Englischer Wetterdienst hat Temperatur-Daten gefälscht, sagen russische Experten.

Klimawandel: Kann man den Zahlen trauen?
Von einer führenden russischen Denkfabrik, die von einem früheren Berater Wladimir Putins gegründet wurde, kam die explosive Behauptung, daß der englische Wetterdienst Zahlen zum Klimawandel gefälscht hätte.

Zeitgerecht zum Höhepunkt des Kopenhagen-Gipfels wurde verbreitet, daß sibirische Wetter-Statistiken herausgepickt worden wären, um Beweise zu verbergen, die keine globale Erwärmung zeigten.

Die Denkfabrik protestiert gegen die Behandlung von Daten durch das Hadley Centre für Klimawandel des englischen Wetterdienstes. Die Daten waren veröffentlicht worden, um vom Streit abzulenken, der wegen der gehackten Emails der Climate Research Unit in East Anglia entbrannt ist.

Begierig hatten Klimaskeptiker die Emails aufgegriffen zum Beweis, dass Forscher die Zahlen frisiert hätten.

Das in Moskau ansässige Institut für Wirtschaftsanalyse (IEA) behauptete, dass vom Hadley Centre nur diejenigen sibirischen und russischen Wetterstatistiken verwendet worden wären, die in die Theorie von der globalen Erwärmung passten. Was nicht passte, wäre ignoriert worden.

Auf die Meldung haben sich die dem Kreml eng verbundenen Medien gestürzt. Der Kreml hält nichts von strikten neuen Einschnitten in die CO2-Emissionen, wie sie viele westliche Länder auf dem Kopenhagen-Gipfel fordern. Die halboffizielle RIA Novosti Nachrichten-agentur meldete, dass russische Wetterstationsdaten die Klimaerwärmungstheorie nicht stützten. Die Agentur ging noch weiter und behauptete, dass das Hadley Centre wahrscheinlich russische Klimadaten gefälscht hätte, indem es nur die Statistiken von einem Viertel aller [russischen] Wetterstationen für seine Berichte genutzt hätte.

“Über 40 Prozent des russischen Staatsgebiets sind nicht in die globalen Temperatur-Berechungen einbezogen worden, obwohl Wetterstationen und Beobachtungen verfügbar waren”, behauptete der kreml-freundliche Oligarch Allisher Usmanov.

Die Beschuldigung lautete, daß die als HadCRUT bekannten Hadley-Daten weit häufiger unvollständige Ergebnisse von russischen Wetterstationen benutzt hätten als vollständige.
„Bei der Auswahl zwischen Stationen mit unterbrochenen Meßdaten und solchen mit fortlaufenden aus der gleichen Region pflegte HadCRUT die Stationen mit den unterbrochenen Reihen auszuwählen, die ein deutlicheres Bild der Erwärmung zeigten“, schrieb die Zeitung Kommersant. 

Daten wären verfälscht worden durch häufigeren Einbezug von Stationen aus stark bevölkerten Gegenden als von entfernten Stationen mit korrekten Daten, wurde behauptet.

An einer Stelle des 21seitigen Berichts steht: “Infolge der Temperaturverfälschungen für Russland wurde das Ausmaß der globalen Erwärmung übertrieben. Die russischen Daten stehen für einen Anteil von 12,5 Prozent der globalen Landmasse.“

Das Institut, das vom ehemals pro-westlichen Wirtschaftsberater Putins, Andrey Illarionov, gegründete wurde, der auch den Bericht herausgab, wirft dem Hadley-Bericht  gestützt auf vollständigere Statistiken vor, die Erwärmung in Russland um 0,64 Celsiusgrade zwischen 1870 und 1990 überzeichnet zu haben. Illarionov, der aus dem Regierungsdienst ausschied, weil er Putins autoritäre Politik kritisierte, ist auch Senior-Berater am Cato Institut in Washington. Er ist ein erklärter Gegner der Klimawandel-Lobby.

