei 1950 erkennt man schnell, dass es solche negativen Rückkopplungen offensichtlich gibt, denn eigentlich müssten die Temperaturen konstant gestiegen sein, was sie aber nicht taten. So sind die Temperaturen von 1950 bis 1980 und seit 2000 nicht entsprechend gestiegen. Für 2/3 des betrachteten Zeitraumes war der Treibhauseffekt nicht der entscheidende Klimafaktor!

    In Ihren Ausführungen in #12 haben sie dann ja sogar einen solchen möglichen Regelmechanismus beschrieben (negative Rückkopplung durch Wolkenbildung), wie sie ihn in #4 gefordert haben.

    MfG

  10. Sehr geehrter Herr Fischer,

    einige Anmerkungen zu Ihren 2 Fragestellungen.

    1) In dem Artikel wird nicht der Unterschied zwischen d Lufttemperaturen über Land und den Wassertemperaturen (nicht Lufttemperaturen) der Meeresoberfläche thematisiert. Es geht darum, dass es eine Diskrepanz zwischen den GISS-Werten und den UAH-Werten der Landtemperaturen gibt. Und dieser Unterschied „kann also durch den UHI + möglicherweise fehlerhafte Anpassungen der Daten sowie Probleme beim genauen Ort der Aufstellung erklärt werden“.

    2) Die Wahl des Ausgangspunktes 1981 ist keineswegs dilettantisch, wie Sie vermuten. So etwas wird im Prinzip bei allen Temperaturdatenreihen gemacht, sonst müsste man die Diagramme ja in Kelvin zeichnen und man würde wegen des geringen Unterschieds zwischen der globalen Erwärmung von wenigen Zehntel Grad und der realen Durchschnittstemperatur von ca. 288K nichts erkennen. Und dass der Autor diesen Bezugspunkt an den Anfangszeitpunkt seiner Betrachtungen gelegt hat ist eher sinnvoll, da man so besser die verschiedenen Steigerungen erkennen kann – worum es in diesem Artikel ja geht.
    Ihre Vermutung, dass es „stimmigere“ Daten gäbe, wurde schon bei WUWT ausführlich diskutiert (siehe #7 + #8 von Herrn Müller). Der Autor Frank Lansner hat dann auch klar gezeigt, dass die Kritik von Bob Tisdale und Steven Mosher keinen Einfluss auf die Hauptaussage des Artikels hat.

    MfG

  11. Bin kein Spezialist für wetterstationen und deren Datenauswertung, aber mir drängen sich doch zwei Fragen auf:

    1. Die IPCC-Projektionen sagen doch vorher, dass die Landtemperaturen schneller ansteigen werden als die Lufttemperaturen über den Ozeanen. Wo ist also der Widerspruch, wenn nun über Land größere Trends gemessenen werden? Ich sehe da eher eine weitere Bestätigung der Vorhersagen und wäre eher überrascht, wenn es zwischen der Land- und Seeerwärmung keinen Unterschied gäbe.

    2. Die Unterschiede der Kurven in Figur 1 erscheinen mir etwas groß, ich meine, andere und stimmigere Graphen gesehen zu haben. Liegt dies vielleicht an der etwas dilettantischen bzw. willkürlichen Wahl „Setze T von 1981 gleich Null“? Man sollte schon korrekt bezüglich des jeweiligen Referenzzeitraums der jeweiligen Datenreihe anpassen.

  12. @ #9: besso keks, Montag, 03.01.2011, 18:06
    „@#4: Jochen Ebel sagt:
    „Wer glaubt, aus den Meßwerten eine nahezu Konstanz der Oberflächentemperaturen behaupten zu können, der muß den Regelmechanismus finden, der den Treibhauseffekt kompensiert – denn der Treibhauseffekt folgt aus ganz elementaren physikalischen Gesetzen.“

    Muß man nicht, Herr Ebel. Es reicht, zu kapieren daß der Treibhauseffekt keinen Einfluß auf die Oberflächentemperaturen hat…“

    Dann müssen Sie erklären, was an der Physik falsch ist:

