Dr. Ray Bradleys erstaunliches Photo! Wie man Kurven manipuliert!

Der CoAutor des berüchtigten Erfinder der Hockeystickkurve Dr. Ray Bradely hat schon wieder Erstaunliches gefunden. Er zeigte eine Kurve aus Eisbohrkerndaten zum CO2 Verlauf der CO2 Konzentration, die mit den hohen Werten von heute endet. Dumm nur, dass die Quelle seiner Originaldaten vor über 2000 Jahren abbrachen. Hat Bradley hier vielleicht Michaels (Mann) Nature Trick wiederholt (MBH 98) ? Anthony Watts hat sich dieser Frage angenommen und exemplarisch vorgeführt, was Bradley gemacht hat, bzw. wie schnell man getäuscht werden kann, wenn man nicht genau hinsieht. Lesen Sie, was Watts über die Aktivitäten von Dr. Bradley herausgefunden hat:

Hier findet man die Website von Dr. Raymond S. Bradley, der wie folgt beschrieben wird:

Herausragender Universitätsprofessor im Fachbereich Geowissenschaften und Direktor des Climate System Research Center (http://www.paleoclimate.org).

Leser können sich vielleicht auch an Dr. Bradley erinnern, war er doch Ko-Autor von Dr. Michael Mann in der berühmten MBH98-Studie, in der der umstrittene „Hockeyschläger“ erzeugt wurde.

Dr. Bradley wurde auch vor Kurzem bekannt durch seine Plagiatsvorwürfe (accusations of plagiarism) hinsichtlich des Wegman-Berichtes an den Kongress von Dr. Edward Wegman von der George Mason Universität, in dem die statistischen Methoden der Studie MBH98 kritisiert wurden.

Rechts sehen Sie Dr. Bradleys Photo von seiner UMass-Website:

Bemerken Sie darin etwas Interessantes? Hier sind einige Hinweise:

 

 

Seine Graphik des CO2-Verlaufs mit dem Titel “Treibhausgasaufzeichnungen aus dem Eisbohrkern von Wostok“ zeigt einen Wert von etwa 360 ppm für das CO2 am „Zeitpunkt 0“ der Gegenwart. Das Photo muss alt sein, da der gegenwärtige Wert in der Atmosphäre gemessen auf dem Mauna Loa etwa bei 390 ppm liegt.

Gut, es ist also ein altes Photo, aber wo liegt das Problem?

Diejenigen, denen die CO2-Daten aus dem Eisbohrkern von Wostok nicht bekannt sind, können die offiziellen Daten auf den FTP-Servern der NOAA hier finden:

CDIAC (Carbon Dioxide Information and Analysis Center)
ftp://cdiac.ornl.gov/pub/trends/co2/vostok.icecore.co2

NCDC (National Climatic Data Center)
ftp://ftp.ncdc.noaa.gov/pub/data/paleo/icecore/antarctica/vostok/co2nat.txt

NASA Goddard bietet ebenfalls Zugang zu den offiziellen Wostok-Daten: http://gcmd.nasa.gov/records/GCMD_CDIAC_CO2_VOSTOK_ICECORE.html

…und sie zeigen diesen hilfreichen Graphen mit der umgekehrten Zeitachse der Graphik von Dr. Bradley. Der heutige Tag findet sich also links:

Das ist merkwürdig, die CO2-Daten von Wostok zum gegenwärtigen Zeitpunkt werden mit 280 ppm angegeben, also deutlich niedriger als die 360 ppm in Dr. Bradleys Graphik. Seltsam, aber jene Website der NASA zum Eiskern aus Wostok zeigt das jüngste Update bei:

Also muss das ganz neu sein, oder?

Also lassen Sie uns ein paar andere Quellen studieren, mit Werten, die vielleicht näher an den Werten von Dr. Bradley liegen. Sicherlich gibt es irgendwo einige Updates zu den Wostok-Daten, die ich übersehen habe.

