Ersetzen der wissen­schaft­lichen Methodik durch Dogma – Teil 2: Unter­drückung von Dissi­denten

Wollen AGW-Befürworter so mit den Realisten umgehen? Bild: karin merker / pixelio.de

H. Sterling Burnett
Menschen, die gefangen sind im Netz der Theorie einer anthropogenen globalen Erwärmung (AGW), also dem Gedanken, dass menschliche Aktivitäten, vor allem das Verbrennen fossiler Treibstoffe, eine katastrophale Änderung des Weltklimas verursachen, scheinen mit Scheuklappen vor den Augen zu leben – unfähig, Beweise des Gegenteils zur Kenntnis nehmen zu können.

Ich beneide die Wissenschaftler nicht, die der Meinung sind, dass deren eigene Forschung zeigt oder der dominanten Anzahl begutachteter Studien glauben, dass Menschen einen gefährlichen Klimawandel verursachen. Aber ich bestreite viele der von AGW-Befürwortern aufgestellten Hypothesen. Bislang zeigen alle Beweise, dass die meisten ihrer Projektionen bzgl. Temperatur, Eis, Hurrikane, Aussterben von Spezies usw. gescheitert sind. Als Folge davon sind ihre Projektionen zukünftiger Klimabedingungen nicht einmal ansatzweise vertrauenswürdig genug, um die Art fundamentaler, erdrückender und kostspieliger Änderungen vorzunehmen, welche AGW-Befürworter bzgl. unserer Wirtschaft und anderer Bereiche zum Kampf gegen den Klimawandel vorgeben. Ich glaube nicht, dass Klimawissenschaftler die Zukunft auch nur einen Deut besser vorhersagen können als eine normale Wahrsagerin.

Was alles noch schlimmer macht: AGW-Befürworter wischen aussagestarke Studien beiseite oder ignorieren diese vollständig, wenn darin viele ihrer Hypothesen unterminiert und die meisten ihrer Schlussfolgerungen widerlegt werden.

Zugegebenermaßen bin ich von Anfang an skeptisch und halte es tatsächlich für verdächtig, wenn bekannte Forscher eine neue Studie veröffentlichen, welche AGW stützen und weitere Beweise bringen, dass AGW zutreffend ist. Nicht, weil ich nicht hören will, was jene, die meiner Einschätzung nicht zustimmen, zu sagen haben. Sondern auf der Grundlage der vielen Jahre, welche die wahren AGW-Gläubigen damit zugebracht haben, Temperaturdaten zu manipulieren und versucht haben, diese und andere Daten so zu frisieren, dass sie zu ihren düsteren Projektionen passen.

Es ist vernünftig und sollte von gebildeten Menschen sogar erwartet werden, dass sie unterschiedlicher Ansicht in dieser Angelegenheit sind. Der Austausch von Standpunkten und Gegen-Standpunkten zeigt, dass die wissenschaftliche Methode so funktioniert, wie es sein sollte.

Viele AGW-Gläubige jedoch haben die wissenschaftliche Methode aber wohl verworfen.

Fortschritte macht die Wissenschaft, wenn eine Hypothese aufgestellt und eine Theorie entwickelt wird, um bestimmte Phänomene zu erklären oder zu verstehen. Danach wird diese Hypothese der Realität gegenüber gestellt. Eine bestimmte Hypothese wird als besser als alle anderen angesehen, wenn mittels Austesten gezeigt werden kann, dass sie mehr erklären kann als andere Hypothesen, oder wenn andere Wissenschaftler die gleichen Tests nachvollziehen und die Ergebnisse des Original-Austestens reproduziert werden können. Jede Theorie oder Hypothese muss im Prinzip falsifizierbar sein dergestalt, dass falls die Theorie prognostiziert, dass unter bestimmten Bedingungen das Ergebnis ,A‘ eintritt, stattdessen aber manchmal Ergebnisse ,B‘ oder ,C‘ eintreten. Dann hat diese Theorie Probleme. Je mehr die Prognosen einer Hypothese zu Ergebnissen von Tests oder Daten aus der realen Welt im Widerspruch stehen, umso weniger wahrscheinlich ist es, dass die Hypothese richtig ist.

Bei der AGW-Theorie läuft es aber so nicht. Egal welches Klima-Phänomen gerade auftritt, falls AGW-Befürworter es in irgendeiner Weise als ungewöhnlich darstellen können, argumentieren sie, dass dieses Phänomen „ein weiterer Beweis der globalen Erwärmung ist“, selbst falls es früheren Phänomenen widerspricht, die von den gleichen Personen als Beweis für globale Erwärmung angeführt worden sind.

Welche Auswirkungen AGW haben wird, scheint davon abhängig zu sein, welchen Wissenschaftler man zu Rate zieht und welches Modell verwendet wird. Im Bereich Klimawandel-Forschung ist es so, dass verschiedene Modelle, die das gleiche Phänomen simulieren und die gleichen physikalischen Gesetze mit den gleichen Eingangsdaten verwenden, zu dramatisch unterschiedlichen Ergebnissen kommen.