Die Sprache des Berichts ist weniger reißerisch als die Berichterstattung darüber. Aber es wird behauptet: “Es ist nicht leicht eine vernünftige Erklärung für einen derart selektiven Ansatz zu finden. Dennoch kann man sich einen Reim darauf machen.“

„Wenn man die Temperaturtrends von den Wetterstationen analysiert, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß sie überhaupt keinen wahrnehmbaren Erwärmung aufzeigen für die zweite Hälfte des 20. und den Anfang des 21. Jh."

Der Bericht betonte: “Man sieht leicht, daß die Wetterstationen nicht gleichverteilt sind, ihre Konzentration ist erwartungsgemäß beträchtlich in den westlichen und südlichen Gegenden des Landes, aber deutlich niedriger im Norden und Osten.” Und er äußert die Furcht, daß ähnliche Methoden auch für andere Länder angewandt worden sein könnten.

Bei der Veröffentlichung seines eigenen Berichts in der vergangenen Woche verlautbarte der [englische] Wetterdienst, es sei ein Netzwerk von Stationen benutzt worden, die von der Weltwetter-Organisation (WMO) bestimmt worden wären. “Die Stationsauswahl ist über den Globus gleichverteilt und sie repräsentiert die Veränderungen der Durchschnittstemperaturen über Land in globalem Maßstab.

Die gehackten Emails der Klimawissenschaftler von der East Anglia Universität waren über einen russischen Internet-Server verbreitet worden. Tausende von Emails und andere Dokumente waren von  einem Email-Server der Climatic Research Unit (CRU) der Univer­sity of East Anglia (UEA) in Norwich, East England, von Unbekannten gestohlen und veröffentlicht worden. Es ging dabei um Fragen der Klimaerwärmung, die im Laufe der letzten 13 Jahre behandelt worden waren.

 Von Will Stewart.

Die Übersetzung des Originalartikels besorgte dankenswerterweise Helmut Jäger für EIKE

 

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16 Kommentare

  1. @Hadug usw.

    Ich habe lange Jahre Simulationen entwickelt, zwar auf einem anderne Gebiet aber die Probleme sind die gleichen.
    Ich kann sagen das Klimaszenarien aufgrund von Simulationsmodellen keinerlei Aussagekraft besitzen. Wer behauptet das Klima „Simulieren“ zu können ist entweder ein Scharlatan oder schlicht größenwahnsinnig.
    Die IPCC Szenarien haben die Aussagekraft von dem Spruch:
    „Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sichs Klima oder es bleibt wie es ist“

  2. zu #13
    Als Vergleichsjahr soll tatsächlich 1750 gelten. Das wundert mich, schließlich liegt das Jahr nicht nur mitten in der kleinen Eiszeit, sondern es gab damals doch auch keine normierten Temperaturaufzeichnungen. Will man als Vergleichsort Stockholm nehmen oder…. Nachdem ich nun heute morgen die Presse nachgelesen habe, frage ich mich weiter, ob die 2 Grad für die Maßeinheit Celsius gelten oder für Fahrenheit? Wissen die Staatsmänner überhaupt, dass es unterschiedliche Skalen gibt?

  3. Herr Matthes!

    hat es Ihnen die Sprache verschlagen? Ich hatte Ihnen in:
    http://tinyurl.com/y8azs5c

    so umfangreich auf Ihr #45 in #53 geantwortet, warum Sie Ihre Abkühlung bestenfalls als astrologische Weissagung verkaufen können. Und Sie haben dem nichts zu entgegnen? Ich werte dies als Zustimmung ihrerseits zu meinem Artikel.

  4. Die Regierungschefs wollen die Temperaturerhöhung auf 2 Grad begrenzen. Meine Frage an euch: Von welchem Ist-Zustand gehen die aus? Ich konnte bisher in keiner Pressemeldung die Ist-Temperatur finden, auf die man sich berufen will. Kann mir da einer weiterhelfen? Bisher hat auch noch kein einziger Medienvertreter danach gefragt. Sind das vielleicht Falschen.

  5. @Matthes: Bitte posten Sie zum Thema! Was hat das mit der Temperaturentwicklung in Russland zu tun?

    @T.: Warum? Jeder der den IPCC Bericht gelesen hat, weiss das hauptsächlich die Erwärmung der zweiten Jahrhunderthälfte dem Menschen zugerechnet wird. Diese ist in beiden Kurve gleich gross. Warum sollte das IPCC ein Interesse daran haben, die Erwärmung, die wohl nur in geringen Teilen vom Menschen verursacht ist, also die vor Mitte des Jahrhunderts – als möglichst gross darzustellen?