Wie sieht es bei Wikipedia aus, wo alles immer auf den neuesten Stand gebracht wird? Selbst wenn William Connelly da nicht mehr seine Finger im Spiel hat, wurden die Daten im vergangenen Jahr oder so aktualisiert? Hier sieht man den Graphen aus Wikipedia:

Der Verlauf des CO2 (grün), der Temperatur (blau) und der Staubkonzentration (rot), abgeleitet aus dem Wostok-Eisbohrkern, wie er bei Petit et al. 1999 gezeigt wird. Höhere Werte der Staubkonzentration werden trockenen, kalten Perioden zugeordnet.

Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Vostok_Petit_data.svg

Das ist komisch, die CO2-Daten zeigen hier etwas über 280 ppm CO2 in dem Eiskern. Aber sie beziehen sich auf jener Site auf Petit et al. 1999. Hmmm, ich machte mich daran, diese Studie zu suchen, und tatsächlich fand ich sie als PDF hier: http://www.daycreek.com/dc/images/1999.pdf und habe das Papier hier abgelegt  Vostok_nature_1999, um zu verhindern, die Website mit Downloads zu überladen. Der Titel dieser Studie von 1999 lautet [der Zeitschrift] Nature zufolge:

Klimatische und atmosphärische Geschichte der letzten 420 000 Jahre aus dem Wostok-Eisbohrkern, Antarktis
J. R. Petit*, J. Jouzel†, D. Raynaud*, N. I. Barkov‡, J.-M. Barnola*, I. Basile*,M. Bender§, J. Chappellaz*,M. Davisk, G. Delaygue†, M. Delmotte*, V. M. Kotlyakov¶, M. Legrand*, V. Y. Lipenkov‡, C. Lorius*, L. Pe´ pin*, C. Ritz*, E. Saltzmank & M. Stievenard†

Oh, o.k., dies erklärt, dass der Anteil des CO2 im Jahre 1999 bei 360 ppm gelegen haben muss und dass der Wert von Dr. Bradley daher stammt. Man betrachte nun die Daten vom Mauna Loa aus dem Jahre 1999 hier: ftp://ftp.cmdl.noaa.gov/ccg/co2/trends/co2_mm_mlo.txt.

Die Werte für 1999 lauten folgendermaßen:

1999   3    1999.208      369.46      369.46      367.90     26

1999   4    1999.292      370.77      370.77      368.19     30

1999   5    1999.375      370.66      370.66      367.84     29

1999   6    1999.458      370.10      370.10      367.87     30

1999   7    1999.542      369.10      369.10      368.42     30

1999   8    1999.625      366.70      366.70      368.21     30

1999   9    1999.708      364.61      364.61      367.95     29

1999  10    1999.792      365.17      365.17      368.41     31

1999  11    1999.875      366.51      366.51      368.58     29

1999  12    1999.958      367.85      367.85      368.58     29

Also erklärt das alles? Der Anteil des CO2 in der Atmosphäre lag 1999 um 360 ppm, so wie es in dem alten Photo von Dr. Bradley zu erkennen ist. Also müsste die Studie von Petit et al. den gleichen Wert zeigen, oder? Hier folgt die Graphik:

Oh, ist das seltsam! Sie zeigt nur etwa 280 ppm CO2 zum “gegenwärtigen” Zeitpunkt 1999, dem Zeitpunkt also, zu dem die Graphik veröffentlicht wurde.

Nun ja, die archivierten NOAA-Daten auf ihrem FTP-Server müssen aktualisiert sein und etwa 360 ppm irgendwo in dem Datensatz zeigen, oder? Also suchte ich auch danach, um sicher zu sein. Die jüngsten Daten findet man hier: ftp://cdiac.ornl.gov/pub/trends/co2/vostok.icecore.co2

Hmmm, die jüngsten Daten stammen von vor 2342 Jahren und zeigen 284,7 ppm. Das kann aber nicht stimmen, weil der renommierte Dr. Bradley Daten um 360 ppm zeigt. Außerdem sind die Namen der Ko-Autoren des Beitrages über die Analyse der Daten aus dem Wostok-Eisbohrkern von 1999 in Nature aufgeführt. Sicher gibt es doch dazu ein Update, oder?

Vielleicht ist es ein anderer Datensatz von NOAA, den er benutzt hat? Zu finden hier: ftp://ftp.ncdc.noaa.gov/pub/data/paleo/icecore/antarctica/vostok/co2nat.txt

Nun, das passt zu den CDIAC-Daten, aber es zeigt sich immer noch kein Wert um 360 ppm CO2 in den jüngsten Daten.