Ein weiterer Beleg dafür, dass AGW-Befürworter die wissenschaftliche Methode über Bord geworfen haben ist, wie sie auf verschiedene logische Trugschlüsse zurückgreifen, um die Emotionen der Menschen zu manipulieren. Diese sollen die Argumente und Forschungen der Klimarealisten nicht ernst nehmen. AGW-Befürworter verfallen dem ad hominem-Trugschluss, wenn sie Forscher, die ihrer Einschätzung des Ernstes der Lage nicht zustimmen, als AGW-„Leugner“ bezeichnen – ein offensichtlicher Versuch, diese Forscher in den Köpfen der Menschen als verabscheuungswürdige Holocaust-Leugner dastehen zu lassen. Das ist nicht wissenschaftlich, sondern rhetorisch. Ich weiß von niemandem, der die Tatsache leugnet, dass sich das Klima ändert, aber es gibt bedeutende Unsicherheiten und legitime Meinungsunterschiede hinsichtlich des Ausmaßes der Rolle der Menschheit beim jüngsten Klimawandel und ob dieser Wandel wirklich katastrophal ist. All jene, die hoch angesehene Wissenschaftler so darstellen, nur weil diese AGW nicht zustimmen, sind die wirklichen „Leugner“, und sie sollten der gleichen Schmach anheim fallen, welche völlig zu recht Leugnern anhaftet.

AGW-Befürworter fallen dem Trugschluss großer Zahlen anheim, wenn sie sagen, dass der Fall eines gefährlichen, vom Menschen verursachten Klimawandels settled ist, nur weil ein hoher Prozentsatz an Gelehrten darin übereinstimmt, dass die Menschen einen gefährlichen Klimawandel verursachen. Konsens ist ein politischer und kein wissenschaftlicher Ausdruck. Einst dachten die Menschen, die Erde sei eine Scheibe. Galilei widersprach und sagte, dass die Erde seiner Ansicht nach rund ist – und er wurde deswegen verfolgt. Und was war? Galilei hatte recht, und der Konsens jener Zeit war falsch. Dann gab es eine Zeit, in der die Menschen einschließlich der intellektuellen Eliten davon überzeugt waren, dass die Erde im Mittelpunkt des Weltalls stand und die Sonne sich um sie drehte. Kopernikus sagte genau das Gegenteil. Er hatte recht, und alle anderen hatten unrecht.

Wissen entsteht erfolgreich nicht durch Unterwerfung unter einen vermeintlichen Konsens in Gedanken und Meinung, sondern durch Infragestellung zuvor erworbener Weisheit und kontinuierlichen Tests wissenschaftlicher Theorien mit Daten. „Weil die große Mehrheit von uns es sagte“, ist keine legitime wissenschaftliche Antwort auf Forschungen, welche Fragen aufwerfen bzgl. AGW.

AGW-Forscher begehen einen weiteren Trugschluss, wenn sie sagen, dass eine bestimmte Studie oder die Arbeit bestimmter Wissenschaftler nicht ernst genommen werden sollten, wenn diese aus gewissen Quellen finanziert worden ist. Beide Seiten fallen diesem Trugschluss anheim, argumentieren Klimaskeptiker doch oft, dass die AGW-Forschung verzerrt ist, nur weil diese von der Regierung finanziert wird. Die Historie zeigt, dass die Regierungen auf diese Weise Gründe finden wollen, immer mehr Kontrolle über die Menschen zu erlangen.

Forschung sollte auf der Grundlage der Validität ihrer Hypothesen beurteilt werden, ob die Voraussetzungen stimmen und ob die Schlussfolgerungen daraus den Vorgaben folgen – und nicht auf der Grundlage, wer diese Forschung finanziert hat. Daten, Beweise und Logik sind die Eckpunkte von Wissenschaft, nicht Motive.

Über die routinemäßige Datenmanipulation und logische Trugschlüsse hinaus zeigen die eigenen E-Mails der AGW-Befürworter, dass sie versucht haben, Veröffentlichungen von Forschungen zu unterdrücken, welche skeptisch gegenüber AGW sind. Und sie haben routinemäßig versucht, sich in die Laufbahn angehender Wissenschaftler einzumischen, die es ablehnen, vollständig und sklavisch der AGW-Linie zu folgen. In einigen Fällen haben sie sich sogar dazu verstiegen, Wissenschaftler zu feuern, weil deren Forschungen AGW unterminieren.

AGW-Fanatiker versuchen auch unablässig, die Lehre eines ausgewogenen, genauen Verständnisses des gegenwärtigen Zustandes der Klimawissenschaft mit all ihren Unsicherheiten zu unterdrücken – in den Schulen der Nation. Das ist die Arbeit von Propagandisten, nicht von Wissenschaftlern, die nach Wahrheit trachten.