    „auch wenn es wissenschaftlich gesehen nicht sinnvoll ist.“
    Können Sie das bitte genau begründen! Haben Sie die Staionen genau analysiert? Oder worauf begründen Sie Ihre Aussage?

    PS: Ich freue mich immer noch auf eine Reaktion von EIKE, denn die haben ja die Medienente ungeprüft übernommen.

  6. @Hadug
    Bisher war das IPPC immer bestrebt einen möglichst großen Temperatursprung seit 1860 abzubilden, da sich das wesentlich besser und leichter verkaufen lässt als Ihre Argumentation.

    Insofern passt die rote Kurve durchaus wesentlich besser ins Bild der Alarmisten, auch wenn es wissenschaftlich gesehen nicht sinnvoll ist.

  7. @NB
    Das betrifft Ihre Glaubwürdigkeit insgesamt.
    Da muss man nicht auf einzelne spezielle Punkte zurückgreifen. Da genügt einfach die Feststellung, dass gerade in der Wissenschaft jede Wissenschaftler, der seine eigenen Erkenntnisse als Dogma darstellt, sich in der Wissenschaft selbst disqualifiziet. Und was den Klimawandel angeht, trifft das auf Sie zu.
    Sie sollten meine Kommentare vielleicht auch richtig lesen, deshalb wiederhole ich es hier gerne noch einmal, dass dies nichts mit Ihren guten Kenntnissen in Teilbereichen zu tun hat, sondern einfach Ihre Unfähigkeit, den Klimawandel zu erklären.

  8. Hadug trollt:

    „… scheinbar herrscht hier immer noch die Mentalität: Was skeptisch ist, muss wahr sein.“

    Geprüft: Seit 1998 gibt’s keine Erderwärmung (leider!), seit 2003 wird’s zunehmend kälter.
    Aktuell häufen sich Kälterekorde weltweit.
    Die gute Nachricht: CO2 ist um 20ppm gestiegen.

    Menschengemachte Erderhitzung durch CO2?? Grotesk.

    Von 1998 bis 2008 ist die globale Temperatur um 0,2°C zurückgegangen.
    Die Nordhalbkugel hat sich um 0,1°C, die Südhalbkugel sogar um 0,3°C abgekühlt.

  9. Lieber Herr Alois Egon,

    „Dieses Verhalten regt in besonderem Maße sachliche Vorbehalte gegen Ihre Beiträge.“

    auf Ihre sachlichen Vorbehalte bin ich gespannt.

  10. Tja Herr Limburg,

    Sie schreiben da ja schöne Sachen, nun müssen Sie nur nach beweisen, dass dies alles hier auch zutrifft und zu so großen Diskrepanzen führt, dass die daraus abgeleiteten Aussagen nicht valide sind. Dafür müssten Sie mal das interpretationsanfällige Zitieren gegen wissenschaftliches Arbeiten auswechseln (das können Sie ja anscheinend). Denn nur auf Basis nachvollziehbarer und quantitativen Analysen lassen sich objektive Schlussfolgerungen ziehen.

  11. Ja leiber NB,
    sie haben Recht. Da kann natürlich jeder kommen und behaupten, die Daten seien manipuliet.

    Genau an dieser Stelle erlangt die Glaubwürdigkeit eine herausragende Bedeutung.

    Und wer wie ich auch schon jahrelang die Klimawissenschaft beobachtet, kommt unweigerlich zu dem Schluss, dass Wissenschaftlern, die Ihre Erkenntnisse als Dogma darstellen, keine offene Wissenschaft betreiben und politisch abhängig sind, keinerlei Vertrauen entgegengebracht werden kann.
    Und wenn man dann die wissenschaftlichen Erkenntnisse von vertrauenswürdigen Wissenschaftlern hinterfragt, kommt man zu dem recht eindeutigen Ergebnis, dass wir Menschen wennn überhaupt nur marginal das Klima beeinflussen können.