 

Nun ja, wie kann das sein?

Die Antwort scheint zu sein, dass es keine neuen Daten aus dem Wostok-Eisbohrkern gibt. Er hat geendet, und in den offiziellen Datenspeichern gibt es keine neuen Daten. Der letzte Wert des CO2-Anteils aus dem Eiskern zeigt 284,7 ppm.

Wie kommt dann Dr. Bradley zu einem Wert um 360 ppm? Ganz einfach, ich denke, er benutzt den gleichen Trick, den er und seine Ko-Autoren bei der Erstellung des berüchtigten MBH98-Papiers entwickelt hatten und mit dem sie die Hockeyschlägerkurve aus Instrumentenablesungen und paläoklimatischen Daten zusammen setzten:

Die Graphik oben stammt aus Fred Pearce’s Feb 2010 article in the Guardian und zeigt die mit Instrumenten ermittelten Daten, wie sie den Daten des Eisbohrkerns einfach angefügt wurden.

Und hier sieht man eine spätere Version aus dem Jahre 2003 mit der gleichen Aufspaltung zwischen Instrumenten- und Paläodaten (Abbildung 1 aus Mann et al., EOS forum 2003):

Quelle: http://www.ncdc.noaa.gov/paleo/pubs/mann2003b/mann2003b.html

Es ist also ziemlich offensichtlich, dass Dr. Bradley (oder wer auch immer diese Graphik entwarf) einfach die Daten aus dem Eisbohrkern am Ende entfernt und durch Instrumentendaten ersetzt hat. Oder, wie es Joe Romm ausdrückt, er hat das Ganze „aufgepeppt“.

Das einzige Problem, dass sich jedoch ergibt, wenn er die Graphik unter dem Titel: Treibhausgaskonzentrationen aus dem Wostok-Eisbohrkern wie unten gezeigt präsentiert…:

 

…ist, dass sie meiner Ansich nach falsch ist! Dies gilt auch für die rote Linie des Methans, aber das steht auf einem anderen Blatt.

Das Problem: Wenn man Bodendaten der Temperatur aus der Antarktis nimmt und sie mit den Bodendaten der Temperatur von Hawaii verbindet und dieses Konstrukt dann als die gesamte historische Aufzeichnung aus Antarktika präsentiert, würden unsere Freunde einen echten „Knüller“ landen.

Oder, wenn man die Wirtschaftsdaten einer schlecht gehenden Firma „A” mit den viel besseren Daten einer Firma „B“ verbindet und daraus einen Gesamtverlauf der Firma „A“ konstruiert und diesen den Aktionären vorlegt, würde die Securities and Exchange Commission (SEC) einen echten Knüller haben, wenn sie das herausfinden, oder nicht? Manch einer wandert für so etwas ins Gefängnis.

Aber was wollen Sie, das ist Klimawissenschaft!

Ein riesiges Dankeschön an den Leser Brian M. der mich per e-mail auf diesen Vorgang hingewiesen hatte.

Zusatz: Ich sollte erwähnen, dass ich keinen Beweis habe, ob diese Graphik irgendwo in irgendeiner wissenschaftlichen Veröffentlichung oder Präsentation von Dr. Bradley gezeigt wurde. Ich weise lediglich darauf hin, dass dieses Photo, das gestellt erscheint, nicht zu den aktuellen Daten aus Wostok passt. Man sollte nichts über diesen Vorgang hinaus extrapolieren, bis die nächsten Beweise präsentiert werden.

Übersetzt und mit einer Einführung versehen von Chris Frey für EIKE

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13 Kommentare

  1. Lieber Herr Berger, #8

    „Genau wie Sie behaupten bei den Computerklimamodellen sind alle Einflußfaktoren berücksichtigt, behaupten Sie den Gasaustausch zwischen den Schichten des Inlandeises qualitativ und quantitativ einschätzen zu können.“

    Ich habe weder das eine noch das andere behauptet. Da reden Sie sich etwas ein.