Alle diese Überlegungen gingen einem während der letzten Jahre durch den Kopf, als wahre AGW-Gläubige gerichtlich dagegen vorgegangen sind, Daten zu veröffentlichen, die ihren eigenen Forschungen widersprechen; als sie versuchten, die freie Rede zu unterdrücken, indem sie die ihnen nicht zustimmende Personen anschwärzten. Es gab sogar Fälle, in denen diese Herrschaften verlangten, Klimaskeptiker zu verfolgen und zu verhaften, weil sie es gewagt haben, die AGW-Orthodoxie in Frage zu stellen. Einige AGW-Befürworter haben ganz offen ihrer Sympathie für verschiedene autoritäre Regimes Ausdruck verliehen wegen deren Fähigkeit, „Dinge zu regeln“ ohne auf demokratische Institutionen Rücksicht nehmen zu müssen. Wirkliche Wissenschaftler wissen, dass Wahrheiten unter Autoritarismus nicht gedeihen.

Wenn eine Theorie nicht zu Fakten, Daten und Beweisen passt, ist es die Theorie, welche in Frage gestellt werden sollte, nicht die Daten oder die Motive derer, die der Welt derartige Beweise vor Augen führen. Man betrachte diesen Beitrag als meinen Appell an die wahren AGW-Gläubigen, sich wieder der wissenschaftlichen Methode zuzuwenden, den Beweisen im Bereich Klimaforschung zu folgen, selbst wenn diese Beweise sich als unbequem oder inkonsistent mit dem erweisen, was sie früher gedacht haben. Sollte ich selbst an diesem Ideal gescheitert sein, werde ich das auch tun.

SOURCES: Human EventsBreitbart; Science and Public Policy Institute

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkung: Wie in früheren Fällen handelt es sich hier um eine Übersicht aus den genannten Quellen ohne einen eigenen Link. Daher wird hier das Original als DOC-Dokument beigefügt.

Die Dokumentation des Science and Public Policy Institute SPPI bzgl. der Klimagate-Analyse (149 Seiten!) wird als PDF beigefügt.

Original                                     PDF

 

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6 Kommentare

  1. In technischen Anlagen kann „common mode failure“ (eine nicht erkannte Fehlerquelle in gleichen Anlagenteilen) den mit Redundanz erhofften Zuwachs von Sicherheit annullieren.  Wenn tausenden „Wissenschaftlern“ ein Vorzeichenfehler entgeht, sind die Resultate Müll:

     

    https://de.scribd.com/document/372778420/Klimasensitivita-t-des-CO2-eine- Seifenblase

    https://de.scribd.com/document/373094316/Der-CO2-Klimawandel-und-das- Vorzeichen-Science-is-not-settled 

  2. Ein interessanter Artikel. Nur das mit Galilei stimmt leider nicht. Die damalige Meinung auch der Kirche war, daß die Erde eine Kugel ist. Denn die Navigation beruhte schon damals auf der Kugelgestalt der Erde. Allerdings wurde das geozentrische Modell bevorzugt.

  3. Unbedingt PlusMinus von heute schauen, hab selten so gelacht über die bekloppten Auswirkungen der Energiewende.

    Themen

    – Stromsparen wenig Sinnvoll weil die Netzentgelte/Grundgebühren teurer werden. (Wer EIKE liest den wundert das nicht, die Netzkosten bleiben halt weitgehend gleich auch wenn man nur einmal im Jahr die Volle Leistung abruft und werden dann automatisch auf die weniger werdenden KWh verteilt)

    – Empörung darüber das z.B. das Steinkohlekraftwerk Staudinger abschalten will, weil nicht Rentabel. Fernwärme muss dann durch ein viel ineffizienteres Notkraftwerk ersetzt werden 😉 oder Einstufung als Systemrelevantes Kraftwerk.

     

    Aber von Kritik an der Energiewende keine Spur. Wir machen weiter So!

     

     

     

  4. Zu einer wissenschaftlichen Theorie gehören Dinge, die gem. dieser Theorie eintreffen müssen oder überprüfbare Tatsache sind und Dinge, die aufgrund dieser Theorie ausgeschlossen sind (jeweils durch Versuche, Messungen oder Beobachtungen belegbar).

    Ohne diese Eigenschaften einer Theorie vollumfänglich zu spezifizieren, kann man über diese Theorie nicht diskutieren und genaugenommen existiert diese Theorie dann auch nicht.

    Eine Theorie ist so lange haltbar, als alle Beobachtungen und Versuche immer nur feststellen, daß vorhergesagte Ergebnisse eintreffen und gleichzeitig nie etwas auftritt, was gem. dieser Theorie ausgeschlossen ist (Sir Karl Popper).

    Wie sähe das bei der Theorie vom menschgemachten Klimawandel aufgrund eines Treibhauseffektes aus?

    De facto kann man bei AGW kein eindeutiges Merkmal für einen Treibhauseffekt finden, jedoch mehrere dagegen. Gem. Popper ist die Theorie damit falsch.

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