    Und auch an dieser Stelle wiederhole ich den Vorwurf an Sie, sich hier als allwissender Oberlehrer mit herablassenden Bemerkungen zu präsentieren.
    Dieses Verhalten regt in besonderem Maße sachliche Vorbehalte gegen Ihre Beiträge.
    Auch Sie, lieber NB können einen antropogenen Klimandel nicht nachweisen, denn sonst wären Sie auch schon sicherlich zum Nobelpreis nominiert worden.
    Sie können nur an Glaubwürdigkeit gewinnen, wenn Sie trotz Ihrer sicher ausgezeichneten Kenntnisse in einzelnen Bereichen insgesamt Ihre Unfähigkeit zur Eklärung des Klimas nicht in Frage stellen und sich gleichzeitig einen polemikfreien Umgangston angewöhnen.

  12. Liebes EIKE Team,
    ich würde mich sehr freuen, wenn sie nicht einfach jede Medienente ungeprüft übernehmen würden. Aber scheinbar herrscht hier immer noch die Mentalität: Was skeptisch ist, muss wahr sein.

    Zum Glück gibt es noch wirklich Leute, die skeptisch sind und die haben die Behauptung untersucht:
    CRU verwendet für seine Berechung der Teperaturentwicklung in Russland 121 Stationen. Nimmt man dagegen die verfügbaren 476 Stationen, was passiert?
    Tim Lambert hat den Graphen geplottet:
    http://tinyurl.com/y8qa6jc

    Der rote Graph ergibt sich aus den von CRU verwendeten Stationen und der blaue Graph, wenn man die 476 Stationen nimmt.
    Wäre die These des Artikels richtig, dann müsste die blaue Kruve eine deutlich geringe Erwärmung zeigen, als die rote.

    Stimmen Sie mir zu? Immerhin schreiben Sie „daß sibirische Wetter-Statistiken herausgepickt worden wären, um Beweise zu verbergen, die keine globale Erwärmung zeigten.“.

    Doch was sieht man tatsächlich: Seit 1950 ist praktisch kein Unterschied zu erkennen und das ist ja bekanntlich die Zeit, die für die globale Erwärmung besonders relevant ist (so schreibt der IPCC ja auch, dass ein Grossteil der Erwärmung der ZWEITEN Jahrhunderthälfte auf den Menschen zurückgeht).
    Vor 1950 divergieren beide Graphen:
    Würde die verbrecherische CRU den Anteil des Menschen möglichst gross erscheinen lassen, welche Kurve hätte sie publizieren sollen?
    Die rote, die veröffentlichte Kurve, zeigt zwischen 1880 und 1940 (wo der menschliche Einfluss noch nicht allzu gross war) eine Erwärmung in der Grössenordnung der von 1960 bis heute. Die blaue Kruve dagegen zeigt eine deutlich schwächere Erwärmung in der ersten Phase. Wenn also CRU die These pushen wollte, der Mensch sei verantwotlich für die jüngste Erwärmung, wäre die blaue Kurve besser geeignet gewesen. Stimmen Sie mir zu?

    Auf Ihre Antwort freue ich mich!

  13. Tja, das zeigt ein grosses Problem, nämlich die fehlende Transparenz der Daten und vor allem die Schwierigkeit, die mathematisch anspruchvolle Arbeit der Klimatologen zu erklären.

    So kann man natürlich schnell behaupten, dass Daten zum Zwecke der Erwärmung manipuliert oder unterschlagen wurden. Die Erklärung, warum es klimatologisch sinnvoll ist aus Qualitäts-, Repräsentations-, oder Homogenitätsgründen Rohdaten zu bearbeiten, ist dann schon schwieriger, denn nun melden sich da Leute zu Wort, die auf eine solche Chance für Augenwischerei nur gewartet haben.
    Da kann dann ein Ex-Politiker leicht die jahrzehnte lange Arbeit der klimatologischen Abteilungen viele Wetterdiente und der WMO in Frage stellen. Denn wer in der Öffentlichkeit interessiert sich schon wirklich, wie in diesen Abteilungen gearbeitet wird?

    Hier mal ein link zu einem Klimadatendienst
    http://eca.knmi.nl/
    Da kann man sich informieren, wie Daten bearbeitet werden.

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