  2. #3

    „wenn es stimmt, dass die obersten 150 meter eines eisbohrkerns mit der umgebenden atmosphäre interagieren, und daher die daten unzuverlässig sind, dann trifft das
    beim kontinuierlichen wachsen des eises immer zu. es ist doch zu vermuten, dass jede beliebige schicht im bohrkern immer mit der umgebenden atmosphäre im gasaustausch stand und ergo eine ungenauigkeitsspanne von rund 2500 jahren in die analysen eingeht. “

    So ist es, der Abschluß von der Außenluft geschieht zwar graduell, aber Sie können ja in der angebenen Quellen sehen, dass zwischen „ice age“ und „mean age of the air“ unterschieden wird. Das Auslesen von CO2 aus Eiskernen ist noch „trickreicher“ als Watts erahnt…

    „bei derart großer unsicherheit dann messdaten anzustücken, um eine nicht vorhandene genauigkeit und sicherheit der aussage vorzutäuschen, ist schon ein wissenschaftliches bubenstück!“

    Wieso sollte man die nicht anstücken dürfen? Man muss eben wissen, dass die Eiskerndaten geglättet sind. Das weiß man aber, wenn man sich nur ein bisschen mit der Paläoklimatologie oder Geologie auskennt!

    #5 , #7 & #8

    „Ich bin nur Leser und kein Fachmann. Sie, Nico Baecker, schreiben, die letzten 150 Meter des Eisbohrkerns seien unbrauchbar, weil nicht luftdicht verpackt. Ich meine dies gilt für den ganzen Bohrkern. Weil der Punkt minus 150 Meter mit zunehmender Gesamtlänge des Bohrkernes gleitend mitwandert und der von Ihnen gemachte Einwand jederzeit galt.“

    Richtig. Siehe oben. Hinzu kommt noch, dass pro Millimeter Eisschicht der konservierte Zeitraum immer größer wird, je tiefer das Eis ist (Verdichtung)

    #6

    „haben Sie denn den Skandal nicht gemerkt?“

    Der Skandal ist eigentlich, dass niemand mal zugibt, welchen Blödsinn Watts da verbreitet. Stattdessen sind viele Leser wieder unfähig, beim ursprüngliche Thema, nämlichs Watts mokierte Graphikerstellung, zu bleiben.

    #9
    „Herr Baecker, dann erklaeren Sie doch bitte die Ergebnisse der Eisbohrkernuntersuchungen von Neftel et al. (1982; 1985) sowie Friedli et al. (1986), die in allen IPCC-Reports eine wichtige Rolle spielen; denn die CO_2-Konzentration von 290 ppmV um 1750 herum beruht auf diesen Messungen. Die zitieren Arbeiten sind in Nature erschienen.“

    Da ich die Arbeiten nicht gelesen habe, kann ich Ihnen dazu nichts erklären.

    #11:

    „Wenn wir nämlich die Temperaturskala im Vergleich zur Co2-Skala für den Zeitraum von ca. 116 000+ bis 114 000+ betrachten, knappe 2 000 Jahre, dann erkennen wir, dass das Co2 von 260 auf 270 hoch ppm gestiegen, die Temperaturen hingegen um ca. 3 Grad gefallen sind. Das umgekehrte Verhältnis lässt sich ab ca. 108 000 v.Chr. beobachten.“

    Und, hat man geklärt, woher das kommt?

  3. @#1
    Natürlich macht das ein schiefes Bild Herr Baecker. Wenn ich als bekannter Kirchengegner nach dem großen Pädosexuellenskandal mich vor eine Wand stelle, wo im Hintergrund der Papst einem Jungen den Kopf streichelt, na was wird das wohl für Assoziationen auslösen. Ganz unbeabsichtigt natürlich.

    Ps. Gewußt muss Bradley es haben, denn sonst hätte er nicht die bei Petit vorhandene Temperaturskala weggelassen.

    @ all
    Also Bradleys Grafik beeindruck mich gar nicht. Klugerweise ist hier keine Temperaturskala hinzugezogen worden, wäre eine solche hinzugezogen worden, würde sich ein anderes Bild zeigen. Es handelt sich bei Bradleys Grafik imho um eine Grafik aus Petit 1999.

