„Erneuerbare“ werden in UK zu einer Erhöhung von Strom-Rechnungen um £880 führen

Wenn wir die von der EU vorgegebenen Ziele [in Großbritannien] erreichen wollen, Energie aus Erneuerbaren zu gewinnen, würde das mehr kosten, als wir derzeit für unsere gesamte Stromerzeugung ausgeben, meint Christopher Booker.

Mal ins Blaue gesagt: Es gibt nicht die geringste Chance, irgendeines der von der Regierung verkündeten Ziele zu erreichen, Energie aus Erneuerbaren zu erzeugen!

Gibt es irgendein Thema, bei dem von der Regierung mehr Unsinn erzählt wird und mehr abstruse Vorschläge verbreitet werden, wie unsere von der EU vorgegebenen Ziele der Energieerzeugung zu erreichen sind, als da wäre, die Energiegewinnung auf 30% aus Erneuerbaren innerhalb von 10 Jahren umzustellen? (Dies würde etwa die sechsfache Menge der gegenwärtigen Kosten verursachen, was bedeutet, dass wir die größte Herausforderung im Vergleich zu anderen europäischen Staaten haben).

Beispielsweise hat der Industrieregulator Ofgem [?] kürzlich verkündet, dass wir bis zum Jahre 2020 £40 Milliarden ausgeben müssen, um unsere erneuerbaren Energiequellen in das nationale Netz zu integrieren – £4 Milliarden pro Jahr. Alistair Buchanan, der Vorsitzende von Ofgem, behauptete in der Sendung BBC Today und auch anderswo vergnügt, dass dies lediglich zu einer Erhöhung des Strompreises um £6 für die 25 Millionen Haushalte in Großbritannien führen würde. Jedoch zeigen zehn Sekunden mit einem Taschenrechner, dass sich die zusätzlichen Kosten dieser £4 Milliarden pro Jahr aufgeteilt auf jeden Haushalt auf £160 belaufen dürften.

Als ob das noch nicht genug wäre, will die Regierung bis 2020 Windfarmen im Meer mit einer Kapazität von 33 Gigawatt (1 Gigawatt = 1000 Megawatt) errichten. Legt man die gegenwärtigen Kosten von £3 Millionen pro Megawatt an Kapazität zugrunde, würde das weitere £100 Milliarden kosten (£10 Milliarden pro Jahr, oder £400 für jeden Haushalt). Dies müsste mit unseren Stromrechnungen bezahlt werden. Und dennoch, selbst wenn man diese Windfarmen alle errichten könnte, würden sie trotzdem im Mittel nur etwa ein Viertel dieses Stromes erzeugen.

Hinzu kommen laut Vorhersage der Regierung £8 Milliarden pro Jahr (oder £320 pro Haushalt) für den albernen, freigiebigen Einspeisungstarif für Solarenergie sowie, nur für dieses eine Ziel, unsere totale jährliche Zahlung für den Traum, die Vorgaben der EU zu erreichen, in Höhe von mindestens £22 Milliarden. Das ist erheblich mehr als die gesamten Kosten der Energieerzeugung im vergangenen Jahr, die sich auf £18,6 Milliarden beliefen.

Mit anderen Worten, diese Maßnahmen allein würden unsere Stromrechnung mehr als verdoppeln, und zwar für die Erzeugung von etwa so viel – und sehr unzuverlässiger – Energie wie von einer Handvoll herkömmlicher Kraftwerke.

In der Realität gibt es nicht die geringste Chance, dass die Regierung irgendeines dieser Ziele erreichen wird. Aber die massive Umverteilung der Energiequellen, die umzusetzen die Regierung alles tut, wird nicht helfen, die drohende Lücke der Stromversorgung zu füllen, wenn 17 der älteren Kohle- und Kernkraftwerke geschlossen werden müssen. Dann gibt es nahezu nichts in diesen Plänen, um sicherzustellen, dass die Lichter in Britannien nicht ausgehen.

 Christopher Booker

Veröffentlicht: 16. Oktober 2010 in [der britischen Zeitung Telegraph]

Übersetzt von Chris Frey für EIKE

Link: Den Originalartikel finden Sie hier

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9 Kommentare

  1. Das Dilemma ist doch, dass meist nur der Strommarkt betrachtet wird, dabei ist dieser aber nur ein Teil des Energiemarktes, der sich im Grunde ja willkürlcih ergeben hat. Nur ein Drittel unseres gesamten Energiebedarfs wird durch elektrischen Strom gedeckt. Die beiden anderen Drittel müssen aber auch sauber werden !