    Wenn die Treibhausgase zunehmen, dann muß auch die Oberflächentemperatur zunehmen. Das ist als ganz einfache Physik in 5 Punkten darzustellen:
    1. Die Atmosphäre ist im Wesentlichen zweigeteilt: unten die konvektionsreiche Troposphäre, in der das Wetter ist und wo wir leben und oben die konvektionsarme Stratosphäre, wobei sich die Grenze zwischen beiden Sphären verschieben kann.
    2. Der Temperaturgradient in der Troposphäre ist (fast) konstant – auch wenn sich die Dicke der Troposphäre ändert. Diese Konstanz ist konvektionsbedingt.
    3. Die fast konstante optische Dicke einer sich ändernden Stratosphäre. Diese Konstanz ist strahlungsbedingt und wird beschrieben mit der Skalierung (Maßstabsänderung) der Strahlungstransportgleichung bei Änderung der optischen Dicke infolge von Konzentrationsänderungen der Treibhausgase. Dabei muß nur vorausgesetzt werden, das die Lösungen existieren – ohne das die Lösung explizit vorliegen muß.
    4. Wo der Temperaturgradient (z.B. am unteren Rand der Stratosphäre) einen bestimmten Grenzwert überschreitet kann die Luftschichtung nicht ruhig bleiben und wird instabil = Konvektion = Kennzeichen der Troposphäre. Durch die Skalierung verschiebt sich der Ort dieses Grenzwertes zu niedrigeren Atmosphärendrücken. Dieses Absinken des Tropopausendrucks wird auch beobachtet.
    5. Im stationären Zustand (d.h. auch wenn Zeit vergeht, ändert sich der mittlere Zustand fast nicht) ist im Mittel die Wärmeabgabe der Erde genau so groß wie die Wärmeabsorption – andernfalls müßten sich die mittleren Temperaturen laufend erheblich ändern. Das aber widerspräche der Stationarität. Diese Tatsache bestimmt die Aufteilung der Temperatuzunahme über der geänderten Troposphäre als Zunahme der Oberflächentemperatur und Abnahme der Stratosphärentemperatur.

    Auf der Basis dieser 5 Punkte kann man eine Grundsensitivität der Oberflächentemperatur gegenüber Änderungen der CO2-Konzentration berechnen – die bedeutend höher ist als beobachtet. Denn durch die höhere Temperatur kommt z.B. mehr Feuchtigkeit in die Atmosphäre, daraus folgen mehr Wolken und Albedoänderung, die die Grundsensitivität verkleinert.

    MfG

  13. Lieber Herr Weber, #3

    haben Sie eigentlich Tomaten auf den Augen? In dem Watts Artikel oben sind zahlreiche Temperturverlaufe von verschiedenen Forschergruppen gezeigt und alle zeigen einen positiven Temperaturtrend zwischen 1980 und 2007, der von kuerzerfristigen positiven wie negativen Trends kleinerer Amplitude ueberlagert ist. Der laengerfristige positive Trend liegt zwischen 0.3 und 0.7 Grad. Das sehen Sie doch, oder halten Sie ihren Bildschirm verkehrt? Alleine um diesen langfristigen Anteil geht es. Der erfordert wohl eine ebenso langfristig wirkende Ursache. Die kuerzerfristigen Ueberlagerungen sind die Klimavariabilitaeten, die es schon immer gab und die noch nicht komplett erforscht sind. Die Ursachen fuer die Unterschiede in den langfristigen Amplituden fuehrt Watts auf den WI Effekt an Lnad zurueck, was man allgemein nicht so sieht. Ueber die Ursachen des global warmings, d.h. dem langfristigen Trend an sich, geht es in dem Artikel gar nicht!

  14. Lieber Herr Heinzow, #2

    die Rohdaten koennen Sie sich bei GISS gut angucken. Sie koennen auch die BerUecksichtigung des WI dort nachpruefen. Wenn Ihnen das Verfahren dort nicht gefaellt, so schlagen Sie ein konkretes anderes Verfahren und die Voraussetzungen zu einem solchen vor. Und lassen Sie doch Die Unterstellungen.

  15. @#4: Jochen Ebel sagt:
    „Wer glaubt, aus den Meßwerten eine nahezu Konstanz der Oberflächentemperaturen behaupten zu können, der muß den Regelmechanismus finden, der den Treibhauseffekt kompensiert – denn der Treibhauseffekt folgt aus ganz elementaren physikalischen Gesetzen.“

    Muß man nicht, Herr Ebel. Es reicht, zu kapieren daß der Treibhauseffekt keinen Einfluß auf die Oberflächentemperaturen hat…

    Und schon stimmt die Theorie mit der GEMESSENEN Realität überein!

  16. Der Beitrag wurde auch auf WUWT veröffentlicht und hatte eine intensive Diskussion zwischen dem Autor, Steven Mosher und Bob Tisdale (von dem Herr Frey hier auch schon Artikel übersetzte) zur Folge. Letztere kritisierten die Methoden und Aussagen des Autors ziemlich heftig. Auch die Anmerkungen von Herrn Becker in #1 sind dort teilweise schon zu finden. Bevor man sich hier die Köpfe einschlägt, lohnt es sich vielleicht, die bereits stattgefundene Diskussion zu diesem Artikel mal zu lesen …

    PS: Tisdales Eingagnsstatement, dass er in der ganzen Diskussion nicht zurückzieht sondern immer wieder untermauert: „Basically, any conclusion you’ve reached that UHI is responsible for the difference between TLT and land surface anomalies is based on your assumptions from an incomplete analysis.“

  17. Wer glaubt, aus den Meßwerten eine nahezu Konstanz der Oberflächentemperaturen behaupten zu können, der muß den Regelmechanismus finden, der den Treibhauseffekt kompensiert – denn der Treibhauseffekt folgt aus ganz elementaren physikalischen Gesetzen.