    Wenn wir nämlich die Temperaturskala im Vergleich zur Co2-Skala für den Zeitraum von ca. 116 000+ bis 114 000+ betrachten, knappe 2 000 Jahre, dann erkennen wir, dass das Co2 von 260 auf 270 hoch ppm gestiegen, die Temperaturen hingegen um ca. 3 Grad gefallen sind. Das umgekehrte Verhältnis lässt sich ab ca. 108 000 v.Chr. beobachten.

    Quelle: http://tinyurl.com/yan7skp

  4. Sie sind endlich wieder vereint…NF & NB…obwohl ja eigentlich NF hier keine „Senderechte“ mehr hatte. Aber dies alles erhöht ja die „Einschaltquote“ Die „Haarspalterei“ fängt also nun wieder von vorne an !
    Ich bin richtig „geil“- diese ganzen Bewegungen, denn die bringen uns voran !
    Hier wird ein Prof. Dr. Kramm praktisch niedergemacht, aber die Herren NB,NF oder wie auch immer dürfen schreiben und behaupten was sie wollen !

    Erich Richter

  5. #1: NicoBaecker sagt:

    am Freitag, 03.12.2010, 15:45

    Wieso ist da etwas falsch? Der Watts scheint nicht zu kapieren, dass in den oberen 150 m des Eiskerns das CO2 nicht „luftdicht verpackt“ ist und daher nicht als Konservat der CO2-Konzentration zum Entstehungszeitpunkt des Eises gilt.

    Herr Baecker, dann erklaeren Sie doch bitte die Ergebnisse der Eisbohrkernuntersuchungen von Neftel et al. (1982; 1985) sowie Friedli et al. (1986), die in allen IPCC-Reports eine wichtige Rolle spielen; denn die CO_2-Konzentration von 290 ppmV um 1750 herum beruht auf diesen Messungen. Die zitieren Arbeiten sind in Nature erschienen.

    MfG

  6. zu #1 Nico Baecker: „Wieso ist da etwas falsch? Der Watts scheint nicht zu kapieren, dass in den oberen 150 m des Eiskerns das CO2 nicht „luftdicht verpackt“ ist und daher nicht als Konservat der CO2-Konzentration zum Entstehungszeitpunkt des Eises gilt.“
    Sehr gut Herr Baecker! Aber, die Schichten darunter gehörten auch einmal zu den obersten 150 Metern „nicht luftdicht verpackt“. Sind diese heute nicht als Vergleich geeignet sind, waren Sie es nie und sind es auch heute nicht. Es findet ein Gasaustausch zwischen den Schichten statt ohne klare Trenn- oder Grenzlinie. Genau wie Sie behaupten bei den Computerklimamodellen sind alle Einflußfaktoren berücksichtigt, behaupten Sie den Gasaustausch zwischen den Schichten des Inlandeises qualitativ und quantitativ einschätzen zu können. Sorry, Sie können es nicht!

  7. Sehr geehrter Herr Bäcker,

    ich habe da zu Ihren Ausführungen mal eine Frage:
    Wenn in Vostok die Eisschicht der letzten ca. 2300 Jahre im ständigen Austausch mit der Luft steht, dann ist doch der letzte Wert der CO2-Messung aus dem Eiskern von vor 2342 Jahren auch nur so etwas wie ein Durchschnitt von ca. 2300 Jahren – oder irre ich mich da?

    MfG

  8. Ja Herr Bäcker,

    haben Sie denn den Skandal nicht gemerkt?

    Da wagt es jemand, historische Daten und heutige, instrumentell gemessene Daten in einem gemeinsamen Diagramm darzustellen. Oh, welch Frevel!

    Und schlimmer noch: Womöglich hat er dies sogar in einem paper veröffentlicht, Watts weiß es nicht, aber das Schlimmste ist natürlich zu vermuten. Möglicherweise steht ja im Text unter dem Diagramm, dass die Bohrkerndaten ergänzt wurden. Aber sehen Sie denn nicht, wie geschickt Bradley auf dem Foto diesen Bereich abdeckt? Ganz klar: Dieser Mann verbirgt etwas! Ein Fall für strafrechtliche Verfolgung.