    Wenn man unter diesen Gesichtspunkten die in Deutschland sauber erzeugte Energie betrachtet, sind es nur 12 bis 15 % des gesamten Energiebedarfs, die derzeit bereits sauber erzeugt werden. Und das trotz jahrzehntelanger milliardenschwerer Förderung der erneuerbaren Energieerzeugung. Wenn es überhaupt gelingen wird, eines Tages den kompletten Energiebedarf Deutschlands ökologisch zur Verfügung zu stellen, dann wird es dennoch noch mehrere Jahrzehnte dauern, dieses Ziel zu erreichen – die Chinesen nehmen indes in den nächsten 20 Jahren Woche für Woche ein neues Kohlekraftwerk in Betrieb. In Indien passiert das gleiche, allerdings nur jede dritte Woche ! In anderen Teilen der Erde und dortigen Entwicklungs- und Schwellenländern sieht es kaum anders aus.

    Wenn man sich diese Zahlen mal vor Augen führt, müsste eigentlich automatisch klar werden, wie die Gutgläubigkeit der freitags selbstlos gegen Kohlekraftwerke demonstrierenden und streikenden Schülern in ihrer Ahnungslosigkeit über das Weltgeschehen und globale Zusammenhänge in der Energiewirtschaft regelrecht verarscht wird.

  2. Das AKW Hinkley Point brauch ca. 11 Cent/kWh + 35 Jahre Einspeisevergütung + Inflationsausgleich + Staatliche Bürgschaften.

    Bei Windkraftanlagen sind bereits Anlagen mit genau 0,00 Cent an EEG-Vergütung bei den Ausschreibungen erfolgreich in Deutschland und das ist nur noch ein frage der Zeit biss diese kWh Preise nach England schwappen.

    Die Vergütung für die Wind-Energie beim Offshore-Windpark Hornsea beträgt ca. 0,575 Pfund pro KWh (ca. 7 €-Cent) das sind ca. 50% vom AKW Preis.

    • Sie vergleichen mit Penetranz Äpfel mit Birnen und hoffen damit den flüchtigen Leser in die Irre zu führen. Hinkley Point liefert passgenaue dann Strom wann man ihn und solange man ihn braucht. Ihre WKA tun das Gegenteil. Ein mindestens gleichgrößer Kraftwerkspark muss bei Ihren WKA ständig in Bereitschaft stehen, um einzuspringen. Deren Kosten – obwohl volkswirtschaftlich völlig unsinnig- fallen nur an, weil Sie WKA einsetzen wollen. Da diese Verwirrpraxis bei Ihnen offensichtlich Absicht ist, werden weitere Äpfel-Birnen-Beispiele von Ihnen nicht mehr genehmigt. Machen Sie Ihren eigenen Blog auf, oder gehen Sie zu AGORA oder sonstwelchen Profiteuren des EEG.

      • Admin
        Hinkley Point liefert passgenaue dann Strom wann man ihn und solange man ihn braucht.

        Hinkley Point liefert weder heute noch in 5 Jahren noch in 10 Jahren Strom.

        Ddie Windkraftanlagen machen das bereits heute.

         

  3. „Ofgem“ bedeutet Office of Gas and Electricity Markets und ist eine britische Regulierungsbehörde, welche die Strom- und Gasmärkte sowie den Netzzugang regelt.

    mfg
    Horst Veit

  4. Die Zahlen aus Great Britain sind ja ganz interessant, aber welche werden wir in Deutschland haben, wenn die Förderung von Windstrom und Solarstrom so weiter geht und die Ziele der Bundesregierung Wirklichkeit werden sollten?
    Gibt es dazu schon Veröffentlichungen?

  5. Das ist schon richtig,es kommen noch die Kosten dazu die der Bundesmichel für die Produkte die wegen der höhreren Energiekosten der Industrie mitbezahlen muß. Ich habe jetzt schon laufend zuzüglich Energiekostenanteil auf meine Rechnungen die ich für Glass und Metalle bekomme.

  6. Das ist alles richtig. In D wird ja demnächst bereits seitens der Privathaushalte ein Aufschlag von 100% auf die konventionellen Stromerzeugungskosten gezahlt, um die sog. „EE“ zu subventionieren.

    Die entscheidende Frage ist, wann der Bürger und die Journaille merken, daß diese Subventionierung Deutschland, dem einzelnen Bürger und der EU keine Vorteile bringt, sondern nur Nachteile.
    In GB scheint die Journaille etwas bemerkt zu haben.

    mfg

    Thomas Heinzow

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