    MfG

  18. Lieber Herr Baecker
    Wenn die Satelliten über See Werte messen , die auch auf See gemessen werden, darf an mit Fug und Recht annehmen, daß das auch auf dem Land funktionieren muss.Wenn die Satelitten über Land die unten gemessenen Werte nicht finden können sollte man sich mal Gedanken machen, ob es nicht an einer Fehlpositionierung der benutzten Mess-Stationen liegen könnte.Oder an der kunstvollen Behandlung der Rohdaten durch Glättung, Emulgation,Amalganisation und AGW-adoptierte Computerprogramme. Die jetzt fehlende „Extra-Wärme“ wird die ganze Zeit als „Global Warming“ vermarktet. Wenn sie allerdings nur in Computern
    und nicht in Messungen zu finden ist, findet dieses überhaupt nicht statt. Trotz steigendem CO-2-Gehalt,womit sich auch diese These erledigt.
    Und die ist der zentrale Punkt der politischen Agenda,die von ungewählten „Weltregierern“ durchgesetzt werden will.Nun ist die Begründung futsch. Was nun?
    MfG
    Michael Weber

  19. Sehr geehrter Herr Dr. Bäcker,

    Sie verbreiten mal wieder Halbwahrheiten.

    die Wassertemperaturen kann man mit Satelliten sehr genau messen. Und der entspricht in aller Regel der 2m-Lufttemperatur.

    Bei den Landtemperaturen ist es wesentlich schwieriger aus der Oberflächentemperatur die 2m-Temperatur abzuleiten, zumal ja der größte Teil mit Pflanzenwuchs bedeckt ist.

    Weil dem so ist und viele 2m-Meßstationen an ungeeigneten Orten stehen, sind die HadCrut3-Werte letzendlich unbrauchbar. Gleiches gilt für die USHCN-Werte. 60% der COOP-Stationen stehen derzeit an ungeeigneten Orten, die nicht repräsentativ für die Umgebung sind. Temperaturmessung inmitten eines Klärwerkes ist ebnso unsinnig, wie ein Temperatursensor in der Nähe des Auslasses einer Klimaanlage eines Gebäudes.

    Sie können natürlich gerne mal die Stationen scannen. Wenn Sie ‚NCDC find a station‘ googeln, wird Ihnen geholfen werden. 😉

    Und wenn Sie sich die Rohdaten beschaffen und mit den homogenisierten vergleichen, werden Sie Ihr blaues Wunder erleben.

    „Watts
    Behauptung, der WI Effekt werde bei den
    Landdaten von CRU und GISS nicht berücksichtigt,
    ist ausserdem falsch! “

    Sie müssen es ja wissen, haben Sie sich ja noch nicht einmal die Rohdaten beschafft, geschweige denn die Stationen gescannt. Macht ja nix, denn kaum jemand kann ohne entsprechende wissenschaftliche Ausbildung Ihre unsubstantiierte Behauptung nachprüfen.

    mfg

    Thomas Heinzow

  20. Die „Extrawärme“ alleine dem WI Effekt zuzuordnen ist sicher falsch, denn Satellit und Bodenstationen messen unterschiedliche Bereiche der Atmosphäre. Diese dadurch notwendige Korrektur fehlt, hat aber dieselbe
    Groessenordnung wie der Beobachtete Effekt. Ausserdem fehlt ja die Gegenrechnung komplett, denn zum einen misst der Satellit ja selber
    einen WI Effekt (Einleitung), zum anderen muss
    man über das Verhältnis betroffener Fläche zu
    Erdoberfläche die Auswirkungen des WI
    abschätzen, wie bekannt, ist der Fehler in
    dieser Abschätzung unter 0,1 C. Watts
    Behauptung, der WI Effekt werde bei den
    Landdaten von CRU und GISS nicht berücksichtigt,
    ist ausserdem falsch!

    Herr Frey, Watts Behauptungen widersprechen Leistenschneider und Ko. Denn die beiden behaupten, es gäbe keine Erwärmung zusätzlich zum WI Effekt. Die behaupten sogar eine Abkuehlung! Bei Watts erkennt man aber die bekannte Erwaermung auch ohne WI Effekt (Satellit über See).

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