    Ein Tipp:
    Eine richtige Story sind die Vorgänge um die Erstellung des Wegmann-Reports. Dass Bradley plagiiert wurde, um Bradley zu widerlegen, ist ja schon kurios genug. Ist meines Erachtens aber das kleinste Problem, das Wegmann gerade hat, siehe DeepClimate. Sehr schade, dass die richtigen Skandale hier überhaupt nicht aufgearbeitet werden, hm?

  9. Ich bin nur Leser und kein Fachmann. Sie, Nico Baecker, schreiben, die letzten 150 Meter des Eisbohrkerns seien unbrauchbar, weil nicht luftdicht verpackt. Ich meine dies gilt für den ganzen Bohrkern. Weil der Punkt minus 150 Meter mit zunehmender Gesamtlänge des Bohrkernes gleitend mitwandert und der von Ihnen gemachte Einwand jederzeit galt.
    Aber ich kann mich ja auch irren.

    An die Redaktion: warum ist das zur Spamabwehr dienende Wort so bizarre gestaltet und damit oft rätselhaft. Sie könnten auch das Schlüsselwort in ordentlichen Buchstaben und Zeichen schreiben, oder ?

  10. die ganze sache leidet an vorgetäuschter genauigkeit.
    wenn es stimmt, dass die obersten 150 meter eines eisbohrkerns mit der umgebenden atmosphäre interagieren, und daher die daten unzuverlässig sind, dann trifft das
    beim kontinuierlichen wachsen des eises immer zu. es ist doch zu vermuten, dass jede beliebige schicht im bohrkern immer mit der umgebenden atmosphäre im gasaustausch stand und ergo eine ungenauigkeitsspanne von rund 2500 jahren in die analysen eingeht. die eisbohrkerne können also bestenfalls grobhinweise auf gaskonzentrationen in der luft geben.

    bei derart großer unsicherheit dann messdaten anzustücken, um eine nicht vorhandene genauigkeit und sicherheit der aussage vorzutäuschen, ist schon ein wissenschaftliches bubenstück!

  11. Um den ganzen AGW-Quatsch zu entlarven brauch man bloß die mittelalterliche Warmperiode mit der den jeweiligen CO² Konzentrationen vergleichen! Da ist der BEWEIS, dass Co² und Temperatur NICHT korreliert!

  12. Wieso ist da etwas falsch? Der Watts scheint nicht zu kapieren, dass in den oberen 150 m des Eiskerns das CO2 nicht „luftdicht verpackt“ ist und daher nicht als Konservat der CO2-Konzentration zum Entstehungszeitpunkt des Eises gilt. Daher endet die CO2-Kurve aus dem Eiskern bei 2342 Jahre vor heute. Es gibt keine genaue Zuordnung zwischen Eistiefe resp. -alter und CO2-Konzentration im Eisbohrkern zwischen 150 m Tiefe und der Oberfläche, denn diese Schicht steht in Austausch mit der gegenwärtigen Luft.

    Die Bradley-Graphik (und alle anderen Graphiken über solche Zeiträume) ist damit zwangsläufig (!) zusammengesetzt, nämlich bis vor 2342 Jahren sind dies die CO2-Konz. auf dem Eiskern, zwischen vor 2342 Jahren bis 1960 (oder so) irgendwelche Daten aus anderen proxys und ab 1960 aus den direkten Messungen in Luft. Und da das CO2 sich so schnell gut verteilt, trifft diese Graphik in sehr guter Näherung (+/- 10 ppm vielleicht) den CO2-Verlauf in der Atmosphäre im globalen Mittel. Was an diesem „Trick“ nun verwerflich sein soll, soll mir Watts mal erklären.

    Wenn der Watts sich nun darüber echauffiert oder irritiert ist, dass dieser „Trick“ nicht explizit in der Überschrift erwähnt wurde, also statt „Greenhouse Gas Record from the Vostok Ice Core“ vielleicht so was wie „Carbon Dioxide Concentrations in the Earth Atmosphere derived from the Vostok Ice Core, other Proxies, and recent Direct Measurements in Past and Present“, so kann er ja gerne Bradley um eine Änderung dieser irrtierenden Überschrift bitten.

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